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Wie ein Fluss zum Mythos wurde

Beata Halicka

/ 10 Minuten zu lesen

Noch im 16. Jahrhundert spielte es keine Rolle, ob einer an der Weichsel Pole war, Deutscher oder Litauer. Alle zusammen haben sie den Naturstrom zum Kulturstrom umgewandelt. Erst mit den Teilungen des polnischen Staates und dem Kampf der Polen um die Souveränität im 19. Jahrhundert wurde die Weichsel zum Symbol für die Einheit des Landes – und zum Mythos.

Die Weichsel in Graudenz/Grudziądz. (Pko; Externer Link: Wikimedia Commons) Lizenz: cc by-sa/3.0/de

Die multiethnische Weichsel

Das Leben am Fluss hat die Menschen seit jeher geprägt. Die Weichsel war wie andere ostmitteleuropäische Flüsse in der vornationalen Zeit Lebensader und Handelsraum für Polen, Deutsche und Litauer. Ungeachtet der ethnischen Vielfalt war der Interner Link: Fluss für die Menschen in erster Linie Heimat. Im Umgang mit den natürlichen Ressourcen entwarfen sie Überlebensstrategien, die sich nicht sonderlich voneinander unterschieden. Seit dem frühen Mittelalter waren schließlich alle Niederungslandschaften Ostmitteleuropas zwischen Oder, Weichsel und Memel einem Landesausbau slawischer, vor allem polnischer, aber auch deutscher und westeuropäischer Siedler unterworfen. Landesausbau bedeutet die Umwandlung einer Natur- zu einer Kulturlandschaft. An den Ufern der Weichsel entstanden Wohnstätten, Siedlungen, später Städte, die die Kernlandschaft des mittelalterlichen polnischen Königreiches bildeten.

Die Gründung der Weichselstädte steht im Zusammenhang mit der Interner Link: Ausbreitung des deutschen Stadtrechtes in Polen. Krakau ist 1257, Sandomir 1244 zum ersten Mal als deutschrechtliche Siedlung erwähnt, Płock besitzt 1237 das deutsche Recht, Thorn 1231.

Die Weichsel war also bereits im Mittelalter eine wichtige Ader im europäischen Warentausch. Es handelten hier nicht vorwiegend deutsche Bürger, wie die ältere deutsche Forschung lange Zeit behauptet hat. Polnische und jüdische Kaufleute waren etwa im Weinhandel aktiv und handelten mit Litauern, Ungarn und Russen im Osten sowie mit Holländern und Flamen im Westen.

An der unteren Weichsel übte jedoch der Deutsche Orden seine Macht mit immer größerer Willkür aus, was zu ständigen Konflikten mit den Nachbarstaaten und dem städtischen Bürgertum führte. Die Situation änderte sich am Anfang des 15. Jahrhunderts zugunsten der polnischen Krone, als es ihr gelang, den Deutschen Orden zu schlagen. Im Zweiten Thorner Frieden von 1466 musste der Orden Pommerellen, das Kulmer Land und das Ermland samt seiner Städte an das polnische Königreich abtreten. Damit setzte das Interner Link: goldene Zeitalter der Weichsel ein. Für den Aufstieg Polens zum großen Getreideproduzenten und -exportland bildete die Weichsel eine entscheidende Voraussetzung.

Das goldene Zeitalter

Bei der Vorstellung eines internationalen, europaweiten Warentausches muss jedoch berücksichtigt werden, dass das Königreich an der Weichsel seit Mitte des 16. Jahrhunderts eine Adelsrepublik war, deren König gewählt wurde und in der die szlachta, also der Adel, eine sehr starke Position hatte. Die Getreide- und Holzproduktion lag weitgehend in der Hand der Adligen, die vom Handel damit bestmöglich profitieren wollten. Daher sicherten sie sich das Privileg, selbst produzierte Waren zollfrei verkaufen zu können. Darüber hinaus verfügten sie mit den Leibeigenen über Arbeitskräfte, die unter anderem zum Transport der Güter eingesetzt wurden. Fast der gesamte Holz- und Getreidehandel auf der Weichsel wurde von der szlachta abgewickelt.

