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Kinder in salafistisch geprägten Familien Aufwachsen mit Risiko- und Schutzfaktoren

Kim Lisa Becker Tobias Meilicke

/ 12 Minuten zu lesen

Kindererziehung hat in der salafistischen Gemeinde einen hohen Stellenwert. Was kennzeichnet einen salafistisch geprägten Erziehungsstil? Welche möglichen Risiko- und Schutzfaktoren ergeben sich daraus für Kinder salafistisch geprägter Familien? Kim Lisa Becker und Tobias Meilicke von der Beratungsstelle "PROvention" geben auf der Grundlage ihrer Erfahrungen mit salafistischen Familien einen Einblick.

(© Miss X/photocase.de)

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Seit der sogenannte Islamische Staat (IS) in Syrien und Irak weitestgehend besiegt worden ist, kehren vermehrt Menschen nach Deutschland zurück, deren Traum vom Kalifat sich nicht erfüllt hat. Insbesondere Frauen und ihre Kinder, denen im Gegensatz zu den meisten Männern oft keine direkte Strafverfolgung droht, stehen im Fokus der Aufmerksamkeit. Zum Teil kehren sie desillusioniert zurück, zum Teil sind sie aber auch immer noch in einer salafistisch geprägten Ideologie verhaftet. Hier stellt sich für den Kinder- und Jugendschutz die Frage nach dem Wohl der Kinder, die in solch ideologischen Blasen aufwachsen. Im Gegensatz zu den Eltern haben sie sich nicht freiwillig für diese Ideologie entschieden, sondern wurden in ein salafistisches Umfeld hineingeboren. Dies gilt nicht nur für die Kinder von Rückkehrerinnen und Rückkehrern, sondern vor allem auch für Kinder der weit größeren und kontinuierlich in Deutschland zu verortenden salafistischen Szene.

Anzahl salafistischer Familien und Kinder in Deutschland

Die salafistische Bewegung in Deutschland ist in doppelter Weise jung: Einerseits begann sie erst um die Jahrtausendwende herum sich zu formieren und wird erst seit 2011 von Sicherheitsbehörden wie dem Verfassungsschutz beobachtet. Andererseits handelt es sich überwiegend um Jugendliche und junge Erwachsene, die sich der Ideologie und/oder Szene anschließen.

Beobachten lässt sich bei vielen dieser jungen Menschen ein früher Wunsch nach einer eigenen stabilisierenden Familie mit klaren Geschlechter- und Rollenbildern, die ein Großteil in der eigenen Herkunftsfamilie nicht erlebt zu haben scheint. Zusätzlich wird von der Szene darauf verwiesen, die umma (muslimische Gemeinschaft) durch Gründung eigener Familien mit Kindern zu vergrößern. Oft wird deshalb schon im jungen Alter sowohl islamisch als auch standesamtlich geheiratet und eine Familie gegründet.

Daten zu 688 zwischen 2014 und 2016 ausgereisten Personen bestätigen diese Beobachtungen. So zeigt eine Studie von Bundeskriminalamt, Bundesamt für Verfassungsschutz und dem Hessischen Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus zu den Radikalisierungshintergründen und -verläufen der Personen, die aus islamistischer Motivation aus Deutschland in Richtung Syrien oder Irak ausgereist sind, dass 28 Prozent bereits zum Zeitpunkt der Ausreise nach deutschem Recht verheiratet waren, 22 Prozent nach islamischem Ritus verheiratet waren und 290 Personen bereits Kinder zum Zeitpunkt der Ausreise hatten.

Wie viele salafistische Familien und Kinder es tatsächlich in Deutschland gibt, ist kaum zu sagen, da Statistiken hierzu nicht existieren. Nimmt man die aktuelle Zahl der Sicherheitsbehörden von 11.200 Salafistinnen und Salafisten in Deutschland als Grundlage (Stand: Juni 2018), so kann beim ausgeprägten Wunsch nach Partnerschaft innerhalb der Szene jedoch von einer entsprechend hohen Anzahl an Familien und Kindern ausgegangen werden.

