Vom "Bunten Abend" zur Show
Dass man mit der Unterhaltung ein großes Publikum gewinnen und begeistern konnte, wussten die Fernsehmacher vom Hörfunk, hatten doch viele dort ihre ersten Erfahrungen gesammelt. Die Erprobung von Unterhaltungsideen fürs Fernsehen erfolgte bei den großen Funk- und Fernsehausstellungen, die jährlich im Sommer stattfanden und auf denen immer wieder für das Fernsehen geworben wurde. 1951 präsentierte sich das Fernsehen in Berlin mit einer großen Rate-Show ("Einer wird glücklich"), und Vergleichbares geschah jedes Jahr wieder
Große Unterhaltungsabende
Bevorzugt entstanden im bundesrepublikanischen Fernsehen in den 1950er Jahren große Unterhaltungsabende, die meist am Samstag gesendet wurden und in denen die vorhandenen Unterhaltungsformen kombiniert wurden: Musikalische Unterhaltung, Sketche und Ratespiele mit ausgewählten Zuschauern als Kandidaten. Die Sendungen besitzen eine Nummerndramaturgie (eine Reihung selbstständiger Darbietungen) und eine Wettkampfstruktur, so dass am Ende einer der Kandidaten Sieger wird. Diese Spieldarbietung fand in der Regel vor einem großen Publikum in einer Stadthalle oder einem anderen großen Veranstaltungsort statt, heute dagegen zumeist in einem Fernsehstudio.
Peter Frankenfeld, Wim Thoelke, Hans-Joachim Kulenkampff
Peter Frankenfeld in der Show Vergißmeinnicht, 1964. (© picture-alliance, KPA Copyright)
Peter Frankenfeld in der Show Vergißmeinnicht, 1964. (© picture-alliance, KPA Copyright)
Entscheidend war und ist dabei der Showmaster. Neben anderen vom Hörfunk kommenden Entertainern war es vor allem Peter Frankenfeld, der die Fernsehunterhaltung prägte. 1953 präsentierte er auf der Düsseldorfer Funk- und Fernsehausstellung die Talentshow "Wer will – der kann", an die sich später die Reihe "1:0 für Sie!" anschloss. Frankenfeld trug eine große karierte Jacke, gab sich burschikos-volkstümlich, erfand immer wieder kleine Spiele und Fragen, mit denen er Teilnehmer aus dem Saalpublikum herausforderte und zum Mitmachen anregte. Peter Frankenfeld orientierte sich stark am kommerziellen US-Fernsehen. Als Autor und Ausführender betonte er die visuellen Elemente seiner Sendungen und setzte seine Spiele bewusst für die Fernsehkamera in Szene, während andere Sendungen noch im Stile eines abgefilmten Hörfunks produziert wurden.
Unterhaltung und Wohltätigkeit
Den Höhepunkt seiner Fernsehkarriere erlebte Frankenfeld mit der Unterhaltungsreihe "Vergißmeinnicht" (ZDF 1964–1970), bei der es zunächst um die Werbung für die gerade eingeführten Postleitzahlen ging (Slogan: "Vergißmeinnicht – die Postleitzahl"), dann aber in der Sendung die Gewinne der gemeinnützigen Lotterie "Aktion Sorgenkind" verkündet wurden. Diese Verknüpfung von Wohltätigkeit und Unterhaltung lag in der Tradition der öffentlich-rechlichen Unterhaltung. Schon Just Scheus 1948 initiierte Reihe "Wer hört, gewinnt" ("die Urgroßmutter aller deutschen Funklotterien" – Walter Hilpert) war durch die Verbindung von Quiz und Caritas gekennzeichnet und hatte andere Nachahmer, die im Fernsehen bis zur Reihe "Ein Platz an der Sonne" – unter Beteiligung Frankenfelds – reichten.
