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"Arbeiten Sie einen Plan zur Grenzordnung zwischen beiden Teilen Berlins aus!" | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. "Alles ist im Übergang" Das Mädchen aus der DDR Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Das Ende der Stasi vor 35 Jahren Der Zauber des Anfangs Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? 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Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? 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Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? 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Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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"Arbeiten Sie einen Plan zur Grenzordnung zwischen beiden Teilen Berlins aus!" Interview mit Generaloberst Anatolij Grigorjewitsch Mereschko

Manfred Wilke Alexander Vatlin Tatiana Timofeeva Manfred Wilke / Alexander J. Vatlin

/ 18 Minuten zu lesen

Generaloberst Anatolij Grigorjewitsch Mereschko war 1961 beauftragt, "einen Plan zur Grenzordnung zwischen beiden Teilen Berlins" auszuarbeiten. Im Gespräch erläutert er den Zusammenhang von politischer und militärischer Entscheidung Nikita S. Chruschtschows, der SED die Schließung der Sektorengrenzen zu erlauben.

Einführung

Generaloberst Anatolij Grigorjewitsch Mereschko (© wwii-soldat.narod.ru)

"Deutsche und Russen: der Zweite Weltkrieg und 65 Jahre danach" hieß die Veranstaltung der Moskauer Dependance der Konrad-Adenauer-Stiftung, die vom 7. bis 10. September 2010 in Wolgograd stattfand. Auf dieser Tagung begegneten Alexander J. Vatlin und ich einem Veteranen der Stalingrader Schlacht, dem 89-jährigen Interner Link: Generaloberst Anatolij G. Mereschko, der als Zeitzeuge geladen war. Für die deutschen Teilnehmer war es emotional nicht einfach, an diesem Ort über den Krieg und seine Folgen für unsere Völker zu sprechen. So besuchten wir auch die beiden Soldatenfriedhöfe vor der Stadt; auf dem deutschen liegt auch mein Onkel Fritz Wilke in einem Massengrab. An diesem Ort begann für Mereschko 1942 sein Einsatz um Stalingrad.

Im Gespräch mit dem Gründungsrektor der Wolgograder Universität, ebenfalls ein – 84-jähriger – Veteran dieser Schlacht, erfuhr Mereschko, dass ich an einem Buch über die Berliner Mauer arbeite. Er wurde neugierig und bot Vatlin und mir ein Gespräch über das Thema an, denn er war nicht nur Zeitzeuge, sondern als Oberst und stellvertretender Leiter der Operationsabteilung der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) aktiv an der Schließung der Sektorengrenze in Berlin beteiligt. Mereschko war zu einem Interview bereit, um uns seine Erlebnisse im Zusammenhang mit dem 13. August 1961 zu schildern. Das fand am Abend des 9. September im Hotel Wolgograd statt, 200 Meter vom letzten Befehlsstand Generalfeldmarschall Friedrich Paulus' entfernt, wo er kapituliert hatte und wo sich heute eine Gedenkstätte an diese Zäsur des Krieges befindet.

Die Forschung hatte bislang geklärt, dass Nikita S. Chruschtschow am 20. Juli die politische Entscheidung traf, Walter Ulbricht zu erlauben, die Sektorengrenze in Berlin zu schließen. Diese Entscheidung wurde Ulbricht nach dem 20. Juli durch den sowjetischen Botschafter in Ost-Berlin, Michail G. Perwuchin übermittelt; dieser war es auch, der Armeegeneral Iwan I. Jakubowskij Chruschtschows Befehl überbrachte, dass die GSSD den Plan für die Schließung der Sektorengrenze ausarbeiten sollte. Durch das vorliegende Interview wissen wir nun, dass Chruschtschow zwei Entscheidungen traf, eine politische und eine über die Durchführung der Grenzschließung. Er beauftragte den Oberkommandierenden der GSSD mit der Ausarbeitung des Plans, und der wiederum beauftragte Mereschko mit dieser Arbeit. Ebenso wie Perwuchin überrascht war, wie gut Ulbricht auf die Teilung Berlins vorbereitet war, erging es Mereschko, als er mit den drei von Ulbricht beauftragten Ministern die Arbeit begann: Sie konnten auf Anhieb alle Fragen im Zusammenhang mit der Grenzschließung beantworten. Die politische und die militärische Entscheidung Chruschtschows sicherten die sowjetische Konfliktkontrolle in der Durchführung der Operation Grenzschließung. Ulbricht musste seine Schritte über Perwuchin mit Chruschtschow abstimmen, und die militärische Kontrolle lag beim Oberbefehlshaber der GSSD, Marschall der Sowjetunion Iwan S. Konew, dessen Amtseinführung am 10. August und seine Befehlsausgabe an die drei DDR Minister Mereschko eindrucksvoll beschreibt.