Darüber hinaus versuchen verschiedene Behörden herauszufinden, wie viele Kinder von deutschen "IS"-Anhängerinnen und -Anhängern sich noch in kurdischer oder irakischer Gefangenschaft befinden. Aktuell gehen die Behörden von knapp über 300 deutschen (Klein-)Kindern aus, die gegebenenfalls nach Deutschland überführt werden sollen. Etwa die Hälfte von ihnen ist im Kriegsgebiet geboren worden. Da diese Kinder und zum Teil auch ihre Eltern nicht über entsprechende Identitätsnachweise verfügen, gestaltet sich dieser Prozess jedoch schwierig und langwierig.

Salafistische Angebote für Kinder und Eltern

Dass Kindererziehung in der salafistischen Gemeinde einen hohen Stellenwert hat, zeigen die bereits zahlreich existierenden Angebote für Eltern und Kinder. Diese reichen von Videos zur "richtigen Kindererziehung" über Erziehungsratgeber bis hin zu (Religions-)Unterricht für Kinder in entsprechenden Moscheen. Darüber hinaus versuchten einige Akteure in den vergangenen Jahren eigene Kindertagesstätten aufzubauen. Diesen blieb aufgrund eines fehlenden integrativen Erziehungskonzeptes die Betriebserlaubnis jedoch verwehrt beziehungsweise sie wurde ihnen entzogen. Auch sind inzwischen Spielzeuge für Kinder aufgetaucht, welche die Kinder an das Werte- und Normenverständnis der salafistischen Szene heranführen sollen. So existiert unter anderem ein Familienpuppenset, bei dem die Mutter den Niqab (Gesichtsschleier) trägt und der Vater Bart, knöchelfreie Hosen und Galabiyya (traditionelles Gewand). Einige Puppen ähneln damit auffallend dschihadistischen Kämpfern und werden unter dem Namen "Jundullah" ("Soldaten Gottes") vertrieben. Der "IS" entwickelte sogar eigene Apps und Onlinespiele für (Klein-)Kinder, oft mit gewaltverherrlichenden Inhalten.

Im Spannungsfeld von Risiko- und Schutzfaktoren

Die folgenden Kernaspekte sind zu großen Teilen durch die Arbeitsgemeinschaft Sozialisationsbedingungen, einem Zusammenschluss aus zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren in der Prävention von religiös begründetem Extremismus, erarbeitet worden. Sie basieren sowohl auf dem Wissen um die salafistische Ideologie und Szene als auch auf bisherigen Fallerfahrungen und Erkenntnissen aus anderen Phänomenbereichen, wie beispielsweise der Forschung zu sogenannten Sekten und Kulten.

Insgesamt besteht eine große Vielfalt innerhalb des salafistischen Spektrums – auch über die Einteilung in gewaltlose Puristinnen und Puristen, gewaltablehnende oder legitimierende Politicos und gewaltbejahende Dschihadistinnen und Dschihadisten hinaus. Es lässt sich dementsprechend auch nicht von der salafistischen Erziehung im Allgemeinen sprechen. Ein Erziehungsstil kann jedoch salafistisch geprägt sein. Solch idealtypisch auftretende Tendenzen möglicher Risiko- und Schutzfaktoren innerhalb salafistisch geprägter Familien sind entsprechend durchaus auszumachen. (Anmerkung der Autor/-innen: Bei dem Begriff "idealtypisch" handelt es sich um eine gängige Beschreibung innerhalb der Soziologie, um Erscheinungsformen sozialer Phänomene zu beschreiben, die allerdings die Komplexität einer sozialen Realität reduzieren.)

Diese idealtypisch auftretenden Tendenzen sind sowohl aus der salafistischen Ideologie und dem Wissen um die Szene selbst, als auch aus ersten Fallerfahrungen von Angehörigen- und Ausstiegsberaterinnen und -beratern abzuleiten. Die salafistische Vorstellung einer idealen Lebenswelt ist insbesondere im säkularen deutschen Kontext bisweilen mit extrem viel Regelwerk, Anstrengung und Verzicht verbunden. Dies kann sowohl zu inneren Spannungen als auch zu Konflikten im Außenverhältnis führen. Im schulischen Kontext kann sich das beispielsweise darin äußern, dass Kinder im Kunstunterricht keine Menschen malen oder im Musikunterreicht nicht mitsingen wollen, weil beides in der salafistischen Vorstellung haram (verboten) ist.

Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle, dass neben ideologisch aufgeladenen Tendenzen innerhalb einer salafistisch geprägten Erziehung vor allem auch alltagsweltliche Herausforderungen von Erziehung relevant sind. Diese können auch abseits der "Brille der Radikalisierung" betrachtet und entsprechend bearbeitet werden. Fachkräfte, die mit Familien aus dem salafistisch geprägten Spektrum in Berührung kommen, stehen somit einerseits neuen, oft unbekannten Herausforderungen gegenüber, was die Ideologie anbelangt. Gleichzeitig können sie jedoch durch Rückgriff auf ihre Vorerfahrungen aus anderen Kontexten sowie ihre eigenen Kompetenzen durchaus auch auf alltagsweltliche Problemlagen reagieren, die wie in anderen Familien auch in salafistisch geprägten Familien vorkommen können.

Geschlossenes System

Alle Strömungen des salafistischen Spektrums eint die Orientierung am Prinzip von Loyalität und Lossagung (al-walāʾ wa-l-barāʾ). Gedeutet wird dies in einer Loyalität gegenüber den Gleichgesinnten und einer Lossagung von allen Einflüssen, die als schädlich eingestuft werden. Dies führt dazu, dass die salafistische Szene in relativ geschlossenen Systemen agiert. Auch Kinder, die in salafistisch geprägten Familien aufwachsen, werden von der als gefährlich wahrgenommenen Außenwelt so lange und so weit wie möglich isoliert. Die Isolation nach außen kann dazu führen, dass die Kinder in eine Außenseiterrolle geraten, sobald sie mit Eintritt in Kita oder Schule verstärkt in Kontakt mit Menschen außerhalb des geschlossenen Systems kommen. Freundschaften zu Gleichaltrigen werden mitunter seitens der Eltern nur mit Gleichgesinnten gebilligt. Dies kann die Kinder in Loyalitätskonflikte versetzen, beispielsweise zwischen ihren Eltern und den Mitschülerinnen und Mitschülern. Gleichzeitig werden jedoch auch schädliche Einflüsse fern gehalten. So kommen die Kinder vermutlich weniger häufig in Kontakt mit Alkohol, Drogen oder pornographischen Materialien.

Parallel zur Isolation prägt das geschlossene System einen hohen Kollektivismus nach innen. Das Gemeinwohl hat einen bedeutenden Stellenwert. Kinder, die in solch kollektivistischen Bezügen aufwachsen, lernen früh, sich anzupassen und eigene Bedürfnisse und Wünsche dem Gemeinwohl unterzuordnen. Entsprechend kann es Kinder geben, die durch ihre Außenseiterrolle in besonderer Weise auffallen – beispielsweise durch provokative Religionsbekundungen. Es kann sich jedoch ebenso um besonders zurückhaltende Kinder handeln, die kaum auffallen, da sie früh gelernt haben, sich den Bedürfnissen anderer unterzuordnen und anzupassen. Mitunter können sie sich sogar besser als andere auf neue soziale Gruppen einstellen und werden entsprechend als besonders "sozialverträglich" wahrgenommen.

Gewalt, die vom Großteil der salafistischen Szene im Kontext Erziehung abgelehnt wird, kann in Einzelfällen von Eltern auch vermeintlich religiös legitimiert werden. Geschlossene Systeme bergen dann immer die Gefahr, dass Übergriffe – egal ob körperlicher, seelischer oder psychischer Art – von der Außenwelt weniger wahrgenommen werden, da sie im Verborgenen geschehen.

Dualistische Weltsicht und die Angst vor der Hölle

Zentrales Merkmal der salafistischen Ideologie ist eine Simplifizierung der Lebenswelt durch eine dualistische Weltsicht, einhergehend mit der Idee der Höherwertigkeit der eigenen Sichtweise. Die Einteilung der Welt in Gut und Böse, halal (erlaubt) und haram (verboten), "Wir" vs. "die Anderen" bietet eine klare Orientierung in einer komplexen Lebenswelt und verringert den Druck, eigene Abwägungen und Bewertungen vornehmen zu müssen. Dabei wird die eigene Identität stets in Abgrenzung zu anderen, als feindlich wahrgenommenen Menschen, oft sogenannten kuffar ("Ungläubigen"), definiert. Kinder wachsen so zwar isoliert, aber auch mit einer klaren Handlungssicherheit auf, die sie von ihren Eltern vorgelebt bekommen. Tagesabläufe sind religiös strukturiert und vorhersehbar, Beziehungen in der Regel verlässlich. Dies bietet den Kindern eine gewisse Grundsicherheit und Verlässlichkeit, die gerade in den ersten Lebensjahren besonders wichtig für die kindliche Entwicklung ist.

Problematisch wird es, wenn die Vorstellung der Hölle zu einem beständigen System von Angst und Schuld wird. Dies kann sogar so weit reichen, dass die Hölle in der kindlichen Vorstellung nicht nur eine Bedrohung für das Kind selbst darstellt. Es kann auch in dem Glauben aufwachsen, sein Verhalten beeinflusse, ob die eigenen Eltern in die Hölle kommen oder nicht. Ein beständiges Bedrohungsszenario der Hölle kann dann im schlimmsten Fall zu ausgewachsenen Angstzuständen führen. Besonders in der salafistischen Szene wird die Hölle als Bedrohungsszenario mit bildhaften Beschreibungen der dortigen Qualen genutzt, um erwünschtes Verhalten hervorzubringen.

Totalitäre Machtverhältnisse

Totalitäre Machtverhältnisse bestimmen eine salafistisch geprägte Erziehung. Allah wird zum unangreifbaren Führer und bestimmt im salafistischen Verständnis jedwedes vermeintlich richtige Verhalten. Hinzu kommen zum Teil enge Bezüge zu auserwählten (YouTube-)Predigern. Sich der Fremdbestimmung zu beugen kann als Entlastung empfunden werden. Gerade junge Eltern erleben die klaren Rollen-, Struktur- und Verhaltensvorschriften als hilfreiche Orientierung und als Abnahme der Last, teils schwierige Entscheidungen und Einschätzungen treffen zu müssen. Die elterliche Autorität kann jedoch auch durch die Fremdbestimmung in der Erziehung geschwächt werden. Ebenso kann die Fremdbestimmung als Druck empfunden werden, der direkt mit der Angst vor falschem Verhalten und dem damit verbundenen Bedrohungsszenario der Hölle verwoben ist. Typische Reaktionen zur Angstbewältigung können aggressive, aber auch regressive Verhaltensformen von Eltern und Kindern sein. Letzte äußern sich vor allem darin, dass Kinder oder Eltern auf frühere Stufen ihrer Persönlichkeitsentwicklung zurückgreifen, um mit Situationen umzugehen, die von besonderem Druck oder Angst geprägt sind. Typische Beispiele für solch regressive Verhaltensformen wären Kinder, die wieder beginnen einzunässen oder Eltern, die jegliche Möglichkeiten der Unterstützung im Hilfesystem ersuchen, da sie kaum mehr auf eigene Fähigkeiten und Kompetenzen vertrauen.

Leistungsprinzip

Alle bisher geschilderten Merkmale zielen darauf ab, bestimmte Denk- und Verhaltensweisen der Kinder zu fördern und zu sichern. Diese sind geprägt von einem besonderen Leistungsprinzip. Besonders innerhalb der Kindererziehung wird in der salafistischen Deutung Strenge und Pflichterfüllung erwartet. So heißt es beispielsweise im salafistischen Erziehungsratgeber von Aisha Utz: "Den Kindern sollte gelehrt werden, dass der Islam beziehungsweise ihre muslimische Identität vor allem anderen Vorrang hat". Der Wert einer Person hängt somit primär vom Nutzen für die umma (muslimische Gemeinschaft) ab und weniger von der eigenen Individualität. Persönliche Interessen und Bedürfnisse sind entsprechend für die Gemeinschaft zu opfern. Der hieraus erwachsende Druck kann sich auf schulisches Verhalten unterschiedlich auswirken. Mitunter sind die Kinder besonders leistungsschwach, da sie unter dem hohen Druck leiden. Andere entwickeln sich gegebenenfalls zu besonders leistungsfähigen Kindern, da sie früh gelernt haben, mit hohen Erwartungen zurecht zu kommen.

