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Fußball und Völker-<br/>verständigung | Fußball-WM | bpb.de

Fußball-WM Editorial Ein Land sieht rund – Essay Die Geschichte der FIFA-Fußballweltmeisterschaft Fußball und Völkerverständigung Fußball in der DDR Fußball unterm Hakenkreuz

Fußball und Völker-<br/>verständigung

Hans-Georg Ehrhart

/ 21 Minuten zu lesen

Fußball ist weder Krieg noch ein Allheilmittel für Konflikte. Er ist, was wir aus ihm machen. Er kann politisch funktionalisiert werden, regiert aber auf keinen Fall die Welt.

Einleitung

Es ist schon erstaunlich, dass das Thema Fußball und Völkerverständigung bislang von der Politikwissenschaft weitgehend ignoriert worden ist. Fußball ist nicht per se unpolitisch, wie hin und wieder behauptet wird.



Artikel 2 der Statuten der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) gibt als Zweck dieser internationalen Nichtregierungsorganisation an, den Fußball "weltweit zu verbreiten, wobei der völkerverbindende, erzieherische, kulturelle und humanitäre Stellenwert des Fußballs berücksichtigt werden soll". FIFA-Präsident Josef Blatter beschreibt die Rolle des Fußballs als die einer weltweiten Friedensorganisation, wenn er sagt: "Fußball vereinigt die Völker und kann mit seiner positiven Energie einen großen Beitrag in einer bösartigen und verrückten Welt leisten." Auch die Bundesregierung bemüht sich, im Hinblick auf die Fußballweltmeisterschaft 2006 den Aspekt der internationalen Völkerverständigung hervorzuheben. So spricht Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem Grußwort vom Funken der Begeisterung und Völkerverständigung, der bei der Fußball-WM in Deutschland auf die ganze Welt überspringen werde.

Kontrastiert wird dieses Bemühen leider allzu oft von den hässlichen Realitäten in dieser Welt. Vergleichsweise harmlos erscheint noch der bellizistische Sprachgebrauch, dessen sich insbesondere die Medien manchmal bedienen. So beschrieb der ZDF-Fernsehreporter Bela Rethy das Länderspiel Deutschland - Frankreich am 12. November 2005 als "Abnutzungskampf", um kurz darauf zu ergänzen, es sei ganz wichtig für die Moral, die Franzosen in Kleinkriegen zu bekämpfen. Nun kann man dem jovialen Reporter natürlich keine verbale Kriegstreiberei unterstellen, sondern eher einen unkritischen Sprachgebrauch - und da ist er gewiss kein Einzelfall. Im Fußballjargon wird ja seit jeher "gebombt", "der Gegner ausgeschaltet", der "Killerinstinkt" beschworen und "bis aufs Messer" gekämpft. Weitaus schlimmer sind Gewaltakte in den Stadien, der Hooliganismus und die Funktionalisierung des Fußballs für das Schüren von gesellschaftlichen oder internationalen Konflikten.

Zivilisierung der Gewalt

Das Martialische als eine Facette des kulturellen Phänomens Fußball hat eine lange Geschichte. Die Legende berichtet, dass Fußball auf einen kriegerischen Vorfall vor ca. 1 000 Jahren zurückgeht. Damals sollen die Engländer nach ihrem Sieg dem dänischen Aggressor den Kopf abgehackt und damit Fußball gespielt haben. Auch wenn dieser Geschichte kein Glauben geschenkt wird, so ist doch historisch belegt, dass Fußball - oder das, was man in früheren Zeiten darunter verstand - ein eher derbes Raufen war, das im 14. und 15. Jahrhundert mehrfach wegen seiner Brutalität verboten wurde.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts setzte ein Zivilisierungsprozess ein, der im wichtigsten Datum der modernen Fußballgeschichte mündete. Am 26. Oktober 1863 wurde in England die Football Association gegründet, die das weitgehend bis heute gültige Regelwerk für das Fußballspiel definierte und kodifizierte. Mit dieser Verregelung wurde ein entscheidender Schritt zur Einhegung der Gewalt getan. Seitdem gilt: Fußball ist ein auf Regeln basierendes Spiel und kein Krieg, wie es der holländische Trainer Rinus Michels einmal gesagt haben soll. Im Krieg geht es um die Vernichtung des Feindes, im Fußball um den sportlichen Wettkampf mit einem Gegner. Im Gegensatz zum Krieg ist die Grundstruktur des Fußballs kooperativ und egalitär. Ohne eine gegnerische Mannschaft wäre kein Spiel möglich. Gespielt wird nach den für alle gültigen Regeln, die vom Schiedsrichter und gegebenenfalls von der zuständigen Sportsgerichtsbarkeit durchgesetzt werden. Insofern ist die Fußballwelt der internationalen Politik und deren Fähigkeit zur friedlichen Konfliktregelung weit voraus.

