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Das Leben der Anderen – Wieslers Verweigerung | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. "Alles ist im Übergang" Das Mädchen aus der DDR Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Das Ende der Stasi vor 35 Jahren Der Zauber des Anfangs Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Vom Zwangsleben unter Anderen "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Das Leben der Anderen – Wieslers Verweigerung

Manfred Wilke

/ 27 Minuten zu lesen

"Das Leben der Anderen" war ein Welterfolg. In Deutschland löste der oscar-prämierte Film Kontroversen aus: Ein Stasi-Offizier als positiver Held war eine Provokation. War die Filmhandlung eine Fiktion, oder beruhte sie auf authentischen Ereignissen der DDR-Geschichte?

I. Die Macht der Musik – die Filmidee

Florian Henckel von Donnersmarck fand die idealistische Idee zu seinem Film "Das Leben der Anderen" (2006) beim Lesen der Erinnerung des russischen Schriftstellers Maxim Gorki an Wladimir I. Lenin. Dieser habe – so erinnerte sich Gorki – die "Appassionata" von Beethoven geliebt, konnte sie aber nach der Revolution nicht oft anhören, weil seine seelische Verfassung dies verhinderte. Lenin sah in dieser Sonate "eine erstaunliche, nicht menschliche Musik". Nachdem die Bolschewiki an der Macht waren, konnte er sie nicht allzu oft hören, zu sehr lähmte sie seine politische Entschlusskraft: "Sie greift die Nerven an, man möchte liebevolle Dummheiten sagen und den Menschen die Köpfe streicheln [...]. Aber heutzutage darf man niemandem den Kopf streicheln – die Hand wird einem abgebissen, man muss auf die Köpfe einschlagen, mitleidlos einschlagen [...]!" Es war der Kontext des russischen Bürgerkriegs, in dem diese Worte gefallen sind. Der Begründer des Sowjetstaates und der kommunistischen Weltbewegung hat mit diesen Worten selbst den Widerspruch zwischen der humanistischen Vision des sozialistischen Ziels und der terroristischen Praxis der an der Macht befindlichen Bolschewiki benannt. Sein Nachfolger Josef W. Stalin sollte durch seine terroristische Politik innerhalb der Sowjetunion die humane Vision endgültig zur ideologischen Rechtfertigung der Macht degradieren. Der Widerspruch zwischen dem humanistischen Ziel und den terroristischen Mitteln kommunistischer Herrschaft blieb ein unlösbares Problem dieser Diktaturen. Die Ideologie des kommunistischen Endziels konnte der herrschende Parteiapparat aber nicht aufgeben, da sie sein Machtmonopol legitimierte.

Wie im "Rausch" zog Henkel von Donnersmarck aus dem Bericht über die Wirkung großer Musik auf den russischen Revolutionär die Konsequenzen für die Story des Films. Er stellte sich vor, wie der Lauscher des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR eine solche Musik nicht zum Vergnügen hört, sondern im Dienst durch seine Kopfhörer, als er einen "Feind seiner Ideen" bespitzelt, der aber ebenfalls ein "Freund dieser Musik" ist. Musik als Katalysator von

Hautpmann Gerd Wiesler (Ulrich Mühe). Szenenfoto aus "Das Leben der Anderen" – als DVD erhältlich. (© Disney, Buena Vista Home Entertainment, Inc. 2006)

Hauptmann Gerd Wieslers Verweigerung – war das wirklich ein überzeugendes Motiv, auf dem die Handlung des Films aufgebaut werden konnte?

Die Idee des Filmprojektes bedurfte einer Geschichte für das Drehbuch, sie bestimmte bereits das kulturelle Milieu, in dem er spielen sollte. Schriftsteller, Schauspieler und Intellektuelle waren für eine Weltanschauungsdiktatur immer eine Risikogruppe; denn gesellschaftliche Veränderungen beginnen in den Köpfen der Menschen. Daher gehörten Zensur und Sprachlenkung ebenso wie die geheimpolizeiliche Überwachung der Bevölkerung zu den Herrschaftsmethoden dieser Diktatur. Aus Sicht der Macht mussten die "Kulturschaffenden" von der Geheimpolizei besonders intensiv überwacht werden. Die Geschichte von Wissenschaft und Kultur in der DDR war geprägt von vielen Konflikten, die Künstler und Wissenschaftler mit der Staatsmacht hatten. Solche wirklich stattgefundenen Konflikte mussten das Material liefern für die Geschichte, die "Das Leben der Anderen" erzählen sollte.

An diesem Punkt der Realisierung seines Films suchte der Drehbuchautor die historische Beratung über das historische Material für sein Drehbuch. Florian Henckel von Donnersmarck war 17 Jahre alt, als die Mauer fiel, er war also angewiesen auf Zeitzeugen, um sein Drehbuch zu schreiben. Er nahm sich für diese Recherche viel Zeit und befragte systematisch Zeitzeugen, auch ehemalige MfS-Offiziere. Diese offene Haltung schuf Raum für das kontroverse Gespräch zwischen uns über inhaltliche Fragen seines Drehbuchs. Die zentrale Kontroverse mit mir betraf die Frage: Konnte seine Filmidee in der Handlung seines Films überzeugend dargestellt werden? Ich hatte meine Zweifel und betonte die Notwendigkeit, die Musik mit Widersprüchen im Ablauf des Operativen Vorgangs (OV) Dreyman zu verbinden. Das geschieht im Film: Wieslers Auftrag bei der Bespitzelung eines Schriftstellers bringt sein Koordinatensystem als Geheimpolizist und Kommunist durcheinander, er verliert den klaren Bezug zum ideologisch vorgegebenen Feindbild.

II. Das Drehbuch und seine historischen Quellen

Das DDR-Bild des Films

Wollte der Film über Struktur und Mechanismen der SED-Diktatur aufklären, so mussten verschiedene, historische Grundfragen für die Gestaltung des Drehbuchs geklärt werden. Das DDR-Bild, das der Film zeigen sollte, war das ihrer politischen Ordnung, also das einer kommunistischen Diktatur. Um diese DDR-Wirklichkeit im Film zu zeigen, bedurfte es menschlicher Konflikte, die der Machtanspruch der Partei verursachte. Damit rückte der Film die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) als Staatspartei und ihre zentralistische Struktur in den Blick.

Die SED-Führung legte die Erwartungen an "ihre Menschen" inner- und außerhalb der Partei fest in Form von Programmen, Plänen, Direktiven und klaren Grenzziehungen. Ideologisch lag ihrer Politik ein vom Marxismus-Leninismus formuliertes dichotomisches Weltbild zugrunde, das bestimmt wurde vom Klassenkampf, den die Kommunisten in der DDR und in der Weltpolitik für den Sozialismus und gegen den Imperialismus führten. Innenpolitisch kodifizierte das politische Strafrecht die Grenzen, in denen sich die DDR-Staatsbürger zu bewegen hatten.

