Offene Beteiligungsformen zeichnen sich durch einen freien Zugang für alle interessierten Kinder und Jugendlichen aus. Die Arbeit findet nicht in gewählten Parlamenten statt, sondern alle Kinder und Jugendlichen können auch ohne Wahl teilnehmen. Zu dieser Form zählen beispielsweise Kinder- und Jugendforen, Jungbürgerversammlungen, Kinderkonferenzen, Kinder-Stadtteilversammlungen und Jugendhearings. Doch auch Kinder- und Jugendbefragungen und -studien sowie Jugendwebsites und Internetabstimmungen gehören zu den offenen Beteiligungsformen und bieten jungen Menschen die Möglichkeit, ihre Meinung gegenüber den Vertretern von Politik, Verwaltung oder Medien zu artikulieren. Es gibt keine Verpflichtung zur Regelmäßigkeit, allerdings finden gerade Kinder- und Jugendforen in gleichmäßigen Abständen statt.
Einsatzmöglichkeiten und Anwendungsbereiche
Bei den offenen Beteiligungsformen, welche auf persönlichen Gesprächen beruhen, vertreten die Heranwachsenden ihre Interessen selbst. Sie diskutieren und vertreten ihre Vorschläge in eigenen Versammlungen und Vertretungen. Kinder oder Jugendliche einer bestimmten Altersgruppe werden zu einem bestimmten Termin eingeladen, um ihre Interessen gegenüber den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung vorzutragen. Die erwachsenen Experten aus der Politik in der Stadt sind dabei allerdings "nur" die Gäste der Kinder. Sie sind Ansprechpartner und können die Patenschaft für bestimmte Projekte übernehmen, womit sie versprechen, sich um die Forderung der Antragsteller zu kümmern. Dabei haben die Erwachsenen lediglich eine beratende Funktion inne. Alle Entscheidungen werden von den Kindern getroffen. Thematisch gibt es bei dieser Form der Partizipation keine Einschränkung.
Vor- und Nachteile
Die offenen Beteiligungsformen haben durch die Möglichkeit der spontanen, punktuellen Teilnahme den Vorteil einer sehr geringen Hemmschwelle und eines realistischen Aufwandes. Damit erleichtern sie den Einstieg in politisches Engagement. Darüber hinaus besteht hier die Möglichkeit, auch individuelle Probleme ansprechen zu können. In anderen Beteiligungsformen – wie dem Parlament – geht es zumeist um Themen, die eine große Zahl von Adressaten betrifft. Doch gerade die Offenheit kann auch zu Schwierigkeiten führen. So kann unter Umständen nicht gewährleistet werden, dass eine umfassende Repräsentation aller Altersstufen, Stadtteile oder Schulformen gegeben ist. Schwierigkeiten können in Bezug auf den Informationsfluss auftreten, welcher in einer festen Gruppe einfacher gewährleistet werden kann. Damit die Zeiträume zwischen den Sitzungen und/oder Veränderungen nicht zu groß werden, ist es besonders wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen langfristig motiviert werden können. Erwachsene Vertreter aus Politik und Verwaltung sollten verpflichtet werden, die Kinder und Jugendlichen nach der Versammlung auf einem geeigneten Weg darüber zu informieren, was aus ihren Vorschlägen geworden ist.
(Eigener Text)
Weitere Informationen zu offenen Beteiligungsformen findest du auf den folgenden Internetseiten:
Deutsches Kinderhilfswerk: Externer Link: www.kinderpolitik.de (01.03.2012).
Wegweiser Bürgergesellschaft: Externer Link: www.buergergesellschaft.de (01.03.2012).
Münchner Kinder- und Jugendforum: Externer Link: www.kinderforum-muenchen.de (01.03.2012).
Aufgaben:
Einzelarbeit:
Lies den Text durch und mache dir dabei Notizen auf dem Arbeitsblatt in den Feldern Kurzbeschreibung, Einsatzmöglichkeiten, Vorteile und Nachteile für deine Beteiligungsform.Gruppenarbeit:
Ergänzt in der Gruppe eure Ergebnisse und tragt sie auf dem Blatt in der entsprechenden Zeile ein.