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Fernseh-Entwicklung vor 1948 | Deutsche Fernsehgeschichte in Ost und West | bpb.de

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Fernseh-Entwicklung vor 1948

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Entwicklung der Fernseh-Technik

Telefunken-Fernsehempfänger von 1936 (Wikimedia, Eirik Newth) Lizenz: cc by/2.0/de

Am 1. November 1954 begann in der Bundesrepublik Deutschland offiziell das "Deutsche Fernsehen" mit seiner Ausstrahlung. In der DDR folgte am 3. Januar 1956 der "Deutsche Fernsehfunk" (DFF) mit dem offiziellen Beginn seines Programms.

Die Anfänge des deutschen Fernsehens liegen allerdings weiter zurück. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts arbeiteten Erfinder und Techniker in verschiedenen Industrieländern an einer Erfindung des Fernsehens. Damit waren eine Zerlegung zunächst stehender, später bewegter Bilder in Bildpunkte und ihr elektrischer Transport über weite Strecken hinweg gemeint. Seit dem Ersten Weltkrieg verlagerte sich die Entwicklung zu den Großkonzernen der Elektroindustrie, beflügelt von der Durchsetzung des Hörfunks. 

Zu Beginn der 1930er Jahre führte diese Entwicklung in den großen Industrieländern – also in den USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich – dazu, dass Fernsehen ähnlich dem Hörfunk als Programm konzipiert wurde, das über elektromagnetische Wellen (im UKW-Bereich) ausgestrahlt wurde. Fernsehen wurde neben dem Hörfunk (Radio) als Rundfunkmedium definiert. 

Fernsehen im "Dritten Reich"

Während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde die Entwicklung des Fernsehens in Deutschland forciert. Am 22. März 1935 begann ein Fernsehsender auf dem Berliner Funkturm regelmäßig ein tägliches Programm von zwei Stunden Dauer auszustrahlen. Für die Fernsehtechnik war das Reichspostministerium, für die Programmproduktion das Reichspropagandaministerium und für die Sendefrequenzen das Reichsluftfahrtministerium zuständig. Organisatorisch war das Fernsehen der Reichsrundfunkgesellschaft zugeordnet. 

Das Fernsehprogramm konnte auf wenigen Einzelgeräten, die bei Technikern und Funktionären der Reichspost, der Regierung und der NSDAP standen, und in 14 öffentlichen "Empfangsstellen" gesehen werden. In diesen "Fernsehstuben" konnten sich jeweils etwa 30 Zuschauer das Programm gemeinsam ansehen. Das Fernsehen war noch kein Massenmedium. Den Nationalsozialisten kam es darauf an, als erste in der Welt einen Programmbetrieb begonnen zu haben und damit das Fernsehen als eine "deutsche" Technik für sich zu reklamieren. Doch es war eine internationale Erfindung, die durch die Arbeit von Wissenschaftlern und Technikern in den Industrieländern gleichzeitig und im Austausch miteinander entstand. Direkte Fernsehauftritte der NS-Führer im Fernsehen des "Dritten Reiches" sind nicht bekannt, das Fernsehen erschien ihnen mit seinem kleinen Bildschirm und den technisch noch unvollkommenen Bildern wenig propagandatauglich. 

Fernsehstuben zur Olympiade 1936 

Bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin übertrug man in einem aufwändigen technischen Verfahren die Wettkämpfe aus dem Olympiastadion in zusätzlich 16 weitere öffentliche "Fernsehstuben" in Berlin. Es wird geschätzt, dass ca. 100.000 Menschen, die in kurzen Abständen durch diese "Fernsehstuben" geschleust wurden, Ausschnitte aus dem täglichen Sonderprogramm von bis zu acht Stunden sahen. Der dann ab 1937 einsetzende tägliche Programmbetrieb war sehr viel beschränkter, entwickelte aber gleichwohl erste Fernsehformen wie die Nachrichtensendung, die Dokumentation, die Ratgebersendung, das Fernsehspiel, die Musik- und Unterhaltungssendung sowie die Sportübertragung. Spielfilmausschnitte, Wochenschauen und Dokumentarfilme wurden ebenfalls gesendet. 

Die sogenannte "Olympia-Kanone" bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin (Telefunken) Lizenz: cc by-sa/3.0/de

Für 1939 plante die Industrie die Massenherstellung von Fernsehgeräten, doch der Kriegsbeginn verhinderte die Produktion. Die Produktionsanlagen der Elektroindustrie, Rohstoffe und Ingenieure wurden für die Rüstungsproduktion benötigt. Der Sendebetrieb blieb – bis auf eine kurze Pause im Jahr 1939 – bis Juni 1944 bestehen. Die wenigen vorhandenen Empfänger stellte man ab 1941 in Lazaretten rund um Berlin zur Betreuung der verwundeten Soldaten auf. Nach der Einstellung des Fernsehens in Berlin zogen in den letzten Kriegsmonaten viele Techniker mit Geräten nach Schleswig-Holstein, einige davon arbeiteten später beim Nordwestdeutschen Rundfunk in Hamburg (NWDR).

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