Das dichotomische Weltbild war seitens der SED durch Sprachregelungen verbindlich strukturiert und erlaubte es den Parteifunktionären und ihren Geheimpolizisten, menschliches Handeln inner- und außerhalb der DDR politisch zu kategorisieren. Die ideologischen Sprachregelungen trafen besonders Kunst und Kultur, sie sollten hier selbstbestimmte, menschliche Individualität unterdrücken und es dem MfS ermöglichen, jene "Anderen", die sich nicht an die ideologischen Vorgaben der Partei hielten, zu erkennen, sie zu bespitzeln, zu bekämpfen, zu verhaften und diese Menschen in Objekte ihres Hasses zu verwandeln. Dem Hass auf die Feinde, den die Tschekisten für ihre Arbeit brauchten, komplementär war der Glaube an den Kommunismus, an das Glück kommender Generationen. In seiner Lektion an der MfS-Hochschule in Potsdam-Golm trichtert Wiesler den Studenten ein: "Bei Verhören arbeiten Sie mit Feinden des Sozialismus. Vergessen Sie nie, sie zu hassen."

In diesem Selbstverständnis lebt und arbeitet der MfS-Hauptmann Wiesler, bis er den OV Dreyman übernimmt. Das Drehbuch musste dieses abstrakte DDR-Bild in eine Geschichte übersetzen, in der die Konflikte zwischen der Partei und "ihren Menschen" gezeigt werden. Die Aufgabe des Historikers war es, geeignete Konflikte zwischen den SED-Machthabern und der Opposition aus der Ära Honecker für das Drehbuch zu suchen.

"Abweichler" unter den MfS-Offizieren?

Die Provokation des Films bestand in der dargestellten Verweigerung, die ein Stasi-Mann während der Bespitzelung eines Schriftstellers vollzog. Gehorsam und Disziplin wichen dem Zweifel. Zuvor hatte er die "Feinde des Sozialismus" verfolgt und sie in der Untersuchungshaft zu Geständnissen gezwungen, wie es sein Fahneneid von ihm forderte. Nun hörte er auf, ein willenloses Rädchen im Getriebe der Repression zu sein.

Grundlegend für die Glaubwürdigkeit des Films war – angesichts der deutschen Diskussion über das MfS der DDR – eine Antwort auf die Frage: Gab es in der Geschichte der Geheimpolizei und des Nachrichtendienstes überhaupt Abweichler und Verweigerer? Oder musste sich der Regisseur dem begründeten Vorwurf aussetzen, das Drehbuch arbeite mit einer Fiktion von einem "guten Stasi-Mann", die dazu angetan sei, die Staatssicherheit und ihre Tätigkeit in das milde Licht der Legende zu tauchen? War es gar die Absicht des Regisseurs, eine "Wohlfühldichtung für Mitläufer" der Diktatur zu inszenieren? – Unabhängig von der Unterscheidung zwischen einer Dokumentation und einem fiktiven Spielfilm musste Henckel von Donnersmarck mit solcher Kritik rechnen.

Historisch war die Antwort eindeutig: Es gab "Abweichler" in der Staatssicherheit. Das Ende ihrer Dienstzeit gestaltete sich sehr unterschiedlich; sie wurden abgesetzt, sie wechselten die Seiten und arbeiteten für einen westlichen Geheimdienst, oder sie wurden ermordet. Die ersten beiden Minister für Staatssicherheit, Wilhelm Zaisser und sein Nachfolger Ernst Wollweber, wagten als alte kommunistische Revolutionäre den Widerspruch gegen den SED-Generalsekretär Walter Ulbricht. Beide verloren ihr Amt, und Ulbricht ernannte Erich Mielke 1957 zum Minister, was er bis 1989 blieb. In seiner Amtszeit wurden die Aussteiger Major Gerd Trebeljahr (1979) und Hauptmann Werner Teske (1981) zum Tode verurteilt und hingerichtet. Werner Stiller, der von Ost-Berlin aus ein Agentennetz unter bundesdeutschen Physikern geführt hatte, die in die friedliche Nutzung der Kernenergie involviert waren, floh 1979 in die Bundesrepublik. Vor seiner Flucht hatte er als Doppelagent auch für den Bundesnachrichtendienst spioniert. Schließlich spielten die MfS-Offiziere Harald Jäger und Edwin Görlitz am Grenzübergang Bornholmer Brücke eine wichtige Rolle beim Fall der Berliner Mauer. Nach ihrer Darstellung haben sie am 9. November um 23.30 Uhr gegen ausdrücklichen Befehl eigenverantwortlich den Grenzübergang für die demonstrierenden Ost-Berliner geöffnet.

Für "Verräter" kannte Erich Mielke keine Gnade: "Wir sind nicht davor gefeit, dass wir mal einen Schuft unter uns haben. Wenn ich das schon jetzt wüsste, würde er ab morgen nicht mehr leben. Kurzen Prozess! Weil ich Humanist bin, deshalb habe ich solche Auffassungen." Das erklärte er 1982 vor seinen Generalen und fügte hinzu: "Das ganze Geschwafel von wegen nicht hinrichten und nicht Todesurteile – alles Käse, Genossen. Hinrichten, wenn notwendig auch ohne Gerichtsurteil." Als der 75-jährige Mielke Verrätern mit dem Tod drohte, verdeutlichte er zugleich: Die bolschewistische Parteiherrschaft gründete sich auf Gewalt und Terror.

Aber eine solche Abrechnung droht Wiesler zu Beginn des Films nicht, noch bewegt er sich im Koordinatensystem der tschekistischen Ideologie.

Das Untersuchungsorgan MfS im Strafverfahren

Dramaturgisch packend beginnt der Film im zentralen Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen. Ein Häftling wird "zugeführt". Wiesler tritt als pflichtbewusster MfS-Offizier auf, der einen Fall von "Republikflucht" aufzuklären hat. Der filmischen Darstellung von Wieslers Vernehmungen lagen die "Vernehmungsprotokolle" des Schriftstellers Jürgen Fuchs zu Grunde, der 1976/77 in Hohenschönhausen inhaftiert war. Nach seiner Abschiebung nach West-Berlin hat er diese Vernehmungen rekonstruiert und publiziert.

Der "ungesetzliche Grenzübertritt", wie die Flucht im Amtsdeutsch der DDR hieß, war nach § 213 ihres Strafgesetzbuches eine "Straftat gegen die staatliche Ordnung" und wurde mit bis zu zwei Jahren Freiheitsentzug bestraft. Schon die Vorbereitung und der Versuch einer "Republikflucht" waren strafbar. Wiesler will von den Inhaftierten den Namen eines Fluchthelfers erfahren, der einem "Republikflüchtling" geholfen hat, die Berliner Mauer zu überwinden und dem somit entweder das "Verleiten zum Verlassen der DDR" oder gar "Menschenhandel" (§ 132) vorzuwerfen war. Aktive Fluchthilfe, die dazu beitrug, eine Person "ins Ausland" zu verbringen, war mit einer Freiheitsstrafe bis zu 8 Jahren bedroht.

