Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

„Wir können es uns nicht leisten, gewisse Dinge zu vergessen“ – Ein Abend für Martin Pollack | bpb.de

„Wir können es uns nicht leisten, gewisse Dinge zu vergessen“ – Ein Abend für Martin Pollack Up to East. In Memoriam Martin Pollack

(© bpb)
Datum der Veranstaltung Freitag, 04. April 2025
Uhrzeit der Veranstaltung 19:00 – 21:00 Uhr
Ort der Veranstaltung taz Kantine
Download-Link: Termin herunterladen

Über die Veranstaltung

Der österreichische Journalist, Übersetzer und Osteuropa-Kenner Martin Pollack machte mit seinem seinen Büchern, Übersetzungen und Herausgaben in den vergangenen 40 Jahren eine breite Leserschaft im deutschsprachigen Raum mit der gewaltvollen Geschichte Osteuropas vertraut, brachte neue Stimmen der osteuropäischen Gegenwartsliteratur in die Öffentlichkeit, etwa als Übersetzer von Ryszard Kapuściński und Daniel Odija und trug insbesondere mit seiner Reportage „Der Tote im Bunker“ zur Auseinandersetzung mit familiären Verstrickungen während des Nationalsozialismus bei.

Als Vermittler zwischen Kulturen war es Martin Pollack ein zentrales Anliegen, Ostmitteleuropa in seiner Vielgestaltigkeit auf Dauer in der mitteleuropäischen Wahrnehmung zu verankern. Dabei wurde er nicht müde, auf die Ignoranz und Arroganz westlicher Stimmen zu verweisen und vor den Folgen dieser Ignoranz zu warnen. Bereits seit den frühen 2000er Jahren pflegte Martin Pollack einen intensiven Austausch zu ukrainischen Autoren und Übersetzerinnen, brachte die gesellschaftlichen Entwicklungen in der Ukraine zur Kenntnis und Stimmen von dort zu Gehör. Exotisierung und Hierarchisierung von Erfahrungen waren ihm fremd, er bemühte sich um die Herausstellung der historischen, kulturellen und sprachlichen Verflechtungen der europäischen Räume.

Im Januar 2025 ist Martin Pollack in Wien nach langer Krankheit gestorben. Am 04. April 2025 gedenken enge Mitstreiterinnen und Mitstreiter seiner als Autor und Übersetzer, als Kulturvermittler und Streiter für Europa – und als Freund. Sie lesen Pollacks und eigene Texte und teilen Erinnerungen.

Mit dabei sind unter anderem die ukrainische Fotografin und Autorin Yevgenia Belorusets, Martin Pollacks Wiener Freund und Historiker Gerhard Zeilinger, seine belarussische Übersetzerin Vera Dziadok und Oliver Zille, der frühere Direktor der Leipziger Buchmesse. Die US-amerikanische Historikerin und Osteuropaforscherin Marci Shore und der Schriftsteller Christoph Ransmayr schließen sich online an.

Moderiert wird der Abend von Martin Pollacks Weggefährtin und Freundin Katharina Raabe. Den Stream können Sie Externer Link: hier verfolgen.

Hinweise zur Veranstaltung

Veranstaltungsadresse:
taz Kantine
Friedrichstraße 21
10969 Berlin

Veranstalter:
Bundeszentrale für politische Bildung

Hinweise zur Teilnahme:
Teilnahmegebühr: Der Eintritt ist frei.
Aufgrund der begrenzten Raumkapazität wird um Anmeldung gebeten.

Sprache der Veranstaltung: Deutsch

Weitere Inhalte

Nationalsozialismus

Geschichte und Erinnerung

Kann man von deutschen Opfern reden, ohne in falsches Aufrechnen zu verfallen? Wie sollen wir erinnern? Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus bildet den Kern nachkriegsdeutscher…

Werkstatt

Zum Ende der Zeitzeugenschaft

Historikerin Dagi Knellessen über neue Wege der Holocaust-Vermittlung, die Macht persönlicher Geschichten und den Umgang mit Multiperspektivität im Klassenzimmer.