Von den weltweit 257,7 Millionen Migranten Mitte 2017 lebte fast jeder Dritte in Europa (30,2 Prozent). Der Anteil der Migranten an der Gesamtbevölkerung Europas lag im selben Jahr bei 10,5 Prozent (Welt: 3,4 Prozent). Dabei sind die Unterschiede zwischen den einzelnen europäischen Staaten riesig: In den Staaten mit mehr als 200.000 Einwohnern war der Anteil in Luxemburg und in der Schweiz mit 45,3 bzw. 29,6 Prozent mit Abstand am höchsten, in Bosnien und Herzegowina, Polen, Albanien sowie Rumänien lag er hingegen bei unter zwei Prozent. In Deutschland lag der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung Mitte 2017 bei 14,8 Prozent. Mit 12,2 Millionen Migranten stand Deutschland weltweit an dritter Stelle.
Fakten
Nach Angaben des UN Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) lebten Mitte 2017 weltweit 257,7 Millionen Menschen in Staaten, in denen sie nicht geboren wurden. Damit hatten die Migranten einen Anteil von 3,4 Prozent an der Weltbevölkerung. In Europa lag der Anteil der Migranten an der Bevölkerung mit 10,5 Prozent deutlich über dem weltweiten Durchschnitt (1990: Welt: 2,9 Prozent / Europa: 6,8 Prozent).
Bezogen auf die europäischen Staaten mit mehr als 200.000 Einwohnern war der Anteil der Migranten an der Bevölkerung in Luxemburg mit 45,3 Prozent und in der Schweiz mit 29,6 Prozent mit Abstand am höchsten. Darauf folgten Österreich (19,0 Prozent), Schweden (17,6 Prozent), Irland (16,9 Prozent), Norwegen (15,1 Prozent), Deutschland (14,8 Prozent) und Estland (14,7 Prozent). Am niedrigsten war der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung Mitte 2017 in Bosnien und Herzegowina (1,1 Prozent), Polen (1,7 Prozent), Albanien (1,8 Prozent), Rumänien (1,9 Prozent) sowie Bulgarien (2,2 Prozent). Auch in der Slowakei, der Republik Moldau, Tschechien, Litauen sowie in Ungarn lag der entsprechende Anteil bei unter 5,5 Prozent.
Mitte 2017 lebten von den weltweit 257,7 Millionen Migranten 77,9 Millionen in Europa. Das entspricht einem Anteil von 30,2 Prozent. Im Jahr 2005 bzw. 1990 lag der Anteil Europas an allen Migranten weltweit noch bei 33,2 bzw. 32,3 Prozent.
Unter den fünfzehn Staaten, in denen weltweit 2017 die meisten Migranten lebten, waren laut UN/DESA sieben europäische Staaten: Russland und die Ukraine mit 11,7 bzw. 5,0 Millionen Migranten sowie fünf Staaten der Europäischen Union – Deutschland (12,2 Mio.), das Vereinigte Königreich (8,8 Mio.), Frankreich (7,9 Mio.), Spanien und Italien (jeweils 5,9 Mio.). Wird im Gegensatz zum UN/DESA noch die Türkei mit ihren 4,9 Millionen Migranten zu Europa gezählt, steigt die Zahl der europäischen Staaten auf acht. In Deutschland, das mit 12,2 Millionen Migranten weltweit an dritter Stelle stand, lebte Mitte 2017 knapp jeder zwanzigste Migrant (4,7 Prozent).
Allerdings sind die Staaten, in denen absolut die meisten Migranten leben, nur selten auch die Staaten, in denen der Anteil der Migranten an der Bevölkerung am höchsten ist: Unter den weltweit 25 Staaten mit dem höchsten Migrantenanteil sind lediglich drei Staaten zu finden, die auch bei den absoluten Zahlen unten der Top 25 sind – mit den Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait und Singapur war darunter kein europäischer Staat.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Im Gegensatz zur Europäischen Kommission zählt das UN Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) Armenien, Aserbaidschan, Georgien, die Türkei und Zypern nicht zu Europa. Eine Übersicht zu diesem Thema finden Sie
Bei den Angaben des UN/DESA ist zu beachten, dass bei nur sehr wenigen Staaten die vom UNHCR berichteten Flüchtlingszahlen berücksichtigt wurden (Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Ungarn). Zur Wanderung über die Grenzen Deutschlands siehe zusätzlich auch
UN/DESA – United Nations Department of Economic and Social Affairs
UNHCR – United Nations High Commissioner for Refugees
Detaillierte Informationen zur Datengrundlage des UN/DESA erhalten Sie hier:
Externer Link: http://www.un.org/en/development/desa/population/migration/data/estimates2/docs/MigrationStockDocumentation_2017.pdf