Collecting Voices: Ukrainian Cinema Confronting the Unspeakable Up To East goes Berlinale
Die Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa der Bundeszentrale für Politische Bildung ist am 19.02.2024 um 17:00 Uhr mit ihrer Reihe Up to East zu Gast auf der Berlinale.
Wie sammelt man die Geschichten von Menschen mitten im Krieg, und wie stellt man sicher, dass ihre Stimmen - wie auch die eigenen - gehört und geschützt werden? Das sind Fragen, mit denen sich Filmschaffende seit jeher auseinandersetzen, und die seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch dringlicher geworden sind.
Mehrere Regisseur:innen sind unter hohen persönlichen Risiken an die Front gegangen. Zwei von ihnen, Oksana Karpovych und Roman Bondarchuk, präsentieren ihre Filme „Intercepted“ und „The Editorial Office“ im diesjährigen Programm des Berlinale Forums. Gemeinsam mit der Ko-Kuratorin der Kyiv Critics' Week, Daria Badior, sprechen sie darüber, wie Filmschaffende, Journalist:innen, Archivar:innen, Festivalleiter:innen, Fixer:innen und Aktivist:innen unter Kriegsbedingungen arbeiten und Zeugnisse von Menschen sammeln und verarbeiten.
Das Gespräch wird moderiert von Kateryna Mishchenko, Referentin der Bundeszentrale für politische Bildung.
Die Veranstaltung findet im Rahmen von Berlinale Talents sowie in Zusammenarbeit mit Berlinale Forum statt.
Das Gespräch wird in englischer Sprache geführt.
Oksana Karpovych lebt und arbeitet als Filmautorin, Regisseurin und Fotografin in Kyjiw und Montreal (Quebec.) Sie ist ausgebildete Kulturwissenschaftlerin und Produzentin. Ihr Debüt-Dokumentarfilm „Don't Worry, the Doors Will Open“ gewann den New Visions Award auf dem RIDM Festival in Montreal 2019 und erhielt eine lobende Erwähnung in der Kategorie "Emerging Canadian Filmmaker" bei den Hot Docs 2020. Nach „Storms are Whispering“ ist „Intercepted“ ihr zweiter Dokumentarfilm in Spielfilmlänge.
Roman Bondarchuk ist Autor, Kurator und Regisseur. Der Absolvent der staatlichen Universität für Theater, Kino und fernsehen in Kyjiw hat eine Reihe von Kurzfilmen, Dokumentarfilmen und Musikvideos gedreht. Zu seinen bekanntesten Filmen, die nationale und internationale Auszeichnungen erhalten haben, gehören „Volcano“, "Euromaidan. Rough cut" und "Ukrainian Sheriffs". Bondarchuk war auch an zahlreichen Fernsehproduktionen beteiligt, unter anderem beim ZDF und bei ARTE.
Darija Badior lebt und arbeitet als Kritikerin, Redakteurin und Journalistin in der Ukraine. Von 2011 bis 2021 arbeitete sie als Redakteurin bei LB.ua, einem der bekanntesten Online-Portale der Ukraine. Seit 2016 war sie Kulturredakteurin und schrieb über Film-, Kultur- und Gedenkpolitik. Sie ist Mitkuratorin des internationalen Filmfestivals „Kyiv Critics‘ Week.“ Sie gehört zu den Gründerinnen der NGO „Coalition for Culture“, die die Kulturpolitik in der Ukraine analysiert. Im Jahr 2018 war sie Mitbegründerin des Verbands der ukrainischen Filmkritiker:innen.
Kateryna Mishchenko ist Essayistin, Übersetzerin und Verlegerin. Sie hat als Dolmetscherin, u.a. für NGOs im Bereich der Menschenrechte, gearbeitet und war Herausgeberin der Zeitschrift für Literatur, Kunst und Gesellschaftskritik »Prostory«. Sie kuratiert Veranstaltungen an der Schnittstelle von Kunst und Politik und schreibt Essays. Ihre Texte erschienen in internationalen Zeitschriften, Anthologien sowie als Buch: »Ukrainische Nacht/Ukrainian Night/Ukrajinska nitsch« (2015). Zusammen mit Katharina Raabe ist sie Herausgeberin von »Aus dem Nebel des Krieges: Die Gegenwart der Ukraine« (Suhrkamp, 2023). Seit Dezember 2023 ist sie Referentin für die Ukraine in der Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa der Bundeszentrale für politische Bildung.
Hinweise zur Veranstaltung
Veranstaltungsadresse:
HAU Hebbel am Ufer, HAU2
Hallesches Ufer 34
10963 Berlin
Veranstalter:
Bundeszentrale für politische Bildung
Anmeldung:
Teilnahmegebühr: Eintritt: 13,00 € (ermäßigt: 9,00 €) Erwerb im Ticketshop der Berlinale