Ein alter Stich des mittelalterlichen Thorn/Toruń (Externer Link: Wikimedia Commons) Lizenz: cc publicdomain/zero/1.0/deed.de

Zwar gelang es manchen Städten an der mittleren Weichsel (Warschau und Włocławek) und am unteren Lauf des Flusses (Thorn, Elbing und Danzig), ebenfalls eine Zollbefreiung für den Weichselhandel zu bekommen und damit ihre Einkünfte wesentlich zu vergrößern, alle anderen Städte waren aber gezwungen, Zoll zu zahlen. Ihre Entwicklung ging vergleichsweise langsam. Diese Bevorzugung des Adels trug auch dazu bei, dass außer in den oben erwähnten Städten das Bürgertum in der Adelsrepublik im Vergleich zu Westeuropa schwach war.

In dieser Zeit veränderte sich die Silhouette vieler Weichselstädte durch den Bau von hohen Speichern an den Flussufern, die zuerst noch im gotischen Stil (zum Beispiel in Graudenz), dann aber im Geist der Renaissance-Kunst (etwa in Kazimierz Dolny) gebaut wurden.

Andrzej Piskozub, der Herausgeber der 1982 erschienenen Weichsel-Monografie, schreibt dazu:

"Das goldene Zeitalter der Weichsel – das ist die Periode, aus der die Erinnerung an eine Zeit geblieben ist, als Hunderte und Tausende von Schiffen land- und forstwirtschaftliche Produkte der Weichselgebiete nach Danzig brachten […]. Von der Weichsel her strömte das Getreide, das Westeuropa ernährte. Es gab noch keine Getreidemärkte in Übersee, und den polnischen Gebieten fiel die Funktion eines Speichers zu, der die atlantischen Seemächte belieferte. Neben Getreide kamen die wichtigsten Rohstoffe für den damaligen Schiffbau von hier: Holz für die Schiffe, hohe Fichten für die Masten, Leinen für die Segel und Hanf für die Taue, Teer und Pottasche für die Abdichtung der Schiffsrümpfe. Der Höhepunkt des Weichselhandels fiel in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts, als der in den Dreißigjährigen Krieg verwickelte Westteil des Kontinents seine Importe von der Weichsel auf eine maximale Größe brachte. Wenn man die Bedeutung des Flusses an seinen Transportaufgaben messen sollte, so war die Weichsel damals der wirtschaftlich wichtigste Fluss der Welt.”

Auch eine relativ schwache Position des Königs gegenüber den Vertretern des Adelsstandes brachte den Adligen Vorteile aus dem Getreide- und Holzhandel. Der große Reichtum des Adels zeigte sich in zahlreichen Residenzen, die im 16. Jahrhundert im Einzugsgebiet der Weichsel entstanden, beispielsweise die Renaissance-Residenz von Krzyżtopór in Ujazd bei Sandomir. Deren Erbauer Krzysztof Ossolinski schuf mit Hilfe des schweizerischen Architekten Laurentius de Sent (polnisch Wawrzyniec Sent) eine Anlage, die ein halbes Jahrhundert vor der Erbauung des Schlosses von Versailles zu den größten und prachtvollsten in Europa zählte. Leider wurde es 1657 von den Schweden geplündert und verfiel. Von den Schlössern, die bis heute existieren und mit ihrer Architektur und Geschichte beeindrucken, sind insbesondere das von Sandomir und das von Baranów Sandomierski erwähnenswert. Letzteres wird oft auch als kleiner Wawel bezeichnet, da es vor allem wegen der Renaissance-Arkaden an das Königsschloss in Krakau erinnert.