Mereschkos Erinnerungen schließen vorläufig eine Forschungslücke in der bisherigen Darstellung der Ereignisse um den 13. August 1961. Mereschko verdeutlicht den engen Zusammenhang von politischer und militärischer Entscheidung über die Teilung Berlins durch Stacheldraht. Er verweist zugleich die in Deutschland weit verbreitete Auffassung, es handele sich nur um "Ulbrichts Mauer", in das Reich der Legenden. Die Sowjetunion trat in Berlin am 13. August 1961 den Rückzug aus einer politischen Offensive an, die das Ziel verfolgt hatte, die Westmächte aus West-Berlin zu vertreiben und die NATO entscheidend zu schwächen. Der Stacheldraht und die Mauer durch Berlin sicherten die Grenze ihres Imperiums und damit den SED-Staat. Richtig bleibt nach wie vor – Ulbricht hatte dies selbst gesagt –, dass der SED-Staat die Schließung des Tores zum Westen in Berlin brauchte, um die Systemkonkurrenz mit der Bundesrepublik überhaupt bestehen zu können. Die offene Grenze und die steigenden Flüchtlingszahlen waren eine Existenzfrage für die DDR geworden, und seit Januar 1961 drängte Ulbricht Chruschtschow zur Lösung des "Westberlin-Problems". Die SED selbst bereitete sich seit diesem Zeitpunkt unter dem Stichwort "Kampf gegen die Republikflucht" auf diese "Maßnahme" vor, so die Codeworte, unter denen in den SED-Dokumenten die Vorbereitung der Sperrung der Sektorengrenze umschrieben worden war. Dank dieses Vorlaufs konnte nach der Entscheidung des Kremls diese "Maßnahme" in nur drei Wochen politisch und militärisch durchgeführt werden.

Das Interview

Manfred Wilke: Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie unsere Fragen beantworten wollen. Zunächst möchten wir wissen, welche Funktion Sie 1961 in der DDR hatten.

Ich war der stellvertretende Chef der operativen Abteilung des Stabes der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD). Ich wurde damit beauftragt, den Plan der Absicherung der Grenzkontrollsperre zwischen Ost- und West-Berlin auszuarbeiten.

Alexander Vatlin: Vielleicht erzählen Sie zunächst, was Sie wissen, und später werden wir Fragen stellen.

Iwan Ignatjewitsch Jakubowsik, April 1960 – August 1961 und April 1962 – Januar 1965 Oberbefehlshaber der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. (© E. F. Iwanowski u.a. (Hg.): Na bojewom postu. Kniga o woinach Gruppy sowjetskich wojsk w Germanii [Auf Kampfposten], Moskau 1975.)

Ungefähr am 22./23./24. Juli hat der Oberbefehlshaber der GSSD, Armeegeneral Iwan I. Jakubowskij, mir befohlen, die topografischen Karten der DDR mit der genauen Grenze zwischen der DDR und der BRD sowie den Plan von Berlin mit der Demarkationslinie zwischen Ost- und West-Berlin mitzunehmen. Wir sollten mit diesen Karten sofort zum Botschafter der Sowjetunion fahren, er hatte uns zu einem wichtigen Gespräch eingeladen. Botschafter war damals Michail G. Perwuchin.

Als wir in das Kabinett Perwuchins kamen, hat er uns erstaunt angeschaut und zu Jakubowskij gesagt: "Iwan Ignatjewitsch, ich bat Sie, mit dem Stabschef der Gruppe zu kommen, und Sie kommen mit einem Obersten". Darauf antwortete Jakubowskij in einem ziemlich scharfen Ton, dass er mit dem stellvertretenden Stabschef der Gruppe gekommen ist. Danach erklärte Perwuchin: "Iwan Ignatjewitsch, wir haben über ein Staatsgeheimnis zu sprechen. Nikita Sergejewitsch [Chruschtschow] hat mich beauftragt, Sie über den Plan zur Einführung der Grenzordnung zwischen den beiden Teilen Berlins zu informieren, den sie auszuarbeiten haben".

Er hat über die politische Lage in Berlin, die wir ohnehin gut kannten, besonders aber über die wirtschaftlichen Probleme dieser Lage gesprochen, und er erklärte auch deren politische und militärische Seite, die wir ebenfalls gut kannten. Und er hat kurz über die wirtschaftlichen Maßnahmen gesprochen, die der Senat von West-Berlin und die Bundesrepublik gegen die DDR durchführten. Ab 1960 hat die BRD aufgehört, Werksausrüstungen, Stahl und chemische Ausrüstung zu liefern. Die Abkommen waren sowohl mit West-Berlin als auch mit der BRD abgeschlossen worden. Weiter informierte er uns, dass täglich bis zu 1.200 bis 1.500 Menschen – die hochqualifizierten Arbeiter, die Fachkräfte und die Jugend im Einberufungsalter – den östlichen Sektor Berlins verlassen.