Gewaltenteilung widersprach dem Prinzip der diktatorischen Macht der SED. Das MfS war Untersuchungsorgan im strafrechtlichen Ermittlungsverfahren. Mit seinem Netz von "Inoffiziellen Mitarbeitern", so die Dienstbezeichnung der Spitzel, war das Ministerium nicht nur für die Überwachung der Bevölkerung zuständig, sondern auch für die Überprüfung der politischen Zuverlässigkeit der Kader der Justiz: "Bei der Berufung von Staatsanwälten und Richtern in Funktionen, die die Verantwortung für MfS-Sachen beinhalteten, besaß das MfS faktisch ein Vetorecht."

Das betraf vorrangig die für politische Delikte zuständigen Staatsanwälte und Haftrichter. Die Ermittlungen in Fällen von Republikflucht zählten zu den politischen Strafverfahren. Das Ermittlungsverfahren war eine Aufgabe der Staatssicherheit. Somit bestimmte in politischen Verfahren in der DDR "die Staatssicherheit von Anfang an maßgeblich den Gang der Untersuchung und den weiteren Verlauf des Verfahrens". Das MfS schlug dem Staatsanwalt auch das Strafmaß vor.

Partei und Staatssicherheit – zwei Perspektiven

"Das Leben der Anderen" sollte kein Stasi-Film werden, es ging Henckel von Donnersmarck um das Leben von Schriftstellern und Schauspielern in der DDR, die unter geheimpolizeiliche Überwachung gerieten. Die Dramaturgie des Films orientierte sich an den Polit-Thrillern, die aus Hollywood kamen.

Die zentrale Rolle des MfS für die Herrschaftssicherung der SED steht historisch fest. Gegenüber der Gesellschaft waren die SED und ihre Geheimpolizei untrennbar miteinander verbunden. Zwei Perspektiven waren nötig, um zum einen das Binnenverhältnis zwischen Partei und MfS und zum anderen das Agieren der Geheimpolizei gegenüber der Gesellschaft darzustellen.

Die erste Ebene war die der Macht. Der Film spielt im Kulturbetrieb der DDR; die herrschende SED trat in zweierlei Gestalt in diesem Kulturbetrieb in Erscheinung: die Partei als kulturpolitischer Akteur und ihre Geheimpolizei als Instrument der Kontrolle und Überwachung. Das Unterstellungsverhältnis des MfS unter die SED wird im Film durch den

MfS-Oberstleutnant Grubitz (Ulrich Tukur) und Kulturminister Bruno Hempf (Thomas Thieme). Szenenfoto aus "Das Leben der Anderen" – als DVD erhältlich. (© Disney, Buena Vista Home Entertainment, Inc. 2006)

Kulturminister Bruno Hempf, Mitglied des Zentralkomitees der Partei, und den MfS-Oberstleutnant Grubitz personalisiert. Als leitender Funktionär der Partei befiehlt Hempf Grubitz, den Schriftsteller Georg Dreyman zu überwachen. Er soll diskret einen "Operativen Vorgang" organisieren: "Es darf niemand etwas von dem OV mitbekommen, bis wir etwas gefunden haben. Aber wenn Sie gegen den etwas finden, dann haben Sie einen mächtigen Freund im ZK." (30) Mit diesem Gespräch wird der "Operative Vorgang" Dreyman eingeleitet, und Grubitz beauftragt Wiesler, den Lauschangriff zu organisieren. Er befiehlt ihm, die Überwachungsergebnisse ausschließlich ihm zu übergeben. Die Durchführung dieses Auftrags wird den Kommunisten Wiesler in eine Glaubenskrise stürzen, die der Film erzählt.

Die zweite Ebene der Darstellung ist die des DDR-Kulturbetriebs und der in ihm tätigen Schriftsteller, Schauspieler, Kritiker, Journalisten und Regisseure. Sie alle waren in ihrer Arbeit der Macht der Partei und der Kontrolle durch die Staatssicherheit unterworfen. In seinem Trinkspruch auf die "Kulturschaffenden" spricht Hempf offen aus, was die Partei von ihren Schriftstellern erwartet: "Ein großer Sozialist (ich weiß nicht mehr wer) hat einmal gesagt: Der Dichter ist der Ingenieur der Seele." Der Journalist Paul Hauser fragt den Minister: "Ingenieure der Seele ... Das war Stalin, den Sie zitiert haben." (32) Hempf lächelt und weicht in seiner Antwort aus, er bestätigt nicht Stalins Urheberschaft. Die Lebenswirklichkeit der Künstler unter der Allmacht der Staatspartei bringt in einem Streit mit Dreyman dessen Freundin, die Schauspielerin Christa-Maria Sieland, kurz und bündig zum Ausdruck: "sie bestimmen, wer gespielt wird, wer spielen darf und wer inszeniert." (82) Als Sieland sich entschließt, die Verabredungen zum Sex mit dem Minister nicht mehr einzuhalten, befiehlt dieser ihre Verhaftung. Hempf sieht sich selbst als "bedeutenden Mann", er erwartet von der von seiner Gunst abhängigen Schauspielerin "Gefolgschaftstreue", auch im Bett. Die Wahrnehmung über die Machtverhältnisse im DDR-Kulturbetrieb werden deckungsgleich zwischen oben und unten.

Das MfS erzeugt Angst, um den Gehorsam gegenüber der Partei und ihrer Politik in der Gesellschaft durchzusetzen. Eine kleine Szene genügt, um dies im Film zu zeigen: Die Nachbarin sieht, wie das MfS in Dreymans Wohnung einbricht. Wiesler bemerkt es, und er droht: "Frau Meineke, ein Wort zu irgendwem, und Ihre Mascha verliert morgen ihren Medizin-Studienplatz. Verstanden?" (43) Ängstlich nickt die Frau. Ein Geschenk für ihre Verschwiegenheit soll sie zur Komplizin der Geheimpolizei machen.

Die "tschekistische Ideologie"

Die äußere Bedrohung der DDR durch die "imperialistischen Feinde", die "Antikommunisten" in der Bundesrepublik, die den sozialistischen Staat von außen bekämpften und in der DDR selbst "feindlich-negative Kräfte" unterstützten, begründete für die SED die Notwendigkeit, eine schlagkräftige Geheimpolizei zu schaffen. Es ging um die Sicherung des Weges zum Kommunismus, der ihren Terror und ihre repressive Gewalt gegenüber der Gesellschaft legitimierte. Diese dogmatische Überzeugung der regierenden, kommunistischen Partei schuf auch den besonderen Korpsgeist der MfS-Offiziere. Sie nannten sich stolz "deutsche Tschekisten" nach ihrem sowjetischen Vorbild, der "Tscheka".

