Im Jahr 2017 entfielen vom Warenexport der Mitgliedstaaten der Europäischen Union 36,0 Prozent auf den Export in Staaten außerhalb der EU (Extra-EU-Export). Bei den Einfuhren stammten 36,2 Prozent aus Staaten außerhalb der EU (Extra-EU-Import). 2017 lag der Extra-EU-Export bei 1.879 und der Extra-EU-Import bei 1.859 Milliarden Euro – die EU hatte demnach eine positive Handelsbilanz. Von 2003 bis 2012 war die Handelsbilanz der EU noch negativ – Jahr für Jahr wurden mehr Waren importiert als exportiert. Bezogen auf den Extra-EU-Handel im Jahr 2017 hatten Deutschland (plus 181 Mrd. €), Italien (plus 39 Mrd. €) und Irland (plus 32 Mrd. €) die höchsten Handelsbilanzüberschüsse. Auf der anderen Seite hatten im selben Jahr die Niederlande (minus 130 Mrd. €), das Vereinigte Königreich (minus 70 Mrd. €) und Spanien (minus 30 Mrd. €) die höchsten Extra-EU-Handelsbilanzdefizite. Den Niederlanden kommt als Handelsumschlagsplatz allerdings eine Sonderrolle zu.
Fakten
Im Jahr 2017 exportierten die 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) Waren im Wert von 5.224 Milliarden Euro. Dabei entfielen 36,0 Prozent auf den Export in Staaten außerhalb der EU (Extra-EU-Export) und 64,0 Prozent auf den Export innerhalb der EU (Intra-EU-Export). Von den Einfuhren in Höhe von 5.139 Milliarden Euro stammten 36,2 Prozent aus Staaten außerhalb der EU (Extra-EU-Import) und 63,8 Prozent entfielen auf den Import zwischen den EU-Mitgliedern (Intra-EU-Import). Insgesamt entfällt also ein gutes Drittel des Warenhandels der EU-Mitgliedstaaten auf den Handel mit Staaten außerhalb der EU.
In den fünfzehn Jahren von 2003 bis 2017 erhöhte sich der Extra-EU-Export von 862 auf 1.879 Milliarden Euro (plus 117,9 Prozent) und der Extra-EU-Import verdoppelte sich von 936 auf 1.859 Milliarden Euro (plus 98,7 Prozent). Im Durchschnitt der Jahre 2003 bis 2017 hatte die EU einen Anteil von 16,4 Prozent am Weltwarenexport. Beim Weltwarenimport lag der Anteil der EU bei 17,0 Prozent.
Bezogen auf den Warenwert und den Handel mit Staaten außerhalb der EU – also den Extra-EU-Handel – waren Deutschland (532 Mrd. €), das Vereinigte Königreich (204 Mrd. €), Italien (199 Mrd. €), Frankreich (195 Mrd. €) und die Niederlande (143 Mrd. €) die größten Exporteure im Jahr 2017. Bei den Importen ändert sich lediglich die Reihenfolge der Staaten. Zwar waren Deutschland und das Vereinigte Königreich mit Einfuhren in Höhe von 351 bzw. 274 Milliarden Euro auch die größten Importeure, darauf folgten aber zunächst die Niederlande mit 273 Milliarden Euro und Frankreich (167 Mrd. €) stand vor Italien (160 Mrd. €). Zusammen entfielen auf diese fünf Staaten 67,8 Prozent des Extra-EU-Exports und 65,9 Prozent des Extra-EU-Imports.
In den Jahren 2003 bis 2012 importierte die EU Jahr für Jahr mehr Waren als sie exportierte. Entsprechend war die Handelsbilanz der EU negativ – im Durchschnitt lag das Defizit bei 161 Milliarden Euro pro Jahr. Seit 2013 ist die EU-Handelsbilanz positiv. Der Handelsbilanzüberschuss betrug im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2016 rund 38 Milliarden Euro. Im Jahr 2017 lag der Extra-EU-Export bei 1.879 Milliarden Euro und der Extra-EU-Import bei 1.859 Milliarden Euro. Entsprechend lag der Handelsbilanzüberschuss der EU bei 20 Milliarden Euro.
