Schöne Ausländerkinder Über das Gehen, Kommen und Bleiben zwischen Ost und West
Das Abendprogramm „Schöne Ausländerkinder. Über das Gehen, Kommen und Bleiben zwischen Ost und West“ stellt Fragen, die in der politischen Debatte um Migration oft untergehen. Mit Humor, skurriler Magie, Mitgefühl und feiner Beobachtung, all dies gewürzt mit ukrainischen und belarussischen Klängen, erzählen unsere Gäste von (post-)migrantischen Lebenswelten - vom Gefühl des Fehl-am-Platz-Seins, von Einsamkeit und der Erfahrung von Nähe und Distanz, von Krieg, von familiären Beziehungen, von Heimat und Fremdheit.
Präsentiert werden Neuerscheinungen von Autor:innen und Filmemacher:innen, die in zwei Ländern und mindestens zwei Welten leben: in Deutschland und der Ukraine, Österreich und Serbien, Österreich und Montenegro sowie in Finnland und dem Kosovo. Sie sprechen darüber, ob es so etwas wie ein postmigrantisches Lebensgefühl überhaupt gibt und was es kostet, sich ein neues Leben aufzubauen.
Moderiert von Salwa Houmsi
Mit Toxische Pommes, Lana Lux, Barbi Marković, Pajtim Statovci, Inga Pylypchuk und Mila Zhluktenko.
Musikalische Begleitung von Moloch & Nadiya (ukrainischer Diaspora Soul) und Mustelide (Sängerin, Songwriterin und elektronische Pop-Prinzessin aus Belarus).
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt, ohne Verdolmetschung.
Programm
18:30-19:30 How Far is Close / Waking up in Silence. Ukrainisch-deutsche Dokumentarfilme im Studio
20:00 - 22:00 Über das Gehen, Kommen und Bleiben. Mit Toxische Pommes, Lana Lux, Barbi Marković, Pajtim Statovci, Inga Pylypchuk und Mila Zhluktenko. Moderiert von Salwa Houmsi und musikalisch begleitet von Moloch & Nadiya.
Ab 22:00 Get-together. Mit Musik von Mustelide – elektronische Pop-Prinzessin aus Belarus.
Salwa Houmsi
Salwa Houmsi ist Journalistin und Moderatorin. Bis 2019 war sie Host des preisgekrönten Formats „Jäger und Sammler“ von Funk. Für ihren Beitrag zu „Frauen im Pop – Wo ist die Gleichberechtigung“ gewann sie den International Music Journalism Award. Sie ist derzeit unter anderem Moderatorin bei „Aspekte“ und wurde für ihr Format „13 Fragen“ mit dem deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.
Toxische Pommes
Toxische Pommes heißt im wahren Leben Irina, ist Anfang 30 und arbeitet als Juristin in Wien. Sie hat Hunderttausende Follower auf TikTok und Instagram und spielt ihr Kabarettprogramm "Ketchup, Mayo & Ajvar" vor ausverkauften Häusern. Ihr erster Roman „Ein schönes Ausländerkind“ erschien ganz aktuell in diesem März.
Lana Lux
Lana Lux ist eine deutschsprachige Schriftstellerin, Illustratorin und Moderatorin ukrainisch-jüdischer Herkunft. Sie ist 1986 in Dnipro geboren, emigrierte 1996 ins Ruhrgebiet und lebt seit 2010 in Berlin. 2017 ist ihr Debütroman Kukolka erschienen, 2020 ihr zweiter Roman Jägerin und Sammlerin. Ihr neuester Roman „Geordnete Verhältnisse“ erschien im Februar 2024.
Barbi Marković
Barbi Marković, geboren 1980 in Belgrad, studierte Germanistik, lebt seit 2006 in Wien. 2009 machte Marković mit dem Thomas-Bernhard-Remix-Roman „Ausgehen“ Furore. 2016 erschien der Roman „Superheldinnen“, für den sie den Literaturpreis Alpha, den Förderpreis des Adelbert-von-Chamisso-Preises sowie 2019 den Priessnitz-Preis erhielt. 2017 las Barbi Marković beim Bachmann-Preis. Zahlreiche Kurzgeschichten, Theaterstücke und Hörspiele. 2023 erhielt Barbi Marković den Kunstpreis Berlin für Literatur. Zuletzt im Residenz Verlag erschienen: „Die verschissene Zeit“ (2021) und „Minihorror" (2023).