Das goldene Zeitalter an der Weichsel endete, als der schwedische König Gustav II. Adolf 1626 einen Krieg mit der Adelsrepublik begann, der mit enormen Plünderungen und Zerstörungen einherging, von denen sich der polnische Staat nicht mehr erholen konnte. Der politische Zerfall der Adelsrepublik verlief zeitgleich mit großen wirtschaftlichen Verschiebungen. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kamen erste bedeutende Getreidelieferungen aus Amerika nach Europa. Im Jahre 1783 eroberte Russland die Krim, während der zweiten Teilung eignete es sich die ukrainischen Gebiete der Adelsrepublik an, 1794 entstand der Hafen von Odessa. Seitdem wurde das Getreide von den fruchtbaren Böden der Ukraine über den südlichen Seeweg nach Europa befördert, und die Weichsel verlor ihre Bedeutung als Transportader.

Die Teilungen der polnisch-litauischen Adelsrepublik änderten die bisherige Funktion der Weichsel grundsätzlich. Wie das Land wurde auch der Fluss geteilt. Der Oberlauf kam zu Habsburg. Der mittlere Teil wurde zuerst preußisch, dann aber russisch, und den unteren Lauf übernahm der preußische Staat.

Die erfundene Weichsel

Das Rodło als Symbol Polens ist dem stilisierten Weichsellauf nachempfunden. (Pernambuko; Externer Link: Wikimedia Commons) Lizenz: cc by-sa/4.0/deed.de

Infolge der Teilungen verschwand der polnische Staat von der Landkarte Europas. Polen, das als Staat nicht mehr existierte, hatte – könnte man sagen – Interner Link: kein eigenes 19. Jahrhundert. Diese "Geschichtslücke" ist nicht nur an der mangelnden Industrialisierung des Landes, sondern auch an den polnischen Wasserstraßen zu erkennen. Da während der Teilungen keine Rede von Tourismus, Transport oder komplexen Regulierungsarbeiten an der Weichsel sein konnte, wurde der Fluss über 150 Jahre lang zum Symbol des zerrissenen polnischen Staates, was in einem außergewöhnlich reichen literarischen Schaffen zum Ausdruck kam. Man hob die mythologisierte Geschichte des Flusses hervor, die im Verlauf der Jahrhunderte stark mit heroischen oder tragischen Etappen der polnischen Geschichte verwoben war. Der Fluss selbst wurde zum Helden stilisiert, zum unsterblichen Element der nationalen Landschaft, zum schweigenden, aber äußerst beredten Zeugen der Vergangenheit, zum Garanten der Beständigkeit und Einheit des Vaterlandes. Die Weichsel wurde zu einer Art ethnischem Symbol, das gern in der nationalen Rhetorik zitiert und in der patriotischen Grafik abgebildet wurde.

In diesem Ringen um den Erhalt ihrer nationalen Identität begannen die Polen, die Bezeichnung "Weichsel" als eine Metapher für alle polnischen Gebiete zu gebrauchen. Als Beispiel dafür, wie die Weichsel zum Äquivalent Polens wurde, kann der Titel einer der führenden landeskundlichen Zeitschriften dienen, die an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert erschien: die Monatszeitschrift Wisła, die Jan Karłowicz in Warschau herausgab. Das Periodikum präsentierte ethnografisches, anthropologisches und folkloristisches Material über polnische Gebiete, aber auch andere Provinzen der alten Adelsrepublik. So wurde Wisła zu einer Zeitschrift, die sich der polnischen Volkskultur widmete. Diese hat man im 19. Jahrhundert gerne mit den wichtigsten nationalen Werten gleichgesetzt. Wie Jacek Kołbuszewski treffend anmerkte, wurde die Weichsel bewusst als Äquivalent Polens in die Lehrbücher eingeführt, insbesondere im österreichischen Teilungsgebiet. Auf den Territorien der russischen und preußischen Teilungsgebiete war das aufgrund der Repressionen ein viel schwierigeres Unterfangen, aber auch hier wurde das Motiv der Weichsel für die Zwecke patriotischer Propaganda genutzt.