Gleichwohl wird der Fußball immer wieder von Gewaltakten begleitet, seien es handgreifliche Auseinandersetzungen auf dem Platz, auf den Rängen oder außerhalb des Stadions. Erinnert sei nur an die Katastrophe, die sich Mitte der achtziger Jahre im Brüsseler Heysel-Stadion ereignete, als sich die Fans von Juventus Turin in panischer Furcht vor einem aus Anhängern des FC Liverpool bestehenden Mob an den Rand ihres Blocks flüchteten und dort zu Tode gequetscht wurden. Oder an das Schicksal des französischen Polizisten David Nivel, der von deutschen rechtsradikalen Hooligans beinahe totgeprügelt wurde und nun als Schwerbehinderter sein Leben fristen muss. Gehört Gewalt also zum Fußball? Der Fußball ist ein Spiegelbild der Gesellschaft und ihres Gewaltpotenzials. Wie ist die Gewalt zu erklären? Liegt sie etwa daran, dass es sich traditionell um einen "Männerkampfsport" mit entsprechendem Imponiergehabe handelt? Die von mir geteilte Antwort von Klaus Theweleit lautet: "Ganz auszuschließen ist ein solcher Anteil am konkurrierenden Bolzgehabe in der Tat nicht." Fußball kann zweifellos militarisieren - glücklicherweise betrifft dies bislang nur eine kleine Minderheit -, er kann aber auch zivilisieren, indem er die in jedem steckenden Aggressionspotenziale kanalisiert. Er kann auch zur Förderung sozialer Solidarität und Integration beitragen. Es hängt letztlich von der Bedeutung bzw. dem Sinn ab, den wir dem Fußballspiel und der typischen Rivalität zwischen zwei gegnerischen Mannschaften bei der Konstruktion unserer sozialen Wirklichkeit beimessen.

Identität und Nation

Fußball hat viel mit Identität zu tun. Man ist entweder Anhänger der einen oder der anderen Mannschaft. Gerade Mannschaftssportarten vermitteln einen starken Sinn für exklusives Gruppenverhalten. Es ist unstrittig, dass Fußballvereine kulturelle Identitäten durch Rivalität und Differenz prägen. Das wird immer dann besonders deutlich, wenn Derbys anstehen, so etwa wenn Celtic Glasgow gegen die Rangers spielt oder AS Rom gegen Lazio. Diese "Drama" wird nicht selten überlagert von geografischen, sozialen, politischen, religiösen oder ethnischen Selbstzuweisungen, die identitätsverstärkend wirken. Der hochkompetitive Charakter des Fußballs manifestiert sich auf internationaler Ebene durch nationale Antagonismen und Rivalitäten. Man denke nur an die Länderspiele zwischen Deutschland und den Niederlanden, Griechenland gegen die Türkei, Kroatien gegen Serbien-Montenegro oder Deutschland gegen England. Bei diesen Anlässen können historische Rivalitäten mit fußballerischen Mitteln "durchgespielt", aber auch Stereotype und Ressentiments wiederbelebt oder verstärkt werden.

So wurde durch das brutale Foul des deutschen Torhüters Harald "Toni" Schumacher gegen den französischen Spieler Patrick Battiston 1982 bei der WM in Spanien das alte Bild vom hässlichen Deutschen wiederbelebt. Erschwerend kam hinzu, dass Frankreich die eindeutig bessere Mannschaft stellte und Schumacher in arroganter Manier öffentlich anbot, dem Gefoulten die Jacketkronen zu bezahlen. Noch 23 Jahre später wurde Patrick Battiston, der heute für die Nachwuchsförderung im französischen Fußball zuständig ist, im Rahmen einer Podiumsveranstaltung auf dieses Foul und seine Auswirkungen angesprochen und er sagte: "Das Foul hat ziemlich böse ausgesehen und rief eine gewaltige Reaktion hervor. Mir war berichtet worden, dass seine Familie, seine Kinder bedroht wurden und in der französischen Presse wurden plötzlich die Ereignisse von 1939 bis 1945 als Vergleich herangezogen. Das ging mir alles viel zu weit, und ich wollte die Eskalation nicht. Man weiß ja nie, was aus so etwas werden kann ... Da habe ich gesagt: Schluss, aus. Lass uns die ganze Sache vergessen und nach vorne blicken."

Folgt man der These von Alan Tomlinson, dann finden Nationen ihren deutlichsten Ausdruck "einerseits in kriegerischen, andererseits in sportlichen Auseinandersetzungen". Fußball scheint besonders für die Herstellung von nationalen Gefühlen und Identität geeignet, weil sich auf dieser binären Folie das jeweilige nationale Konzept besonders gut repräsentieren lässt. Man denke nur an die Wirkung des westdeutschen WM-Sieges von 1954 auf das Selbstbewusstsein der Deutschen. Der brasilianische Schriftsteller Joao Ubaldo Ribeiro beschreibt den ersten brasilianischen Sieg der Fußball-WM im Jahre 1958 als den eigentlichen nationalen Gründungsakt, 69 Jahre nach der Erlangung der politischen Unabhängigkeit. Ein weiteres Beispiel für nationale Repräsentationen durch Fußball ist der WM-Sieg Frankreichs 1998, der die größte Demonstration öffentlichen Glücksgefühls und einen ähnlichen Ausbruch des Nationalstolzes bewirkt haben soll wie nach der Befreiung von den Deutschen im Jahr 1944.