Vor allem aber kommen die Bürger West-Berlins absolut ungehindert in den Osten, und da die West-Mark fünfmal mehr wert ist als die östliche, kaufen sie große Mengen Lebensmittel, beladen damit die Kofferräume ihrer Autos und nehmen alles heimlich mit nach West-Berlin und weiter, sogar in die BRD. Das verursachte im Handel Ost-Berlins Versorgungsprobleme und führte selbstverständlich zur Unzufriedenheit der Einwohner von Ost-Berlin. Deshalb muss man den Plan der Einführung der Grenzordnung zwischen Ost- und West-Berlin so ausarbeiten, wie sie schon früher für das ganze Grenzterritorium der DDR zur Bundesrepublik eingeführt wurde.

Er hat gefragt: "Wie viel Zeit brauchen Sie für die Ausarbeitung dieses Planes? Beachten Sie, dass nur drei Personen aus der Regierung der DDR daran teilnehmen werden: nach unseren Vorstellungen, Verteidigungsminister [Heinz] Hoffmann, Innenminister [Karl] Maron und der Minister für Staatssicherheit [Erich] Mielke.


Wilke: Es gab noch einen Vierten: Das war Erwin Kramer, Verkehrsminister, der für die Trennung der U-Bahn und S-Bahn in Berlin verantwortlich war.

Im Verlauf der Ausarbeitung des Plans hatte ich nur mit diesen drei Personen zu tun.

Also fragt Perwuchin: "Wie viel Zeit brauchen Sie für die Ausarbeitung dieses Planes?" Jakubowskij hat mich angeschaut, und ich sage: "Genosse Botschafter, wenn die Lage so kompliziert ist (und wir wussten natürlich darüber Bescheid) und er in kürzester Frist vorliegen muss, so bereiten wir den Plan in einer Woche vor".

Perwuchin schaute mich aufmerksam an und sagt: "Der Plan ist sehr kompliziert, beeilen wir uns nicht, lassen wir uns eine Frist von zwei Wochen". Später habe ich verstanden, warum er diese Frist – eben diese zwei Wochen – vorgeschlagen hat, ich werde das noch erklären. Jakubowskij sagte wieder in ziemlich scharfem Ton: "Wenn mein Stab erklärt, dass wir nur eine Woche brauchen, so seien Sie beruhigt, der Plan wird in einer Woche fertig sein. Ihre Frist nehmen wir aber auch gern an".

Wir gehen aus der Botschaft hinaus, und er erklärt mir, dass Perwuchin bald abberufen wird und ein neuer Botschafter kommt. Damit hat er mir angedeutet, wieso er in so scharfem Ton mit dem Botschafter gesprochen hat.

Ja, vor unserem Abschied sagte der Botschafter noch: "Ich fahre jetzt zum Genossen [Walter] Ulbricht, und wir werden verabreden, dass diese drei Minister an der Ausarbeitung des Planes teilnehmen, und unsererseits wird der Oberst diesen Plan technisch bearbeiten". Jakubowskij antwortete: "Ich bitte, dass diese Minister um 15 Uhr nach Wünsdorf kommen, und wir werden mit ihnen die Kontakte und die gemeinsame Arbeit verabreden".

Und tatsächlich: Um 15 Uhr – wir waren früher zurückgekehrt – waren diese drei Minister bei uns. Wir haben verabredet, wie wir zusammenarbeiten, wie wir Verbindung halten werden; das Hauptproblem war die Sprachbarriere. Die Lösung der Aufgabe wurde dadurch erleichtert, dass Ulbricht schon früher diese Frage nach der Einführung der Grenzkontrolle Chruschtschow mehrmals gestellt hatte. Chruschtschow aber wollte diesen Schritt lange nicht tun. Aber die Vorbereitungsarbeiten in den Organen der DDR waren deutlich im vollen Gang.

Wilke: Seit dem Januar 1961?

Die Minister konnten praktisch auf jede Frage schon fertige Auskünfte geben.

Wilke: Die SED hatte im Januar 1961 die Krise der DDR und das West-Berlin-Problem auf einer Politbürositzung behandelt. Am 18. Januar schrieb Ulbricht an Chruschtschow und legte die ganze Problematik der DDR-Krise dar, über die Flüchtlinge, über die Frage der Grenzgänger, und das Politbüro berief Maron, Mielke und Kramer in eine Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der "Republikflucht". Und im Februar gab Ulbricht Hoffmann den Auftrag, mit Jakubowski die Grenzfragen zu diskutieren.

