In Ostdeutschland fehlen nach wie vor Konzernzentralen, umfassende Forschungs- und Entwicklungskapazitäten, aber auch ein breiter, prosperierender Mittelstand. Gerade letzterer wird als wesentlich erachtet, um auch in den ostdeutschen Bundesländern eine nachhaltige, selbsttragende Wirtschaftsentwicklung zu ermöglichen. Zu den strukturellen, wirtschaftlichen Ursachen für diesen Mangel existieren etliche Studien.
Betont werden darin Aspekte wie
die relativ geringe Ausgangszahl an privaten DDR-Betrieben,
deren geringer Innovationskraft zu Beginn der 1990er Jahre,
ungeklärte Eigentumsverhältnisse,
überteuerte Gewerbeflächen,
überforderte Verwaltungen,
langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren,
die Kostenexplosion durch die Wirtschafts- und Währungsunion,
das daraus folgende Wegbrechen bisheriger osteuropäischer Märkte sowie
der vergleichsweise geringe Wissens- und Technologietransfer von den Universitäten in die Wirtschaft.
Ebenso nachteilig wirkten sich diverse demografische Prozesse aus, wie die millionenfache Abwanderung, der extreme Geburtenrückgang nach 1990, die Überalterung der ostdeutschen Bevölkerung und das Fehlen von Fachkräften gerade in dünnbesiedelten Gebieten.
Zu den subjektiven, personellen Ursachen für das Fehlen eines breiten Mittelstandes in Ostdeutschland gibt es aber stark divergierende Positionen in der Fachliteratur. Daher geht es in unserem Forschungsprojekt
Zahlreiche Wissenschaftler*innen verweisen auf das wirtschaftskulturelle Erbe der DDR, das sie bis in die Gegenwart als prägend für die Wertorientierungen und Einstellungen der Ostdeutschen betrachten. So betont etwa der Soziologe und Politikwissenschaftler Helmut Wiesenthal: „Die DDR war kein idealer Entfaltungsrahmen für ehrgeizige, dynamische und kreative Unternehmer. […] Individueller Einkommenserzielung, persönlicher Risikoträgerschaft und kompetitiver (wettbewerblicher – die Autorinnen) Selbstverwirklichung (und Selbstdarstellung) war in der dominierenden Weltanschauung entweder kein oder ein negativer Wert beigelegt.“
Ähnliche Positionen finden sich auch bei anderen Autor*innen, jeweils gestützt auf quantitative Umfragedaten zu West- und Ostdeutschen aus den Jahren 1991 bis 2009. Darunter zeigt eine Untersuchung von 2012 bei Ostdeutschen eine geringere Ausprägung von Selbstvertrauen sowie Individualismus und somit von wichtigen unternehmerischen Dispositionen (Neigungen).
Im konzeptionellen und methodischen Kontrast zu den oben genannten quantitativen Studien zeigen sich etliche qualitative Analysen offen für die reale Vielfalt und Differenziertheit von Lebensverläufen, Handlungsherausforderungen und persönlichen Erfahrungen der Menschen während ihrer Zeit in der DDR. So können sie zudem interessante Hinweise auf unternehmerische Prägungen vor und nach 1990 geben.
In unserem Projekt und auch in diesem Beitrag betrachten wir Unternehmer*innen mit DDR-Sozialisation, das umfasst die Geburtsjahrgänge zwischen den 1940er und den 1960er Jahren und Personen, die dauerhaft und mindestens bis zu ihrem 20. Lebensjahr in der DDR aufgewachsen und geprägt worden sind. Ebenso müssen sie gegenwärtig in Ostdeutschland als Unternehmer*innen oder Manager*innen wirken, kurze Zwischenphasen nach 1990, die sie anderswo verbracht haben, führen nicht zum Ausschluss.
Wegen der Corona-Pandemie konnten in diesem Jahr erst zwei Interviews geführt werden. Diese beiden stellen wir ausschnittsweise vor, denn sie trugen explorativen Charakter. Im Rahmen unserer Forschung werden weitere biografische und auch Leifadeninterviews durchgeführt, um daraus Hypothesen für die weitere Forschung, so auch die quantitative Überprüfung abzuleiten.
Ergebnisse aus den Folgeinterviews und übergreifende Ergebnisse unseres Projektes stellen wir in einem Folgebeitrag vor.
Veränderlichkeit und Merkmale eines „unternehmerischen Habitus“
Einen bedeutenden Theorieansatz zur Analyse langfristig verankerter Handlungsorientierungen lieferte der französische Soziologe Pierre Bourdieu, auf dessen „Habitus“-Konzept wir uns stützen.
