Wie geht es weiter? Nach der politischen Zäsur der amerikanischen Präsidentschaftswahl wird diese Frage immer wieder gestellt. Sie betrifft sowohl die globale Sicherheit als auch die Zukunft der Demokratie – und das nicht nur in abstrakten Begriffen, sondern auch in konkreten Ländern, in denen derzeit um Demokratie gekämpft wird. Bald jährt sich der russische Angriff auf die Ukraine zum dritten Mal. Seit fast drei Jahren leisten die Ukrainerinnen und Ukrainer Widerstand gegen die russische Aggression, und es ist weiterhin unklarer denn je, wie der Krieg beendet werden kann. In einer Zeit großer Unsicherheiten schlägt der Historiker Timothy Snyder in seinem neuen Buch „Über Freiheit“ vor, die Begriffe Freiheit und Demokratie aus einer ethischen Perspektive zu betrachten und dadurch aktiv zu werden.
Über die Rolle gesellschaftspolitischer Prozesse in der Ukraine und den USA sowie über damit verbundene europäische Perspektiven werden wir mit Timothy Snyder sprechen. Timothy Snyder ist Professor für Geschichte an der Yale University und Permanent Fellow am Institut für die Wissenschaft vom Menschen in Wien. Zu seinen Büchern, die in mehr als vierzig Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden, gehören „Bloodlands“, „Black Earth“, „Der Weg in die Unfreiheit“, „Die amerikanische Krankheit“, „Über Tyrannei“ und „Über Freiheit“. Seine Arbeiten haben eine Vielzahl von Projekten inspiriert, darunter Posterkampagnen, Ausstellungen – u.a. im NS-Dokumentationszentrum –, Skulpturen, einen Punkrock-Song, einen Rap-Song, ein Theaterstück und eine Oper. Snyder ist außerdem in mehr als 50 Filmen und Dokumentationen aufgetreten.
Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „Am Ende der Zeit. Ukraine in der europäischen Geschichte zwischen Revolution, Krieg und Zukunft“, in dessen Rahmen die Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa der bpb Gespräche, Filmvorführungen und Posterkampagnen organisierte sowie ein Magazin zum 10. Jahrestag der Maidan-Revolution veröffentlicht.