Im Dezember 2015 gab es in der internationalen Klimapolitik einen kurzen Moment des Glücks: Die Unterzeichnung des Pariser Abkommens durch die Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention markierte einen als historisch gefeierten Schritt, der zu zeigen schien, dass die Weltgemeinschaft fähig ist, sich auf koordinierte Maßnahmen und verbindliche Ziele gegen den fortschreitenden Klimawandel zu einigen. Zwei Jahre später, im November 2017 bei der Klimakonferenz in Bonn, war die Euphorie bereits verflogen, hatten die USA doch unter Präsident Trump ihre Beteiligung an dem Abkommen inzwischen grundsätzlich infrage gestellt. Die nächste Klimakonferenz im Dezember 2018 – in der polnischen Kohlebergbaustadt Katowice – wird zeigen, was die Ergebnisse von Paris wert sind.
Entschiedenes Handeln ist indes notwendiger denn je. Extreme Wetterereignisse wie Stürme, Starkregen, Dürren sowie immer neue Temperaturspitzen haben in den vergangenen Jahren zugenommen, die immensen Schäden sind auch in der industrialisierten Welt nicht mehr zu ignorieren. Tatsächlich aber steigen die weltweiten CO2-Emissionen, die die Erderwärmung gefährlich vorantreiben, weiterhin, und auch Deutschland wird seine Emissionsziele höchstwahrscheinlich nicht erreichen. Vorschläge, wie der CO2-Ausstoß wirksam gemindert werden könnte, sind bekannt, wurden bislang aber noch nicht konsequent umgesetzt – etwa ein fairer und effizienter Emissionshandel.
Die Spuren des Menschen auf dem Planeten Erde sind mittlerweile so massiv und von Dauer, dass seit rund zwanzig Jahren in der Wissenschaft darüber diskutiert wird, ein neues, nach dem Menschen benanntes Erdzeitalter auszurufen: das Anthropozän. Doch nicht nur der Mensch formt die Natur, die Natur formt auch den Menschen: Frühere klimatische Veränderungen wie die sogenannte Kleine Eiszeit zeigen, dass derartige Prozesse stets mit gravierenden sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen einhergehen.