Was von der Wismut bleibt – Stadtteilrundgang Eine Veranstaltungsreihe zur Wismut-Vergangenheit in Gera-Bieblach
Die Wismut in Bieblach – Alles vor Ort
Der Bieblacher Hang wurde 1957 als Bergarbeitersiedlung geplant (Bauzeit: 1960 – 1985). Was bleibt von der ersten industriell geplanten und erbauten Wohnsiedlung in Thüringen? Mit dem aus Gera stammenden Künstler Christoph Liepach Infrastruktur und Kunst in Alt-Bieblach neu entdecken.
Zur Veranstaltungsreihe
In der fünfteiligen Veranstaltungsreihe wollen wir uns der Wismut im Allgemeinen sowie Bieblach und der Gegend um Ronneburg im Speziellen widmen und uns so der Geschichte und Gegenwart der Wismut gemeinsam nähern.
Was war die Wismut? Wie erinnern sich ehemalige Wismut-Arbeiterinnen und -Arbeiter an diese Zeit und an ihre Arbeit? Wo wird die Kunst der Wismut-Zeit am Bieblacher Hang sichtbar und was ist seitdem verschwunden? Wie wurde und wird die Wismut in den Medien dargestellt? Wie wurde und wird mit den Folgen für die Umwelt umgegangen? Was bleibt vom Uranerzabbau in Ronneburg und Umgebung und was von den ‚verschwundenen Dörfern‘? Und wie geht es nun weiter mit dem Erbe der Wismut?
Was ist die Wismut?
Im Juli 2023 wurde der letzte Schacht, der sich in Hand der Wismut GmbH befindet, geflutet und verfüllt. Damit wird ein weiteres Kapitel in der bewegten Geschichte des Uranerzabbaus in der Region geschlossen, das 1991 mit der Gründung der Wismut GmbH zur Sanierung der Bergbau- und Aufbereitungsstandorte in Sachsen und Thüringen begann.
Die Wismut AG (ab 1954 Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft Wismut (SDAG Wismut)) war zwischenzeitlich der viertgrößte Uranproduzent der Welt. Gegründet, um Reparationszahlungen an die UdSSR zu decken, unterlagen Aktivitäten in Verbindung mit den Wismut-Betrieben strengster Geheimhaltung.
Zwischen 1946 und 1990 wurden über 200.000 Tonnen Uran von Wismut-Betrieben an die Sowjetunion geliefert. In den Hochzeiten beschäftigte die SDAG Wismut 100.000 Menschen unter teils widrigsten Arbeitsbedingungen. Noch heute sind die Spätfolgen der Arbeit im Werk zu spüren.
Bekannt als der ‚Staat im Staate‘ betrieb die SDAG Wismut u. a. eigene Schulen, Einkaufszentren, Sportvereine und Krankenhäuser. Auch etwa 4.300 Kunstwerke sammelten sich im Besitz der SDAG Wismut über die Jahre hinweg an.
Die Hinterlassenschaften der Uranerzförderung und Aufbereitung sind an den Bergbau- und Aufbereitungsstandorten in Ronneburg, Seelingstädt, Crossen, Aue/ Schlema, Pöhla, Königstein und Dresden-Gittersee bis heute sichtbar.
Hinweise zur Veranstaltung
Veranstaltungsadresse:
Startpunkt des Stadtteilrundgangs:
Parkplatz Gagarinstraße 107, Ecke Trebnitzer Straße
Veranstalter:
Bundeszentrale für politische Bildung gemeinsam mit dem Externer Link: Stadtteilbüro Bieblach, begleitet durch die Externer Link: StadtStrategen. Bürogemeinschaft für integrative Stadtentwicklung
Zielgruppe:
interessiere Bürger/-innen
Hinweise zur Teilnahme:
Teilnahmegebühr: kostenfrei