Kinder der Revolution Persönlicher und politischer Wandel der Zivilgesellschaft
Einen Neustart der Politik nach dem Maidan 2014 zeichnete der Zug von Akteur:innen der ukrainischen Zivilgesellschaft ins Parlament und in die Regierung. Voller aktivistischer Energie versuchten sie, alte Strukturen zu ändern, Korruption zu bekämpfen und eine neue politische Kultur zu schaffen. Unter diesen Enthusiasten waren drei Freunde: Mustafa Nayem, Svitlana Zalishchuk und Serhiy Leshchenko. Die frischen Parlamentsabgeordneten wurden vom Filmregisseur Kristof Gerega mehrere Jahre begleitet, auch nach der Präsidentenwahl 2019, wo sich die Wege von den drei geschieden hatten. Der Dokumentarfilm „Generation Euromaidan – Sehnsucht nach Demokratie“, der 2023 erschien, erzählt von der politischen Transformation seiner Protagonist:innen und von den Ambivalenzen des Machtsystems in der Ukraine. Über die Filmerfahrung, den politischen Wandel nach der Revolution und dem Krieg sowie über die Möglichkeiten, die Politik zu demokratisieren, werden Svitlana Zalishchuk, Serhiy Leshchenko und Kristof Gerega sprechen.
Kristof Gerega ist Autor, Regisseur und Produzent bei SCHULDENBERGFILMS, einer Firma, die er 2013 mitbegründet hat. Sein erster Dokumentarfilm „NO LONGER OUR HOMELAND“; 2016, wurde beim SÃO PAULO INTERNATIONAL FILM FESTIVAL uraufgeführt und lief auf Filmfestivals in aller Welt.
Serhiy Leshchenko ist ehemaliges Mitglied des ukrainischen Parlaments (2014-2019) und war von 2000 bis 2014 als investigativer Journalist und stellvertretender Chefredakteur der Ukrainska Pravda tätig. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet. Er gilt als Experte für Korruptionsbekämpfung und war Initiator mehrerer Kampagnen für Transparenz im Parlament. Im Jahr 2019 wurde er in den Aufsichtsrat der ukrainischen Eisenbahnen berufen. Derzeit ist er Berater von Andriy Yermak.
Svitlana Zalishchuk ist eine ukrainische Politikerin, Aktivistin und Journalistin. Derzeit ist sie Beraterin des Vorstandsvorsitzenden vom staatlichen Konzern Naftogas. Sie war Beraterin des stellvertretenden Premierministers der Ukraine für die europäische und euro-atlantische Integration. Im Jahr 2019 beriet sie den ukrainischen Premierminister in Fragen der Außenpolitik. Zalishchuk wurde von 2014 bis 2019 in das ukrainische Parlament gewählt und war in dieser Zeit auch Mitglied des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten. Ihr politisches Profil umfasst die Bereiche Außenpolitik, Energiesicherheit, Korruptionsbekämpfung und Geschlechtergleichstellung.
Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „Am Ende der Zeit. Ukraine in der europäischen Geschichte zwischen Revolution, Krieg und Zukunft“, in dessen Rahmen die Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa Gespräche, Filme, Zine und Posterkampagnen organisiert. Die Gesprächsreihe „Am Ende der Zeit“ findet in Berlin vom 14. November bis 12. Dezember statt. Sie besteht aus fünf Gesprächen mit Historikern, Soziologen, Anthropologen und Journalisten über Revolutionskriege, postrevolutionäre Politisierung, Gerechtigkeit und transatlantische politische Dynamik im Sinne einer sicheren Zukunft.
Hinweise zur Veranstaltung
Veranstaltungsadresse:
Bundeszentrale für politische Bildung
Veranstaltungssaal im 4. OG
Friedrichstr. 50
10117 Berlin
Veranstalter:
Bundeszentrale für politische Bildung
Anfahrtsbeschreibung:
Bundeszentrale für politische Bildung
Friedrichstraße 50 / Checkpoint Charlie
10117 Berlin
Der Veranstaltungsaal befindet sich im 4. OG und ist mit dem Fahrstuhl erreichbar.
Bei einer Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Linien U2 und U6 bis zur Station Stadtmitte zu empfehlen.
Anmeldung:
Teilnahmegebühr: Der Eintritt ist frei.
Aufgrund der begrenzten Raumkapazität wird um Anmeldung gebeten.
Die Veranstaltung findet auf Ukrainisch und Deutsch mit Simultanverdolmetschung statt.
Interner Link: Jetzt anmelden