In den 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) lebten im Jahr 2017 gut 511 Millionen Einwohner. Deutschland war mit 82,5 Millionen Einwohnern dabei der bevölkerungsreichste EU-Staat – gefolgt von Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Italien, Spanien und Polen. Bezogen auf die europäischen Nicht-EU-Staaten lag Russland mit 143,7 Millionen Einwohnern weit vor Deutschland, die Türkei klar vor Frankreich (79,8 Mio. / 67,0 Mio.) und die Ukraine vor Polen (42,4 Mio. / 38,0 Mio.). Nach Vorausberechnungen wird sich der Bevölkerungsstand in 24 europäischen Staaten zwischen 2017 und 2050 reduzieren und in 23 erhöhen. Der Bevölkerungsstand der 28 EU-Mitglieder wird laut Eurostat im selben Zeitraum von 512 auf 529 Millionen zunehmen.
Fakten
In den 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) lebten im Jahr 2017 rund 511,5 Millionen Einwohner. Die fünf bevölkerungsreichsten EU-Staaten waren dabei Deutschland (82,5 Mio.), Frankreich (67,0 Mio.), das Vereinigte Königreich (65,8 Mio.), Italien (60,6 Mio.) und Spanien (46,5 Mio.). 2017 hatten diese fünf Staaten nach Angaben von Eurostat zusammen 322,4 Millionen Einwohner. Das entsprach einem Anteil von 63,0 Prozent an der Gesamtbevölkerung der EU. Werden noch die nächsten fünf bevölkerungsreichsten Staaten – Polen, Rumänien, die Niederlande, Belgien und Griechenland – hinzugenommen, steigt der Anteil an der EU-Bevölkerung auf 82,0 Prozent und der Bevölkerungsstand auf rund 419 Millionen.
Die Einwohnerzahl aller 48 europäischen Staaten, für die Eurostat Daten bereitstellt (siehe Tabelle unten), lag im Jahr 2017 bei 839,1 Millionen. Dabei hatten die zehn bevölkerungsreichsten Staaten einen Anteil von 77,0 Prozent an der Gesamtbevölkerung Europas – darunter drei Nicht-EU-Staaten: Russland (143,7 Mio. Einwohner), die Türkei (79,8 Mio.) und die Ukraine (42,4 Mio.). Der Anteil der 20 bevölkerungsärmsten europäischen Staaten lag im Jahr 2017 bei lediglich 4,3 Prozent an der europäischen Gesamtbevölkerung.
Nach den Bevölkerungsvorausberechnungen des UN Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) wird sich die Weltbevölkerung in den Jahren 2015 bis 2050 um 32,4 Prozent erhöhen. Europa ist dabei die einzige Region der Welt, für die in diesem Zeitraum ein Bevölkerungsrückgang angenommen wird (minus 3,4 Prozent). Schon von 1960 bis 2015 hatte Europa mit 22,3 Prozent die niedrigste Wachstumsrate von allen Weltregionen. Zum Vergleich: Die Bevölkerung Afrikas nahm zwischen 1960 und 2015 um 319 Prozent zu, die Asiens um 160 Prozent und die Bevölkerung Nordamerikas um 74 Prozent (zum Europa-Begriff des UN/DESA siehe unten "Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen").
In 24 der hier betrachteten Staaten wird sich der Bevölkerungsstand zwischen 2017 und 2050 reduzieren. Bezogen auf die absoluten Zahlen vor allem in Russland (minus 10,9 Mio.), der Ukraine (minus 6,0 Mio.), Polen (minus 3,6 Mio.), Rumänien (minus 3,3 Mio.) und in Griechenland (minus 1,9 Mio.). Relativ zur eigenen Bevölkerung wird der Rückgang in Litauen (minus 31,3 Prozent), Lettland (minus 22,8 Prozent), Bulgarien (minus 21,7 Prozent), Griechenland (minus 17,2 Prozent) sowie Rumänien (minus 16,9 Prozent) am höchsten ausfallen.
Auf der anderen Seite wird sich der Bevölkerungsstand in 23 europäischen Staaten in den Jahren 2017 bis 2050 erhöhen. Bezogen auf die absoluten Zahlen vor allem in der Türkei (plus 15,8 Mio.), dem Vereinigten Königreich (plus 11,8 Mio.), Frankreich (plus 7,4 Mio.), Spanien und Schweden (plus 2,7 Mio.) sowie in den Niederlanden (plus 2,2 Mio.). Die höchsten relativen Zuwächse entfallen im selben Zeitraum auf Luxemburg (plus 58,9 Prozent), Schweden (plus 26,9 Prozent), Norwegen (plus 24,9 Prozent), die Türkei (plus 19,8 Prozent), Irland (plus 19,0 Prozent) sowie das Vereinigte Königreich (plus 17,9 Prozent).
Zwischen 1960 und 2017 hat sich der Bevölkerungsstand der 28 EU-Mitgliedstaaten von 407 auf 512 Millionen erhöht (plus 25,8 Prozent) und er wird laut Eurostat bis 2050 weiter auf 529 Millionen zunehmen (plus 3,3 Prozent). Die Bevölkerungsentwicklung wird dabei von zwei Faktoren bestimmt: Zum einen von der natürlichen Veränderung des Bevölkerungsstandes, also von der Differenz zwischen der Zahl der Lebendgeburten und der Zahl der Todesfälle. Zum anderen vom Wanderungssaldo, also von der Zahl der Menschen, die zu- und abwandern. Bis Ende der 1980er-Jahre war die natürliche Veränderung des Bevölkerungsstandes die wichtigste Komponente des Bevölkerungswachstums in der EU. Seit den frühen 1960er-Jahren ist hier jedoch ein nachhaltiger Rückgang zu verzeichnen. Hingegen haben internationale Wanderungsbewegungen an Bedeutung gewonnen. Seit Anfang der 1990er-Jahre sind diese zur wichtigsten Triebkraft des Bevölkerungswachstums geworden.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Zusammen mit der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Differenz Lebendgeburten/Sterbefälle) bestimmen die Wanderungsbewegungen den Bevölkerungsstand insgesamt. Der Anteil beider Faktoren hat sich im Zeitverlauf erheblich verändert und unterscheidet sich zudem von Land von zu Land. Informationen zu diesem Thema finden Sie
Im Gegensatz zur Europäischen Kommission zählt das UN Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) Armenien, Aserbaidschan, Georgien, die Türkei und Zypern nicht zu Europa. Eine Übersicht zu diesem Thema finden Sie
Zum Teil weichen die Daten des UN/DESA von denen anderer Institutionen ab. Eine kurze Erläuterung hierzu finden Sie hier: Externer Link: https://esa.un.org/unpd/wpp/General/FAQs.aspx