Wim Thoelke und "Der große Preis" (ZDF)
Wim Thoelke (© picture-alliance, KPA)
Wim Thoelke (© picture-alliance, KPA)
Eine Fortsetzung fand die Show, deren unmittelbarer Nachfolger eigentlich "Drei mal Neun" (1970–1974) war, in der – dann ganz anders konzipierten – Quizshow "Der große Preis", die von 1974 bis 1993 vom ZDF ausgestrahlt wurde. Moderator war bis 1992 Wim Thoelke, ein ehemaliger Sportreporter. Die Sendung wurde anfangs aufgezeichnet, ab 1987 live gesendet. Show-Teil und Quiz standen im Vordergrund. Die Sendungen wurden zusammen mit der "Aktion Sorgenkind" durchgeführt. Thoelke befragte ausgewählte Kandidaten. Experten standen ihm dabei beratend zur Seite. Die Fragen waren bildungsorientiert: Geschichte, Kunst und Geografie kamen häufig vor, oft mit schwierigen Fragen. Technik und Naturwissenschaften spielten dagegen eine geringe Rolle. Die Kandidaten wurden mit einer Diaprojektionswand konfrontiert, die 30 Felder besaß und hinter denen sich die Fragen verbargen. Zum Kennzeichen dieser Show wurden das von Loriot gezeichnete Maskottchen, der Hund Wum und sein lang gezogener Ruf "Thööölke" sowie später sein Kompagnon, der Elefant Wendelin. Diese Sendung lieferte den Rahmen für die Verlesung der Lotteriegewinner der "Aktion Sorgenkind".
Sendungen mit Hans-Joachim Kulenkampff
Vom Hessischen Rundfunk kam Hans-Joachim Kulenkampff, der Rate-Spiele moderierte: Quizsendungen wie "Wer gegen wen", "Zwei auf einem Pferd" (1957/58), "Die glücklichen Vier" (1957/58), "Sieben auf einem Streich" (1958/59) und "Der große Wurf" (1959/60). Im Gegensatz zu Frankenfeld gab er den großbürgerlichen, aber gewitzt-charmanten Moderator. Neben anderen Quizsendungen, die er moderierte, fand er seine besondere Form in einer "Quizshow in Turnierform" (Hallenberger 1994, S.47), die 1964 ins Programm kam und immer wieder bis 1987 ausgestrahlt wurde: "Einer wird gewinnen" (ARD/HR). Mit dem Titel wurde auf die Europäische Wirtschaftgemeinschaft (EWG) angespielt, den Vorläufer der EU, und so wurden hier Kandidaten aus vielen europäischen Ländern, aber auch aus den USA und Israel, eingeladen, die gegeneinander antraten. In einem kleinen Film inszenierte Kulenkampff, der eigentlich ein ausgebildeter Schauspieler war, immer selbst eine kleine komische oder parodistische Szene. Die Sendereihe sah sich im Dienst der europäischen Einigung.
Spiel ohne Grenzen (ARD)
Eine Teilnehmerin aus Gelnhausen oben auf dem Siegerpodest. Links der Spielleiter Camillo Felgen, rechts Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Schütz. Den zweiten Platz belegte die Mannschaft aus den Niederlanden, die Briten wurden Dritte. Das völkerverbindende "Spiel ohne Grenzen" fand am 2. September 1970 vor der Kongresshalle in Berlin statt. Fast 9000 Berliner schauten den Teilnehmern bei der Bewältigung der nicht immer einfachen Aufgaben zu. So sind Schmierseife oder bewegliche Untergründe ein beliebtes Mittel, den Teilnehmern die Bewältigung der teils sportlichen Aufgaben ein wenig zu erschweren. (© picture-alliance/dpa)