Obwohl Fußball seinem Selbstverständnis nach eigentlich universalistisch ist, spielen nationale Grenzen auch im Zeitalter der Globalisierung eine wichtige Rolle. Nach Artikel 10 des FIFA-Statuts können normalerweise nur Verbände Mitglied werden, die in einem von der Staatengemeinschaft anerkannten Land für die Organisation und Kontrolle des Fußballs verantwortlich sind. Fußball und Staatlichkeit bilden also in gewissem Sinne eine Einheit. Fußball wird auch von Staaten politisch eingesetzt, um zum Beispiel im Rahmen der auswärtigen Kulturpolitik ein positives Bild von sich zu zeichnen. Auch das kann abhängig von Inhalt, Kontext und Art der Kommunikation der Völkerverständigung dienen. Fußball kann sogar dabei helfen, geteilte Nationen zusammenzuführen, sei es kurzfristig ideell, wie 1954 bei den Deutschen aus Ost und West oder perspektivisch im Rahmen der Sportdiplomatie, wie bei den vorsichtigen Annäherungsversuchen zwischen Süd- und Nordkorea. Beide Staaten, die sich offiziell immer noch im Kriegszustand befinden, feierten im Sommer 2005 erstmals gemeinsam das Ende des Zweiten Weltkrieges. Auf dem Programm stand auch ein Fußballspiel, das Südkorea vor mehr als 60 000 Zuschauern mit 3 : 0 gewann. Unter die Rubrik Sportdiplomatie fällt auch das Länderspiel Nordkorea gegen Japan vom Februar 2005. Immerhin fühlt sich Japan von der nordkoreanischen Nuklear- und Raketenrüstung bedroht. Gleichwohl machte der Fußball es möglich, dass diese Begegnung stattfand und mehrere Tausend (nord)koreanischstämmige Japaner ihre Mannschaft unterstützen konnten.

Fußball und Diktatur

Wir wissen nicht viel über die geschlossene Gesellschaft in der Diktatur Nordkoreas, aber so viel ist bekannt: Die Nordkoreaner sind fußballbegeistert und nahmen als Überraschungsmannschaft 1966 an der WM in England teil. Welche Rolle spielt also Fußball in einer unfreien Gesellschaft? Bereits in der Zwischenkriegszeit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde deutlich, dass das Verhältnis von Fußball und Diktatur sehr unterschiedlich sein kann und differenziert betrachtet werden muss. Wenn es die vorherrschende Ideologie und Politik wollte, wurde auf den Fußball und die Fußballer keine Rücksicht genommen. Die Schergen Stalins und Hitlers scheuten vor Willkürakten nicht zurück, wenn es um die Durchsetzung ihres politischen Willens ging. So starb Walter Bensemann, der Mitbegründer des DFB, Gründer des FC Bayern München - des sogenannten "Judenclubs" - und der Fachzeitschrift "Kicker" nach seiner Enteignung durch die Nazis mittellos in der Schweiz. Andere, wie der Rekordtorschütze Gottfried Fuchs, mussten emigrieren oder kamen, wie etwa Julius Hirsch, in Konzentrationslagern um. Für andere Diktaturen war der Fußball und der mit seiner Hilfe zusätzlich befeuerte Nationalismus ein willkommenes Mittel, um die eigene Größe zu zelebrieren. So unterstützte das faschistische Regime Italiens die Entwicklung des nationalen Fußballs und zelebrierte den Gewinn der WM 1934 und 1938 als Ausdruck nationaler Größe und ideologischer Überlegenheit.

Mag man den Fans zugute halten, dass sie vor lauter nationaler Begeisterung die politische Funktionalisierung des Fußballs nicht erkennen, so ist es umso wichtiger, dass Verbände und Politik von außerhalb Position beziehen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Verband des Mutterlandes des Fußballs, die Football Association, die 1928 aus Protest gegen die zunehmende Politisierung dieses Sports durch Diktaturen aus der FIFA austrat und erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder beitrat. In Deutschland brauchte der DFB über ein halbes Jahrhundert, ehe er sich 2001 dazu durchrang, seine Verstrickungen in das NS-System von einem Historiker untersuchen zu lassen. Rechtzeitig vor Beginn der WM in Deutschland legte Nils Havemann 2005 seine Studie "Fußball unterm Hakenkreuz" vor, in der er darlegt, wie vorbehaltlos sich der DFB in den Dienst des NS-Staates stellte.

Noch 1978 war es zu einem Skandal bei der WM im diktatorisch regierten Argentinien gekommen, als der DFB jenen rechtsradikalen Kampfflieger Hans-Ulrich Rudel in das Mannschaftsquartier der deutschen Nationalelf einlud, dessen Teilnahme an einem Traditionstreffen in einer Bundeswehrkaserne zwei Jahre zuvor zur Entlassung der verantwortlichen Generäle durch Verteidigungsminister Georg Leber geführt hatte. Die fehlende politische Sensibilität verdeutlichte der damalige Spieler Herbert Zimmermann vom 1.FC Köln. Danach gefragt, ob er überhaupt schlafen könne, wenn in der Nähe Gefangene gefoltert würden, entgegnete er: "Wieso? Wir haben ja die GSG 9 bei uns." Argentinien hatte die WM zugesprochen bekommen, bevor die Generäle die Macht übernahmen. Für einen internationalen Boykott gab es keine Mehrheit. Selbst die argentinische Guerilla war dagegen und hoffte, dass die diktatorische Natur des Regimes einer größeren internationalen Öffentlichkeit vor Augen geführt und es dadurch delegitimiert würde.