Fazit

Ein salafistisch geprägter Erziehungsstil kann für Kinder aus entsprechenden Elternhäusern auf verschiedene Weise Risikofaktoren mit sich bringen und eine Herausforderung für Fachkräfte darstellen, die mit diesen Kindern und Eltern in Berührung kommen. Gleichzeitig beinhaltet eine idealtypische salafistische Erziehung jedoch auch Elemente, die für das Heranwachsen von Kindern förderlich sein könnten. In der Arbeit mit diesen Familien müssen daher von den Fachkräften auch die positiven Elemente der Erziehung gesehen und stets mitgedacht werden. Über diese Wertschätzung und das gemeinsame Fokussieren auf das Wohl des Kindes können Zugänge auch zur Arbeit mit diesen vermeintlich "schwierigen" Eltern eröffnet werden. Denn auch bei salafistischen Eltern gilt: In der Regel lieben sie ihre Kinder und streben aus ihrer Sicht das Beste für diese an.

Empfehlungen für den Umgang mit salafistischen Kindern und Eltern im Kontext Schule finden Sie in einigen Wochen in einem hier im Infodienst erscheinenden Interner Link: Beitrag.

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Fussnoten

Fußnoten

  1. Für die rechtlichen Aspekte in Bezug auf Kinder in salafistisch geprägten Kontexten und die Frage nach möglichen Kindeswohlgefährdung vgl. Fritzsche, Nora; Puneßen, Anja (2017): Aufwachsen in salafistischen Familien – Herausforderung für die Jugendhilfe zwischen Religionsfreiheit und möglicher Kindeswohlgefährdung. In: Bundeszentrale für politische Bildung. Online verfügbar: www.bpb.de/257455 (Abruf am 10.4.19).

  2. Vgl. PROvention/AKJS (2018): Mädchen und Frauen im aktuellen Rechtsextremismus und Salafismus. Online verfügbar: Externer Link: https://akjs-sh.de/shop/maedchen-und-frauen-in-aktuellem-rechtsextremismus-und-salafismus/ (Abruf am 10.4.19) sowie Fritzsche, Nora (2018): Mädchen und Frauen im Salafismus. Gender-Perspektive auf Rollenverhältnisse, Anwerbung und Hinwendungsmotive. In: Bundeszentrale für politische Bildung. Online verfügbar: Interner Link: www.bpb.de/281785 (Abruf am 10.4.19).

  3. Bundeskriminalamt, Bundesamt für Verfassungsschutz, Hessisches Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus (2016): Analyse der Radikalisierungshintergründe und -verläufe der Personen, die aus islamistischer Motivation aus Deutschland in Richtung Syrien oder Irak ausgereist sind, S. 13. Online verfügbar: Externer Link: https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Publikationsreihen/Forschungsergebnisse/2016AnalyseRadikalisierungsgruendeSyrienIrakAusreisende.html (Abruf am 10.4.19).

  4. Die Sicherheitsbehörden zählen dabei nur Personen, die dem politischen oder dschihadistischen Spektrum zuzurechnen sind und deren Handeln sich gegen Prinzipien der freiheitlich-demokratischen Grundordnung richtet. Sogenannte puristische Salafistinnen und Salafisten werden in diesen Statistiken nicht erfasst.

  5. Vgl. Bundesamt für Verfassungsschutz (2018): Salafismus in Deutschland. Online verfügbar: Externer Link: https://www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af-islamismus-und-islamistischer-terrorismus/was-ist-islamismus/salafismus-in-deutschland (Abruf am 10.4.19).

  6. Vgl. Dantschke, Claudia; Logvinov, Michail; Bercyk, Julia; Fathi, Alma; Fischer, Tabea (2018): Zurück aus dem "Kalifat". Anforderungen an den Umgang mit Rückkehrern und Rückkehrerinnen, die sich einer jihadistisch-terroristischen Organisation angeschlossen haben, und ihren Kinder unter dem Aspekt des Kindeswohls und der Kindeswohlgefährdung. In: Journal EXIT-Deutschland. Zeitschrift für Deradikalisierung und demokratische Kultur. Online verfügbar: Externer Link: http://journals.sfu.ca/jed/index.php/jex/article/view/01 (Abruf am 10.4.19).

  7. Vgl. Erasmus-Monitor (2018): Salafisten und ihre Kinder: Eine verlorene Generation?. Online verfügbar: Externer Link: http://erasmus-monitor.blogspot.com/2018/11/salafisten-und-ihre-kinder-eine.html (Abruf am 10.4.19).