Pierre Bourdieu (1930-2002) schuf eine komplexe kultursoziologische Theorie, unter anderem um die Lücke zwischen der Erklärung gesellschaftlicher Strukturen und dem Handeln der Einzelnen, zwischen Objektivem und Subjektivem zu schließen. Gerade sein „Habitus“-Konzept ist dafür sehr relevant.
Diesem Ansatz wir folgen, da auch die gravierenden Umbrüche in Ostdeutschland nach 1990 genau solche Habitus-Variationen hervorbringen könnten.
Um ein tieferes Verständnis von unternehmerischen Habitus zu gewinnen, kann die klassische Position von Joseph Schumpeter betrachtet werden. Danach wären sie wie folgt zu umreißen:
Insofern beziehen wir neben Unternehmensgründer*innen auch ehemalige Betriebsdirektor*innen und heutige Manager*innen in unsere Befragung ein. So erfolgreiche DDR-Unternehmen wie Pentacon, Carl Zeiss Jena, Suhler Jagdwaffen, FORON Kühlgeräte, Berlin Chemie u.a. sind gerade angesichts der damaligen Mangelwirtschaft undenkbar ohne die kreative, de facto unternehmerische Leitung von DDR-Betriebsdirektor*innen. Im Folgenden stellen wir erste Ergebnisse unserer Analyse anhand der Interviews mit zwei Unternehmern mit DDR-Biografie
Uwe: Ich konnte das
Uwe (geboren in den 1960er Jahren), der seit 1999 als Alleingeschäftsführer einen mittelständischen Produktionsbetrieb in der Möbelbranche leitet, wuchs in wohlbehüteten Verhältnissen in Ostbrandenburg auf. Sein Vater befand sich als Vorsitzender einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) in einer gehobenen Position. So sagt Uwe: „ich hatte nie irgendein Problem also materieller Natur. Ich hatte auch bis heute nie Sehnsüchte nach besonderen materiellen Errungenschaften: Porsche, Ferrari, Boot. War mir eigentlich damals egal, ist mir heute egal“. Uwe selbst zeigte schon als Kind seine technischen Bastelfähigkeiten: „Also (Lachen) mit vierzehn war ich im Prinzip schon der Haustechniker, in unserer Familie und habe das Auto von meinem Vater repariert, den Dienstwagen sozusagen, und den Rasenmäher.“
Er lehnt die Wegwerfmentalität bis heute ab und möchte immer erst überlegen: „hab‘ ich dafür selbst eine Lösung?“ Auch der Sport prägte seine Jugend. Er treibt Leichtathletik und spielte Fußball „relativ hochklassig“. „[…] Ich bin jeden Morgen nach dem Aufstehen zehn Kilometer laufen gegangen.“ Uwes Großvater besaß ein Landgut, so dass die Neigung zu Natur und Landwirtschaft tief in der Familie verwurzelt war. Uwe beendete mit 21 Jahren, genau zum Ende der DDR, seine landwirtschaftliche praktische Ausbildung und wollte eigentlich an einer Fachschule für Landwirtschaft studieren. Diesen Plan gab Uwe jedoch in den damaligen unübersichtlichen Verhältnissen lieber auf und suchte sich verschiedene kleinere Jobs. Dabei entdeckte er sein kaufmännisches Talent.
Kurz nach dem Umbruch von 1990 machte er daher keine kaufmännische Ausbildung, weil er diese Fähigkeiten unbewusst beherrschte. Uwe entdeckt dagegen seine technischen Wissenslücken und entscheidet sich für eine Ausbildung „technischer Art“.
1993, drei Jahre nach den ersten Berufserfahrungen, bewarb er sich um eine Stelle in Erfurt bei einem amerikanischen Großkonzern. Unter all seinen Kolleg*innen aus Westdeutschland fühlte er sich „wie ein Exot“, ohne Abitur, Betriebswirtschafts- und Englischkenntnisse: „ich war wirklich der Einzige, der aus dem ... der ost- ... -zivilisiert oder -sozialisiert (Lachen) war“.