Dass eine Fußballweltmeisterschaft angesichts der wachsenden Medienpräsenz nicht unpolitisch ist, war bereits 1974 in der Bundesrepublik Deutschland unter Beweis gestellt worden. Ein Jahr zuvor waren 5 000 Flüchtlinge vor den chilenischen Putschisten nach Deutschland geflohen, davon ein Drittel in die DDR. Sie organisierten sich in Chile-Komitees und machten mit Aktionen während des Spiels der chilenischen Mannschaft auf die Lage in ihrem Heimatland aufmerksam. Die Bilder wurden in die ganze Welt hinausgetragen und sollen sogar von Häftlingen in Chile gesehen worden sein. Diese Aktionen waren Teil eines politischen Kampfes mit Hilfe von "soft power", die auf weiche, kulturelle Faktoren wie Information und Bilder setzt.

Diktaturen neigen bekanntermaßen zu härteren Mitteln bei der Durchsetzung ihres Herrschaftsanspruchs. Der Fall Lutz Eigendorf hat gezeigt, dass sie auch vor Mord an einem bekannten Fußballer im Ausland nicht zurückschrecken. Eigendorf war 1979 vom Eliteclub BFC Dynamo Berlin, der vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) gefördert wurde, geflohen und spielte für den 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Braunschweig. Ihm wurde zum Verhängnis, dass MfS-Chef Erich Mielke ein begeisterter Fußballanhänger war und Eigendorfs DDR-kritische Äußerungen in westdeutschen Medien als Feindpropaganda wertete, die mit Liquidation zu ahnden sei.

Während dieser Mord verdeckt geschah und erst nach der Öffnung der Stasi-Archive mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aufgeklärt werden konnte, wurde im Irak des Saddam Hussein die Willkür, der Fußballer in Diktaturen ausgesetzt sein können, offen ausgeübt. Saddams Sohn Udai war 18 Jahre lang Vorsitzender des irakischen Fußballverbandes. Da er der Ansicht war, Fußballer könne man zum Erfolg zwingen, stand auf Niederlagen der Nationalmannschaft bis zu zwei Wochen Haft und gegebenenfalls die Peitschenstrafe. Erreicht wurde mit dieser Brachialmethode das Gegenteil: Unter seiner Regentschaft wurde der einstmals erfolgreiche irakische Fußball durch Korruption, politische Gängelei und persönliche Willkür heruntergewirtschaftet.

Wozu die politisch-religiöse Durchdringung des Fußballs führen kann, zeigt ein Bericht aus der International Herald Tribune, der im Oktober 2005 unter der Überschrift "Sharia on the soccer field. God is in the rules" erschienen ist. Darin wird eine Fatwa, also eine islamische Rechtsposition, wiedergegeben, deren Umsetzung auf die Abschaffung des heutigen Fußballs hinauslaufen würde. Das Argument lautet, dass die internationalen Regeln von Häretikern gemacht worden seien und nicht den Regeln der Scharia entsprächen. Fußball solle kein vergnüglicher Zeitvertreib sein, sondern ausschließlich der körperlichen Ertüchtigung für den "heiligen Krieg" (Jihad) dienen. Fußball wird also instrumentalisiert für die eigenen ideologischen Ziele.

Fußball und Krieg

Dieser zivilisatorische Rückschritt - immerhin hat der regelbasierte moderne Sport nach Norbert Elias und Eric Dunning zur Zivilisierung und damit auch Pazifizierung der europäischen Gesellschaften beigetragen - war gut hundert Jahre früher durchaus auch im Europa des Imperialismus an der Tagesordnung. Übersteigerter Nationalismus und Großmachtphantasien ließen den Fußball zu einer Art militärischer Vorbereitung auf den nächsten Ernstfall verkommen. Das Bemühen der internationalen Friedensbewegung, mittels der olympischen Idee und internationaler Fußballbegegnungen Krieg zu verhindern, erwies sich gegenüber dieser "Sinngebung" als chancenlos. Während des Ersten Weltkrieges wurde hinter den Linien sogar ein regelrechter Trainingsbetrieb organisiert, um die Moral der Soldaten durch Fußball aufrechtzuerhalten.

Dass Fußball bei alledem etwas zutiefst Verbindendes über die Schützengräben hinweg behalten und zugleich weit davon entfernt sein kann, verdeutlicht Christian Carion in seinem Film "Merry Christmas". Die dem Film zugrunde liegende wahre Begebenheit ereignete sich Weihnachten 1914 an der Westfront. Deutsche, britische und französische Soldaten vereinbaren eine kurze Waffenruhe, während der sie sich außerhalb der Schützengräben im Niemandsland treffen, sich als menschliche Wesen erfahren und unter anderem miteinander Fußball spielen. Aufgrund dieser nicht erwünschten "Verbrüderung mit dem Feind" werden die Einheiten aufgelöst oder an andere Frontabschnitte verlegt, um den Krieg wieder ganz im Sinne der staatlichen Hasspropaganda fortzusetzen.

Ein Fußballspiel unter noch grausameren Bedingungen fand im August 1942 im besetzten Kiew statt. Die Betriebsmannschaft der Brotfabrik Nr. 3, bestückt mit ehemaligen Stars der Kiewer Fußballvereine Dynamo und Lokomotive, spielte gegen die Vorzeigemannschaft der deutschen Luftwaffe - und schlugen diese vor Tausenden von Zuschauern mit 5 : 1. Sie hatten nicht nur ein Fußballspiel gewonnen, sondern die Besatzer deklassiert. Nachdem sie auch das Rückspiel gewannen, wurden sie wenig später abgeführt. Die These, dass sie wegen des Fußballspiels umkamen, ist unbewiesen, aber nicht die Tatsache, dass sie der deutschen Vernichtungsmaschinerie zum Opfer fielen. Die Sinngebung dieses Fußballspiels war für die Ukrainer die Hoffnung, dass der scheinbar übermächtige Gegner doch besiegbar ist.

Wurde Fußball in den hier erwähnten zwei Fällen während des Krieges gespielt, sei es, um die Kampf- oder die Arbeitsmoral zu stärken, so diente er in einem Fall auch als Anlass für einen Krieg. Der 1969 ausgebrochene Krieg zwischen El Salvador und Honduras ging fälschlicherweise als "Fußballkrieg" in die Geschichte ein. Was war geschehen? Während der Qualifikationsspiele zur WM kam es zu Krawallen, zunächst in Tegucigalpa, dann in verstärktem Maße während des Rückspiels in San Salvador, wo die Mannschaft aus Honduras in einem gepanzerten Fahrzeug ins Stadion gebracht wurde. Nachdem El Salvador das Entscheidungsspiel in Mexiko mit 3 : 2 für sich entschieden hatte, kam es zu Ausschreitungen gegen salvadorianische Immigranten in Honduras, die El Salavador mit dem Argument, die Menschenrechte der salvadorianischen Siedler zu schützen, zur militärischen Intervention veranlasste. Der Krieg konnte zwar unter Vermittlung der Organisation für Amerikanische Einheit nach wenigen Tagen beendet werden, kostete aber über 2 000 Menschen das Leben, ca. 6 000 wurden verwundet, der Handel zwischen beiden Staaten brach zusammen, Zehntausende Menschen wurde vertrieben, das Projekt einer regionalen Wirtschaftsintegration Mittelamerikas wurde für lange Zeit auf Eis gelegt. Die eigentlichen Kriegsursachen waren jedoch nicht die Fußballspiele und die damit verbundenen Vorkommnisse. Es waren vielmehr wirtschaftliche und soziale Probleme, die Politiker auf beiden Seiten dazu veranlassten, aus machtpolitischem Kalkül mit Unterstützung der Medien auf die nationalistische Karte zu setzen.

Folgt man der kruden Logik des serbischen Nationalisten Zeljko Raznatovic, der als Vorsitzender von Partizan Belgrad und Führer einer gefürchteten paramilitärischen Einheit im Jugoslawienkrieg zweifelhafte Berühmtheit erlangte, waren es die Auseinandersetzungen während des Fußballspiels zwischen Dynamo Zagreb und Roter Stern Belgrad am 13.März 1990, die in ihm die Überzeugung reifen ließen, dass sich die Serben gegen die "kroatische Bedrohung" zur Wehr setzen müssen. Natürlich war auch hier der Fußball nicht für den ein Jahr später ausbrechenden Krieg verantwortlich. Gleichwohl wurden Fußballereignisse als Bühnen benutzt, um den zunehmend aggressiven Nationalismus und das Ende des Vielvölkerstaates Jugoslawien zur Schau zu stellen und nationale Antagonismen zu verstärken. Die internationale Gemeinschaft bestrafte Jugoslawien wiederum damit, dass es von der Europameisterschaft 1992 ausgeschlossen wurde. Es war einer der ersten - eher symbolischen und letztlich erfolglosen - Schritte, um das Regime von Slobodan Milosevic zum Einlenken zu bewegen.

Völkerverständigung durch Fußball?