Innerhalb des MfS kann von einer eigenen "tschekistischen Ideologie" gesprochen werden. Ihre drei zentralen Elemente waren:

a) Das MfS verstand sich als "Schild und Schwert" der Partei. Die Beschlüsse der SED waren die obersten Richtlinien für das Handeln des Ministeriums, seine hauptamtlichen Mitarbeiter waren in der Regel Mitglieder dieser Partei.

b) Das Ministeriums legitimierte sich als Organ der "Diktatur des Proletariats". Dieser Anspruch rechtfertigte bereits den Einsatz von repressiver Gewalt als Mittel des Klassenkampfes zum Schutz und für den Sieg des Sozialismus in der weltweiten Konfrontation mit dem westlichen Imperialismus. Diese Wahrnehmung der Blockkonfrontation führte zur Kultivierung und Vermittlung eines Feindbildes des "Imperialismus", der für die Wahrnehmung von innergesellschaftlichen und zwischenstaatlichen Konfliktlagen für die Angehörigen des MfS von ausschlaggebender Bedeutung war.

c) Die im Selbstverständnis der Tschekisten humanistische Zielbestimmung ihres Handelns legitimierte zugleich das geheimdienstliche und geheimpolizeiliche Methodenspektrum des Ministeriums, wie Spionage, Denunziation, Verfolgung der Andersdenkenden, Tötung von "Verrätern" und Anschläge auf gefährliche Feinde.

Diese Ideologie der "Weltanschauungskämpfer" gegen die inneren und äußeren Feinde diente den Tschekisten als persönliche Motivation, die im Glauben an die gute Sache wurzelte. Das Ziel begründete den Hass auf den Feind, wollte dieser doch den Aufbau des Sozialismus verhindern. Die Verhörszenen zu Beginn des Films zeigen die Funktion des Hasses für die Arbeit des Tschekisten. Allein die Verhaftung beweist schon, dass man es mit einem Feind oder einem "feindlich-negativen Element" zu tun hat. Es ist Parteiauftrag des MfS, sich aktiv und bedrohlich in das Leben der Anderen einzumischen, um es grundlegend zu ändern, wenn es nicht den Erwartungen der Partei entspricht.

III. Die "Westveröffentlichung" als Akt des Widerstands

Dreymans "Spiegel"-Artikel und das DDR-Strafrecht

Der Schriftsteller Georg Dreyman gilt in der SED und im MfS als linientreu. Nach dem Freitod eines mit Berufsverbot belegten Regisseurs entschließt sich Dreyman aber, seinen Protest gegen die Umstände des Todes seines Freundes zu publizieren und die seit 1977 geheim gehaltene Statistik über den Suizid in der DDR im Hamburger "Spiegel" zu veröffentlichen. Dreyman konnte über den Abdruck mit dem in Ost-Berlin akkreditierten "Spiegel"-Korrespondenten direkt verhandeln. Er tat dies in seiner Wohnung, von der er glaubte, sie sei nicht "verwanzt". Der Korrespondent sagt ihm den Abdruck zu und versichert dem Schriftsteller, die Anonymität des Autors zu wahren.

Erneut stellt sich hier die Frage: Fiktion oder nacherzählte Geschichte? Eine erste Antwort liefert das Verfahren für eine "Westveröffentlichung", die ein DDR-Schriftsteller einhalten musste. Das Büro für Urheberrechte musste sie vermitteln, und die Texte unterlagen damit automatisch der staatlichen Kontrolle. Im Fall des Suizid-Artikels war eine solche Genehmigung von vornherein ausgeschlossen. Die Statistik war geheim, ihre Veröffentlichung verstieß gegen eine Reihe von Paragraphen des DDR-Strafgesetzbuches, die der Film behandelt, ohne sie explizit zu zitieren.

So definierte § 97 des DDR-Strafgesetzbuches den Straftatbestand der "Spionage", der mit einer Freiheitsstrafe "nicht unter 5 Jahren" geahndet wurde. Der Tatbestand war weit gefasst und betraf alle "Nachrichten oder Gegenstände", die geheim zu halten waren und deren Verrat "zum Nachteil der Interessen der Deutschen Demokratischen Republik" von einer fremden Macht oder deren Medien verwandt werden können.

Unter die "Verbrechen gegen die DDR" fiel auch die "Landesverräterische Nachrichtenübermittlung" (§ 99). Auch die nicht "der Geheimhaltung unterliegenden Nachrichten" durften nicht für ausländische Medien gesammelt und dort "zum Nachteil der Interessen der Deutschen Demokratischen Republik" publiziert werden. Wer dies trotzdem tat, dem drohte eine "Freiheitsstrafe von 2 bis zu 12 Jahren."

Ebenso strafbar war die nicht von den Staatsorganen der DDR kontrollierte Kontaktaufnahme zu westlichen Journalisten, Wissenschaftlern oder Menschenrechtsorganisationen als "Ungesetzliche Verbindungsaufnahme" (§ 219), vergleichbar – auch im Strafmaß – dem "Ungesetzlichen Grenzübertritt", wie die Flucht aus der DDR in deren Amtsdeutsch umschrieben wurde.

Die Dissidenten, die Opposition und der Widerstand gegen die Parteidiktaturen im sowjetischen Imperium waren stets ein Thema für das Hamburger Magazin "Der Spiegel". Hier erschienen die Texte sowjetischer Dissidenten, polnischer und tschechischer Bürgerrechtler wie auch Essays und Interviews aus der DDR wie die von Robert Havemann oder Jürgen Fuchs. "Der Spiegel" zählte für die SED zu den gegnerischen Presseorganen, zu denen DDR-Bürger keinen unkontrollierten Kontakt unterhalten sollten. Taten sie es doch, gab es für die Strafverfolgung den Paragraphen über die "ungesetzliche Verbindungsaufnahme".

Die historische Vorlage

"SED unter Druck": "Spiegel"-Titel 2/1978 zum "Manifest der (DDR-)Opposition". (© Der Spiegel)

Das Manifest eines "Bundes demokratischer Kommunisten Deutschlands" aus der DDR wurde im Januar 1978 zur Titelgeschichte des "Spiegels". Entstehung und Inhalt des Textes diente dem Drehbuchautor als Vorlage, um die Geschichte von Dreymans "Westveröffentlichung" zu erzählen. Als Verfasser des Manifestes nannte das Magazin "mittlere und höhere Funktionäre der SED", die aus verständlichen Gründen auf ihre Anonymität Wert legten. Hauptverantwortlicher war, wie sich nach 1989 herausstellte, Hermann von Berg. 1978 lehrte er als Historiker an der Berliner Humboldt-Universität, in den 60er-Jahren hatte er im Presseamt des Ministerrats der DDR gearbeitet. Hier hatte er westdeutsche Journalisten und war im Vorfeld der neuen Ostpolitik der Bundesrepublik dort als "Reisekader" der DDR aktiv gewesen. Gleichzeitig hatte er als Inoffizieller Mitarbeiter der Hauptverwaltung Aufklärung des MfS über seine Kontakte in der Bundesrepublik berichtet.

