Forschungsbericht 2023. CoRE-NRW
– CoRE-NRW: Maurice Döring (Hg.) –
Der Forschungsbericht des Netzwerks „Connecting Research on Extremism in Nordrhein-Westfalen“, kurz CoRE-NRW, stellt die Forschungslandschaft der Radikalisierungs- und Extremismusforschung in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und Europa in der Zeit zwischen August 2022 und Juli 2023 vor. Er gibt Forschenden und der interessierten (Fach-)öffentlichkeit einen systematischen Überblick darüber, wo derzeit Forschung zu welchen Themen durchgeführt wird. Dabei geht es schwerpunktmäßig um Islamismus und Rechtsextremismus, es werden jedoch auch damit verbundene Forschungsfelder wie Antisemitismus, Rassismus und Verschwörungserzählungen in den Blick genommen. Vor dem Hintergrund mehrerer Krisen (Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine, Inflation, zuletzt der Hamas-Angriff auf Israel) lässt sich laut dem Forschungsbericht ein hohes Radikalisierungspotenzial feststellen.
Zum Bericht auf Externer Link: bicc.de
MOTRA Spotlight 02/24. Medien- und Technologienutzung durch jihadistische Straftäter*innen
– MOTRA-Verbund (Hg.): Axel Dessecker, Lena Fecher, Marie-Anna Hirth, Rebecca Hofmann, Lavdim Muzaqi –
Die Kriminologische Zentralstelle (KrimZ) in Wiesbaden führt im Rahmen des interdisziplinären Verbundprojekts MOTRA Analysen von Strafverfahrensakten durch. Diese Ausgabe von MOTRA-Spotlight schildert Erkenntnisse zur Nutzung von Medien und Technologien im Zusammenhang mit Terrorismusstraftaten. Es zeigt sich, dass diese hauptsächlich zur Kommunikation mit anderen Akteur:innen und zu Propagandazwecken genutzt werden.
Zum PDF-Download des Beitrags von Externer Link: motra.info
Wissensvermittlung zum Islam und Islambilder im schulischen Unterricht. Eine Expertise
– Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, Berlin (Hg.): Jan Düsterhöft und Prof. Dr. Riem Spielhaus –
Die Studie untersucht die Darstellung von Islam und von Muslim:innen in Berliner Rahmenlehrplänen, Schulbüchern und weiteren von Lehrkräften genutzten Materialien und entwickelt daraus Handlungsempfehlungen. Die Bestandsaufnahme zeigt, dass der untersuchte Materialkorpus kein homogenes Islambild enthält. Jedoch ist in Islamdarstellungen sowohl der Vergangenheit als auch der Gegenwart ein Fokus auf Konfliktthemen erkennbar. Das Autorenduo Spielhaus / Düsterhöft regt an, stärker innermuslimische Vielfalt in Lebensweisen und Islaminterpretationen, politischen Einstellungen und Positionen in Konflikten zu thematisieren. So könne antimuslimischem Rassismus entgegengewirkt und die Auseinandersetzung mit Extremismen gestärkt werden.
Zum PDF-Download der Studie auf Externer Link: berlin.de
Die Verbreitung antisemitischer Einstellungen in Deutschland. Befunde aktueller repräsentativer Befragungen zu Trends seit 2021
– Jannik M. K. Fischer und Peter Wetzels –
Seit den Anschlägen vom 7. Oktober 2023 und dem aktuellen Gaza-Krieg erfährt Antisemitismus in Deutschland wieder erheblich gesteigerte Aufmerksamkeit. Auf Basis der Daten aus drei repräsentativen, bundesweiten Befragungen untersucht der Beitrag Trends der Verbreitung antisemitischer Einstellungen seit 2021, sowohl bei der erwachsenen Bevölkerung insgesamt als auch spezifisch bei verschiedenen gesellschaftlichen Subgruppen. Bei Muslim:innen sind demnach nicht nur erheblich erhöhte Raten antisemitischer Einstellungen zu registrieren, sondern auch statistisch signifikante Zuwächse zwischen 2021 und 2023, die sich bei anderen Gruppen so nicht finden. Bei Personen mit einem fundamentalistischen Religionsverständnis (sowohl bei Christ:innen wie Muslim:innen) zeigen sich Zusammenhänge mit erhöhten antisemitischen Ressentiments. Daran anknüpfend werden politische Implikationen für die Prävention von Antisemitismus in der modernen deutschen Migrationsgesellschaft diskutiert.