Eine Teilnehmerin aus Gelnhausen oben auf dem Siegerpodest. Links der Spielleiter Camillo Felgen, rechts Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Schütz. Den zweiten Platz belegte die Mannschaft aus den Niederlanden, die Briten wurden Dritte. Das völkerverbindende "Spiel ohne Grenzen" fand am 2. September 1970 vor der Kongresshalle in Berlin statt. Fast 9000 Berliner schauten den Teilnehmern bei der Bewältigung der nicht immer einfachen Aufgaben zu. So sind Schmierseife oder bewegliche Untergründe ein beliebtes Mittel, den Teilnehmern die Bewältigung der teils sportlichen Aufgaben ein wenig zu erschweren. (© picture-alliance/dpa)
Neue Formate wiesen in den 1960er Jahren vermehrt Spielelemente auf. Die Eurovisionssendung "Spiel ohne Grenzen" verzichtete nach kurzer Zeit ganz auf das Quizsegment und betonte nur den sportlich-spielerischen Wettkampf. Ausgewählte Städte verschiedener europäischer Länder kämpften in diversen Geschicklichkeitsspielen. "Spiel ohne Grenzen" wurde von der italienischen Fernsehgesellschaft RAI nach einem französischen Vorbild ("Intervilles") organisiert. Die ARD beteiligte sich von 1965 bis 1980 an der Sendereihe, die für Deutschland Camillo Felgen (später Frank Elstner, Heribert Fassbender und andere) moderierte. Vor allem wegen ihrer oft spektakulären Spiele im Freien stieß die Reihe auf ein großes Publikumsinteresse. Wie Kulenkampffs "Einer wird gewinnen" wollte "Spiel ohne Grenzen" den europäischen Gedanken fördern. Die nationalen Ausgaben der Reihe liefen im Nachmittagsprogramm, die internationalen, an denen sich mehrere europäische Länder beteiligten, wurden abends gezeigt.
"Wünsch dir was" (ZDF)
Dietmar Schönherr und seine Ehefrau Vivi Bach moderierten "Wünsch dir was". (© picture-alliance/dpa)
Dietmar Schönherr und seine Ehefrau Vivi Bach moderierten "Wünsch dir was". (© picture-alliance/dpa)
Das Stichwort "spielerisch" gilt ebenso für die Drei-Länder-Show "Wünsch dir was" (1969–1972, ZDF). Dietmar Schönherr und Ehefrau Vivi Bach moderierten die Sendung, die mit zeitgemäßen, teilweise provokanten Themen und ungewöhnlichen Spielen eine neue Art von Fernsehunterhaltung einführte. Zum Autorenteam der Reihe gehörten Andre Heller, "Was bin ich"-Ratefuchs Guido Baumann und der Journalist Peter Hajek, zeitgleich zuständig für die Reihe "Apropos Film" und in späteren Jahren Produzent von "Kommissar Rex". Hier traten Familien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gegeneinander an, in Gesprächen und Spielen wurden ihre psychische Standfestigkeit und ihre familiäre Harmonie getestet. Gerade weil die Show in vielem von den Gameshow-Konventionen der Zeit abwich, wurde sie heftig kritisiert. In einer Sendung z. B. trug eine 18-jährige Kandidatin eine durchsichtige Bluse, in einer anderen konnten sich Kandidaten nur mühsam aus einem versenkten Auto befreien und mussten gerettet werden. In der Sendereihe wurden erstmals in größerem Ausmaß interaktive Formen erprobt. So konnten Zuschauer den Sieger einer Sendung bestimmen, indem sie auf Aufforderung durch die Showmaster bei sich zu Hause alle Elektrogeräte ein- oder ausschalteten und die Differenz des Stromverbrauchs durch die Elektrizitätswerke gemessen wurden (der sogenannte "Lichttest").