Nur wenige Jahre später rechnete der Historiker mit den Zuständen in der DDR ab und vertraute das Manuskript zur Publikation dem Ost-Berliner "Spiegel"-Korrespondenten Ulrich Schwarz an. In dem Manifest wurden Stalinismus und der Nationalsozialismus, was ihre terroristischen Qualitäten anlangte, als "Zwillinge" bezeichnet. Die wirklichen Verhältnisse in der DDR wurden durch in Suggestivfragen gekleidete Feststellungen charakterisiert, darunter auch diese: "Warum ist die DDR Weltspitze bei Ehescheidungen, Selbstmordraten und Alkoholmissbrauch?" Die Veröffentlichung der unterdrückten Suizid-Zahlen bildete den "Geheimnisverrat" in Dreymans "Spiegel"-Artikel im Film.

Den Hauptangriff richtete das Manifest gegen die "Clique an der Spitze", sie schade "der sozialistischen Idee in Deutschland und Europa mehr als alle sogenannte Feind-Propaganda". Seine Publikation beantwortete die "Clique" mit der Schließung des "Spiegel"-Büros in Ost-Berlin. Von Berg geriet unter Verdacht, wurde für kurze Zeit vom MfS verhaftet, konnte aber seine wissenschaftliche Arbeit fortsetzen. Erst 1985 verlor er nach der nicht genehmigten Publikation von zwei Büchern in der Bundesrepublik seine Professur, trat aus der SED aus, wurde ausgebürgert und konnte 1986 in die Bundesrepublik ausreisen. Das war nach der Biermann-Ausbürgerung 1976 eine zunehmende Konfliktlösung für prominente Künstler, Schriftsteller und kritische Wissenschaftler; die SED schob sie in die Bundesrepublik ab, um sich negative Schlagzeilen in der internationalen Presse über politische Gefangene in der DDR zu ersparen.

Das Drehbuch zum Film entstand 15 Jahre nach dem Untergang der DDR und um Strukturen und Mechanismen der Diktatur darstellen zu können, musste sich Henckel von Donnersmarck auf Zeugnisse des Protestes gegen die SED-Herrschaft stürzen. Nach 1990 wandelte sich die Bedeutung dieser Texte, die – als sie geschrieben wurden – Ausdruck des Protestes gegen eine allmächtige Diktatur waren und die sich nach deren Sturz als Wegmarken für den Verfall der totalitären Macht der Kommunisten erwiesen.

IV. Wer ist der Feind? –
Vom Selbstzweifel zur Verweigerung

Henckel von Donnersmarck orientiert sich bei der Erzählung von Wieslers Glaubenskrise an ursprünglich zutiefst christlichen Glaubenszweifeln: Kommt im Jenseits das versprochene Paradies wirklich? Die Kommunisten versprachen, es auf Erden zu errichten. Der Missbrauch des Glaubens durch die Kleriker, den die Kirchengeschichte kennt, wird zur Analogie für diesen Kommunisten in der DDR. Als Wiesler den Missbrauch im OV Dreyman erkennt, verweigert er die Durchführung seines Auftrags. Ob daraus schon die Umkehr aus einem Irrweg wird, lässt der Film offen.

Zu Beginn des Films hält Wiesler sich als linientreuer Kommunist buchstäblich an den MfS-Fahneneid, der ihn verpflichtete, "die Feinde des Sozialismus auch unter Einsatz meines Lebens zu bekämpfen und alle mir gestellten Aufgaben zur Gewährleistung der staatlichen Sicherheit zu erfüllen." Bei Wiesler sind die emotionalen Dispositionen eines gläubigen Kommunisten noch vorhanden, als er den OV Dreyman übernimmt. Allerdings ist er schon kritisch gegenüber dem zynischen Karrierismus in den Reihen der Tschekisten, wie ihn sein Vorgesetzter Grubitz verkörpert. Zugleich sehnt Wiesler sich nach dem von seiner Partei mit Gewalt versprochenen irdischen Paradies. Von dem war im grauen Alltag des "realen Sozialismus'" der DDR nichts zu spüren, nichts deutete darauf hin, dass das Glück für alle vor der Tür stand.

Sehr schnell entdeckt Wiesler jedoch, dass der eigentliche Grund für den Lauschangriff auf den Schriftsteller ein höchst privater ist.

Die Schauspielerin Christa-Maria Sieland (Martina Gedeck) und ihr Lebensgefährte Georg Dreyman (Sebastian Koch). Szenenfoto aus "Das Leben der Anderen" – als DVD erhältlich. (© Disney, Buena Vista Home Entertainment, Inc. 2006)

Die Liebesbeziehung zwischen der Schauspielerin Sieland und dem Schriftsteller Dreyman stört den Kulturminister, der mit Sieland ein Verhältnis hat, das als "Unzucht mit Abhängigen" dargestellt wird. Wieslers Dienstverweigerung entspringt der Erkenntnis, dass es bei diesem OV nicht um den Kampf gegen den imperialistischen Feind des Sozialismus geht, sondern dass ein hoher Parteifunktionär die Geheimpolizei benutzt, um einen Rivalen aus dem Weg zu räumen.

Es ist die in dem "Spiegel"-Manifest" gegeißelte, moralische Verkommenheit der "Clique an der Spitze" der SED, zu der Hempf zählt, die den OV Dreyman für den Kommunisten Wiesler zur moralischen Selbstprüfung werden lässt. Geht es wirklich um den Kampf gegen imperialistische "Diversion", oder wird das MfS missbraucht, um die Liebesaffäre eines Ministers zu Gunsten der Macht zu entscheiden? Angesichts dieser moralischen Entscheidungssituation hilft der Hass auf die Feinde des Sozialismus nicht weiter. Wer ist in diesem konkreten Fall ein Feind des Sozialismus? Die bedrängte Schauspielerin, der Schriftsteller, der bislang vermieden hatte, Position zu beziehen in den innenpolitischen Auseinandersetzungen in der DDR, oder der Minister, der mit Wieslers Hilfe Belastungsmaterial gegen Dreyman zu finden hofft, um die Schauspielerin unter Druck zu setzen, diese Beziehungen zu beenden? Wiesler gerät in Selbstzweifel, da sein geheimpolizeiliches Freund-Feind-Schema nicht mehr stimmt.

An dieser Stelle im Film setzt der Drehbuchautor nun die Musik als Katalysator für Wieslers Entscheidung ein. Die idealistische Filmidee, dass kein Knecht der Diktatur mehr sein könne, wer einmal mit wirklicher Kunst konfrontiert worden sei, wird filmisch umgesetzt. Henckel von Donnersmarck glaubt an die verändernde Kraft der Musik, die in der Lage ist, den Panzer eines ideologischen Weltbildes zu durchdringen und das individuelle Gewissen zu reaktivieren, das zu selbstbestimmtem Handeln führt. Während Wiesler Dreyman bespitzelt, muss er die "Sonate vom Guten Menschen" mithören. Der Schriftsteller fragt nach dem Spiel der Sonate mit Bezug auf Gorkis Geschichte über die Wirkung der "Apassionata" auf Lenin die Schauspielerin: "Kann jemand, der diese Musik gehört hat, wirklich gehört hat, noch ein schlechter Mensch sein?" Das Drehbuch vermerkt an dieser Stelle eine Kameraeinstellung: "Wiesler von vorne. Auf seinem Gesicht liegt ein vorher noch nie gesehener Ausdruck." (77) Die Musik hat tatsächlich in Wiesler sein von der tschekistischen Ideologie verschlossenes Empfinden für seine Mitmenschen geöffnet. Die Dienstverweigerung nimmt ihren Anfang.