Zum Beitrag auf Externer Link: link.springer.com
Zentrale Befunde und Empfehlungen des Projekts „Ermittlung von Bedarfslagen im Bereich Demokratieförderung und Extremismusprävention“
– Deutsches Jugendinstitut (DJI): Björn Milbradt, Heinz Kindler, Mike Seckinger und Thomas Meysen –
Wie kann pädagogische Praxis im Bereich der Demokratieförderung und Extremismusprävention angesichts der fortbestehenden Bedrohungen der Demokratie empiriebasiert weiterentwickelt werden? Die Publikation bietet eine überblicksartige Zusammenfassung der zentralen Befunde und Empfehlungen des Verbundprojektes des DJI. Die Empfehlungen basieren auf den ausführlichen empirischen Analysen und dem systematischen Literaturüberblick, die separat verfügbar sind. Die Befunde zu politischen Einstellungen verweisen auf relevante Unterschiede je nach sozialer Herkunft, Alter, Geschlecht, Region und Migrationshintergrund. Dies bietet Hinweise auf den Bedarf einer verbesserten Adressierung dieser Zielgruppen durch Angebote der politischen Bildung und Partizipation. Sie zeigen, dass neben jungen Menschen auch deren Eltern eine wichtige Zielgruppe sind, und sie informieren über die hohe Verbreitung von Hass im Netz sowie die Konfrontation zahlreicher pädagogischer Institutionen mit Konflikten aufgrund von demokratiefeindlichen, menschenverachtenden Einstellungen.
Zum PDF-Download des Beitrags auf Externer Link: dji.de
Weitere Teilberichte zum Download auf Externer Link: dji.de
Gaming and Extremism
– Linda Schlegel und Rachel Kowert (Hg.) –
Die englischsprachige Publikation bietet einen umfassenden Überblick über das Forschungsfeld Gaming und Extremismus. Die Herausgeberinnen fassen Erkenntnisse weltweit führender Expert:innen zur zunehmenden Nutzung von Spielen zur Verbreitung extremistischer Propaganda, Radikalisierung, Rekrutierung und Mobilisierung zusammen. Sie geben Einblicke in wichtige Trends und Debatten, stellen Techniken zur Terrorismusbekämpfung vor, untersuchen Präventionsmaßnahmen im Gaming-Bereich und beleuchten die anhaltenden Herausforderungen, Kontroversen und aktuellen Wissenslücken auf diesem Gebiet.
Zum PDF-Download des Beitrags auf Externer Link: library.oapen.org
„WE RESPAWN IN JANNAH“. Zur islamistischen Aneignung digitaler Spielekultur
– KN:IX Impuls: Constantin Winkler –
Der Beitrag von Constantin Winkler gibt Einblicke in die Aneignung von Spielekultur durch extremistische Akteur:innen im Phänomenbereich Islamismus. Anhand von Beispielen zeichnet der Autor nach, wie Islamist:innen versuchen, digitale Spiele für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Insbesondere die pop-kulturelle Ausstrahlung, die geringe Moderation und die Gamifizierung spielfremder Bereiche sieht er als Ursachen. Islamistische Akteur:innen profitieren von der erleichterten Mobilisierung und der Möglichkeit, überregionale Verbindungen herzustellen. Sie nutzen digitale Spielekontexte, um Gamer:innen mit (politischen) Ideologien zu konfrontieren, Communitys aufzubauen und Verbindungen zwischen Gleichgesinnten zu stärken. Winkler fordert in seinen Empfehlungen für Forschung, Praxis und Medien u. a. eine Erweiterung des Fokus von rechten Ideologien im Gaming auf weitere Phänomenbereiche wie Islamismus.
Zum Beitrag auf Externer Link: kn-ix.de
Verborgene Pfade? Online-Dossier zum Thema Einzelradikalisierung
– Hessische Landeszentrale für politische Bildung –
Das Dossier der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung setzt sich in verschiedenen Fachbeitragen unter anderem mit den Fragen auseinander, wie und warum sich einzelne Menschen radikalisieren und welche Folgen das für unsere Demokratie und uns als Gesellschaft haben kann. Dabei wird der Blick sowohl auf die Vergangenheit gerichtet als auch auf auch aktuelle Entwicklungen mit dem Fokus auf Hessen.
Zum Beitrag auf Externer Link: hlz.hessen.de