Sie kennen diese Frage wahrscheinlich besser; ich spreche nur über die Besprechungen, an denen ich teilgenommen habe.

Wilke: Das ist ja genau, was wir wollen. Wir sagen nur, was wir wissen. Und diese Informationen ergänzen einander perfekt.

Ich verstehe. Sie bestätigen tatsächlich, was ich sage: Auf jede beliebige Frage waren die Minister imstande, Antwort zu geben.

Wilke: Genau, sie waren vorbereitet. Und im März hatte Chruschtschow Ulbricht gesagt: "Warte ab, bis ich mit Kennedy in Wien zusammengekommen bin". Und nachdem Chruschtschow [US-Präsident John F.] Kennedy getroffen hatte, war ihm klar: Die Amerikaner unterschreiben keinen Vertrag über Berlin, der ihre Präsenz in der Stadt beendet.

Ich bin Ihnen für alle Ergänzungen sehr dankbar, ich konnte darüber nur lesen.

Wilke: Und wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie sich erinnern.

Vor der Ausarbeitung des Planes hat Jakubowskij mir befohlen: "Weder Deinem Vorgesetzten noch dem Stabschef, niemandem sollst du über deine Arbeit was sagen. Wer was wissen soll, das werde ich selbst bestimmen. Du selbst wirst schweigend arbeiten".

Der Plan wurde in sieben bis zehn Tagen entwickelt, jedenfalls haben wir weniger als zwei Wochen dazu gebraucht. Wobei der Plan in doppelter Ausführung auf Stadtplänen eingezeichnet war. Den Plan hat Jakubowskij unterschrieben, und, so weit ich mich erinnere, stehen aus irgendeinem Grunde auch die drei Unterschriften der Minister der DDR auf dem Plan. Ich erinnere mich nicht an Kramer. Rechts oben auf der Karte – "Bestätigt. Ulbricht", links – "Bestätigt. Chruschtschow". Es war so, dass die linke Seite wichtiger war. Ein Exemplar des Planes wurde mit Sonderkurier sofort an unseren Generalstab abgesandt, ein Exemplar blieb in der GSSD.

Wilke: Im Protokoll des Gesprächs Chruschtschows mit Ulbricht am 1. August geht es ganz konkret um diese Fragen, ich zitiere jetzt sinngemäß Chruschtschow: "Wie werdet ihr das mit den Häusern an der Sektorengrenze machen, also wenn die Häuser im sowjetischen Sektor stehen, aber die Türen in die Westsektoren gehen?" So hat Chruschtschow Ulbricht gefragt. Und Ulbricht antwortete: "Wir haben einen Plan. Wir werden die Fenster und die Türen zumauern". Eine solche Lösung entspricht genau Ihren Planungen.

Ungefähr am 2. August sind wir, Jakubowskij und ich, zu Ulbricht mit dem fertigen Plan gefahren. Dort in seiner Residenz waren schon diese drei Minister versammelt, sie haben ebenfalls über ihre Vorbereitungen der Einführung der Grenzordnung kurz berichtet.

Wilke: Da haben wir jetzt ein Problem in Bezug auf das Datum. Es gibt keine Zweifel daran, dass Ulbricht am 1. August in Moskau diese Frage mit Chruschtschow besprochen hat. Und am 3. begann die Tagung des Politischen Beratenden Ausschusses des Warschauer Paktes. Also, ist Ihr Treffen wahrscheinlich am 31. Juli gewesen?

Ich habe etwas andere Daten. Am 5./6. August hat die Tagung der Generalsekretäre der kommunistischen und Arbeiterparteien stattgefunden.

Wilke: Nein, vom 3. bis zum 5. August. Aber das ist nichts weiter als eine unterschiedliche Bezeichnung. Sie konnten nicht am 2. August in Berlin zu Ulbricht fahren. Ulbricht war vom 1. bis zum 5. August in Moskau.

Ich wusste nur, dass die Tagung am 5./6. August stattfindet. Ich konnte nicht daran teilnehmen, aber ich wusste von ihr. Deshalb habe ich mich auch gewundert, dass Perwuchin uns eine solche Frist – zwei Wochen – stellt, aber er wusste wahrscheinlich, dass die Tagung der Ersten Sekretäre und danach eine Bestätigung des Planes durch Chruschtschow stattfinden sollten. So behaupte ich, dass es am 5./6. geschah, wenn Sie andere Daten haben – dann bitte.

Wilke: In allen Dokumenten ist der Termin vom 3. bis zum 5. August angegeben.