Er ist dennoch selbstbewusst geblieben und hat seine besonderen Stärken entdeckt, die seine Kolleg*innen aus den alten Bundesländern nicht hatten: „Ich glaube, gerade, als ich dann diesen Betrieb hier auch noch führen sollte und nicht nur Verkäufer sein sollte, da hat man, glaube ich, zu schätzen gelernt, dass ich einfach viel selbstständiger agiert habe als andere Kollegen, die einen Haufen Anforderungsformulare geschrieben hatten, und ich habe es einfach versucht irgendwie halt umzusetzen. Ich glaube, dass ich auch deutlich kreativer war in vielerlei Hinsicht, also im Betrieb Lösungen zu finden, auch mal zu improvisieren und einfach Dinge in die Hand zu nehmen, und bereit war, Verantwortung zu übernehmen für das, was ich da tat.“
Nach der Gründung eines eigenen Unternehmens übernahm er nicht den Führungsstil, den er im amerikanischen Konzern erfahren hat und den er während des Interviews kritisierte, sondern er leitete sein eigenes Unternehmen nach den Werten, die ihm wichtig sind, also mit Respekt, Kollektivität und Loyalität. Nach der Frage über den größten Erfolg seiner Tätigkeit als Unternehmer beschreibt er vor allem seine soziale Orientierung: „Bei mir hat noch nie irgendjemand auch nur einen Tag auf seinen Lohn warten müssen. (…) Ich habe immer geschafft, Mensch zu bleiben und das Ganze so zu gestalten, dass alle sich mit dem Unternehmen mit entwickeln.“
Merkmale wie Ehrgeiz, Leistungswille, Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen, typisch für Unternehmer*innen, konnten bei Uwe als Primärhabitus gefunden werden, die noch während seiner Zeit in der DDR geprägt wurden. Diese Werte hat er sowohl durch die Familie als auch durch den bis heute betriebenen Sport erworben. Die kreative, effektive Problemlösungsneigung und auch eine persönliche Bescheidenheit zeigen sich bei Uwe ebenfalls als andauernder Primärhabitus seit seiner Jugend bis heute.
Die eigentliche unternehmerische Entfaltung von Uwe fand kurz nach dem Systemumbruch statt, obwohl es zuvor nie sein Traum war, selbständig zu sein. Teilweise könnte diese unternehmerische Entfaltung nach 1990 auch mit der Jugendphase von Uwe (damals 21-24 Jahre alt) zusammenhängen, sowie mit den Chancen und der Unterstützung, die er auch durch jene Amerikaner*innen und Westdeutsche erhalten hatte, welche das unternehmerische Potenzial von Uwe erkannt hatten. Als Sekundärhabitus aus Jugend- und DDR-Zeit, der nach 1990 kaum noch wirksam wird, erscheint hier Naturverbundenheit. Umgekehrt zeigen sich bei Uwe neue Ausprägungen des Sekundärhabitus seit dem Umbruch, wie die Gelegenheitsnutzung, das soziale Verpflichtungsgefühl und die persönliche Risikobereitschaft.
Jan: Ich bin mein eigener Herr und lass mir nichts gefallen
Jan (geboren in den 1940er Jahren) gründete mit seiner Frau ab Ende der 2000er Jahre drei Firmen: zwei Technik- und Ingenieursbetriebe sowie ein Softwareunternehmen mit insgesamt rund 70 Beschäftigten. Gründe für seine Selbstständigkeit waren für ihn sein Wunsch nach Unabhängigkeit und Eigenständigkeit. Er konnte eine schlechte Personalführung nicht ertragen und wünschte sich eine angemessene Entlohnung: „Das wollte ich immer, ich wollte immer mal eine Entlohnung haben, in der Höhe, wie ich mir das erarbeite.“
In der DDR hatte er ein technikbasiertes sowie ein betriebswirtschaftliches Studium absolviert und folgte gern den für ihn vorgesehenen Aufstiegsplänen. So wurde er zum Betriebsdirektor eines großen holzverarbeitenden Betriebes mit etwa 200 Beschäftigten. Auch schon zuvor zog man ihn häufig zum Lösen schwieriger Situationen in anderen Betrieben heran.
Seine Mitarbeitenden haben ihn zum einen dafür geschätzt, dass er, wie er meint, ein typisches soziales Verantwortungsgefühl hatte: „In der DDR hatte man ja einen ausgesprochen großen sozialen Touch.“ Zum anderen auch dafür, dass er mutig und konfrontativ war: „Man wollte mich internieren, weil ich den Mund aufgemacht habe […], wir haben uns nicht alles gefallen lassen […] und dadurch war ich dann so ein kleiner Held, in dem Werk.“ Besonders in der Umbruchzeit nach 1989 machte ihn das zu einem gefragten Vorgesetzten. Gleichzeitig hat ihn diese Eigenschaft auch häufig in Konflikte verwickelt: „Wenn man viele Jahre in ‘ner gehobenen Leitungsfunktion arbeitet, und erfolgreich arbeitet, und dann kommen irgendwelche Dummköpfe, die über einem stehen […] Kann ich nicht mit arbeiten. […] Das ist ein Grauen für mich.“ Nach der Wiedervereinigung hat er Betriebe innerhalb seines Kombinates privatisiert. Zuletzt vor seiner Selbstständigkeit hat er sich als Niederlassungsleiter nach einem Konflikt mit dem Geschäftsführer suspendieren lassen.
