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Zahlen zur islamistischen Szene in Deutschland

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Angehörige verschiedener islamistischer Gruppierungen, Gefährder, Rückkehrende aus Syrien und Irak: Die Sicherheitsbehörden veröffentlichen regelmäßig Zahlen zur islamistischen Szene. Die Infodienst-Redaktion hat einen kurzen Überblick erstellt.

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Im Jahr 2022 umfasste die islamistische Szene in Deutschland laut Verfassungsschutzbericht 27.480 Personen. Im Vorjahr waren es noch 28.290 Personen. Das entspricht einem Rückgang des Personenpotenzials von 2,9 Prozent. Salafistische Bestrebungen weisen hier nach wie vor das größte Personenpotential auf. Weitere zahlenmäßig große Organisationen sind laut Verfassungsschutzbericht die „Millî Görüş“-Bewegung, die „Muslimbruderschaft“ sowie die „Hizb ut-Tahrir“ (Bundesministerium des Innern und für Heimat 2023).

Salafistische Szene

Die salafistische Szene ist die islamistische Strömung, die in den vergangenen Jahren am schnellsten gewachsen ist. Von schätzungsweise 3.800 Personen im Jahr 2011 ist sie auf 12.150 Personen im Jahr 2020 gewachsen. Die Zahlen sollten jedoch mit Vorsicht betrachtet werden. Fachleute weisen darauf hin, dass anfänglich veröffentlichten Zahlen womöglich deutlich zu niedrig angesetzt waren, weil den Behörden damals keine ausreichenden Informationen über die salafistische Szene vorlagen.

In den letzten Jahren gab es einen leichten Rückgang. Im Jahr 2022 bestand die salafistische Szene laut Verfassungsschutzbericht aus 11.000 Personen (Bundesministerium des Innern und für Heimat 2023).

Weitere islamistische Gruppierungen

In Deutschland sind – neben der salafistischen Szene – einige weitere islamistische Gruppierungen aktiv. Im Jahr 2022 waren die drei folgenden Gruppierungen zahlenmäßig am größten:

Die Millî Görüş-Bewegung und die ihr zugeordnete Vereinigungen kommen nach Angaben des Verfassungsschutzes auf rund 10.000 Personen. Der Muslimbruderschaft (MB)/Deutsche Muslimische Gemeinschaft e. V. (DMG) werden 1.450 Personen zugerechnet und der Hizb ut-Tahrir (HuT) 750 Personen. Die Mitgliederzahlen von HuT sind in den vergangenen Jahren leicht gestiegen (Bundesministerium des Innern und für Heimat 2023).

Islamistische Gefährder

Im Februar 2023 gab es 505 sogenannte Gefährder im „Phänomenbereich Politisch motivierte Kriminalität (PMK) – Islamistischer Terrorismus“, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) dem Mediendienst Integration mit (Mediendienst Integration 2023). Diese Angaben beziehen sich auf das gesamte islamistische Spektrum. Als Gefährder werden Personen eingestuft, bei denen die Sicherheitsbehörden annehmen, dass sie politische Straftaten von erheblicher Bedeutung begehen könnten. 92 der Gefährder befanden sich im Februar 2023 in Haft und 123 als Gefährder eingestufte Personen wurden mit Haftbefehl gesucht, halten sich aber laut BKA nicht in Deutschland auf (Mediendienst Integration 2023). Ausreisen in den sogenannten „Islamischen Staat“

Der Verfassungsschutz hat Erkenntnisse zu mehr als 1.150 Szeneangehörigen, die seit 2011 Richtung Syrien und Irak gereist sind, um dort den sogenannten „Islamischen Staat“ oder andere terroristische Gruppierungen zu unterstützen. Etwa 40 Prozent der Ausgereisten befindet sich mittlerweile wieder in Deutschland. Zu etwa einem Viertel der ausgereisten Personen liegen Hinweise vor, dass diese in Syrien oder im Irak ums Leben gekommen sind (Bundesministerium des Innern und für Heimat 2023).

Websites mit aktuellen Zahlen

Auch die Landesämter für Verfassungsschutz aller Bundesländer veröffentlichen Informationen über Islamismus sowie Berichte und Lageanalysen auf ihren Websites.

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