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Unglücklicher Staatsakt - Philipp Jenningers Rede zum 50. Jahrestag der Novemberpogrome 1938 | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. "Alles ist im Übergang" Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Das Ende der Stasi vor 35 Jahren Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? 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Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? 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Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Vom Zwangsleben unter Anderen "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Unglücklicher Staatsakt - Philipp Jenningers Rede zum 50. Jahrestag der Novemberpogrome 1938

Wolfgang Benz

/ 9 Minuten zu lesen

Die Rede des Bundestagspräsidenten Philipp Jenninger zum 50. Jahrestag der Novemberpogrome löste einen Skandal aus. Mehrere Abgeordnete verließen aus Protest den Plenarsaal. Inhaltlich war an der Rede wenig zu beanstanden, doch das komplizierte Manuskript überforderte den Politiker. Wolfgang Benz über einen "unglücklichen Staatsakt".

Bundestagspräsident Philipp Jenninger währende seiner Rede zum 50. Jahrestag der Novemberpogrome am 10. November 1988 im Deutschen Bundestag. (© Bundesregierung, B 145 Bild-00045292, Foto: Lothar Schaack)

Der Staatsakt wurde am 10. November 1988 im Plenarsaal des Deutschen Bundestags, dem damaligen Provisorium im Bonner Wasserwerk, vollzogen. Die Gedenkveranstaltung zum 50. Jahrestag der Novemberpogrome 1938 ging als Debakel in die Geschichte der Bundesrepublik ein. Das Lied des Mordechai Gebirtig aus dem Ghetto "Es brennt!" erklang zu Beginn, die jüdische Schauspielerin Ida Ehre rezitierte die Todesfuge von Paul Celan, dann trat Bundestagspräsident Philipp Jenninger (CDU) ans Rednerpult. Er wollte zum 50. Jahrestag der Novemberpogrome 1938 eine Rede halten, die Zeichen setzen sollte. Die Absicht misslang vollständig, sie machte ein klassisches Problem deutlich, die Diskrepanz zwischen elaboriertem Text und politischem Ritual.

Intellektuell und akademisch war wenig zu beanstanden an dem Text, den Jenninger vortrug. Mit dem Vortrag des komplizierten Manuskripts, das ein Mitarbeiter, gestützt auf die Ergebnisse historischer Forschung, in langer Mühe ausgearbeitet hatte, war der Politiker überfordert. Die Rede selbst enthielt aber auch Schwächen. Den falschen Zungenschlag zu Beginn der Ansprache haben die wenigsten bemerkt, die Delegation nämlich der Erinnerung als jüdisches Problem des Gedenkens, abgesetzt gegen "auch wir Deutschen erinnern uns". Kritik und Bestürzung des Auditoriums kristallisierten sich dann an eintönig vorgetragenen Zitaten aus dem Wörterbuch des Unmenschen, an scheinbar affirmativen Wendungen, an nicht eindeutig erkennbarer Distanz zum dargestellten historischen Befund, wenn der Bundestagspräsident vom Faszinosum der Jahre 1933 bis 1938 sprach, vom "politischen Triumphzug Hitlers", von "den staunenerregenden Erfolgen", die eine "nachträgliche Ohrfeige für das Weimarer System" gewesen seien. Und schließlich die rhetorischen Fragen an die Juden, die das Publikum missverstehen musste wegen der Unzulänglichkeit des Vortrags: "Hatten sie sich nicht in der Vergangenheit doch eine Rolle angemaßt, die ihnen nicht zukam? Mußten sie nicht endlich einmal Einschränkungen in Kauf nehmen? Hatten sie es nicht vielleicht sogar verdient, in ihre Schranken verwiesen zu werden?"

Die Zuhörer mochten glauben, der Redner hätte sich diese Denkfiguren zu Eigen gemacht. Nicht wenige Parlamentarier verließen demonstrativ den Saal. Jenninger schied am folgenden Tag aus dem Amt. Er bedauerte, dass seine Rede missverstanden worden sei. Seine persönliche Integrität stand jederzeit außer Zweifel. Tief enttäuscht ergriff er im Bundestag nie mehr das Wort.

