Antisemitismus in der Krise Entwicklungen, Auswirkungen, Gegenstrategien
Ob Hitlergrüße auf der Straße, „Judenwitze“ auf Schulhöfen oder verschwörungsideologisches Geraune über vermeintlich jüdische Interessen während der Pandemie, bereits vor dem 7. Oktober 2023, war Antisemitismus in Deutschland gegenwärtig. Dann kam mit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel und dem anschließenden Krieg in Gaza die Zäsur – entsprechend war auch die Debatte um Antisemitismus danach eine andere. Die Antisemitismusforscherin Monika Schwarz-Friesel schrieb hierzu schon vor Jahren: „Antisemitismus artikuliert sich wie ein Chamäleon: Die Oberfläche passt sich den aktuellen Gegebenheiten an, die semantische Entwertung von Juden bleibt.“
Denn ob bei mittelalterlichen Ausbrüchen der Pest, politischen und sozialen Revolutionen, Auswüchsen des modernen Kapitalismus oder anderen als Krisen empfundenen Begebenheiten scheint der Reflex der Judenfeindschaft einzusetzen. Immer passt sich der Antisemitismus an; ständig wird er aktualisiert. Gibt es also einen Zusammenhang von Antisemitismus und Krisenerfahrung? Wie sieht diese Verbindung aus? Was bedeutet sie für unterschiedliche Ausprägungen von Antisemitismus? Und mit welchen Ansätzen kann die politische Bildung arbeiten, um Antisemitismusprävention krisenresilienter zu machen?
Diese und weitere Fragen sollen im Rahmen der bundesweiten Fachtagung aufgegriffen und diskutiert werden. Nachdem aktuelle Debatten rund um Antisemitismus, dessen Spielarten und ihre Krisenzusammenhänge erläutert und vertieft werden, werden antisemitismuskritische pädagogische Ansätze gemeinsam mit weiteren Praktikerinnen und Praktikern diskutiert und reflektiert. Damit soll nicht nur die reflexive Professionalisierung des Arbeitsfeldes, sondern auch die Vernetzung der Beteiligten unterstützt werden.
Bei der Auseinandersetzung mit Menschenfeindlichkeiten wie Antisemitismus bitten wir zu beachten, dass eine Reproduktion von Stereotypen – mit dem Ziel ihrer Dekonstruktion – nicht ausgeschlossen werden kann.
Hinweise zur Veranstaltung
Veranstaltungsadresse:
Dorint Kongresshotel Mannheim
Friedrichsring 6
68161 Mannheim
Veranstalter:
Bundeszentrale für politische Bildung
Zielgruppe:
Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der schulischen und außerschulischen Jugendbildung, der Erwachsenenbildung, von Fachträgern der politischen Bildung, aus Vereinen und Verbänden sowie Akteure aus Initiativen und Bündnissen in den Themenfeldern Rechtsextremismus und Antisemitismus, Akteure aus der Sozialarbeit, Beratung, Kommunen, Verwaltungen und Behörden, Polizei, Justiz, Verfassungsschutz sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Anmeldung bei (Kontakt):
Die Anmeldung ist ab Anfang November 2024 möglich.
Anmeldung:
Teilnahmegebühr: ohne Übernachtung inkl. Verpflegung: 30,00 Euro
Teilnahme mit einer Übernachtung im Einzelzimmer (24.-25.02.2024) inkl. Verpflegung: 75,00 Euro
Teilnahme mit zwei Übernachtungen* im Einzelzimmer (23.-25.02.2024) inkl. Verpflegung: 120,00 Euro
* Die Teilnahmeoption mit zwei Übernachtungen ist nur dann möglich, wenn eine Anreise am Vortag der Veranstaltung notwendig ist. Die Notwendigkeit ist in dem Fall gegeben, wenn eine pünktliche Anreise zum Veranstaltungsbeginn nur bei einem Reiseantritt vor 06:00 Uhr möglich ist.
Reisekosten werden nicht erstattet. Kosten für die Stornierung der Hotelunterbringung und Verpflegung, die durch eine Absage beziehungsweise Nichtanreise entstehen, müssen wir Ihnen leider in voller Höhe in Rechnung stellen. Die Rückerstattung der Teilnahmegebühr ist nicht möglich. Die Teilnahmegebühr wird jedoch auf die Kosten für die Stornierung der Hotelunterbringung und Verpflegung angerechnet.