Ich schreibe kein historisches Dokument, ich erzähle das, was ich aus meinen Erinnerungen weiß. Wenn es die offiziellen Quellen behaupten – stimmt es sicher.

Wilke: Ihr Gedächtnis irrt sich überhaupt nicht. Sie sagen, dass der Plan fertig war, bevor Ulbricht nach Moskau flog.

Ganz richtig.

Wilke: Es geht jetzt nur darum, dass das, was Sie für Anfang August halten, wahrscheinlich am 31. Juli geschah.

Kann auch so sein. Ich habe "ungefähr" gesagt, als ich den 2. August erwähnte.

Kann sein. Bei mir hat sich der Eindruck im Gedächtnis gebildet, dass es irgendwann Anfang August war. Das ist kein Protokolldatum.

Wilke: Ja, Sie haben genau berichtet, wie diese Planungen abliefen. Und wir haben jetzt im Grunde nur die Daten des politischen Ablaufes hinzugefügt.

Offenbar konnten Ulbricht – nach den Vorträgen seiner Minister – und Jakubowskij über den Plan der Einführung der Grenzkontrolle so eine Antwort an Chruschtschow geben.

Grigorij Ivanovič Arijko, 1959–1963 Chef des Stabs der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. (© E. F. Iwanowski u.a. (Hg.): Na bojewom postu. Kniga o woinach Gruppy sowjetskich wojsk w Germanii [Auf Kampfposten], Moskau 1975.)

Am 7. August ruft Jakubowski aus Moskau die GSSD an, befiehlt dem Stabschef [Grigorij I.] Arijko und mir, mit dem Hauptexemplar des Planes der Grenzabsicherung nach Moskau zu kommen, und wir stiegen ungeachtet des schlechten Wetters ins Flugzeug. Als wir nach Moskau flogen, sind wir in solche Turbulenzen geraten, dass das Flugzeug aus der Flughöhe von ungefähr 5.000 Metern fast auf die Gipfel der Bäume gefallen ist. Ich erzähle solche Kleinigkeiten, um zu bestätigen, dass alles so war. Als der Kapitän mitteilte, dass wir am Rande des Todes gewesen seien, habe ich nur geantwortet, dass heute mein Glückstag sei, mein Geburtstag. Die Gewitterfront über der DDR, Polen, den westlichen Gebieten der Sowjetunion war so gefährlich, dass man uns befohlen hat, in Minsk zu landen. Aus Minsk sind wir in der Nacht abgefahren und sollten in Moskau am 8. August etwa um 10/11 Uhr ankommen. Der Termin für Jakubowskij wegen des Plans wurde von Chruschtschow auf 10 Uhr morgens festgelegt. Wir waren nervös, als wir in den Zug in Minsk einstiegen, weil wir nicht rechtzeitig ankommen konnten. In Moskau angekommen, holte uns ein Offizier des Generalstabes am Bahnhof ab und berichtete, dass Jakubowskij schon bei Chruschtschow war und der Plan bestätigt sei. Nach einer Weile haben wir uns mit Jakubowskij getroffen, er war sehr zufrieden, dass alles gut gelaufen war, dass sowohl die Besprechung bei Ulbricht als auch die bei Chruschtschow ohne jede kritische Bemerkung abgelaufen waren. Er hat sich für unsere Arbeit bedankt, und am 8. August, noch am selben Tag, flogen wir wieder nach Wünsdorf zurück.

Am 10. August bekamen wir in der GSSD die Nachricht, dass zwei Marschälle im Anflug seien. Weder Jakubowskij noch jemand im Stab kannte das Ziel dieses Besuchs. Uns war nur bekannt, dass es sich um den Marschall der Sowjetunion [Wassilij I.] Tschujkow und den Marschall der Sowjetunion [Iwan S.] Konew handelte. Eine Sitzung des Militärrates der Gruppe wurde einberufen, und wir haben sie getroffen.

Semen Petrovič Wassjagin, 1960–1966 1. Stellvertretender Oberbefehlshaber der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. (© E. F. Iwanowski u.a. (Hg.): Na bojewom postu. Kniga o woinach Gruppy sowjetskich wojsk w Germanii [Auf Kampfposten], Moskau 1975.)

Es nahmen teil die Mitglieder des Militärrates: Jakubowskij, [Semen P.] Wassjagin, Arijko und der erste Stellvertreter von Jakubowskij, General [Petr A.] Belik. Als Gäste nahmen die drei Minister der DDR Hoffmann, Mielke, Maron Platz. Und ich saß mit der Dokumentenmappe (dem Plan und den erläuternden Dokumenten) am Rande, am kleinen Tisch. Tschujkow kommt und erblickt mich gleich: "Ich habe befohlen, nur den Militärrat zu versammeln, wieso ist dieser Oberst hier?" Jakubowskij erklärt, dass der Oberst den Plan erarbeitet hat, und dass er alle Materialien für Auskünfte bereit hält. Tschujkow schaute mich an: "Also, der ist mein Stalingrader, bleib also".

