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M 02.28 Contra - Warum Sportler die Nationalhymne nicht singen müssen | Fußball und Nationalbewusstsein | bpb.de

Fußball und Nationalbewusstsein Didaktische Konzeption Einstieg und Leitfragen (B1) Info 01.01 Zahlen und Fakten rund um die Fußball-WM M 01.01 Thesen für das Entscheidungsspiel M 01.02 Sport und nationale Gesinnung M 01.03 Sport – der perfekte Kriegsersatz!? M 01.04 Bilderreihe nationale Stereotype M 01.05 Selbst- und Fremdbilder M 01.06 Vorurteile und Stereotypen M 01.07 Deutschland in den Augen der Welt M 01.08 Imagewandel - Die lockeren Deutschen sind weltweit beliebt M 01.09 Muster-Fragebogen Schülerbefragung Nationale Symbole (B2) Info 02.01 Jugendliche über ihr Deutschlandgefühl M 02.01 Jugendliche über ihr Deutschlandgefühl M 02.02 Nationale Symbole M 02.03 Der Begriff "Nation" M 02.04 Gruppenarbeit Nationale Symbole M 02.05 Steckbrief Deutschland: M 02.06 Bundesflagge M 02.07 Deutsche Nationalhymne M 02.08 Bundeswappen M 02.09 Steckbrief Brasilien M 02.10 Flagge Brasiliens M 02.11 Wappen Brasiliens M 02.12 Brasilianische Nationalhymne M 02.13 Steckbrief Spanien M 02.14 Flagge Spaniens M 02.15 Wappen Spaniens M 02.16 Spanische Nationalhymne M 02.17 Steckbrief Japan M 02.18 Flagge Japans M 02.19 Wappen Japans M 02.20 Japanische Nationalhymne M 02.21 Begriff Nationalismus M 02.22 Begriff Patriotismus M 02.23 Der neue Fußballpatriotismus M 02.24 Kinderhymne M 02.25 Fußball und Patriotismus M 02.26 Nationale Identität und Patriotismus M 02.27 Pro - Darum sollten Sportler die Nationalhymne singen M 02.28 Contra - Warum Sportler die Nationalhymne nicht singen müssen M 02.29 Die Deutsche Nationalmannschaft und die Nationalhymne "Unsere" Nationalmannschaft (B3) M 03.01 Gedicht "Nationalismus" M 03.02 Massenphänomen Fußball M 03.03 Die Nationalmannschaft als Volks-Identifikation M 03.04 Vierte Macht im Staat? M 03.05 Die »Magie« der Nationalmannschaft M 03.06 Das Ende der Isolation M 03.07 Dieses "Wir" meinte die Bundesrepublik M 03.08 Fußball prägt die Sicht der Welt M 03.09 Deutsche Nationalmannschaft zur WM 2014 M 03.10 Die Kinder von Einwanderern in der Nationalmannschaft M 03.11 Biografie Jérôme Boateng M 03.12 Biografie Mesut Özil M 03.13 Biografie Lukas Podolski M 03.14 Biografie Miroslav Klose M 03.15 Biografie Sami Khedira M 03.16 Das neue Bild der Deutschen Nationalmannschaft M 03.17 Der Özil-Effekt Gewinner und Verlierer der WM (B4) M 04.01 Sorry Neymar M 04.02 Leitfragen zur Talkshow M 04.01.01 Wir lieben Fußball, wir hassen die WM M 04.01.02 Ein Stimmungsbericht M 04.01.03 Die Arena in Manaus M 04.01.04 Probleme der WM M 04.02.01 Inspektoren-Bericht M 04.02.02 Bilanz WM 2010 M 04.02.03 Wer ist die FIFA? M 04.02.04 Ökonomische und nicht-ökonomische Effekte der WM M 04.02.05 Das DFB-Ressort M 04.03.01 Adidas und die WM M 04.03.02 Konkurrenzkampf M 04.03.03 Marktanteile der WM 2010 in Südafrika M 04.04.01 Fußballstar Romario Info 04.04.01 Interview mit Romário M 04.04.02 Brasilienexperte Dr. Pfeiffer M 04.04.03 Jorginhos Projekt Eigene Befragung (B5) M 05.01 Muster-Fragebogen M 05.02 Tipps & Tricks zum Fragebogen M 05.03 Hypothesen für die eigene Befragung M 05.04 Arbeitsblatt "Hypothesen formulieren" M 05.05 Hinweise schriftliche Befragung M 05.06 Begleitschreiben für die Verteilung M 05.07 Hilfen zur Dateneingabe und -zusammenführung M 05.08 Hilfen zur Auswertung M 05.09 Sechs-Punkte-Schema zur Auswertung Präsentation (B6) M 06.01 Ausstellung in der Schule M 06.02 Internetpräsentation mit GrafStat M 06.03 Beamer-Präsentation mit GrafShow M 06.04 Artikel für Lokalzeitung oder Schülerzeitung M 06.05 Radiosendung im Bürgerfunk Abschluss (B7) M 07.01 Muster-Fragebogen Projektevaluation Materialien für den Unterricht Baustein 1 Baustein 2 Baustein 3 Baustein 4 Baustein 5 Baustein 6 Baustein 7 Sachinformationen für Lehrpersonen Hintergrundinformationen Interview mit D. Pfeiffer Links ins Internet Fußball-WM 2014 Brasilien Fußball im Internet Nationale Identität Schule und Unterricht Sonstiges, Interaktives Literatur und Multimedia Auswertung der Online-Befragung EM 2008 Redaktion Online-Umfrage zur Fußball-WM 2014 Rückblick WM 2014 Nachbetrachtung von D. Pfeiffer