Die Weichsel in der Literatur

Dem Zeitgeist der Romantik entsprechend wurde die Weichsel auch zur Protagonistin im literarischen Schaffen der Polen. Ihre literarischen Beschreibungen hatten eine Tradition, die älter als die anderer Flüsse ist. Bereits mittelalterliche Chronisten begründeten eine eigene Weichselthematik, die viele Autoren – unter ihnen so herausragende wie beispielsweise Jan Kochanowski, Wacław Potocki, Adam Naruszewicz und Ignacy Krasicki – fortführten.

Die Festung in Modlin am Zufluss der Narew. (Wojsyl; Externer Link: Wikimedia Commons) Lizenz: cc by-sa/3.0/de

An der Schwelle des 17. Jahrhunderts entstand das erste Poem über polnische Flüsse, das berühmte Werk von Sebastian Klonowic unter dem Titel Flis, to jest spuszczanie statków Wisłą i inszymi rzekami do niej przypadającymi (Die Flößerei auf der Weichsel und den angrenzenden Flüssen, Krakau 1595). Von den Vertretern späterer Schriftstellergenerationen wurde die Weichsel als die "Königin der polnischen Flüsse" bezeichnet. Werke widmeten ihr zum Beispiel Maria Konopnicka, Wacław Rolicz-Lieder, Interner Link: Stanisław Wyspiański, Leopold Staff.

In dem Roman Wierna rzeka (Der getreue Strom) von Stefan Żeromski aus dem Jahr 1912 findet sich das Motiv der Flusslandschaft als Ort des polnischen Märtyrertums wieder. Darin wird der Aufstand von 1863 im Weichselland gegen die russische Besatzungsmacht thematisiert und das Trauma der Teilungen aufgezeigt, das sich in der Flusslandschaft widerspiegelt. Żeromski lässt den Fluss als Titelhelden zum stummen Zeugen der Geschichte werden. Mit schweren Verletzungen nach der Schlacht bei Małogoszcz kehrt Fürst Józef Odrowąż hinkend nach Hause. Als er an den Fluss kommt, sieht er sich gezwungen, ihn trotz der winterlichen Kälte schwimmend zu überqueren. Überraschend mildert aber das eiskalte Wasser die Schmerzen des Aufständischen:

"Das dunkle Wasser um ihn herum verfärbte sich rot, es brodelte, der Strom schien aufzustöhnen aus seinen Tiefen. Zärtlich umströmte ihn das Wasser, spritzte in Tausend Tropfen und wusch seine Wunden, eine nach der anderen, wie eine Mutter, die mit ihren eigenen Lippen grimmigen Schmerz wegküssen möchte. Der uralte und ewig neue Fluss nahm das reich vergossene Blut des Aufständischen in sich auf, nahm es mit in seine Tiefe, löste jeden Tropfen in sich auf und führte es hinweg."

Diese Personifizierung des Flusses in Gestalt einer Mutter, die am besten weiß, wie ihr verwundeter Sohn zu pflegen ist, erklärt wohl den Titel dieses Romans: Der getreue Strom. An einer anderen Stelle nimmt der Fluss eine wertvolle Aktentasche entgegen. Der Offizier Hubert Ołbromski wird von russischen Soldaten gejagt, und als er keinen Ausweg mehr sieht, entscheidet er sich, geheime Dokumente lieber in den Strom zu werfen als sie dem Feind preiszugeben. Der Fluss wird damit zum getreuen Komplizen, dem man einen Schatz anvertrauen kann.

In vielen Werken des 19. Jahrhunderts, die dem größten polnischen Fluss gewidmet sind, wird ein anderes Bild der Weichsel präsentiert: vom Eis bedeckt und in Bewegungslosigkeit erstarrt. Der Fluss erscheint dort meist als unschuldiges Mädchen, voller Hoffnung, dass das Eis im Frühjahr schmelzen und es von den aufgezwungenen Fesseln befreit werde. Eine politische Botschaft gegen die Fremdherrschaft.