Pajtim Statovci
Pajtim Statovci, geboren 1990, ist ein finnisch-kosovarischer Schriftsteller. Mit zwei Jahren zog er mit den albanischen Eltern aus dem Kosovo nach Finnland. Er lebt in Helsinki und hat Vergleichende Literaturwissenschaft studiert. Statovci wird als Shootingstar und großer europäischer Autor von der internationalen Kritik euphorisch gefeiert, sein Werk ist vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem »Helsinki Writer of the Year«-Preis. Derzeit arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität von Helsinki.
Inga Pylypchuk
Inga Pylypchuk, geboren 1986 in Kyjiw (Ukraine), lebt und arbeitet als Dokumentarfilmemacherin und Journalistin in Berlin. Sie hat Germanistik und Neogräzistik in Kyjiw studiert. 2011 schloss sie einen Masterstudiengang in Vergleichender Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin ab und 2013 ein Volontariat an der Axel Springer Akademie für Journalismus. 2019 hat sie ihr Studium als Dokumentarfilmregisseurin an der filmArche in Berlin begonnen. Zwischen 2013 und 2019 schrieb sie aus Berlin und Kyjiw u.a. für "Die Welt", "Welt am Sonntag", "Focus" und ostpol, das Magazin der Medien-NGO n-ost. Sie ist Ko-Autorin des Films „Anja und Serjoscha“ (2018, von Ivette Löcker für 3sat, „Ab18!“) und "Generation Euromaidan – Sehnsucht nach Demokratie" von Kristof Gerega (ZDF, „Das kleine Fernsehspiel“, ausgezeichnet mit dem Publikumspreis beim Deutschen Dokumentarfilmpreis 2023).
Mila Zhluktenko
Mila Zhluktenko wurde in Kyiv, Ukraine, geboren und studiert Dokumentarfilm an der HFF München. Ihre Filme wurden auf mehreren internationalen Festivals gezeigt, unter anderem auf dem International Documentary Film Festival Amsterdam, auf dem San Sebastian Film Festival, bei der MoMA DocFortnight und bei Visions du Réel in Nyon. "Opera Glasses" wurde bei DOK Leipzig mit der Goldenen Taube ausgezeichnet.Für den Film „Waking up in solence“ führte sie bereits zum zweiten Mal Ko-Regie mit dem Filmemacher Daniel Asadi Faezi.
Moloch & Nadiya
Moloch & Nadiya alias Melanka Piroschik und Alex Korus haben sich in der jungen Musikszene Leipzigs kennengelernt. Als Kind ukrainischer Einwanderer möchte Melanka Piroschik den Blick für die Schönheit der Kultur ihrer Heimat öffnen. Die Sängerin, Komponistin und politische Aktivistin arbeitet in verschiedenen Musik- und Theaterprojekten. Alex Korus ist Multiinstrumentalist, Komponist und Musikpädagoge. Seit dem Abschluss seines Studiums an der Hochschule für Musik & Theater sowie der Universität Leipzig lebt er in Wien.
Moloch & Nadiya verstehen sich als politisch agierende Künstler. So handeln die Stücke ihres Debütalbums „E T H E R“ auch davon, dass ukrainische Musik aufgrund des Krieges in der Diaspora am Leben gehalten und weiterentwickelt wird.
Mustelide
Mustelide wurde in Belarus geboren und lebt in Berlin. Die Sängerin, Songwriterin und Produzentin erschafft in ihrer Musik mit Hilfe von Umgebungssamples, analogen Synthesizern und Gesang in verschiedenen Sprachen eine Welt voller eigenartiger Klänge, Figuren und Bilder.
Hinweise zur Veranstaltung
Veranstaltungsadresse:
LOFFT. Das Theater
Spinnereistr. 7
Halle 7
04179 Leipzig
Externer Link: www.lofft.de
Veranstalter:
bpb/Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa
Zielgruppe:
Interessierte Bürgerinnen und Bürger; Multiplikator/-innen
Hinweise zur Teilnahme:
Teilnahmegebühr: kostenfrei
Aufgrund begrenzter Platzkapazitäten bitte wir um Anmeldung.