M 02.28 Contra - Warum Sportler die Nationalhymne nicht singen müssen

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SWR-Sportredakteur Martin Thiel meint, dass ihre Herkunft manche Sportler mit mehr als nur einer Nationalhymne verbindet.

Natürlich sind Sportler stolz für ihr Land an den Start zu gehen. Und keiner kann sich den Emotionen entziehen die die Nationalhymne auslöst. Jeder Sportler wird mit stolzgeschwellter Brust da stehen, wenn sie erklingt. Aber in dieser Brust schlagen oft zwei Herzen. Gerade Sportler mit Migrationshintergrund haben Familie, Freunde in ihrer alten Heimat. Sie sind stolz auf ihre Herkunft. Warum sollen sie das leugnen? Die Sportler fühlen sich beiden Ländern verbunden.

Doppelte Herkunft

Ihr Leben findet oft zwischen zwei Welten statt, Das heißt, viele Deutsch-Türken, Deutsch-Italiener oder Deutsch-Griechen leben diese doppelte Herkunft in ihrem Alltag problemlos. Auf die Frage wer oder was sie sind, kommt oft die Antwort „beide Länder im Herzen zu haben“. Warum sollen sie also so tun, als gäbe es für sie nur die deutsche Seele, die deutsche Nationalhymne. Das wäre geradezu heuchlerisch. Und wollen wir Sportler, die nur aus Showzwecken die deutsche Hymne singen? Ist es nicht ehrlicher und besser, einen Jungen tunesischer Herkunft im Nationaltrikot zu haben, einen, der schwäbisch schwätzt und sich als Deutsch-Tunesier fühlt? Und für Deutschland spielt, weil er in Deutschland groß geworden ist. Niemand hat ihn je gezwungen, diese Identität aufzugeben. Und ich weiß nicht, ob Sami Khedira die tunesische Hymne singen würde.

Jerome und Mesut neben Fritz und Hansi

Warum muss man einen solchen Sportler in die Bredouille bringen und ihn zwingen, eine Hymne zu singen? Eine von zweien, die er hat. Aus Dankbarkeit? Muss Deutschland nicht dankbar glücklich sein, dass die Integration gelungen ist? Khedira steckt schon im Nationaltrikot, er bekennt sich zu einem Land, weil er sich als Sportler entscheiden muss. Im sogenannten "normalen Leben" gibt es diese Trennung wie gesagt nicht. Da gibt es eine duale Identität. Und das ist okay in einem toleranten, demokratischen Land. Deutsche Nationalspieler heißen eben nicht mehr nur Fritz, Karl-Heinz oder Hansi sondern Mesut, Sami und Jerome. Deutschland sollte stolz auf diese Spieler sein. Denn sie beweisen das Deutschland eine tolerante Demokratie ist. Geworden ist!

Tolerant sein

Geworden aus einer Diktatur, die unsere Hymne im Dritten Reich missbraucht hat. Aus historischen Gründen ist Nationalstolz in Deutschland eben nicht so selbstverständlich wie in Italien oder den USA. Wir sollten also tolerant sein und es jedem selbst überlassen, wie er mit seinem Emotionen in dem Moment umgeht, in dem die Hymne erklingt. Jeder sollte in einem freien Land frei entscheiden dürfen, ob er mitsingt oder nicht. Es vorzuschreiben wäre geradezu grotesk.

Aus: Thiel, Martin: Contra – Warum Sportler die Nationalhymne nicht singen müssen. Im Internet: Externer Link: http://www.swr.de/swr4/bw/programm/sag-wie-haeltst-du-s-mit-der-hymne/contra-warum-sportler-die-nationalhymne-nicht-singen-muessen/-/id=258008/did=10165952/mpdid=10165562/nid=258008/14qarj4/index.html (15.05.2014)

Eine Druckversion des Arbeitsblattes steht als Interner Link: PDF-Datei zur Verfügung.

Fussnoten