Ähnliche Motive tauchen in zahlreichen zu jener Zeit entstandenen patriotischen Liedern auf, wie etwa in Pieśń flisaków (Lied der Flößer) oder in einem populären Lied, das mit den Worten beginnt: "Płynie Wisła, płynie po polskiej krainie, a dopóki płynie, Polska nie zaginie." ("Es fließt die Weichsel durch polnisches Land, und solange sie fließt, wird Polen nicht verloren sein.") Jenes symbolische Denken an den Fluss hat gerade in den Liedern die Zeit bis heute überdauert.

Am Ende des Mythos

Bis heute findet man an der Ufern der Weichselstädte Gedenksteine oder Obelisken, die an die Geschichte der Polen erinnern und damit auch die Geschichte des Flusses als nationales Symbol. Doch scheint es seit dem Ende des 20. Jahrhunderts eine neue kulturelle Akzentuierung des Stromes zu geben. Entscheidend dabei sind das gewachsene ökologische Bewusstsein und die Tatsache, dass die heutige Weichsel einer der längsten wild fließenden Flüsse Europas ist.

Im gemeinsamen Europa von heute knüpft man wieder an das unmittelbare Verhältnis von Mensch und Fluss an. Zwar leben die Mythen weiter, sie bleiben Teil der Flussgeschichte und wichtiger Bestandteil des Kulturraumes. Die nationale Ideologie steht für den Großteil der polnischen Gesellschaft jedoch nicht mehr im Vordergrund. So wird auch die Weichsel säkularisiert, ihr national-mythologisches Potenzial lässt nach. Vielmehr werden andere, eher profane Eigenschaften des Flusses betont.

Das lässt sich sehr gut am 1980 gegründeten Weichselmuseum in Tczew/Dirschau beobachten. Viele Jahre lang wurde dort eine Ausstellung gezeigt, die der Bedeutung der Weichsel in der Zivilisations-, Wirtschafts-, Politik- und Kulturgeschichte Polens gewidmet war. Vor kurzem aber wurde sie durch eine neue Dauerausstellung über die Geschichte der Weichselschifffahrt ersetzt.

Die Erzählung der neuen Schau basiert auf dem Poem von Sebastian Klonowic Die Flößerei auf der Weichsel und den angrenzenden Flüssen vom Ende des 16. Jahrhundert. Sie gibt daher vor allem ein Bild des Flusses aus dem "Goldenen Zeitalter" der Adelsrepublik wieder. Die Festlegung des Narrativs dieser Ausstellung auf die Frühe Neuzeit ermöglichte, die nationale Mythologie zu umgehen und den Schwerpunkt auf die Lebenswelt des Einzugsgebietes der Weichsel zu setzten.

So konnte man wieder an das unmittelbare Verhältnis von Mensch und Fluss anknüpfen. Zwar ist damit die Komplexität des Themas Weichsel längst nicht erschöpft, die neue Ausstellung ist aber ein guter Anfang, ein Gerüst, das mit der Zeit erweitert werden soll. Möge dieses Museum zu einem Knotenpunkt werden, an dem ein Netzwerk von Historikern, Kulturwissenschaftlern und Vertretern von Bürgerinitiativen zusammen an einer Weichselgeschichte arbeiten, die nicht mehr ideologisch determiniert werden muss, sondern konkrete Spurensuche bedeutet. Eine Spurensuche, die verschiedene Stimmen zusammenfügt zu einer kollektiven Erzählung von einem europäischen Fluss Mythos – und als Lebenswelt.

Fussnoten

Weitere Inhalte

Beata Halicka ist Professorin für Kulturgeschichte Ostmitteleuropas am Deutsch-Polnischen Forschungsinstitut am Collegium Polonicum in Słubice und Dozentin an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Zusammen mit Karl Schlögel gab sie das Buch Oder-Odra. Blicke auf einen europäischen Strom heraus. Zuletzt erschien ihr neuestes Buch Polens Wilder Westen, das die Nachkriegszeit an der Oder thematisiert. Halicka ist Mitglied der Redaktion von Geschichte im Fluss.