Er setzt sich auf den Stuhl des Vorsitzenden, Konew und Jakubowskij setzten sich neben ihn und Tschujkow erklärt, dass das Präsidium des ZK unserer Partei, dass Genosse Chruschtschow ihn bevollmächtigt habe zu erklären, dass zum Obersten Chef der GSSD Iwan Stepanowitsch Konew, Held der Sowjetunion, Marschall der Sowjetunion, ernannt werde, und zählt alle seine Funktionen und Würden auf. Alle Mitglieder des Militärrates machten lange Gesichter, niemand hatte so etwas erwartet. Tschujkow erklärt weiter: "Iwan Ignatjewitsch, Sie bleiben der erste Stellvertreter des Genossen Konew, Konew wird sich mit den militärpolitischen Fragen beschäftigen, und Sie werden für die Gefechtsbereitschaft der Gruppe, für die Kampfvorbereitung und die Versorgung mit allem Notwendigen nach wie vor verantwortlich sein, Iwan Stepanowitsch befreit Sie von diesen Angelegenheiten. Womit Sie sich früher beschäftigten, das werden Sie weiter machen". Dann wendet er sich an die Minister der DDR und bittet sie, über die Bereitschaft zur Erfüllung des Planes zu berichten. Jeder von ihnen hat erklärt, mit Ausnahme Hoffmanns, dass er bereit sei; Hoffmann hat gesagt, dass er nach dem Erhalt des Befehls in sechs Stunden bereit sein werde, den Plan zu erfüllen. Andere hatten eine Woche gefordert. Tschujkow sagt: "Zwei Tage. Und keine Verschiebungen. Die Zeit 'X', zu der der Plan durchgeführt wird, wird Ihnen von Iwan Stepanowitsch Konew mitgeteilt". Danach bittet er mich, ihn in ein anderes Zimmer zu führen, wo der WTsch-Apparat [für die Hochfrequenz-Verbindung] steht. Dann fordert er: "Verbinden Sie mich mit Chruschtschow". Und danach berichtete er: "Nikita Sergejewitsch, Iwan Stepanowitsch ist im Amt des Obersten Chefs, die deutschen Minister haben den Auftrag bekommen, bereit zu sein." Die Ernennung von Iwan Stepanowitsch zum Obersten Chef war für alle eine Überraschung; offenbar hat die Geheimhaltung dieses Plans vollkommen funktioniert. Damit war die Sitzung zu Ende, Tschujkow ist zurückgeflogen.

Um 0 Uhr in der Nacht zum 13. August setzte Konew den Plan in Kraft und die Operation begann. Vom 10. bis zum 12. August wurden in Berlin die "Kampfgruppen der Arbeiterklasse" aus den großen Städten der DDR, aus Leipzig, Dresden, Halle usw., zusammengezogen. Bis zum Zeitpunkt "X" waren in Berlin zwei Divisionen der Nationalen Volksarmee der DDR herangeführt worden. Und die Divisionen der GSSD, insbesondere die 3. und die 20. Armee, haben den äußeren Ring um die Stadt gebildet.

Persönlich erinnere ich mich an den Enthusiasmus um 0 Uhr, als die Kampfgruppen der Arbeiterklasse begonnen haben, die Straßen, die nach West-Berlin führten, zu sperren, hauptsächlich mit Stacheldraht. Es galt, die Durchgänge für jeden Besatzungssektor festzulegen, den amerikanischen, den englischen und den französischen, für jeden Sektor drei Durchgänge.

Wilke: Es waren zunächst zwölf Durchgänge insgesamt, davon muss man einen ausklammern, Checkpoint Charlie auf der Friedrichstraße, der für das westliche Militär reserviert war. Am 23. August hat die DDR einseitig die Grenzübergangstellen auf sieben reduziert, ohne Absprache mit der Sowjetunion.

Es gab ständig Streit zwischen Maron und Mielke über die notwendige Zahl, wie viele Kontrollpunkte zu organisieren seien. Die Zahlen schwankten zwischen 20 und neun bis zwölf.

Wilke: Es kamen sieben heraus: sechs für die West-Berliner und einer für die Alliierten.

Kann sein, es sind doch 50 Jahre vergangen.