Robert Lembke, Hans Rosenthal, Lou van Burg
Robert Lembke und das "Was bin ich" Rate-Team, vl. n.r.: Guido Baumann, Anette von Arentin , Robert Lembke, Hans Sachs und Marianne Koch. (© picture-alliance, Keystone)
Robert Lembke und das "Was bin ich" Rate-Team, vl. n.r.: Guido Baumann, Anette von Arentin , Robert Lembke, Hans Sachs und Marianne Koch. (© picture-alliance, Keystone)
Robert Lembke veranstaltete ein "heiteres Beruferaten" in der Sendereihe "Was bin ich?" (nach der amerikanischen Gameshow "What's my line?" von Mark Goodson und Bill Todman), die es von 1955 bis 1989 im ARD-Programm gab und die eher zu den kleineren Unterhaltungssendungen gehörte. Die Summen, die in diesen Quizspielen gewonnen wurden, blieben bescheiden, es ging mehr um das Spiel an sich. Prominent wurde Hans Rosenthal mit zahlreichen Ratespielen, vor allem mit "Dalli Dalli" (ZDF, 1971–1987). Diese Ratespiele oder Quizsendungen, wie sie dann genannt wurden, hatten in der Regel amerikanische Vorbilder, die für das deutsche Fernsehen angepasst wurden
"Der Goldene Schuss" (ZDF) mit Lou van Burg
Die erste interaktive Live-Show des deutschen Fernsehens "Der goldene Schuss" – Moderator Lou van Burg mit Assistentinnen und Armbrust (© picture-alliance, KPA)
Die erste interaktive Live-Show des deutschen Fernsehens "Der goldene Schuss" – Moderator Lou van Burg mit Assistentinnen und Armbrust (© picture-alliance, KPA)
Ein mit dem Erfolg von "Wetten, dass ...?" vergleichbarer Publikumsrenner gelang mit der ZDF-Show "Der Goldene Schuss", die von 1964 bis 1970 im ZDF ausgestrahlt wurde. Moderator war der niederländische Entertainer Lou van Burg ("Mr. Wunnebar"), der ab 1967, nach einem kleinen Skandal um van Burg (er lebte mit der Assistentin Marianne Krems zusammen, und seine frühere Ehefrau verweigerte die Scheidung), vom ZDF durch den Entertainer Vico Torriani ersetzt wurde. Ausschlaggebend, so der damalige ZDF-Intendant Karl Holzamer, war dabei vor allem die Thematisierung der Affäre in den Boulevardmedien, durch die das ZDF seinen biederen bürgerlichen Ruf gefährdet sah. Im Zentrum der Show stand ein Wettschießen mit der Armbrust (nach dem Apfelschuss in Friedrich Schillers "Wilhelm Tell"). Das Schießen wurde durch eine Kamera verfolgt und die Kandidaten mussten per Anweisungen die Kamera und damit die Armbrust dirigieren. Die Sendung erwies sich als sehr populär und war 1967 die erste Show im deutschen Fernsehen, die am 25.08.1963 in Farbe ausgestrahlt wurde.
Die 1970er und 1980er Jahre
Sendungen mit Rudi Carrell
Zu den bedeutenden Entertainern gehörte des weiteren der Niederländer Rudi Carrell, der aus einer Entertainer-Familie stammte, bereits als Kind auf der Bühne stand und seit 1961 in den Niederlanden als Fernsehunterhalter arbeitete und rasch populär wurde. 1965 sendete Radio Bremen die erste "Rudi Carrell Show" im ARD-Fernsehen. Carrell verstand es durch seine Art, eine leichte Conférence zu entwickeln, dabei eigene Sketche und Gesangsdarbietungen zu platzieren. Mit einem Regenduett mit Heinz Erhardt und einer Darbietung "Ein Loch ist im Eimer" mit Heidelinde Weis wurde er berühmt. 1974 wurde die Sendung durch die aus den Niederlanden importierte ("Een van de acht") Spiel-Reihe "Am laufenden Band" (RB) ersetzt. Eines der Spiele bestand darin, dass die Kandidaten alle Gegenstände mit nach Hause nehmen durften, an die sie sich erinnern konnten, nachdem die Artikel auf einem laufenden Band an ihnen vorbeigezogen waren. 1979 startete "Rudis Tagesshow" (WDR, bis 1987), eine auf englischen Vorbildern basierende Persiflage auf die "Tagesschau". Als er in der Sendung vom 15.02.1987 in einem sechs Sekunden dauernden Spot durch einen manipulativen Filmschnitt den Eindruck erweckte, der sittenstrenge iranische Religionsführer Ayatollah Chomeini wühle mit beiden Händen in einem Berg von Damenunterwäsche, kam es zu diplomatischen Verwicklungen mit dem Iran. Deutsche Diplomaten wurden ausgewiesen, das Goethe-Institut in Teheran geschlossen, Rudi Carrell musste sich entschuldigen und wurde unter Personenschutz gestellt. Ab 1984 bis 1987 moderierte er die in Spanien erfundene Show "Die verflixte Sieben" ("Un, dos, tres"), mit der er schon im niederländischen Fernsehen aufgetreten war ("1-2-3-Show"). Ab 1987 folgte bis 2005 die auf einem US-amerikanischen Vorbild basierende Partnervermittlungs-Show "Herzblatt" und von 1988 bis 1992 noch einmal "Die Rudi Carrell Show", nun mit dem neuen Untertitel "Lass Dich überraschen", deren Vorbild aus Großbritannien stammte und um Elemente der niederländischen Reihe "Surprise Show" erweitert worden war.
