Demoskopie ist ein vielleicht noch unbekannter Begriff, der uns vor allem vor Wahlen oft begegnet. Demoskopie setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern „Demos“ und „skopeín“ zusammen, was so viel heißt wie „Volk“ und „betrachten“ und genau das sind Demoskopien – Volksbetrachtungen. Demoskopien sind dazu da, einen Überblick über die Bevölkerung zu schaffen und herauszufinden, welche Ansichten innerhalb der Bevölkerung vertreten sind. Dazu führen meist Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler Meinungsumfragen durch. Diese Meinungsumfragen können sehr unterschiedlich aussehen. Ein Fragebogen kann genauso eine Methode der Meinungsumfrage sein, wie ein persönliches Interview oder eine Online-Umfrage. Damit man Aussagen über die gesamte Bevölkerung eines Staates (=Grundgesamtheit für die Befragung) machen kann, muss die Umfrage repräsentativ sein. Repräsentativ bedeutet dabei, dass die Umfragestellenden, darauf achten müssen, wie viele Menschen sie befragen und vor allem, dass diese Menschen repräsentativ für die gesamte Bevölkerung sind.
Hinweis: Worauf konkret bei Stichprobenauswahl und Repräsentativität zu achten ist, findet ihr detaillierter in den Einträgen im
Bei der Demoskopie geht es also darum, herauszufinden, welche Meinungen es gibt, wie ausgeprägt diese sind, und wer diese Meinungen vertritt. Demoskopie tritt häufig in politischen Kontexten auf, so werden Meinungsumfragen beispielsweise sehr häufig genutzt, um etwas über die Parteipräferenzen innerhalb der Bevölkerung herauszufinden. Ihren Ursprung hat die Demoskopie allerdings nicht in der Politik. In den USA der 1920er Jahre wurden Meinungsumfragen zunächst für Marktforschung und Werbestrategien genutzt. Zehn Jahre später wurde diese Vorgehensweise auf die Präsidentschaftswahlen angewandt. Im Zweiten Weltkrieg nutzten die USA Meinungsumfragen, um das Verhalten ihrer Soldatinnen und Soldaten, die Gesellschaft und die Kriegsgegnerinnen und -gegner zu analysieren und auch im Anschluss wurde auf diese Weise die demokratische Haltung der deutschen Bevölkerung beobachtet. Somit war die Meinungsumfrage auch in Deutschland angekommen und wird seitdem als politisches Mittel zur Informationsgewinnung genutzt.
Quellen:
Faas, Thorsten (2014): Zur Wahrnehmung und Wirkung von Meinungsumfragen. In: APuZ 64, H. 43-45, S. 3-10.
Interner Link: Online verfügbar , (Abfrage: 05.08.2021).Kruke, Anja (2014): Fragen über Fragen: Zur Geschichte der politischen Umfrage. In: APuZ 64, H. 43-45, S. 11-17.
Interner Link: Online verfügbar , (Abfrage: 05.08.2021).
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