Was den Enthusiasmus angeht: Die Arbeiter aus anderen Städten beneideten jene Arbeiter, die in Ost-Berlin lebten, aber im Westen arbeiteten. Erstens, hatten sie im Westen ein höheres Gehalt. Wenn das Gehalt sogar nominell gleich war, war die West-Mark fünfmal mehr wert, das heißt, ihre Kaufkraft fünfmal höher. Das bedeutete, diese Arbeiter aus dem Osten, die im Westen arbeiteten, hatten einen doppelten Vorteil: Sie nutzten die Vorteile der sozialistischen Ordnung in Ost-Berlin – niedrige Mieten und Preise für Lebensmittel, für elektrischen Strom, für Fahrkosten und anderes, sie bekamen tatsächlich aber fünfmal mehr als die Arbeiter in Ost-Berlin. Deshalb, denke ich, arbeiteten die Angehörigen der Kampfgruppen aus anderen Städten mit solchem Enthusiasmus.

Und in diesen zwei Tagen wurden nach Berlin die entsprechenden Mengen an Pfählen, Schienen, Panzerabwehrigeln und vor allem Stacheldraht geliefert. Der 13. August war ein Sonntag. Am Montag würden die Arbeiter aus Ost-Berlin nach West-Berlin gehen, und deshalb musste man die Hauptstraßen sperren. Deshalb arbeiteten die Arbeiter aus den anderen Städten der DDR mit solchem Enthusiasmus, das war verständlich.

Das Wichtigste: In unserem Plan war überhaupt keine Mauer durch Berlin und solch ein Bauwerk vorgesehen. Es wurden die Abgrenzungen, die Einführung der Grenzkontrolle von den Grenztruppen und die Sperrung der Hauptstraßen mit Betonblöcken vorgesehen, die die Autos zur Zickzackfahrt zwangen. Ich weiß, dass die Truppen der Nationalen Volksarmee der DDR nur in zwei Bezirken gezwungen waren, sich einzumischen. Sie sollten einige Panzer mit Bagger-Ausrüstung einsetzen, um dort, wo Unruhen anfingen, die Leute etwas weiter von der Grenze abzudrängen. Also, Sie wissen selbst, wie es weiterging. Es befand sich zum Beispiel der Haupteingang des Hauses im Westen und der Hintereingang im Osten – oder umgekehrt. Deshalb war man gezwungen, zum Beispiel die Hintertreppe sowie die Fenster im Erdgeschoss oder im ersten Stock, mit Ziegeln zu zumauern. Die ursprüngliche Länge dieser Sperren war 40/45 Kilometer, das heißt, es wurde die Ringautobahn, der Ring um Berlin, im Norden und Süden gesperrt.

Wilke: Die 40/45 Kilometer waren die innerstädtische Grenze, zwischen Ost- und West-Berlin. Der Plan für ihre Absperrung, das war Ihre Arbeit.

Ja, ich spreche über die Ausdehnung der damaligen Sperrung.

Wilke: Und dann gab es noch 111 Kilometer um West-Berlin herum. Damit beschäftigte sich die Nationale Volksarmee.

Der Ring, ja. Ich spreche über die Sektorengrenze in der Stadt.

Wilke: Damit beschäftigte sich die Grenzpolizei, also Maron.

Kann sein. Auf alle Fälle war die Grenze kürzer als das, was jetzt markiert ist. Dann kam es zu den verschiedenen Provokationen, die Tunnel zwischen den Straßenseiten, aus einem Keller zum anderem, die Sprünge der "Stuntmen" vom vierten, fünften Stockwerk, und unten standen schon die Feuerwehrmänner [aus West-Berlin] mit den gespannten Sprungtüchern, das alles wurde von Kameramännern aufgenommen. Und das erschien wie die Flucht der Bewohner, die sogar gezwungen waren, sich vom fünften Stockwerk herunter zu werfen. Und noch ein kleines Detail, das bestätigt, dass an der Planung auch der Verkehrsminister teilnahm: Der S-Bahn und der U-Bahn gelang es, alle Waggons nach Ost-Berlin zu holen. In West-Berlin begann daher sofort ein Verkehrsmittelchaos. Und die Westmächte drohten mit der Anwendung militärischer Mittel, die Truppen wurden an die Demarkationslinie vorgezogen, die westlichen Truppen in den Sektoren rotierten. Mit den Vereinbarungen über die Besatzung Berlins war festgelegt worden, wie viele amerikanische, englische, französische Truppen in ihren Sektoren stationiert wurden.

Wenn ich etwas Interessantes für Sie erzählen konnte, habe ich das ganz offenherzig getan.

