Internationale Konflikte in der Bildungspraxis
Auswirkungen internationaler Konflikte sind auch in Deutschland spürbar: Sie wecken Emotionen, beschäftigen Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe aus den unterschiedlichsten Gründen und werden politisch kontrovers, teilweise polarisiert diskutiert. Stets auch beeinflusst von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Diskursen hierzulande, machen sie auch vor der pädagogischen Praxis nicht halt. So haben zuletzt vor allem der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023 und die israelischen Angriffe auf Gaza und den Libanon mit hohen zivilen Opferzahlen auf beiden Seiten starke Reaktionen auch in Deutschland hervorgebracht. Der Konflikt wie auch die Reaktionen junger Menschen haben bei vielen pädagogischen Fachkräften Hilflosigkeit ausgelöst und Bedarfe an Angeboten sowohl zu inhaltlichen Aspekten und Hintergründen des Konflikts als auch zur Selbstvergewisserung und Stärkung der eigenen pädagogischen Haltung offenbart.
Dies beschränkt sich jedoch nicht auf diesen Konflikt und die vergangenen 1,5 Jahre. Ähnliches lässt sich auch mit Blick auf andere internationale Konflikte beobachten. Im Rahmen dieser Tagung sollen vor allem jene in den Blick genommen werden, die in Zusammenhang mit Islam, antimuslimischem Rassismus oder Islamismus stehen oder gestellt werden. Beispiele derartiger Konflikte sind neben dem israelisch-palästinensischen Konflikt die Verfolgung und Diskriminierung von muslimischen Menschen bspw. in China, Myanmar und Indien, der Tschetschenienkonflikt, die vielfältigen „Nahostkonflikte“ entlang ethnischer, konfessioneller, ideologischer oder (macht-)politischer Konfliktlinien und nicht zuletzt post- und neokoloniale Konflikte und Nord-Süd-Asymmetrien.
Die möglichen Folgen fehlender oder mangelhafter Thematisierung und Aufarbeitung von internationalen Konflikten, die junge Menschen mit oder ohne transnationale Zugehörigkeiten bewegen, sind vielfältig: Frustration und Abgrenzung aufgrund von (vermeintlichen) Doppelstandards, Marginalisierung, Empfänglichkeit für (islamistische) Opfernarrative, gruppenbezogener Hass, etc. Deshalb soll es bei der Tagung darum gehen, wie internationale Konflikte und Asymmetrien thematisiert werden können, wie Emotionen und unterschiedlichen Deutungen Raum gegeben werden kann und wie möglichen Konflikten in der Bildungspraxis pädagogisch begegnet werden kann. Vertieftes inhaltliches Wissen ist dabei sicherlich hilfreich und wissenszentrierte Inputs zu verschiedenen Konflikten werden Teil des Tagungsprogramms sein. Der Fokus liegt aber auf pädagogischer Haltung und praxisbezogenen Fragen und Hilfestellungen.
Hinweise zur Veranstaltung
Veranstaltungsadresse:
AZK Königswinter
Johannes-Albers-Allee 3
53639 Königswinter
Veranstalter:
Bundeszentrale für politische Bildung/bpb
Zielgruppe:
Die Veranstaltung richtet sich an Menschen, die in der Bildungspraxis aktiv sind, in erster Linie Multiplikator/-innen der politischen Bildung und der Sozialen Arbeit sowie Lehrkräfte.
Anmeldung: