Tag 1, 21. Oktober
13:00 Begrüßung durch Christiane Dusch, Leiterin des Referats 514 (Digitale Medien) der Landeszentrale für politische Bildung NRW, und Vorstellung des Awareness-Teams
13:30 Keynote: Prof. (em.) Dr. Wolfgang Sander
“Digitalisierung und politische Bildung - eine Verhältnisbestimmung”14:30 Kurze Einführungen ins Thema und Einordnung aus den Fachdisziplinen mit Uta Löhrer, Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und Dr. Guido Bröckling, JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis.
15:00 Pause
15:30 Workshops mit Vertreter/-innen der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW e.V., Amadeu Antonio Stiftung, JFF, Medienlotsinnen, Politikneugedacht, TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften. Open Science Lab, Universität Leipzig und weiteren.
Weitere Infos siehe Menü „Workshops“18:30 Abendessen
19:30 Zusammenfassung und fachliche Einordnung durch Souad Lamroubal
20:15 Informeller Ausklang im GSI
Moderation: Kristin Narr
Workshops am 21.10.
Wikiversum als Chance für eine partizipative Erinnerungskultur?
Informationen von Wikimedia-Projekten wie Wikipedia verbreiten sich stark und sind für die Erinnerungskultur von Relevanz. Die Projekte „Gestapo.Terror.Orte“ und "WikiRemembrance" loten aus, wie digitale Erinnerungskultur basierend auf Wikimedia-Projekten funktionieren kann. Nach Einblicken in diese Projekte wollen wir im Rahmen eines World-Cafés diskutieren: Wie kann ein sensibler Umgang mit Daten marginalisierter Gruppen aussehen? Wie können möglichst viele an Wikimedia basierten Projekten teilhaben? Wie kann der (Re-)Produktion von Diskriminierung in Metadaten entgegengetreten werden?
Mit: Lisa Groh-Trautmann und Lambert Heller (TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften. Open Science Lab)
TikTok als Plattform für politische Bildung? Impulse und Methoden für die Förderung einer aufgeklärten Mediennutzung in der pädagogischen Praxis.
Längst findet auf TikTok neben Tänzen und Trends Politik statt: Ein ausgefeilter Algorithmus verbreitet Informationen und Meinungen aus allen politischen Richtungen. Für die Demokratiebildung von Heranwachsenden birgt das Risiken, aber auch Chancen – wenn sie zu einem kritischen Umgang befähigt werden: Im Workshop vermittelt Sophie Weller (Die Medienlotsinnen) Einblicke in die Mechanismen und politischen Dimensionen von TikTok und deren Einflüsse auf die Werte- und Meinungsbildung. Dabei bekommen Pädagog/-innen vielseitige Methoden für eine praxisnahe politische Medienbildung an die Hand.
Mit: Sophie Weller (Medienlotsinnen)
PoliTikTok: Zwischen "What`s in my Aktenkoffer" und digitalem Wahlkampf – (Un)demokratischen Narrativen mit eigenem Content begegnen.
Der erste Teil des Workshops thematisiert die Schnittstelle von politischer Bildung und Medienpädagogik durch die Analyse des digitalen Wahlkampfs auf TikTok und den Umgang mit Wahlverfälschungsnarrativen, die auf der Plattform in audiovisuellen Formaten auftreten. Das Projekt demo:create hat den digitalen Wahlkampf auf TikTok beobachtet, analysiert und in Bildungsmaterialien übersetzt. In diesem Workshop stellt demo:create die Ergebnisse vor und gibt dabei auch Einblicke in die eigene Content-Produktion. Im zweiten Teil erfahren die Teilnehmenden, wie man selbst erfolgreich PoliTiktoks erstellt. Sie werden sogar am Ende des Workshops ihre erste eigene Hook schreiben. Unterfüttert wird das ganze durch exklusive TikTok-Insights des Politikblogs „Politikneugedacht“.
Mit: Leòn Eberhardt (Politikneugedacht) & Charlotte Lohmann (Amadeu Antonio Stiftung)
„Nach den Rechten geschaut“ – Kampagnenformate auf Social Media zur Demokratieförderung!?
Antipluralistische und demokratiefeindliche Botschaften werden von rechtsextremen Akteur/-innen bewusst auf jugendaffinen Online-Plattformen gestreut. Dabei bedienen sie sich verschiedener Themen und Formate, die für junge Menschen attraktiv sind – oft unerkannt und subtil. Das Projekt “Der Elefant im Raum” möchte für diese Herausforderung mit dem Kampagnen-Format “Nach den Rechten geschaut” sensibilisieren. Im Workshop schauen wir uns die Ansätze und Herangehensweisen des Projektes genauer an und diskutieren über mögliche Wirkungsfaktoren, Herausforderungen und Chancen der medienpädagogischen Content-Produktion auf Social Media im Themenfeld der politischen Bildung.