Bezogen auf den Extra-EU-Handel im Jahr 2017 hatten Deutschland (plus 181 Mrd. €), Italien (plus 39 Mrd. €) und Irland (plus 32 Mrd. €) die höchsten Handelsbilanzüberschüsse. Auf der anderen Seite hatten im selben Jahr die Niederlande (minus 130 Mrd. €), das Vereinigte Königreich (minus 70 Mrd. €) und Spanien (minus 30 Mrd. €) die höchsten Handelsbilanzdefizite. Das auffallend Hohe Defizit der Niederlande lässt sich zum Teil damit erklären, dass die Niederlande als Handelsumschlagsplatz zahlreiche Güter importieren, um sie verarbeitet oder unverarbeitet in andere EU-Mitgliedstaaten zu exportieren. Entsprechend steht dem Defizit beim Extra-EU-Handel ein Handelsbilanzüberschuss beim Intra-EU-Handel in Höhe von 198 Milliarden Euro gegenüber – der mit Abstand größte Überschuss dieser Art im Jahr 2017 (2. Rang: Deutschland: plus 68 Mrd. €).
Beim Extra-EU-Export waren im Jahr 2017 die USA (20,0 Prozent aller EU-Exporte), China (10,5 Prozent), die Schweiz (8,0 Prozent), Russland (4,6 Prozent) und die Türkei (4,5 Prozent) die wichtigsten Absatzmärkte der EU – 47,6 Prozent aller Ausfuhren entfielen auf diese fünf Staaten. Auf der anderen Seite importierte die EU die meisten Waren aus China (20,2 Prozent), den USA (13,8 Prozent), Russland (7,8 Prozent), der Schweiz (5,9 Prozent) sowie aus Norwegen (4,2 Prozent) – damit stammte mehr als die Hälfte aller EU-Importe aus nur fünf Staaten (51,9 Prozent).
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Die Handelsbilanz ist auf einen Zeitraum bezogen und gibt den Saldo der Warenausfuhren und -einfuhren eines Staates oder einer Staatengruppe an. Bei einem Handelsbilanzüberschuss bzw. -defizit erhöht sich die Gläubiger- bzw. Schuldnerposition gegenüber dem Ausland. Da die Handelsbilanz eine Teilbilanz der Leistungsbilanz ist, kann ein Ungleichgewicht der Handelsbilanz durch die Salden anderer Teilbilanzen ausgeglichen werden.
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Außenhandel der EU
Extra-EU-Handel und Handelsbilanz der Europäischen Union (EU-28) in absoluten Zahlen, 2002 bis 2017
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | |
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in Mrd. Euro | ||||||||
Extra-EU-Export (Waren) | 1.354 | 1.555 | 1.685 | 1.737 | 1.704 | 1.791 | 1.746 | 1.879 |
Extra-EU-Import (Waren) | 1.532 | 1.730 | 1.799 | 1.688 | 1.693 | 1.731 | 1.714 | 1.859 |
EU-Handelsbilanz | -177,5 | -175,5 | -113,8 | 48,8 | 11,1 | 60,0 | 32,1 | 19,7 |
2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | |
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in Mrd. Euro | ||||||||
Extra-EU-Export (Waren) | 885 | 862 | 945 | 1.050 | 1.152 | 1.235 | 1.309 | 1.094 |
Extra-EU-Import (Waren) | 937 | 936 | 1.027 | 1.184 | 1.369 | 1.451 | 1.585 | 1.237 |
EU-Handelsbilanz | -51,6 | -73,6 | -81,7 | -134,0 | -216,0 | -216,4 | -276,3 | -142,1 |
Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Intra and Extra-EU trade by Member State (09/2018)