Sein Leben lang hat er viel gearbeitet, doch lag ihm immer viel an persönlichem Frieden, Ruhe und Bescheidenheit. „Wir hatten ‘n schönes Haus, Kollegen waren auch alle in Ordnung, also, alles prima.“ Jan macht sich nichts aus Prahlerei, sondern ist bodenständig: „Nun sollte ich staunen, was der sich für ‘ne teure Anlage kaufen kann und dass er dadurch ein ganz großer, ganz großer Chef ist.“ Mit seiner Frau hat er gern gemeinsam gearbeitet, ihr konnte er vertrauen: „Ganz gut ist, […] dass man sich ergänzt, in der Familie! Ne? Also ich habe keine Angst haben brauchen, dass irgendwo das Geld veruntreut wird.“ Hieran werden indirekt auch die schlechten Erfahrungen deutlich, die Jan in der Geschäftswelt machen musste, und gegen die er sich nun abzusichern versucht.
Jans Primärhabitus prägen Selbstbewusstsein, Leistungsorientierung, Entscheidungsstärke und Unabhängigkeitsbestreben, sowie auch persönliche Bescheidenheit und Realismus. Als früheren Sekundärhabitus erkennt man eine starke soziale Ausrichtung gegenüber seinen Angestellten, welcher sich nach 1990 leicht veränderte. Als Sekundärhabitus nach 1990 zeigt sich so zunehmend ein professionelleres und distanzierteres Verhalten gegenüber den Arbeitnehmer*innen. Zudem hat er auch sein „aufmüpfiges“ Verhalten stärker durchdacht und gemäßigt.
Fazit
In unserem Beitrag konnten wir am Beispiel von Uwe und Jan zeigen, dass einige unternehmertypische Handlungsorientierungen durchaus bereits in der DDR-Zeit ausgeprägt wurden und als Primärhabitus auch den Umbruch von 1990 überdauerten. Dazu gehören das schon vor 1990 erworbene Selbstbewusstsein, Leistungswille und die Fähigkeit zu ungewöhnlichen Problemlösungen, aber auch persönliche Bescheidenheit. Die verschärften Wettbewerbsbedingungen der globalen Marktwirtschaft, die nach 1990 schlagartig auch in Ostdeutschland galten, verlangten von den befragten Unternehmern zugleich gewisse Anpassungen ihres Verhaltens, die eher in ihren Sekundärhabitus sichtbar wurden: so in einem veränderten Verhältnis zu ihren Angestellten sowie auch in einer stärkeren Selbstkontrolle.
Wir können aus den beiden ausschnittsweise vorgestellten Interviews natürlich keine allgemeingültigen Befunde ableiten. Mit unserem Beitrag wollten wir vielmehr in den Theorieansatz unseres Projektes und die Fragestellung einführen, sowie erste Ergebnisse plausibel machen. Diese Interviews dienen in unserem Forschungsprojekt als explorative Vorstudien, um weitere biografische und Leitfadeninterviews vorzubereiten. Daraus ergeben sich Vergleichsmöglichkeiten der Antworten einzelner Proband*innen sowie die Chance einer Bildung von besonders deutlichen Typisierungen (hinsichtlich ihres unternehmerischen Habitus) innerhalb unseres Untersuchungsfeldes. Auf dieser Basis lassen sich schließlich Hypothesen generieren, die einer quantitativen Prüfung unterzogen werden können, um allgemeingültige Befunde zu gewinnen. Aber wir möchten schon jetzt dazu beitragen, ein differenzierteres Bild über Prägungen der DDR aufzuzeigen und pauschalisierende Behauptungen über angeblich fehlende unternehmerische Handlungspotenziale bei Ostdeutschen – als Erbe der DDR auch nach 1990 weiterwirkend – kritisch zu hinterfragen.
Aus unserer Sicht ergeben sich auf Grund der bisherigen Sachlage weitere Desiderate zu diesem Thema: So scheinen weitere quantitative Meinungs- und Einstellungsforschungen unter Ostdeutschen zu einem aktuelleren Zeitpunkt und mit breiteren internationalen Vergleichen ebenso interessant wie regional, berufs-, geschlechts- und altersspezifisch differenzierte Analysen zu den objektiven Bedingungen und subjektiven Voraussetzungen der Menschen in Ostdeutschland für eine unternehmerische Tätigkeit. Ebenso sind die vielfältigen Erfahrungen aus der Ost-West-, aber auch aus der West-Ostmigration innerhalb der Bundesrepublik genauer zu erforschen, und auch die Bedeutung von Passagen im Ausland für die unternehmerische Praxis. Kurzum – es ist ein weites, spannendes Forschungsfeld, wozu wir mit diesem Beitrag nur einen kleinen Einblick beitragen konnten.
Zitierweise: Jarina Kühn/Anna Schwarz/Anna M. Steinkamp, "Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen vor und nach 1990 - Kontinuität oder Wandel unternehmerischer Handlungsorientierungen von Menschen mit DDR-Biografie", in: Deutschland Archiv, 26.10.2020, Link: www.bpb.de/317550