"Das sind schlimme Männer, die andere einsperren": Begegnung Wieslers (Ulrich Mühe) mit einem Jungen mit Ball (Paul Maximilian Schüller). Szenenfoto aus "Das Leben der Anderen" – als DVD erhältlich. (© Disney, Buena Vista Home Entertainment, Inc. 2006)

Vor seiner Haustür begeht er die erste Verletzung seiner Dienstpflicht. Ein spielender Junge springt seinem Ball nach und fragt ihn, ob es stimme, dass er für die Stasi arbeite. Wiesler antwortet mit einer Gegenfrage, ob er denn überhaupt wisse, "was das ist, die Stasi?" – "Das sind schlimme Männer, die andere einsperren, sagt mein Papi." Reflexartig will Wiesner den Namen des Vaters ermitteln und hält dann aber im Satz inne. (78) Wiesler lässt die von ihm geforderte "Wachsamkeit" außer Acht. Die Angehörigen des MfS hatten für die Einhaltung der "sozialistischen Gesetzlichkeit" zu sorgen, und die von dem Jungen wiedergegebene Äußerung seines Vaters über die Staatssicherheit erfüllte den Tatbestand der "Öffentlichen Herabwürdigung" (§ 220): "Wer in der Öffentlichkeit die staatliche Ordnung oder staatliche Organe, Einrichtungen oder gesellschaftliche Organisationen oder deren Tätigkeit oder Maßnahmen herabwürdigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren [...] bestraft." Wiesler duldet einen Gesetzesverstoß, ohne ihm nachzugehen. Im Abschied spricht der Junge den Stasi-Mann frei: "Du bist aber kein schlimmer Mann." (79)

V. Die Verweigerung

Nach Wieslers innerem Bruch wird der Ernstfall Wirklichkeit: Dreyman entschließt sich, Position zu beziehen. Er schreibt einen Artikel für den "Spiegel", und Hauptmann Wiesler verfestigt den Bruch. Er sorgt dafür, dass sein Vorgesetzter nichts von dieser strafbaren Handlung erfährt, und fälscht die Überwachungsberichte. Erst nach dem Erscheinen von Dreymans Artikel beginnt das MfS eine hektische Suche nach dem Autor, und Wiesler gerät unter Verdacht.

Da die Schauspielerin sich dem Minister verweigert, ordnet Hempf ihre Verhaftung an: "Ich will sie auf jeden Fall nicht wieder auf einer deutschen Bühne spielen sehen." (120) Sieland wird verhaftet und Wiesler mit ihrer Vernehmung betraut. Es geht um das Versteck der Schreibmaschine, auf der Dreyman seinen Artikel verfasst hat. Wiesler nutzt seine Möglichkeiten als MfS-Offizier, um verfolgten Menschen zu helfen. Der Preis für Sielands Freilassung ist der Verrat des Verstecks in Dreymans Wohnung, in dem die "Beweismittel" liegen, die das MfS sucht. Wiesler kennt den Platz längst durch seine Überwachungstätigkeit. Zu Beginn des Verhörs wird die Schauspielerin von Wiesler als Inoffizielle Mitarbeiterin des MfS verpflichtet. Das ermöglicht es ihm, sie nach ihrem Geständnis auf freien Fuß zu setzen, damit sie am Abend wieder vor ihrem Publikum stehen kann.

Wiesler (Ulrich Mühe) und Grubitz (Ulrich Tukur) in Hohenschönhausen. Szenenfoto aus "Das Leben der Anderen" – als DVD erhältlich. (© Disney, Buena Vista Home Entertainment, Inc. 2006)

Nachdem Sieland von Wiesler als IM geworben wurde, bemerkt Grubitz ihr gegenüber bei der Entlassung aus Hohenschönhausen: "Vergessen Sie nicht: Sie sind jetzt IM. Das bedeutet Pflichten wie vollkommene Konspiration und Verschwiegenheit. Aber auch Privilegien." (137)

Noch bevor Grubitz sein Durchsuchungskommando zusammengestellt hat, ist Wiesler bereits in Dreymans Wohnung, um die Schreibmaschine zu beseitigen. Als das Durchsuchungskommando vor Dreymans Wohnungen auftaucht, gerät die Schauspielerin in Panik über ihren Verrat und begeht Suizid.

VI. Akteneinsicht

Zurück zur Frage nach Fiktion oder erlebter Geschichte. Dieser Aufsatz hat den Nachweis geführt, dass Henkel von Donnersmarck die Geschichte des Films auf der Basis von historischem Material erzählt. Obwohl die MfS-Offiziere als "Wächter des Sozialismus" einen besonderen Korpsgeist besaßen, mehrten sich selbst in ihren Reihen nach dem Machtantritt Michail Gorbatschows 1985 die Zweifel über die Zustände in der DDR, mit denen sie in ihrer Arbeit konfrontiert wurden und über die sie die Parteiführung auch informierten. Diese beantwortete ihre Informationen mit lähmender Untätigkeit. Die SED-Führung schloss die Augen vor der wirklichen Lage und verfiel in Agonie.

Wiesler verweigert sich, als er erkennt, dass die Parteifunktionäre selbst nicht mehr an den Kommunismus glauben. Sie verfolgen eigensüchtige Ziele, ihnen geht es um Privilegien und persönliche Macht, sie schrecken vor Machtmissbrauch nicht zurück. Wieslers Kraft reicht nicht zum Widerstand, er weigert sich nur, das in dem OV geforderte Ergebnis zu liefern.

Diese innere Kündigung war in der SED 1989 vielfach zu beobachten. Es gab im Verlauf der friedlichen Revolution eine Reihe von Verweigerungshandlungen von SED-Funktionären gegen die Linie der Partei, die den Sieg der friedlichen Revolution beförderten: Als am 9. Oktober 1989 die SED-Führung die Montagsdemonstrationen in Leipzig durch Sicherheitskräfte gewaltsam beenden wollte, stellten sich drei Bezirkssekretäre der Partei gemeinsam mit dem Dirigenten Kurt Masur und anderen gegen dieses Vorhaben, indem sie einen Aufruf zur Besonnenheit veröffentlichten und sich darin für freien Meinungsaustausch aussprachen. Einen Tag zuvor hatte der Dresdener Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer eine Gruppe von Demonstranten empfangen, um mit ihnen ein Gespräch über die Lage in der Stadt zu vereinbaren. Und sein Ost-Berliner Amtskollege beteiligte die Opposition an dem städtischen Untersuchungsausschuss, der die Polizeieinsätze gegen Demonstranten in Berlin am 7. und 8. Oktober 1989 untersuchen sollte. Auch dank solcher Handlungsweisen zerbrach das Machtmonopol der SED vor Ort.

