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Macht und Ohnmacht | bpb.de

Macht und Ohnmacht Abschluss der Streamingreihe "Mach(t)barkeit - Zum Status quo der Freien Szene" von bpb und Nachtkritik

Datum der Veranstaltung Montag, 06. März 2023
Uhrzeit der Veranstaltung 20:00 – 22:00 Uhr
Ort der Veranstaltung Livestream auf nachtkritik.plus
Download-Link: Termin herunterladen

Über die Veranstaltung

Theater ist als soziale Tatsache im öffentlichen Raum immer schon politisch. Der künstlerische Ausdruck und die Perspektiven, in denen es seine Gegenstände zur ästhetischen Begutachtung freigibt, beeinflusst unser Nachdenken über Gesellschaft im Ganzen. Das gilt selbst für diejenige Kunst, die eigentlich nur l'art pour l'art sein möchte.

In einem engeren Sinne wird Theater umso deutlicher politisch, je expliziter es gesellschaftliche Verhältnisse aufgreift. In diesem Feld des konkret politischen Theaters findet sich heute eine ganze Bandbreite an wichtigen Erscheinungen. Von stärker immanenten ästhetischen Positionen, die außerkünstlerische Themenreservoirs mit großer Diskretion spiegeln, bis hin zu dezidierten Eingriffen in den öffentlichen Raum, die die Grenze zwischen Kunst und politischer Aktion verwischen.

Das Gespräch zu "Macht und Ohnmacht" stellt drei paradigmatische Positionen des zeitgenössischen politischen Theaters vor: María Giacaman arbeitet mit ihrer Gruppe what about:fuego an der Frage, wie sich die Darstellungskunst der Bühne von der massenmedialen Aufarbeitung politischer Ereignisse absetzen und wie sie dabei intersektionale Perspektiven in den Produktionsprozess aufnehmen kann. Christiane Mudra steht für ein avanciertes Recherchetheater, das Formen von Interaktivität und Zuschauerpartizipation für die Erarbeitung politischen Wissens fruchtbar macht. Jean Peters hat mit seinem Peng!Kollektiv eine Interventionskunst entwickelt, die im Grenzbereich zwischen Journalismus, politischem Aktivismus und Kunst operiert.

Das Gespräch "Macht und Ohnmacht" fragt, wie man künstlerisch Player und Verantwortlichkeiten im politischen Feld adressiert und wie Kunst unsere Wahrnehmung politischer Wirklichkeit verändert. Es richtet den Blick zugleich auf den Produktionsprozess und die Erarbeitung der künstlerischen Perspektiven: Unter welchen Rücksichtnahmen werden heute Theaterarbeiten entwickelt? In welche Konfliktzonen geraten sie mit ihren unterschiedlichen Herangehensweisen? Wie wirksam wird politische Kunst?

Den Talk mit María Giacaman, Christiane Mudra und Jean Peters moderiert Christian Rakow (nachtkritik.de).

Das Gespräch bildet den Abschluss der vierteiligen Streaming-Reihe "Mach(t)barkeit. Zum Status Quo der Freien Szene", die nachtkritik.de und die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) seit 12. April 2022 veranstaltet haben. Die Reihe ist thematisch an das Festival "Politik im freien Theater" angebunden, das die Bundeszentrale für politische Bildung in dreijährigem Turnus veranstaltet. Die 11. Festival-Ausgabe fand unter dem Motto "Macht" vom 29. September bis 8. Oktober 2022 in Frankfurt am Main in Kooperation mit dem Künstlerhaus Mousonturm, dem Schauspiel Frankfurt und der Festival-AG Frankfurt statt.

Die Diskussion wird am Montag, 6.3., ab 20 Uhr live auf Externer Link: nachtkritik.plus gestreamt und von einem Chat begleitet. Sie wird anschließend auch on Demand abrufbar sein.

Christiane Mudra ist Autorin, Regisseurin, Journalistin, Schauspielerin und Gründerin von investigative theater, sie lebt und arbeitet in München und Berlin. Sie arbeitete zu den Themen Rechtsextremismus, Nachrichtendiensten, Überwachung, Verschwörungsideologien und Misogynie. Sie war u.a. langjährige Beobachterin des NSU-Prozesses und mehrerer Untersuchungsausschüsse. 2021 schrieb und produzierte sie zwei Folgen der Podcastreihe "Terrorismus – Strategie des Schreckens" der bpb. 2017 inszenierte sie in Brasilien eine Neufassung von "yoUturn- ein Überwachungsexperiment" mit brasilianischen Schauspieler/innen und Aktivist/innen, in dem sie sich mit der brasilianischen Militärdiktatur und der Rolle von VW auseinandersetzte. 2012 war sie Artist in Residence bei der Biennale di Venezia.

Jean Peters ist Journalist, Autor, Aktionskünstler und Gründungsmitglied des Peng!Kollektivs, mit dem er 2018 den Aachener Friedenspreis gewann. Er arbeitete in seinen Recherchen mit Correctiv und war als Autor von Jan Böhmermanns Sendung "ZDF Magazin Royale" tätig. Peters ist Dozent an der Universität Köln, der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf und bei den Berliner Festspielen. Mit dem Peng!Kollektiv kaperte er unter anderem die ein Firmenevent von Shell, manipulierte die Kommunikation von Vattenfall oder gründete einen Aussteigerverein für Geheimdienstmitarbeiter/innen namens Intelexit. Als Clown verkleidet warf er 2016 eine Torte auf die AfD-Politikerin Beatrix von Storch und rief in dem Zuge den "Tortalen Krieg" aus. 2018 war er Mitbegründer der Seebrücke, einer Bewegung zur Entkriminalisierung von Seenotrettung.

María Giacaman studiert am Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur der Universität Hildesheim. Sie ist Mitgründerin und Regisseurin des Kollektivs what about: fuego, dem Künstler/innen aus Basel, Berlin, Hildesheim, Puerto Varas und Stuttgart angehören. Es arbeitet kollaborativ an politischen und globalen Themen, immer mit einer interkulturellen, intersektionalen Perspektive. Ihre erste Produktion "Kriegsrahmen" war 2021 zum Festival "Politik im freien Theater" in Frankfurt am Main eingeladen und wurde im 3. Teil unserer Streamingreihe, bei der "Gegenprobe", am 4. Oktober 2022 diskutiert.

Hinweise zur Veranstaltung

Veranstaltungsadresse:
Livestream auf Externer Link: nachtkritik.plus

Veranstalter:
Kooperation von bpb mit nachtkritik.de

Zielgruppe:
Interessierte an den Themen politische und kulturelle Bildung, Freies Theater, Macht und Ohnmacht, Aktivismus, Intersektionalität, Repräsentation

Anmeldung bei (Kontakt):
E-Mail Link: konrad.koegler@bpb.de

Pressekontakt:
Journalistinnen und Journalisten wenden sich bitte an die Interner Link: Pressestelle

Hinweise zur Teilnahme:
Teilnahmegebühr: Nein

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