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Familien-Partei Deutschlands | Europawahl 2024 | bpb.de

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Familien-Partei Deutschlands FAMILIE

Liesa Döpcke

/ 3 Minuten zu lesen

Die "Familien-Partei Deutschlands" (FAMILIE) wurde 1981 ursprünglich unter dem Namen “Deutsche Familienpartei e.V.” gegründet. Sie setzt sich für die Stärkung der Rechte der Familien ein. 1994 trat sie unter dem neuen Namen „Familienpartei Deutschlands” bei der Europawahl und 1998 erstmals bei der Bundestagswahl an. Seit den 1990er-Jahren nimmt sie regelmäßig bundesweit an Wahlen teil. 2014 und 2019 errang sie einen Sitz im Europäischen Parlament. Ihr Europaabgeordnete und Bundesvorsitzender Helmut Geuking wechselte 2021 von der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) zur Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP).

Fakten zur Partei

  • Vorsitz (Bundesverband): Helmut Geuking*

  • Mitgliederzahl (Bundesverband): 611*

  • Gründungsjahr (Bundesverband): 1981*

  • Wahlergebnis 2019: 0,7 %

  • Fraktion im Europäischen Parlament: Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten)

* nach Angaben der Partei

Selbst bezeichnet sie sich die FAMILIE in ihrem Bundesparteiprogramm als Partei der politischen Mitte. Sie fordert, “Familienpolitik als Grundlage aller politischen Bereiche” zu setzen, wobei die Familie hier jede „Lebensgemeinschaft von Eltern mit Kindern” einschließt. Dabei bezieht sie explizit auch Getrennterziehende und nichteheliche Lebensgemeinschaften von Eltern mit Kindern ein. Die FAMILIE tritt für “die Verwirklichung des besonderen Schutzes der Familie durch die staatliche Ordnung” ein und fordert die Gleichstellung von Familienarbeit und Erwerbsarbeit. Zudem will sie politische Rahmenbedingungen schaffen, um Frauen und Männern eine Familiengründung ohne Nachteile im wirtschaftlichen, politischen oder sozialen Bereich zu ermöglichen. Die Partei setzt sich für einen Generationenvertrag ein, der auch durch Heranwachsende, Erwerbstätige sowie Personen im Ruhestand getragen wird. Die Familie, die Stärkung aller Generationen sowie ein nachhaltiges wirtschaftliches Handeln, das kommenden Generationen eine dauerhafte Lebensperspektive ermöglicht, bilden Kernforderungen der Partei.

Mitglied der europäischen politischen Partei: ECPM

Europäische Christliche Politische Bewegung / ECPM

(Englisch: European Christian Political Movement / ECPM)

Die „Europäische Christliche Politische Bewegung“ (ECPM), engl.: „European Christian Political Movement“ (ECPM) ist eine politische Vereinigung christlich-demokratischer Parteien und Organisationen, die auf sämtlichen politischen Ebenen in Europa aktiv sind. Gegründet wurde sie 2005 offiziell nach niederländischem Recht und ist seit Februar 2010 als politische Partei auf europäischer Ebene anerkannt.

Die „Europäischen politischen Parteien" sind Parteien, die auf europäischer Ebene im Europäischen Parlament tätig sind. Sie setzen sich aus nationalen Parteien und/oder Einzelpersonen mit ähnlicher politischer Richtung zusammen und sind in mehreren Mitgliedstaaten vertreten. Zudem müssen sie bei der „Behörde für europäische politische Parteien und europäische politische Stiftungen" eingetragen sein. Registrierte europäische Parteien und deren politische Stiftungen auf europäischer Ebene können Finanzierungen aus dem Gesamthaushaltsplan der Europäischen Union erhalten.

Externer Link: Mehr Informationen zur ECPM auf den Seiten der Behörde für europäische politische Parteien und europäische politische Stiftungen

In ihrem Wahlprogramm zur Europawahl 2024 fordert die FAMILIE ein stärkeres Zusammenstehen der Mitgliedsstaaten, damit sich europäische Bürgerinnen und Bürger besser mit der EU identifizieren können. Dazu will sie eine familienfreundliche Neuausrichtung der EU. Kern der sozialpolitischen Maßnahmen soll das europäische Kindergeld bilden. Zusätzlich zu nationalen Kindergeldern soll ein europäisch einheitlicher Betrag von 50 Euro pro Kind gezahlt werden, um das Sozialgefälle innerhalb der EU zu senken. Darüber hinaus fordert die FAMILIE ein sozialversicherungspflichtiges Erziehungsgehalt für Väter und Mütter, sodass die häusliche Erziehungsarbeit der beruflichen Arbeit gleichgestellt wird. Eltern sollen so entscheiden können, ihr Kind selbst zu betreuen oder beispielsweise in eine Kindertagesstätte zu bringen. Die FAMILIE tritt für eine europäische Rente ein, die über einen Rentenfond organisiert werden soll. Außerdem sollen ein „kostendeckendes Kindergeld“ und ein Wahlrecht ab Geburt stellvertretend durch die Eltern eingeführt werden. Mit der Umsetzung der Forderungen erhofft sich die FAMILIE eine Steigerung der Geburtenrate in Europa. Gleichzeitig will die Partei die Zuwanderung begrenzen, da dies aus ihrer Perspektive zur Bildung von Parallelgesellschaften führe.

Trotz seines Verzichts auf das Mandat im Februar 2024 ist Helmut Geuking auch für die Wahl 2024 der Spitzenkandidat der FAMILIE.

Fussnoten

Liesa Döpcke, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Europäische Integration und Europapolitik der Universität Duisburg-Essen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf europäischen Nichtwähler:innen.