Intention und Vortrag

Polizist vor dem Eingang einer Berliner Buchhandlung mit eingeschlagener Schaufensterscheibe am 9. November 1938. (© picture-alliance/akg)

Der Wortlaut der Gedenkrede ist seither oft analysiert worden und er wird im Deutschunterricht und in der Rhetorik-Ausbildung als Material benutzt. Die Intention war eindeutig und wurde unmittelbar nach dem Begrüßungszeremoniell deutlich ausgesprochen: Man habe sich im Deutschen Bundestag zusammengefunden, "um hier im Parlament der Pogrome vom 9. und 10. November 1938 zu gedenken, weil nicht die Opfer, sondern wir, in deren Mitte die Verbrechen geschahen, erinnern und Rechenschaft ablegen müssen, weil wir Deutsche uns klarwerden wollen über das Verständnis unserer Geschichte und über Lehren für die politische Gestaltung unserer Gegenwart und Zukunft." Der Bundestagspräsident wollte 1988 nicht nur eine emblematische Rede halten wie Bundespräsident Richard von Weizsäcker drei Jahre zuvor anlässlich des 40. Jahrestags des Endes nationalsozialistischer Herrschaft. Jenninger hatte sich auch gegen den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, durchgesetzt, der selbst vor dem Parlament sprechen wollte. Eine historische Ortsbestimmung im Bundestag, vorgenommen durch dessen Präsidenten als zweithöchstem Repräsentanten des demokratischen Staats war dagegen richtig, notwendig und gut vorbereitet.

Sieben Jahre später berichtete Ignatz Bubis eher beiläufig anlässlich einer Podiumsdiskussion, er habe 1989 Passagen der Rede Jenningers bei zwei Gelegenheiten vorgetragen, bei Gedenkfeiern in der Frankfurter Synagoge zur Befreiung von Auschwitz und zu den Novemberpogromen. Nicht nur habe niemand Anstoß genommen, es sei auch von niemandem bemerkt worden, dass er aus dem ominösen Text vorgetragen habe. Diese Eröffnung wurde als mediale Sensation aufgemacht. Bubis Auftritt wurde weder juristisch als Plagiatsdelikt noch moralisch als Täuschung des Publikums diskutiert, er diente vielmehr als Beleg für Jenningers oratorisches Unvermögen gegenüber einem komplexen Text, als Bestätigung, dass Jenninger mit der Rollenprosa, mit dem Stilmittel der "erlebten Rede" nicht zurechtgekommen war. Anderen war Bubis‘ volkspädagogische Usurpation einfach die Bestätigung, dass es bei der Gedenkarbeit wesentlich darauf ankomme, wer etwas sage, nicht was gesagt werde.

Druck von vielen Seiten – Rücktritt aus falschen Gründen

In seiner Rücktrittserklärung sagte Jenninger, die Reaktionen auf seine Ansprache vor dem Bundestag hätten ihn erschreckt und bedrückt. Er bedauere zutiefst, dass seine Rede von vielen Zuhörern nicht so verstanden worden sei, wie er sie gemeint habe. Es tue ihm leid, wenn er andere in ihren Gefühlen verletzt habe. Es war ihm aber auch wichtig, seine persönliche Integrität zu betonen. Während seiner ganzen politischen Karriere habe er sich "in besonderer Weise für die Aussöhnung mit den Juden und für die Lebensinteressen des Staates Israel engagiert". Stets sei er ein kompromissloser Gegner jeder Form totalitärer Herrschaft gewesen, "nicht zuletzt wegen der Erfahrungen meiner Eltern unter dem NS-Regime, die gegen die Diktatur eingestellt waren und dafür Nachteile in Kauf nehmen mußten".