  8. Urteil des VG Leipzig vom 18. April 2016 - 5 K 2362/14 & Beschluss des Sächs. OVG Bautzen vom 21. August 2017 - 4 A 372/16

  9. Vgl. Frankenberger, Patrick (2017): Radikalisierungsfaktor Internet? Jugendliche im Fokus dschihadistischer Propaganda. In: Kärgel, Jana (Hrsg.): "Sie haben keinen Plan B". Radikalisierung, Ausreise, Rückkehr – zwischen Prävention und Intervention. In: Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe, Band 10151. Frankfurt am Main: Druck- und Verlagshaus Zarbock, 57-67.

  10. Vgl. WDR (2018): Wie Salafisten ihre Kinder radikalisieren. Online verfügbar: Externer Link: https://www1.wdr.de/nachrichten/salafisten-radikalisieren-kinder-100.html (Abruf am 10.4.19).

  11. Die Arbeitsgemeinschaft Sozialisationsbedingungen hat sich auf Initiative des Nordverbundes gegründet und setzt sich zusammen aus den folgenden Fach- und Beratungsstellen: JuS/Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e. V. (Hamburg), Kitab/Vaja e. V. (Bremen) Legato/Vereinigung Pestalozzi & AMA e. V. (Hamburg), PROvention und Fachstelle Liberi/TGSH (Kiel) und SelbstSicherSein/Basis und Woge (Hamburg).

  12. Vgl. insbesondere zu den Risikofaktoren auch Schermaier-Stöckl, Barbara; Nadar, Maike; Yuzva, Clement David (2018): "Die nächste Generation?" Religiös-rigoristische Erziehung im salafistischen Kontext als Herausforderung für die erzieherische Kinder- und Jugendhilfe. In: Fachzeitschrift Forum Jugendhilfe. Heft 3/2018.

  13. Vgl. Rosa, Hartmut; Strecker; David; Kottmann, Andrea (2007): Soziologische Theorien. UVK Verlagsgesellschaft mbH. Konstanz. S. 55: "Idealtypen klassifizieren charakteristische Erscheinungsformen eines sozialen Phänomens […] zu eindeutigen Kategorien, wobei sie die Unterschiede zwischen ihnen möglichst genau herausheben […]. Idealtypen sind begriffliche Werkzeuge, mit denen Soziologen die Komplexität der sozialen Realität reduzieren, d. h. sie handhabbar machen. Sie sind allgemeine Abstraktionen dieser sozialen Realität, mit denen regelmäßig auftretende Prozesse oder Eigenschaften wiedergegeben werden. Idealtypen sind Verallgemeinerungen, in ihren Beschreibungen finden sich deshalb keine Eigenschaften wieder, die sich nur auf einen konkreten Fall beziehen. Sie sind aufgrund ihrer abstrakten Formulierung vielmehr auf mitunter sehr verschiedene spezifische Realitäten anwendbar. Die verwendeten Begriffe sind eindeutig und spiegeln die Leistung des Sinnverstehens wider – in diesem Sinne sind sie 'sinnadäquat'."

  14. Utz, Aisha (2013): Wie man den Glauben bei den Kindern fördert. International Islamic publishing house.

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Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 3.0 DE - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland" veröffentlicht. Autoren/-innen: Kim Lisa Becker, Tobias Meilicke für bpb.de

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Kim Lisa Becker ist Projektleiterin der Fachstelle Liberi – Aufwachsen in salafistisch geprägten Elternhäusern und Mitarbeiterin bei PROvention. Sie studierte Soziologie und Psychologie (BA). Im Rahmen ihres Studiums beschäftigte sie sich mit den Themenbereichen Islamophobie, Stigmatisierung und Diskriminierung von Muslimen in Deutschland sowie islamistischer Radikalisierung. Aktuell studiert sie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel den Master Migration und Diversität mit dem Schwerpunkt Naher Osten. Neben ihrem Masterstudium absolvierte sie eine Weiterbildung in Systemischer Beratung und Coaching sowie eine Weiterbildung zur insoweit erfahrenen Fachkraft zum Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung (§8a SGB VIII).

studierte Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Naher Osten, Islamwissenschaft und Soziologie und ist seit vielen Jahren in verschiedenen Positionen im Bereich der Extremismusprävention tätig. 2022 gründete er mit Kolleg:innen das Interdisziplinäre Zentrum für Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung e. V. (IZRD), in dem er derzeit Geschäftsführer ist.