Wenden wir uns der positiven Rolle des Fußballs zu: seinem entwicklungs- und friedenspolitischen Potenzial. Gleich nach US-Präsident Bushs Ankündigung vom 1. Mai 2003, welche die Kriegshandlungen im Irak offiziell beendete, kündigte die FIFA an, den irakischen Fußballverband mit 400 000 US-Dollar für den Aufbau seines zerstörten Hauptquartiers zu unterstützen. Der Fußballverband der USA schickte 60 000 Bälle, und im Juni kam es zu einem ersten Spiel zwischen einer Auswahl der US-Army und des Irak. Australien, einer der engsten Alliierten der USA im Irakkrieg, lud die irakische Nationalmannschaft zu einem Match auf den Fünften Kontinent ein. Das Spiel stand unter dem Motto "World Peace Game". Bernd Stange, der deutsche Cheftrainer der irakischen Mannschaft, lag wohl nicht ganz falsch, wenn er von Propagandaspielen sprach. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn die Amerikaner das Stadion, das sie als Militärbasis nutzten, geräumt und in einem geordneten Zustand übergeben hätten. Gleichwohl: Der Fußball sollte einmal mehr als Mittel zur Völkerverständigung dienen. Bereits am 13. August 2003 bestritt der Irak sein erstes offizielles Länderspiel nach dem Krieg. Gegner war der Iran, der sportliche Erzrivale und Kriegsgegner von einst. Die Mannschaft von Stange siegte überraschend mit 1 : 0. Angesichts der katastrophalen Bedingungen zu Hause war es eine furiose Rückkehr des Irak auf die Bühne des internationalen Fußballs und ein erster Annäherungsschritt zwischen beiden Ländern.

Grundsätzlicher wird das Thema Völkerverständigung durch Sport und damit auch durch Fußball von den Vereinten Nationen (VN) angegangen. Seit Ende der neunziger Jahre entwickelte sich in diesem Rahmen ein zunehmendes Verständnis für den Zusammenhang von Entwicklung, Frieden und Sport. Ein erster Ausdruck davon war die Einrichtung einer internationalen Arbeitsgruppe und eines Büros mit der Bezeichnung "Sport für Entwicklung und Frieden". Ende 2003 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution über Sport als Mittel zur Förderung der Bildung, der Gesundheit, der Entwicklung und des Friedens. In dieser Resolution werden die Regierungen unter anderem gebeten, Sport als Instrument zu verwenden, das zur Verwirklichung der international vereinbarten Entwicklungsziele sowie der breiteren Ziele der Entwicklung und des Friedens beiträgt. Regierungen, internationale Sportgremien und die mit Sport befassten Organisationen und Interessengruppen werden aufgefordert, entsprechende Projekte aufzulegen. Zudem wurde das Jahr 2005 zum Jahr des Sports erklärt.

Der Sonderbeauftragte für Sport im Dienste von Entwicklung und Frieden des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, der Schweizer Adolf Ogi, weist zu Recht darauf hin, dass der Sport zwar kein Allheilmittel für die Probleme dieser Welt sei, aber doch eine positive Wirkung ausüben könne und dementsprechend politisch gefördert werden sollte. Sport soll nicht im Dienste der Politik, des Nationalismus, der Diktatur oder einer grenzenlosen Kommerzialisierung stehen, sondern ein Instrument für Entwicklung und Konfliktlösung, Gesundheit, Bildung, nachhaltige Entwicklung und Frieden sein, ein Instrument, das nach Ogis Meinung "noch gar nicht wirklich systematisch eingesetzt worden ist".

Einige Beispiele illustrieren die positive Wirkung, die Sport bzw. Fußball haben können. So sorgt das Projekt "Secundo Tempo" in Brasilien dafür, dass tausende Kinder aus den Favelas mit Bussen werktags zu Sportstätten gefahren werden. Morgens erhalten sie Schulbildung, mittags ein warmes Essen und nachmittags wird Fußball gespielt. Die Kinder sind von der Straße und die Wahrscheinlichkeit, dass sie Opfer von Drogenkriminalität und Prostitution werden, verringert sich. Ein ähnliches Projekt wird in Medellin, der ehemaligen Hauptstadt des kolumbianischen Drogenkartells, durchgeführt. Das Ergebnis kann nur beeindrucken: Dort, wo die Projekte begonnen wurden, ist die Kriminalität drastisch gesunken und die wirtschaftliche Entwicklung gestiegen. In Kenia läuft ein Projekt unter dem Motto "Alive & Kicking", das darauf abzielt, eine wirtschaftliche Infrastruktur für die Herstellung reparierbarer Lederbälle aufzubauen und Fußball als präventives Instrument für die Gesundheitsfürsorge von Jugendlichen - insbesondere im Bereich der AIDS-Prävention - zu nutzen. Nach fünf Monaten Projektlaufzeit waren bereits drei Nähzentren entstanden, die 600 Bälle pro Woche herstellen.

Fußballprojekte werden auch gestartet, um gewaltsame Konflikte zu überwinden und Versöhnungsprozesse zu verstärken. So berichtet der polyglotte Fußballtrainer Rudi Gutendorf von seiner Tätigkeit in Ruanda einige Jahre nach dem Völkermord, der fast einer Million Menschen das Leben gekostet hat: "Die Söhne habe ich dann vereint in der Nationalmannschaft. Und dann haben wir das Glück gehabt, Kenia im Afrika-Pokal zu schlagen. Da hat der Tutsi geflankt und der Hutu eingeköpft. Da haben die vor Freude gekuschelt und sich geküsst, das ganze Stadion und das ganze Land. Seit der Zeit weiß ich, was Fußball bewirken kann."