Zur Schadensbegrenzung war erheblicher Druck aus den Reihen der Parteifreunde von CDU und CSU auf Jenninger ausgeübt worden. Bundeskanzler Kohl überließ das Geschäft des Drängens dem amtierenden Fraktionsvorsitzenden Theo Waigel. Den Nationalkonservativen in der Fraktion war Jenninger tatsächlich inhaltlich zu weit gegangen, weil er sich nicht mit erinnern, gedenken und mahnen begnügen, sondern erklären wollte, wie einig die deutschen Partei- und Volksgenossen einst mit dem "Führer" gewesen waren. Jenninger hatte erstmals versucht, mit der Lebenslüge aufzuräumen, nach der Adolf Hitler mit einer verbrecherischen Entourage Macht über die Deutschen gewonnen und das Volk (angeblich gegen dessen Wissen und Willen) ins Verderben geführt habe. Dass er nach dem Debakel seiner Rede das Amt des Bundestagspräsidenten aufgeben müsse, wurde Jenninger eindringlich klar gemacht. Dass er den Widerstand so rasch aufgab, spricht für sein Politikverständnis, nicht für seine Einsicht. Denn in der ARD-Sendung "Bericht aus Bonn" hatte der demissionierte Politiker am 11. November 1988, dem Tag des Rücktritts erklärt: "Nicht alles darf man beim Namen nennen in Deutschland".

Das fatale Diktum stand im vollkommenen Gegensatz zum aufklärerischen Bemühen der misslungenen Rede. Jenninger nahm den Text in eine Sammlung seiner Reden auf und kommentierte ihn im Nachwort wie folgt: "Auf Seite 171 steht der Satz: ‚Unsere Kinder und Enkel werden eines Tages fragen, warum habt ihr den Nationalsozialismus nicht verhindert und warum habt ihr nicht zu einem Zeitpunkt, als Handeln noch möglich war, das Menschenmögliche getan?‘ Genau auf diese Frage versuchte ich in meiner Rede am 10. November 1988 vor dem Deutschen Bundestag eine Antwort zu geben, die aber leider viele nicht hören wollten und die nicht überall Zustimmung gefunden hat."

Nachspiel

Der Eklat hatte eine politische Vorgeschichte und ein groteskes Nachspiel im Parlament. Die Fraktion der Grünen hatte als Gedenkredner den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Heinz Galinski, vorgeschlagen. Als Jenninger darauf beharrte, als Parlamentspräsident zu sprechen, wurde Widerstand angekündigt, der sich gleich zu Beginn seiner Rede durch störende Zwischenrufe bemerkbar machte. In vorderster Reihe der Störer tat sich die Abgeordnete Jutta Oesterle-Schwerin (in der Presse als Deutsch-Israelin apostrophiert) hervor. Für die Sitzung des Bundestags am Nachmittag des 10. November 1988 hatte sie wohl spontan eine persönliche Erklärung angekündigt. Das war die Rache der Grünen, auch dafür, dass ihre Fraktion nicht zu den Beratungen über den eingetretenen Schaden durch Jenningers Rede eingeladen war. Frau Oesterle-Schwerin, schon wegen ihrer vormittäglichen Kundgebungen gegen Jenninger mit Unmut aus den Reihen der CDU/CSU empfangen, sagte, sie sei bekanntlich gegen die Gedenkstunde gewesen: "Ich war der Meinung, dass ein Bundestag, der sich in dieser Legislaturperiode geweigert hat, die überlebenden Opfer, die Sinti und Roma, die Zwangssterilisierten und die Homosexuellen, angemessen zu entschädigen, nicht das Recht hat, eine solche Gedenkstunde zu veranstalten." Die Zurufe steigerten sich zum Tumult, nachdem die Abgeordnete sich einigermaßen beleidigend über Jenninger ausgelassen und seine Rede als Beweis dafür bezeichnet hatte, "daß der Antisemitismus auch im Herzen von vielen Mitgliedern dieses Hauses noch vorhanden ist." Vizepräsidentin Annemarie Renger verbat sich solche Beleidigung des Hohen Hauses, die Provokation war aber kalkuliert. Auf mehrmaligen Bitten zur Sachlichkeit, Wortentzug und die Aufforderung das Podium zu verlassen reagierte die Abgeordnete nicht. Sie war offenbar entschlossen, sich von Saaldienern wegschleppen zu lassen. Die Sitzung musste unterbrochen werden, um den Radau zu beenden.

