Einsam in der neuen Welt Jahrestagung der Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa
Die dritte Jahrestagung der Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa unter dem Titel „Einsam in der neuen Welt“ findet vom 13. bis 15. Juni 2025 in der Evangelischen Akademie in Tutzing statt. Die Tagung richtet sich an politische Bildner:innen, Journalist:innen, Mitarbeitende von NGOs, Kulturschaffende, Wissenschaftler:innen, Angehörige staatlicher Institutionen u.v.m.
In welchem Verhältnis steht Einsamkeit heute zur Demokratie? Zunächst denkt man wohl an die wachsende soziale Isolation, die unsere Gesellschaften zunehmend durchdringt: Einsamkeit betrifft sowohl ältere als auch jüngere Menschen, sie korreliert mit erhöhter Sterblichkeit, Armut und sogar mit einer größeren Anfälligkeit für Verschwörungstheorien. Einsamkeit ist ein drängendes gesellschaftliches Problem – zugleich aber auch ein vielschichtiges Konzept, das sich auf unterschiedliche Weise zur Analyse politischer Prozesse heranziehen lässt.
In einer Zeit der Kriege und damit einhergehender Unsicherheit nimmt Einsamkeit besonders radikale Formen an: Isolation, Ausgrenzung, Polarisierung, Trennung und Verlust sind prägende individuelle und kollektive Erfahrungen. Hinzu kommt eine allgemeine Verunsicherung in Bezug auf die Zukunft und das künftige gesellschaftliche Zusammenleben auf unserem Kontinent und auch weltweit.
Politischer Widerstand, ob in Form von zivilgesellschaftlichem Ungehorsam, Aktivismus oder militärischer Verteidigung eines angegriffenen Landes, lebt von der Überwindung von Vereinsamung. Er gründet auf Gemeinschaft und Solidarität. Und doch sind auch in diesen Kämpfen Einsamkeit und erzwungene Abgrenzung präsent. Die jüngsten Protestbewegungen in Georgien und Serbien etwa zeigen eindrucksvoll das demokratische Potenzial gesellschaftlicher Mobilisierung – und zugleich eine gewisse Gleichgültigkeit der demokratischen europäischen Nachbarn. In diesem Sinne sind auch die Ukrainerinnen und Ukrainer heute, trotz großer internationaler Unterstützung, vielfach auf sich allein gestellt.
Was also lässt sich solchen Einsamkeiten entgegensetzen? Wie kann eine transnationale, zumindest transeuropäische Solidarität aussehen? Was stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die politische Orientierung in einer sich wandelnden sozialen, politischen und ökologischen Realität? Und nicht zuletzt: Wie politisch kann persönliche Einsamkeit sein?
Diese Fragen stehen im Zentrum der Jahrestagung der Projektgruppe MOE in Tutzing. Sie bringt Expert/-innen und Experten aus Psychologie, Politik, Ökologie, Kunst, Kultur und politischer Philosophie zusammen, um sich über das Spannungsfeld von Einsamkeit und Demokratie auszutauschen.
Dabei vergessen wir nicht, dass Einsamkeit kulturhistorisch auch ein zentrales Merkmal der Moderne war. Der Rückzug ins Private kann ein Privileg sein, ein Akt, um Raum für Selbstvergewisserung und schöpferische Freiheit zu gewinnen.
Auch die Jahrestagung ist als solcher Raum gedacht: ein Ort der gemeinsamen Reflexion und der kollektiven Erfindungskraft.
Anmeldemodalitäten und Eckdaten
Die Tagung beginnt am Freitag, 13. Juni 2025 um 18.00 Uhr und endet am Sonntagmittag, 15. Juni 2025 gegen 12.00 Uhr. Für Teilnehmende der Tagung werden die Kosten für die An- und Abreise sowie die Übernachtung und Verpflegung in Tutzing von der Bundeszentrale übernommen. Bitte beachten Sie, dass die Plätze für die Teilnahme an der Tagung begrenzt sind.
Sie werden bei der Anmeldung gebeten, Ihre Motivation für eine Teilnahme darzulegen. Die Auswahl der Teilnehmenden erfolgt bis Mitte Mai. Sie werden dann Mitte bis Ende Mai über die Möglichkeit der Teilnahme informiert.
Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.
Hinweise zur Veranstaltung
Veranstaltungsadresse:
Evangelische Akademie Tutzing, Schlossstraße 2+4, 82327 Tutzing
Veranstalter:
Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa der Bundeszentrale für politische Bildung
in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Tutzing
Zielgruppe:
politische Bildner:innen, Journalist:innen, Mitarbeitende von NGOs, Kulturschaffende, Wissenschaftler:innen, Angehörige staatlicher Institutionen
Anfahrtsbeschreibung:
Der Ort Tutzing liegt knapp 40 km südlich von München am Westufer des Starnberger Sees.
Die Akademie verfügt über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen.
Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Mit dem PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg, von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing. In Tutzing ist der Weg zur Akademie ausgeschildert.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee, Hauptstraße, Schlossstraße.
Anmeldung:
Teilnahmegebühr: Für Teilnehmende der Tagung werden die Kosten für die An- und Abreise sowie die Übernachtung und Verpflegung in Tutzing von der Bundeszentrale übernommen.
Bitte beachten Sie, dass die Plätze für die Teilnahme an der Tagung begrenzt sind. Sie werden bei der Anmeldung gebeten, Ihre Motivation für eine Teilnahme darzulegen. Die Auswahl der Teilnehmenden erfolgt bis Mitte Mai. Sie werden dann Mitte bis Ende Mai über die Möglichkeit der Teilnahme informiert.
Sprache der Veranstaltung: Deutsch
Die Anmeldefrist endet am Sonntag, den 11. Mai 2025. Für Rückfragen zur Anmeldung, Teilnahme und Tagungsprogramm wenden Sie sich bitte an anmeldungen-moe@bpb.de.