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Radikale Routen: Rechtsextremismus in der organisierten Kriminalität der Motorradclubs Fachtage zu Organisationsstrukturen, Ideologien und Zielen einer heterogenen Szene
Über die Veranstaltung
Die Verbindung zwischen Bikergangs und Rechtsextremismus erscheint auf den ersten Blick eher fremd. Motorradclubs, wie sie sich in den USA gründeten und in den 1970er Jahren auch in Deutschland Fuß fassten, definieren sich selbst oft als nach innen gerichtet loyale Gruppe, unabhängig von der Herkunft ihrer Mitglieder. Gerade bei „Outlaw Motorcycle Clubs“ (OMC) war das der propagierte Markenkern: Gegen die Regeln, frei von Zwängen, jeder für jeden. Die OMC, deren Anhänger sich selbst auch als „Onepercenter“ bezeichnen, haben sich in Deutschland zu festen Größen der organisierten Kriminalität entwickelt, manche Gruppen sind tief in Erpressung, Zuhälterei und Drogenhandel verstrickt.
So fern es auch auf den ersten Blick wirken mag, Rechtsextremismus ist dieser Szene nicht fremd. In vielen englischsprachigen Ländern ist die Verbindung von rechtsextremer Ideologie und hierarchisch organisierten OMC schon lange bekannt, in den USA, Großbritannien, Australien und Neuseeland bestehen beispielsweise Abteilungen des Aryan Nations Sadistic Souls Motorcycle Club. Auch Deutschland sind rechtsextreme „Onepercenter“ nicht fremd: Schon Ende der 2000er gründete sich in Mecklenburg-Vorpommern der mittlerweile aufgelöste „Schwarze Schar MC“, 2015 wurde mit der „Oldschool Society“ eine rechtsterroristische Gruppierung in Form eines OMC aufgedeckt und in Thüringen wurden im März Mitglieder der „Turonen“ wegen Drogenhandels zu hohen Haftstrafen verurteilt. Spätestens mit der Festnahme eines rechtsextremen deutschen „Bandido“-Mitglieds, der versuchte, mit Maschinenpistolen nach Österreich einzureisen und dessen Verhaftung sich 2023 die Aufdeckung eines riesigen Lagers an Waffen, Munition und NS-Devotionalien anschloss, stellt sich die Frage: Wie groß ist die Bedrohung durch Rechtsextremismus in „Outlaw Motorcycle Clubs“? Welche Ideologie verfolgen sie und welche Strukturen lassen sich in welchen Regionen ausmachen?
Hinweise zur Veranstaltung
Veranstaltungsadresse:
Zoom
Veranstalter:
Bundeszentrale für politische Bildung/bpb
Zielgruppe:
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Sicherheitsbehörden, kommunalen Verwaltungen, der Justiz sowie interessiertes Fachpublikum