Philipp Jenninger war als Politiker ebenso hoch konservativ wie integer, tüchtig und loyal. Er gehörte zur engsten Umgebung Helmut Kohls und er war wohl der Prototyp des redlichen Funktionärs im zweiten Glied, wie er benötigt wird, um den Apparat in Bewegung zu halten. Auch als Diplomat hat er sich nach seinem Sturz bewährt, als Botschafter der Bundesrepublik in Österreich 1991 bis 1995 und beim Vatikan 1995 bis 1997. Nicht eben schwierige Posten, aber ehrenvolle Kompensationen für das, was ihm im November 1988 widerfuhr, der Sturz vom zweithöchsten Amt der Bundesrepublik, womit er mit unüblicher Noblesse umging. Ein Artikel zu seinem 70. Geburtstag warf die Frage auf, weshalb Philipp Jenninger damals sein Amt verlor, "während der Politiker Möllemann noch immer stellvertretender Vorsitzender der FDP ist." Jenninger habe, so die Süddeutsche Zeitung 2002, im Deutschen Bundestag "eine gescheite, politisch korrekte Rede über Fragen gehalten … wie es in Deutschland zur Hitlerei und zur Judenverfolgung kommen konnte. Wohingegen Jürgen W. Möllemann sich ganz offensichtlich um Stimmen bei Leuten bemüht, die wieder verstehen können, dass und warum man etwas gegen Juden haben sollte."

Philipp Jenninger und die jüdische Schauspielerin Ida Ehre während der Gendenkveranstaltung im Deutschen Bundestag. (© Bundesregierung, B 145 Bild-00192391, Foto: Lothar Schaack)

Ein Film zeigte die Missverständnisse, die den Staatsakt zum Desaster geraten ließen, etwa dass Ida Ehre aus Erschöpfung und Ergriffenheit, nicht aus Entsetzen über Jenningers Rede, das Gesicht mit den Händen verbarg, dass die Abgeordnete der Grünen Oesterle-Schwerin nach Zwischenrufen jetzt zu Protokoll gab, aus Protest gegen die Lippenbekenntnisse von Gedenkritualen und aus grundsätzlicher Opposition den Saal verlassen zu haben, nicht im Zorn über Jenningers Formulierungen. Längst wusste man auch, dass es nicht nur die intellektuelle Konkurrenz des Redners Jenninger gegen die historische Ansprache Weizsäckers gegeben hatte. Wie Jenninger, der im Vorfeld auf seinem Redeanspruch beharrt hatte, hatte Heinz Galinski als Vorsitzender des Zentralrats der Juden mit Rücktritt gedroht, wenn nicht sein Stellvertreter Michael Fürst den Hut nehme. Fürst hatte öffentlich die Rede Jenningers verteidigt, die dieser gegen Galinski ertrotzt hatte. Galinski war am Vortag beim Gedenken in der Frankfurter Synagoge in Erscheinung getreten, dort redete auch Bundeskanzler Kohl – die Veranstaltung verlief würdig und nach Plan. Sie war auch deshalb bemerkenswert, als ein Vertreter der DDR, der Staatssekretär für Kirchenfragen Kurt Löffler, nach Frankfurt gekommen war. Anschließend reisten Kanzleramtsminister Schäuble und Galinski mit ihm nach Ost-Berlin, um dort an der zentralen Gedenkfeier der DDR zum 50. Jahrestag der Novemberpogrome teilzunehmen.12 Dieses bedeutsame Ereignis, eine gemeinsame Aktion politischer Vertreter der DDR und der Bundesrepublik, ging in der Aufregung über die Jenningerrede unter.