Ein hochgelobtes und mehrfach ausgezeichnetes Projekt startete 1998 im bürgerkriegsgezeichneten Bosnien-Herzgowina. Das von der UEFA, Dänemark, Norwegen, den Vereinten Nationen und der EU unterstützte Vorhaben heißt "Open Fun Football Schools" und zielt darauf ab, Frieden, Demokratie, Stabilität und sozialen Zusammenhalt insbesondere zwischen antagonistischen Gruppen in der Region zu fördern. Jede fünf Tage dauernde Fußballschule muss zwei Kommunen unterschiedlicher Ethnizität und vier Fußballvereine involvieren. Die Mannschaften bestehen aus Kindern beider Kommunen und aller Fußballvereine. Es sind regionale Zentren aufgebaut worden, in denen Trainer aus allen ethnischen und nationalen Gruppen gemeinsam ausgebildet wurden. Zusätzlich existiert mittlerweile eine nationale Struktur, welche die Organisation solcher Fußballschulen unterstützen soll. Bei aller positiven Bewertung - so wurde zum Beispiel ein positiver Einfluss auf Werte, Mannschaftsgeist und kommunales Engagement festgestellt - mahnt ein Evaluierungsbericht jedoch zur Vorsicht vor übertriebenen Erwartungen.

Fußball wird auch gegen Rassismus eingesetzt. In diesem Zusammenhang sei an die weltweite Antidiskriminierungskampagne "No to racism" erinnert, die während der Jugendweltmeisterschaft in den Niederlanden und dem Confederations Cup in Deutschland im Juni 2005 durchgeführt wurde. Ein anderes Beispiel: Die EU finanzierte 1994 ein wissenschaftliches Projekt mit dem Titel "Rassismus und Fremdenfeindlichkeit im Europäischen Fußball", das zu dem britischen Projekt "Let's kick racism out of football" führte. Dass diese Aktivitäten nicht ausreichen, zeigen die Überlegungen der UEFA, die sich um die Unterstützung des Europaparlaments für ihre Aktion "Abpfiff für Rassismus" bemüht und über ein kompromissloseres Vorgehen nachdenkt. So sollen künftig Vereine, Spieler und Verbände bei wiederholten rassistischen Vorkommnissen von europäischen Wettbewerben ausgeschlossen werden. Außerdem sollen die Schiedsrichter künftig bei solchen Ereignissen das Spiel abbrechen dürfen.

Im Mittelpunkt vieler Basisprojekte steht der Straßenfußball. Dieser hat sich mittlerweile unter dem Namen "Streetfootballworld" als eine globale Bewegung etabliert, der sich bereits über 70 Straßenfußballprojekte aus der ganzen Welt angeschlossen haben. Das Projekt hat eine eigene Organisation, gespielt wird nach eigenen Regeln. Über einen Sieg entscheiden nicht nur die Tore, sondern auch Fairplay und Genderaspekte. Es wird ohne Schiedsrichter gespielt, und das erste Tor muss immer von einer Frau erzielt werden. Das Projekt will Teamgeist, globales Lernen und ein Leben ohne Gewalt fördern. Fußball soll national und transnational als kultureller Mittler und Medium zur Förderung sozialer Entwicklung genutzt werden. Im Sommer 2006 wird eine WM des Straßenfußballs in Berlin-Kreuzberg ausgetragen. Die von Jürgen Griesbeck gegründete Stiftung "Streetfootballworld" ist ein Projekt, das von der "Youth Football Foundation" gefördert wird: Deren Präsident ist übrigens Bundestrainer Jürgen Klinsmann.

Schlussfolgerung

Bill Shankley, der legendäre Manager des FC Liverpool, hat einmal gesagt, Fußball sei keine Sache von Leben und Tod, sondern weitaus ernster. Dabei handelt es sich natürlich um eine mit britischem Humor konnotierte, nicht ganz ernst gemeinte Übertreibung. Fußball ist weder Krieg noch ein Allheilmittel für zwischenstaatliche und gesellschaftliche Konflikte, er ist von Natur aus weder gut noch böse. Er ist das, was wir aus ihm machen. Er hat die Bedeutung, die wir ihm geben. Paul Auster ist leider nur tendenziell zuzustimmen, wenn er konstatiert: "Krieg und Revolutionen sind im Zeitalter der Medienherrschaft durch Fußball ersetzt worden." Er beschreibt Fußball als den perfekten Kriegsersatz - zumindest in Europa. Es gebe zwar randalierende Fans, aber man könne die Opfer an den Fingern zweier Hände abzählen. Eine Generation früher hätten wir in Millionen gezählt.

Der Krieg in Jugoslawien und die gewaltsamen Konflikte anderswo relativieren diese positive Einschätzung. Dennoch: Fußball kann weltweit gewissermaßen als Antibiotikum dienen, das bei bestimmten Symptomen zur Linderung oder Heilung von sozialen Problemen beitragen kann. Er kann politisch funktionalisiert werden, regiert aber auf keinen Fall die Welt. Fußball birgt Chancen und Risiken. Es liegt an uns, die Chancen, die er für Völkerverständigung bietet, zu nutzen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. FIFA-Statuten, http://www.fifa.com/documents/static/regulations/FIFA_statutes_08_2004_D.pdf.

  2. Josef Blatter auf der Münchener Konferenz Visions of Football, in: www.bayern2006.de/home/events/visions_blatter_ auftakt.htm, 23. 8. 2005.

  3. Grußwort von Bundeskanzlerin Angela Merkel zurFußball-Weltmeisterschaft 2006, in: www. wm2006.deutschland.de/, 3. 1. 2006.

  4. Vgl. Paul Auster, Der perfekte Kriegsersatz, in: Zeitschrift für Kultur-Austausch, (2000) 1, S. 62.

  5. Vgl. zur Frühgeschichte des Fußballs Allen Guttmann, Games and Empires. Modern Sports and Cultural Imperialism, New York 1994.

  6. Klaus Theweleit, Tor zur Welt. Fußball als Realitätsmodell, Köln 2004, S. 94.

  7. Podiumsdiskussion mit Patrick Battiston beim Fußballclub Girondins de Bordeaux am 28. 7. 2005.

  8. Alan Tomlinson, FIFA and the World Cup: The Expanding Football Family, in: John Sugden/Alan Tomlinson, Hosts and Champions. Soccer Cultures, National Identities and the USA World Cup, Aldershot 1994, S. 14.

  9. Vgl. Norbert Seitz, Was symbolisiert das "Wunder von Bern"?, in: Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), (2004) 26, S. 3 - 6.

  10. Vgl. Joao Ubaldo Ribeiro, Aber der Ball gehört uns, in: Zeitschrift für Kultur-Austausch, (2000) 1, S. 72 - 75.

  11. Vgl. P. Auster (Anm. 4), S. 62.

  12. Vgl. www.stern.de/politik/ausland/index.html?id = 544291&nv=pr&pr=, 2. 11. 2005.

  13. Vgl. www.tokyo.diplo.de/de/Startseite.html.

  14. Vgl. Dietrich Schulze-Marmeling (Hrsg.), Davidstern und Lederball, Göttingen 2003.

  15. Vgl. Christiane Eisenberg, Fußball als globales Phänomen. Historische Perspektiven, in: APuZ, (2004) 26, S. 12.

  16. Vgl. Nils Havemann, Fußball unterm Hakenkreuz. Der DFB zwischen Sport, Politik und Kommerz, Frankfurt/M. 2005. Anmerkung der Redaktion: Vgl. auch den Beitrag des Autors in dieser Ausgabe.

  17. Norbert Seitz, Von Bern bis Los Angeles, in: APuZ, (1994) 24, S. 8.

  18. Vgl. Herbert Schwan, Der lange Arm der Stasi: "Tod dem Verräter!", München 2000.

  19. Vgl. Heike Faller, Zwischen Krieg und Spiel, in: http://zeus.zeit.de/text/2003/36/Irak_36, 27. 3. 2006.

  20. Vgl. Geoff D. Porter, Sharia on the soccer field. God is in the rules, in: International Herald Tribune vom 17.10. 2005.

  21. Vgl. Norbert Elias/Eric Dunning, Quest for Excitement. Sport and Leisure in the Civilizing Process, Oxford 1986.

  22. Vgl. Michael Jürgs, Der kleine Frieden im großen Krieg, München 2003.

  23. Vgl. Erik Eggers, Das Todesspiel, in: 11 Freunde, (2003) 3, S. 26f.

  24. Vgl. www.omwar.com/aced/data/sierra/soccer1969. htm, 13.10. 2005.

  25. Vgl. Pascal Boniface, Football as a Factor (and Reflection) of International Politics, in: The International Spectator, (1998) 4, S. 87 - 98.

  26. Vgl. H. Faller (Anm. 19).

  27. Vgl. A/RES/58/5 vom 17. 11. 2003.

  28. Adolf Ogi, Sport - Entwicklung - Frieden: eine politische Frage, in: Entwicklungspolitik, (2005) 19, S. 23.

  29. Vgl. ebd., S. 26.

  30. Vgl. www.sportanddev.org/en/projects/see-all-projects/index_534.htm, 21.3. 2006.

  31. Interview mit Rudi Gutendorf, in: 11 Freunde, (2003) 3, S. 25.

  32. Vgl. Pelle Kvalsund/David Nyheim/John Telford, CCPA Open Fun Football Schools. An Evaluation, Final Report, 8. 11. 2004, S. 27.

  33. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 1. 12. 2005, S. 39.

  34. Vgl. Christo Förster/Claudia Haas, Spielerische Entwicklung. Streetfootball - eine Nord-Süd-Bewegung zur WM 2006, in: Entwicklungspolitik, (2005) 19, S. 30 - 32.

  35. Vgl. www.streetfootballworld.org/index_html/en, 21.3. 2006. Vgl. Jürgen Griesbeck, Kicken statt kämpfen, in: Zeitschrift für Kultur-Austausch, (2000) 1, S. 100f.

  36. Zit. in: Oliver Samson/Phillip Köster, In Ballgewittern, in: 11 Freunde, (2003) 3, S. 19.

  37. P. Auster (Anm. 4) , S. 62.

Dr. phil., geb. 1955; stellv. Leiter des Zentrums für Europäische Friedens- und Sicherheitsstudien am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH).
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