Mit: Raphaela Müller und Lisa Mutschke (JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis)
Pluralismus im Zeitalter der Sozialen Netzwerke und der Künstlichen Intelligenz stärken
Der Workshop lädt zur interaktiven Auseinandersetzung mit Pluralismus und Diskriminierung an der Schnittstelle zur politischen Medienbildung ein. Medienkompetenz und -kritik sind im Kontext der Mediatisierung, Künstlicher Intelligenz (KI) und dem Einfluss von Algorithmen unverzichtbare Instrumente einer zeitgemäßen politischen Bildung. Im Fokus stehen u.a. der Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe und die damit verbundenen Herausforderungen wie Chancen. Gemeinsam soll ein Kriterienkatalog zu einem diskriminierungskritischen Einsatz von Sozialen Medien und KI erarbeitet werden.
Mit: Laura Greulich (Universität Leipzig, Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung) und Saskia Warburg (Institut für Kindheits- und Schulpädagogik)
Bildung und digitaler Kapitalismus
Die fortschreitende Digitalisierung bringt tiefgreifende und strukturelle Umbrüche für die Gesellschaft mit sich. Kritische Analysen verdeutlichen, dass Formen eines digitalen Kapitalismus eine enorme Konzentration von Kapital, Wissen und Macht hervorgebracht haben, die auf wenige große Tech-Unternehmen konzentriert sind. Die Finanzierung erfolgt mit den persönlichen Daten der Nutzer*innen und betrifft auch das Bildungssystem. Der Workshop beleuchtet den Stand der Dinge, stellt mögliche Vermittlungs- und Projektmethoden für die Bildungsarbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen vor und öffnet eine Diskussion über gesellschaftliche, politische, medienpädagogische und bildungsrelevante Implikationen.
Mit: Conny Crumbach (jfc Medienzentrum Köln), Bernward Hoffmann (FH Münster), Horst Pohlmann (Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW e.V.) und Valentin Scholz (jfc Medienzentrum Köln)
Kritisches Denken fördern – Schüler/-innen gegen Desinformation wappnen und für KI fit machen!
Im Workshop wird gezeigt, wie Schüler/-innen die Kompetenzen vermittelt werden können, um Falsch- und Desinformation selbständig als solche zu enttarnen und den bewussten Umgang mit seriösen Nachrichtenquellen zu erlernen. Referent André Schünke berichtet im über seine Arbeit für die gemeinnützige Organisation „Lie Detectors“, die sich dem Kampf gegen Falsch- und Desinformation verschrieben hat. Er berichtet aber auch aus seiner Perspektive eines erfahrenen Radio- und TV-Nachrichtenjournalisten über die veränderte Mediennutzung junger Menschen – und über Wege, sie (wieder) für vertrauenswürdigen Journalismus zu begeistern.
Mit: André Schünke (seit 20 Jahren Nachrichten-Redakteur und Moderator im NDR und bei der tagesschau)
Triggerpunkte auf TikTok und Co.: Wie verhandeln wir Konflikte in und mit Medien besser?
Das Projekt Was wäre, wenn?! beschäftigt sich mit der demokratischen Aushandlung von Konflikten in und mit Medien. Im Workshop sehen wir uns aktuelle Beispiele zu Konflikten auf TikTok und Co. an, Blicken auf die zentralen Inhalte der entstandenen Expertise, testen Methoden, z. B. wie mit KI-Chat-Bots spielerisch zu Konfliktkompetenz gearbeitet werden kann und geben Einblick in Erkenntnisse aus den Projektaktivitäten.
Mit: Nicole Rauch (JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis)
Tag 2, 22. Oktober
09:00 Kurze Einführungen ins Thema, Rückblick auf Tag eins und Zusammenfassung der Workshops
09:30 Barcamp
12:30 Mittagessen
13:30 Abschluss-Keynote: Prof. Dr. Inken Heldt (Universität Passau)
"Unter der Benutzeroberfläche: Aufgaben und Herausforderungen der Politischen Bildung an der Schnittstelle von Digitalität und Demokratie"
Anschließend Fish-Bowl mit Inken Heldt und Souad Lamroubal14:45 Verabschiedung
15:00 Ende