Wilke: Für mich hat es eine symbolische Bedeutung, dass wir dieses Gespräch hier, im ehemaligen Stalingrad, führen. Und dass wir miteinander versuchen, das Bild der Vergangenheit gemeinsam zu rekonstruieren. Und dass Sie uns vieles erzählt haben, was bislang unbekannt war. In Deutschland diskutiert man noch immer über die Frage: Welche Rolle hat die Sowjetunion beim Mauerbau gespielt. Ich war immer überzeugt, dass diese ganze Operation nicht ohne die aktive Beteiligung der sowjetischen Streitkräfte durchgeführt wurde.

Ihnen vielen Dank für dieses Gespräch.


Die Übersetzung des Gesprächs besorgte Tatiana Timofeeva (Moskau).

Fussnoten

Fußnoten

  1. Manfred Wilke, Der Weg zur Mauer. Stationen der Teilungsgeschichte, Berlin 2011 (ersch. Mai). – Das Buch entstand im Rahmen eines von der DFG geförderten interdisziplinären Projekts von Leo Schmidt (BTU Cottbus), Winfried Heinemann (MGFA) und dem Vf. "Die Berliner Mauer als Symbol des Kalten Krieges: Vom Instrument der SED-Innenpolitik zum Baudenkmal von internationalem Rang", dessen zeithistorischen Teil der Vf. am Institut für Zeitgeschichte München/Berlin durchgeführt hat.

  2. Vgl. u.a. Hope M. Harrison, Driving the Soviets Up the Wall. Soviet-East German Relations, 1953–1961, Princeton/Oxford 2003; rezensiert in: DA 37 (2004) 4, S. 719–721.

  3. Der Interzonenhandel wurde auf Grundlage der unterschiedlichen Währungen abgewickelt und schloss somit seit 1949 West-Berlin ein. Nachdem die DDR 1960 Passierscheine für Bundesbürger, die Ost-Berlin besuchen wollten, einführte, hatte die Bundesregierung das Abkommen über den innerdeutschen Handel im Herbst 1960 gekündigt. Auch durch die Intervention Chruschtschows wurde Ulbricht genötigt, sich Ende Dezember 1960 mit der Bundesregierung auf die Wiederaufnahme des Interzonenhandels zu einigen. Aber die von Mereschko berichteten Ausfälle trafen die Wirtschaft der DDR hart und führten zu Ersuchen um Wirtschaftshilfe an die Sowjetunion.

  4. Gemeint ist die Befestigung der Demarkationslinie zwischen der DDR und der Bundesrepublik 1952.

  5. Legt man die Wochenfrist der Ausarbeitung des Plans zu Grunde, so hat das Gespräch vermutlich am 23. Juli stattgefunden. Dann war der Plan bis zum 1. August fertig, rechtzeitig zum Gespräch Ulbricht-Chruschtschow an diesem Tag in Moskau.

  6. Perwuchin war noch bis Nov. 1962 Botschafter in Ost-Berlin, bevor er durch Pjotr A. Abrassimow abgelöst wurde, der sein Amt am 30.11.1962 antrat.

  7. Sitz des Oberkommandos der GSSD, südlich von Berlin.

  8. Tschujkow kommandierte in der Schlacht um Stalingrad die 62. Armee, war 1949–1953 Oberbefehlshaber der GSSD und in Personalunion Chef der Sowjetischen Kontroll-Kommission in der DDR, 1960–1964 Chef der Infanterieverbände der sowjetischen Armee.

  9. Konew hatte als Befehlshaber der 1. ukrainischen Front 1945 Berlin zusammen mit Marschall Schukow die Eroberung Berlins geleitet, war 1956–1960 erster stellvertretender Verteidigungsminister und gleichzeitig Oberbefehlshaber der vereinigten Streitkräfte des Warschauer Paktes, Aug. 1961–April 1962 Oberkommandierender der GSSD.

  10. Mereschko hatte als Leutnant unter Tschujkows Kommando 1942/43 in Stalingrad gekämpft.

  11. Die 59-jährige Ida Siekmann sprang am 22.8.1961 aus ihrer Wohnung im 3. Stock in der Bernauer Straße in den Tod, nachdem die Vordertür ihres Hauses, die auf den Gehweg in West- Berlin führte, zugemauert worden war. Vgl. Hans-Hermann Hertle/Maria Nooke (Hg.), Die Todesopfer der Berliner Mauer 1961 1989. Ein biografisches Handbuch, Berlin 2009, S. 34–36.

Prof. Dr., Zeithistoriker und Publizist, Projektleiter am Institut für Zeitgeschichte (IfZ) München, Berlin.

Dr. habil., Professor für deutsche Geschichte der Historischen Fakultät der Staatlichen Lomonossow-Universität Moskau.

Dr., Historikerin, Dozentin für neue und neueste Geschichte, Staatliche Lomonossow-Universität Moskau.