Trends seit den 1980er Jahren
Moderator Jürgen von der Lippe mit u.a. seinen beide Assitenten die Situationskünstler Dr. Klinker-Emden und Chappy, der Vollstrecker in der ARD Show Donnerlippchen ,1987 in Köln. (© picture-alliance, Horst Galuschka)
Moderator Jürgen von der Lippe mit u.a. seinen beide Assitenten die Situationskünstler Dr. Klinker-Emden und Chappy, der Vollstrecker in der ARD Show Donnerlippchen ,1987 in Köln. (© picture-alliance, Horst Galuschka)
In den 1970er Jahren wurden auf Tagungen und in der Fachpresse wiederholt Beispiele einer "gesellschaftsorientierten Unterhaltung"
Skandalformate
In den 1980er Jahren verloren sich derartige Aspekte von Gesellschaftsorientierung. Grenzen wurden gesprengt, Skandalformate kamen auf, nicht nur bei kommerziellen Sendern. In der ARD-Reihe "4 gegen Willi", moderiert von Mike Krüger (1986–1989, ARD), wurde mal das Auto eines Kandidaten zertrümmert, mal musste eine Mitspielerin über leicht bekleidete Männer hinweg steigen. Das Prinzip Schadenfreude beherrschte Jürgen von der Lippes "Donnerlippchen" (1986–1988, ARD). Zehn Jahre später wurden in "Showlympia" (1996, ARD) Kandidaten unter Strom gesetzt, andere mussten an nackten Hintern schnüffeln – wenngleich 'nur' in Einspielfilmen, die aus Unterhaltungssendungen anderer Länder stammten. Bei der "Glücksspirale" (1995–2001, ZDF, später Sat.1) sollten die Mitspieler ihre Phobien überwinden. So wurde eine Kandidatin, die an Höhenangst litt, über eine schmale Hochbrücke geschickt, die Kamera immer hautnah aufs schreckverzerrte Gesicht gerichtet. "Showlympia" wie die erwähnte Variante der "Glücksspirale" wurden von der niederländischen Firma Endemol produziert, die mit "Big Brother" weithin bekannt werden sollte. In Sendungen wie "Ihr seid wohl wahnsinnig" (2000, RTL) und "Fear Factor" (2004, RTL) wurden die Extreme nochmals weiter getrieben.
Sendungen mit versteckter Kamera
Zu den eher humoristischen Shows gehörten (und gehören) die Sendereihen, die mit dem Prinzip der versteckten Kamera arbeiten. Dabei werden Alltagsmenschen, oftmals Passanten, mithilfe eines "Lockvogels" in eine Situation gebracht, in der sie mit überraschenden und ganz ungewohnten Dingen konfrontiert werden: Türen, die sich nicht wieder öffnen lassen, verrücktspielende elektrische Geräte (der Toaster spielt Musik, beim Einschalten des Radios wird das Licht gelöscht) und anderes mehr. Dabei werden sie heimlich gefilmt, um ihre Reaktionen später in der Sendung als Einspielfilm vorzuführen. Es ist das Prinzip des Missgeschickes, der Schadenfreude, das hier wirksam wird. Sendungen wie "Vorsicht Kamera!" (ARD, 1961-1992), dann "Verstehen Sie Spaß?" (seit 1980) und schließlich "Pleiten, Pech und Pannen" (ARD, 1986–2003) gehören dazu (ausführlicher unter "