Am 20. September wird in
So rufen das
UN-Kinderrechtskonvention von fast allen Staaten unterzeichnet
Neben dem Weltkindertag am 20. September begehen viele Länder und die
Mittlerweile haben alle Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen bis auf die USA die Konvention ratifiziert. Dennoch werden Kinderrechte weltweit vielerorts bis heute missachtet – in manchen Ländern sogar massiv. Viele Mädchen und Jungen leiden unter Armut, Umweltproblemen und Kriegen.
Kindersterblichkeit deutlich gesunken
Im Jahr 2020 starben weltweit rund fünf Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Die Überlebenschancen von Kindern hängen vor allem davon ab, in welchem Land sie geboren werden. Von 1.000 Jungen oder Mädchen, die lebend auf die Welt kommen, sterben im globalen Durchschnitt 37 in den ersten fünf Jahren – in Subsahara-Afrika sind es sogar doppelt so viele. 1990 war die Todesrate unter kleinen Kindern weltweit allerdings noch gut zweieinhalbmal so hoch. Ursachen für den Rückgang der Kindersterblichkeit sind insbesondere Fortschritte bei der medizinischen Versorgung sowie eine bessere Nahrungs- und Trinkwasserversorgung in vielen afrikanischen Staaten.
Zunehmende Kinderarmut
UNICEF zufolge waren weltweit Ende vergangenen Jahres 100 Millionen Kinder mehr von Armut betroffen – ein durch die Corona-Pandemie bedingter Anstieg um 10 Prozent im Vergleich zu 2019. Bereits damals hatten laut dem UN-Kinderhilfswerk gut eine Milliarde Kinder keinen ausreichenden Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Unterkünften, Ernährung, sanitären Einrichtungen oder sauberem Wasser. "Selbst unter besten Bedingungen wird es sieben bis acht Jahre dauern, um das Niveau vor Covid-19 zu erreichen", prognostiziert UNICEF.
Im Oktober 2020 stellte die Weltbank fest, dass bereits vor der Pandemie rund 356 Millionen Mädchen und Jungen in extremer Armut lebten. Das entspricht weltweit jedem sechsten Kind. Besonders stark betroffen ist Subsahara-Afrika. Dort lebt ein Großteil der Kinder in Haushalten, die durchschnittlich 1,90 US-Dollar oder weniger Kaufkraft pro Person und Tag zur Verfügung haben.
Rückschritte gab es zuletzt auch im Bereich Kinderarbeit: Einem 2022 veröffentlichten Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und UNICEF zufolge waren 2020 geschätzt 160 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter zwischen fünf und 17 Jahren von ausbeuterischer
Immer mehr Kinder auf der Flucht
Aufgrund von Armut und Kriegen waren zuletzt auch wieder mehr Mädchen und Jungen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Die Zahl der weltweit vertriebenen Kinder nahm im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2020 laut UNICEF um 2,2 Millionen zu. Demnach waren Ende 2021 weltweit 36,5 Millionen Kinder durch Konflikte, Gewalt und andere Krisen aus ihrer Heimat vertrieben worden – so viele wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg.
Laut UNICEF ist diese Entwicklung eine direkte Folge von langwierigen Konflikten wie etwa in Afghanistan oder im Jemen. Noch nicht eingerechnet in diese Zahl sind dabei die vielen Minderjährigen, die aus der Ukraine geflohen sind. Bis Mitte Juni waren etwa weitere 2,5 Millionen Kinder innerhalb des Landes aus ihren Heimatorten vertrieben worden. Zudem wurden im vergangenen Jahr gut 7,3 Millionen Kinder wegen Naturkatastrophen heimatlos. Extreme Wetterereignisse wie die Dürre am Horn von Afrika oder schwere Überschwemmungen in Bangladesch und Indien zwangen sie zur Flucht. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind im Vergleich zu Erwachsenen überproportional stark von
Situation in Deutschland
In Deutschland ist die Situation der Kinder insgesamt zwar deutlich besser als in vielen Ländern der Erde. Doch auch hier gibt es Probleme: Laut Bundesamt für Statistik war im vergangenen Jahr fast jeder sechste Minderjährige armutsgefährdet. Die Quote lag den Zahlen zufolge mit 16,2 Prozent über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung (15,8 Prozent). Die Bertelsmann-Stiftung kam mit einer anderen Berechnungsmethode 2020 zu dem Ergebnis, dass mit 21,3 Prozent sogar mehr als jeder fünfte Minderjährige arm oder von
Zudem hängen die Bildungschancen von Kindern in Deutschland noch immer stark von der sozialen Herkunft der Eltern ab.
Corona-Pandemie verschärfte Situation
Die Corona-Pandemie verschärfte die Bildungsungerechtigkeit weiter. Für viele Kinder und Jugendliche erschwerten die Lockdowns auch außerhalb des Schulbesuchs die Lebensverhältnisse: Jugendzentren, Spiel- oder Sportplätzen waren ebenso wie viele Bildungseinrichtungen lange Zeit geschlossen, die Kontakte der Kinder und Teenager phasenweise extrem
UNICEF Deutschland sowie das Deutsche Kinderhilfswerk sehen nach eigener Aussage "mit Sorge, dass Kinder gerade während der Covid-19-Pandemie kaum gehört und ihre Belange häufig übergangen wurden und werden". Ihre Bedürfnisse müssten im Alltag besser berücksichtigt, ihre Mitbestimmung verbessert werden.
Kinderrechte im Grundgesetz?
UNICEF fordert, dass Deutschland Kinderrechte im