Mit der Figur Wiesler rückt der Film eine gebrochene Biografie aus der Endzeit der DDR in den Mittelpunkt. Er zeigt in überzeugender Weise die Mechanismen der Repression im SED-Staat. Er zeigt auch, wie in dessen Endzeit ein Kommunist erkennt, dass er nicht für einen Menschheitstraum Feinde jagt, sondern im Interesse einer zynischen Clique an der Spitze von Partei und Staat Menschen verfolgt, die ihr eigenes Leben selbstbestimmt gestalten wollen.

Georg Dreyman (Sebastian Koch) beim Studium seiner Stasi-Akten. Szenenfoto aus "Das Leben der Anderen" – als DVD erhältlich. (© Disney, Buena Vista Home Entertainment, Inc. 2006)

Der Film endet mit Dreymans Akteneinsicht. Erst nach Öffnung der MfS-Archive kann er in seiner Stasi-Akte die von Wiesler gefälschten Observationsberichte lesen. Das ist ein unaufdringliches, aber überzeugendes Plädoyer des Films für die Notwendigkeit, die MfS-Unterlagen für die Opfer der Repression zu öffnen.

Es war ein Stück nachträglicher Selbstbefreiung aus dem Überwachungsstaat, zu erfahren: Wer war wer in der DDR? Die Stasi beschäftigte 1989 91.000 hauptamtliche MfS-Mitarbeiter, von denen rund 13.000 ein Heer von 170.000 Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) dirigierten, um den SED-Wahn von der flächendeckenden Überwachung einer ganzen Gesellschaft zu realisieren.

In Analogie zu Wolfgang Staudtes berühmtem DEFA-Film "Die Mörder sind unter uns!" (1946) wollte Florian Henckel von Donnersmarck keinen Film drehen mit dem Titel: "Die Spitzel sind noch unter uns!" Eine solche Verengung auf diktatorische Vergangenheitsbewältigung in Deutschland war nicht sein Ziel. Sein Drehbuch sollte vielmehr eine fiktive Geschichte im Stil eines Thrillers aus Hollywood erzählen, die allerdings auf historischem Material basierte. Die Authentizität des Films sollte den Zuschauern unter die Haut gehen.

VII. Der Film und die Aufarbeitung
der Geschichte der SED-Diktatur

Dem Film genügt eine flüchtige Szene, um die Zeit anzuzeigen, in dem die Handlung spielt. Am Ende seiner Stasi-Karriere liegt in Wieslers Auto das "Neue Deutschland" vom 11. März 1985. Aufmacher des Blattes: "Neuer Generalsekretär der KPdSU gewählt: Michail S. Gorbatschow." Der Film erzählt somit eine Geschichte aus der DDR in der Endphase des sowjetischen Imperiums.

Die unbeschränkte Macht der Kommunisten über ihre Gesellschaften erodierte bereits, als Gorbatschow in Moskau die Macht übernahm. Der Verfall der kommunistischen Macht war die Voraussetzung für die friedliche Revolution in der DDR 1989. Hinter den Bildern vom Sieg des Volkes verschwand der Zerfall der kommunistischen Herrschaft aus dem Blickfeld, der dem Herbst 1989 vorausging. In der Figur des MfS-Hauptmanns Wiesler wird die Erosion der kommunistischen Macht auf der Leinwand wieder lebendig. Es ist eine Zeit des Übergangs, zwar funktionieren die Strukturen und Mechanismen der Diktatur noch, aber zugleich beginnen Menschen, sich über deren Vorschriften und Verbote hinwegzusetzen. Das gilt für den Schriftsteller ebenso wie für den Stasi-Offizier.

Der Glauben der Kommunisten an eine sozialistische Zukunft, die von ihrer gewaltsamen Entschlossenheit abhing, sie durchzusetzen, war vergangen. Die Kader der SED und ihrer Geheimpolizei hatten ihr Selbstvertrauen verloren. Am Ende ihrer Herrschaft blieb vom Glauben an den Kommunismus das Streben nach individueller Karriere und nach Privilegien, für die man nicht das eigene Leben aufs Spiel setzt.

Erst nach dem Sieg der Demokratie in der DDR konnte die Geheimpolizei des SED-Regimes aufgelöst und moralisch geächtet werden. Über das MfS diskutieren die Deutschen seit 1989 in einem klar strukturierten Täter-Opfer-Schema mit eindeutiger Rollenverteilung. Die Bösen waren die Leute von der Stasi.

Die Rehabilitierung ihrer Opfer in den 40 Jahren ihres verbrecherischen Wirkens wurde nach der deutschen Vereinigung vor allem als eine Frage der Gerechtigkeit und der politischen Moral verstanden. Das Gedenken an die Toten, an das menschliche Leid der Opfer und die Erinnerung an die Verbrechen der gestürzten SED-Diktatur sind in einer demokratischen, von der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus geprägten, staatlichen Erinnerungskultur in Deutschland zwingend. Die Gegenposition, eingekleidet in die guten Seiten der Alltagsgeschichte der DDR, vertritt gegenwärtig die Partei "Die Linke", in der die SED-Nachfolge-"Partei des Demokratischen Sozialismus" 2006 aufgegangen ist.

Angesichts dieses Meinungsklimas wagte Henckel von Donnersmarck mit seinem positiven Helden, einem fiktiven Hauptmann des MfS, in Deutschland einen Tabubruch. Die erklärte Absicht des Films, die Mechanismen der kommunistischen Diktatur auch aus der Perspektive eines Stasi-Offiziers darzustellen, widersprach den gängigen Debatten über die Angehörigen der DDR-Geheimpolizei. Ehemalige Bürgerrechtler und Opfer der Diktatur warfen dem Regisseur vor, "das Lügenmärchen vom guten Stasi-Mann", gedreht zu haben. Roman Grafe behauptete zornig, der Film schweige über all das, was die Stasi "anrichtete: Angst, Misstrauen, Hass, zerstörte Lebensläufe. Eine Viertel Million politische Gefangene. Folter, Entführungen, Auftragsmorde." Grafes Kritik ist exemplarisch – aber stimmt sein hartes Urteil auch?

Diktatorisch beherrschte Gesellschaften waren stets komplexer, als das Modell totalitärer Herrschaft es abzubilden vermag. Das galt auch für die DDR. Das Leben der Menschen bewegte sich zwischen Parteinahme für die Diktatur, Anpassung an ihre Normen und Verfolgung persönlicher Interessen der einzelnen Menschen, für die sie Widersprüche in den Zielen der herrschenden Partei suchten und nutzten. Sie fanden Spielräume in der von der Partei beherrschten Gesellschaft. Eine dichotomische Betrachtungsweise der Täter-Opfer-Beziehungen übersieht, dass in einer Diktatur sowohl die Opposition als auch die kommunistische Partei und ihre Geheimpolizei Teil einer Gesellschaft sind. Menschen können sich deshalb ändern, wenn sich Umstände wandeln. Sie bleiben Menschen, sie sind keine genetisch programmierten Lebewesen, sie können ihr Leben ändern.

