SWR4-Redakteur Reinhold Fülle hält es für ein Zeichen von Dankbarkeit und gelungene Integration, wenn alle Sportler die Nationalhymne singen.
Ich freue mich, wenn ein junger Sportler oder eine Sportlerin unsere deutsche Hymne singt. Es ist ein Bekenntnis zu diesem Land, in dem wir seit 1945 in Frieden und Freiheit leben und seit 1990 auch in Einigkeit. – Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand. Wer wollte gegen diesen Text etwas einwenden? Es ist ein Text, der aus dem Herzen kommt, geschrieben zu einer Zeit, in der das alles in Deutschland gefehlt hat. Gesungen zur ergreifenden Musik von Joseph Haydn.
Signal für Millionen andere
Das Lied der Deutschen, eben unsere Hymne, steht für eine Nation, die, wie es in der Nationalhymne der DDR einst geheißen hat, auferstanden ist aus Ruinen. Jeder Mensch, der hier seine Chance als Sportler bekommen hat, jeder, der sich das Nationaltrikot überstreift, sollte aus Respekt und als Dankeschön für das, was ihm Deutschland ermöglicht hat, mitsingen. Laut und stolz. Als Bekenntnis zu diesem Land, das sich angestrengt hat, die böse Vergangenheit hinter sich zu lassen. Wer unter der deutschen Flagge zum sportlichen Wettkampf antritt, wer für einen Sieg mit dem Abspielen unserer Hymne ausgezeichnet wird, der darf, ja eigentlich sollte er, mitsingen. So, wie wir es aus anderen Ländern gewohnt sind. Stellen wir uns vor, was das bedeutet, wenn ein Spitzensportler mit Migrationshintergrund das Lied der Deutschen im Fernsehen mitsingt. Es wäre gelebte Integration. Und es wäre ein gutes und schönes Signal für Millionen andere.
Aus: Fülle, Reinhold: Pro – Darum sollten Sportler die Nationalhymne singen. Im Internet: Externer Link: http://www.swr.de/swr4/bw/programm/sag-wie-haeltst-du-s-mit-der-hymne/pro-darum-sollten-sportler-die-nationalhymne-singen/-/id=258008/did=10165952/mpdid=10165430/nid=258008/1yp9na2/index.html (15.05.2014)
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