Zitierweise: Wolfgang Benz, Unglücklicher Staatsakt - Philipp Jenningers Rede zum 50. Jahrestag der Novemberpogrome 1938, in: Deutschland Archiv Online, 04.11.2013, Link: http://www.bpb.de/171555

Fussnoten

Fußnoten

  1. Wichtigste Literatur: Wolfgang Benz, Der Novemberpogrom 1938, in: Ders. (Hg.), Die Juden in Deutschland 1933-1945. Leben unter nationalsozialistischer Herrschaft, München 1993, S. 499-544; Hermann Graml, Reichskristallnacht. Antisemitismus und Judenverfolgung im Dritten Reich, München 1988; Walter H. Pehle (Hg.), Der Judenpogrom 1938. Von der "Reichskristallnacht" zum Völkermord, Frankfurt a. M. 1988; Andreas Nachama, Uwe Neumärker und Hermann Simon (Hg.), "Es brennt!" Antijüdischer Terror im November 1938, Ausstellungskatalog, Berlin 2008; Stiftung Topographie des Terrors (Hg.), Die Novemberpogrome 1938. Versuch einer Bilanz, Berlin 2009; Raphael Gross, November 1938. Die Katastrophe vor der Katastrophe, München 2013.

  2. Die Rede wurde in vielen Zeitungen im Wortlaut dokumentiert. Die Veranstaltung wurde nicht als reguläre Sitzung des Bundestags durchgeführt, deshalb erscheint sie auch nicht in den stenografischen Berichten als amtliches Protokoll. Im Folgenden wird nach der vom Deutschen Bundestag verbreiteten Fassung zitiert: Philipp Jenninger, Rede am 10. November 1988 im Deutschen Bundestag, S.7, in: Externer Link: http://www.mediaculture-online.de/fileadmin/bibliothek/jenninger_rede/jenninger_rede.pdf.

  3. Ebd., S.2.

  4. "Bubis hielt Jenninger-Rede – und niemand merkte was", dpa-Meldung in der Frankfurter Rundschau, 1.12.1995; Jens Jessen, Das Experiment. Zweierlei Rede: Ignatz Bubis sprach 1989 Jenningers Text, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1.12.1995.

  5. Zit. nach: Das Parlament, Nr. 48, 25.11.1988, dort auch die Erklärungen der Fraktionen.

  6. Manfred Geist, Nachschlag, in: Welt am Sonntag, 13.11.1988.

  7. Philipp Jenninger, Gedanken über Deutschland, Stuttgart und Leipzig 2002.

  8. 106. Sitzung des Deutschen Bundestags, 11. Wahlperiode, 10.11.1988, Sten. Berichte, S. 7307-7309, in:Externer Link: http://dipbt.bundestag.de/doc/btp/11/11106.pdf#P.7307; Vgl. Nach dem steilen Höhenflug ein tragischer Fall, in: Stuttgarter Zeitung 12.11.1988.

  9. Herbert Riehl-Heyse, Tadellos bis zum Rücktritt, in: Süddeutsche Zeitung 10.6.2002.

  10. Werner Hill, Jenninger – was eine Rede an den Tag brachte, 1989, ausgestrahlt auf 3Sat am 5.11.2003, 22.25 Uhr; Vgl. Jan Freitag, Kein Skandal mehr, in: Die Tageszeitung, 5.11.2003.

  11. Er oder ich, Der zweite Rücktritt nach der Jenninger-Rede, in: Der Spiegel, Nr. 47, 21.11.1988, S. 34-37.

Lizenz

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Prof. Dr. em., geb. 1941; Benz lehrte bis 2011 an der Technischen Universität Berlin und leitete von 1990 bis 2011 das Zentrum für Antisemitismusforschung.