Dieses Menschenbild des lernfähigen Individuums liegt dem Drehbuch für "Das Leben der Anderen" zu Grunde. Unbestreitbar waren auch solche Minderheiten Teil der Gesellschaft der DDR, die den Bruch mit den Diktatoren wagten, die bereit waren, trotz des persönlichen Risikos von Verfolgung und Repression sich dem Machtmonopol des SED-Parteiapparates zu widersetzen. Die Geschichte der DDR ist auch eine von Opposition und Widerstand, deren Übergänge zwischen der Mitgliedschaft in der SED und der Opposition fließend sein konnten, wie die Beispiele Robert Havemann, Jürgen Fuchs und Hermann von Berg belegen.

Eine Argumentation wie die Grafes hingegen reduziert die Komplexität der DDR-Gesellschaft auf eine einfache Täter-Opfer-Dichotomie. Wer sich nicht der Diktatur verweigert und sie von vornherein bekämpft, der ist ein "Mitläufer" und wird mitschuldig an der Dauer der Diktatur – ein verständliches, moralisches Urteil. Diese Diskussion setzt eine Debatte fort, die die Deutschen nach dem Krieg über die Schuldfrage an der nationalsozialistischen Diktatur führten und führen. Diese Ursachenforschung war Teil des politisch-kulturellen Neuanfangs der Deutschen nach Hitler. Richtig an dieser Diskussion bleibt die Feststellung: Wenn die Mehrheit der Deutschen Hitler nicht gefolgt wäre, dann wären weder Diktatur noch der Vernichtungskrieg im Osten und der Völkermord an den europäischen Juden möglich gewesen.

Die DDR aber ist ein anderer Fall. Diese Diktatur entstand nicht durch den Willen oder wenigstens die Billigung der Bevölkerung, sie war eine Folge der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Diese Diktatur wurde von der sowjetischen Besatzungsmacht implantiert. Sie war eine Diktatur in Deutschland, keine originär deutsche Diktatur. Sie fand ihr Ende in einer friedlichen Revolution, als sich die weltpolitische Konstellation grundlegend änderte.

Grafes moralisches Verdikt, der Regisseur habe einen Film für die »Mitläufer« der SED-Diktatur gedreht, ist falsch. Diese Kritik übersieht auch, dass die Konformität, die Hinnahme einer vorgefundenen Gesellschaft und ihrer politischen Ordnung, ein allgemeines Phänomen menschlichen Zusammenlebens ist. Sie wird auch der Intention Henckel von Donnersmarcks nicht gerecht. Er dachte überhaupt nicht daran, einen Film für die »Mitläufer« in der DDR zu drehen. Er wollte nicht deutsche Selbstreflexion bebildern, er wollte einen großen Kinofilm drehen. Für einen solchen Film genügte eine bloße moralische Verurteilung der gestürzten Diktatur nicht. Sein Film, mit dem er die Mechanismen und Strukturen der SED-Diktatur auf der Leinwand wieder auferstehen lassen wollte, war für ein Publikum bestimmt, das nach dem Ende der DDR lebt und von diesem Staat und über ihn keine oder kaum historische Kenntnisse besitzt. Im Film formuliert der DDR-Korrespondent des »Spiegel« in seinem Trinkspruch auf den Dichter die Intention Florian Henckel von Donnersmarcks: »Auf dass Sie Gesamtdeutschland das wahre Gesicht der DDR zeigen.« (104) Hollywood zeichnete den Regisseur und seinen Hauptdarsteller Mühe mit je einem Oscar aus.

Der vorstehende Beitrag ist die gekürzte Fassung eines Vortrags des Verfassers, gehalten auf der Konferenz "Das Leben der Anderen and the Contemporary German Film" in Leeds, 16./17.12.2011.

Zum Film "Das Leben der Anderen" ist bei der Bundeszentrale für politische Bildung ein Externer Link: Filmheft erschienen. Der zitierte Aufsatz Roman Grafes ist enthalten in dem Sammelband "Die Schuld der Mitläufer", den die BpB in einer Lizenzausgabe unter dem Titel Externer Link: "Anpassen oder Widerstehen in der DDR" herausgegeben hat.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Maxim Gorki, Erinnerungen an Zeitgenossen, Frankfurt a. M. 1973, S. 212f. Vgl. Florian Henkel von Donnersmarck, "Appassionata". Die Filmidee, in: Ders., Das Leben der anderen. Filmbuch, Frankfurt a. M. 2006, S. 169f.

  2. Ebd., S. 170.

  3. Florian Henkel von Donnersmarck, Das Drehbuch, in: ders., Das Leben der anderen (Anm. 1), S. 21. – Zitate aus dem Drehbuch werden im Folgenden in Klammern im Text nachgewiesen.

  4. Roman Grafe, Wohlfühldichtung für Mitläufer. Das Lügenmärchen vom guten Stasi-Mann, in: ders. (Hg.), Die Schuld der Mitläufer. Anpassung und Widerstehen in der DDR, München 2009, S. 175–185.

  5. Erich Mielke, Schlusswort auf der Kollegiumssitzung des MfS, 19.2.1982, zit.: Karl Wilhelm Fricke, "Schild und Schwert": Die Stasi, Köln 1993, S. 28.

  6. Jürgen Fuchs, Vernehmungsprotokolle, Reinbek 1978 (Neuaufl. Berlin 2009); vgl. ders., Dann kommt die Angst, in: Hubertus Knabe (Hg.), Gefangen in Hohenschönhausen. Stasi-Häftlinge berichten, Berlin 2007, S. 268–301.

  7. Roger Engelmann, "Justiz, Verhältnis des MfS zur", in: Ders. u.a. (Hg.), Das MfS-Lexikon. Begriffe, Personen und Strukturen der Staatssicherheit der DDR, Berlin 2011, S. 170f.

  8. Karl Wilhelm Fricke, Die DDR-Staatssicherheit. Entwicklung, Strukturen, Aktionsfelder, 3. Aufl., Köln 1989, S. 135.

  9. Vgl. Jens Giesecke, "Ideologie, tschekistische", in: Engelmann u.a. (Anm. 7), S. 153.

  10. Günter Johannes/Ulrich Schwarz, DDR. Das Manifest der Opposition, München 1978.

  11. Vgl. Hubertus Knabe, Die unterwanderte Republik. Stasi im Westen, Berlin 1999, S. 31–37.

  12. Johannes/Schwarz (Anm. 10), S. 24.

  13. Fahneneid des MfS, in: David Gill/Ulrich Schröter, Das Ministerium für Staatssicherheit. Anatomie des Mielke-Imperiums, Berlin 1991, S. 27.

  14. Henkel von Donnersmarck, Drehbuch (Anm. 3), S. 145.

  15. Grafe, Wohlfühldichtung (Anm. 4), S. 175.

Prof. Dr., Soziologe, Zeithistoriker und Publizist, Projektleiter am Institut für Zeitgeschichte (IfZ) München, Berlin. 1992 war er Mitbegründer des Forschungsverbundes SED-Staat an der FU Berlin, dessen Leiter er bis 2006, zusammen mit Klaus Schroeder war.