Identitätsfacette Religion. Islam und Schule in der Migrationsgesellschaft
In einer durch Einwanderung geprägten Gesellschaft sind Schulklassen zunehmend divers, auch was die Religionszugehörigkeit der Schüler/-innen angeht. Dadurch stehen Lehrkräfte vor der Herausforderung, einerseits unterschiedliche Perspektiven einzubeziehen und andererseits darauf zu achten, dass Religionszugehörigkeit nicht pauschal als einzig prägendes Identitätsmerkmal und Erklärungsmuster für Verhalten herangezogen wird.
Wie beeinflussen die aktuellen öffentlichen Diskussionen über den Islam unsere eigene Wahrnehmung und damit auch unsere pädagogische Praxis? Wie können Lehrerinnen und Lehrer dazu beitragen, dass Menschen nicht auf ihr "Muslimisch-sein" reduziert werden? Wie gelingt es, muslimischen Schüler/-innen zuzugestehen, dass ihre Religionszugehörigkeit nur einen einzelnen Aspekt ihrer vielseitigen Persönlichkeiten und Identitäten ausmacht?
Die Fortbildung greift Fragen von Lehrer/-innen auf und beschäftigt sich damit, wie sie auf Positionen und Verhaltensformen, die ihnen problematisch erscheinen, reagieren können. Sie ermöglicht die Auseinandersetzung mit schulischen Konflikten und Aushandlungsprozessen in der Migrationsgesellschaft und regt durch ein abwechslungsreiches und praxisorientiertes Programm zu Austausch und Selbstreflexion an.
Inhalt
Kennenlernen vielfältiger Lebensrealitäten von Muslim/-innen in Deutschland
Vermittlung von Basiswissen über den Islam als Religion
Reflexion eigener Bilder, Projektionen und Wahrnehmungen und deren Auswirkungen auf die pädagogische Arbeit
Sensibilisierung für Erfahrungen (u.a. Diskriminierungen) Jugendlicher
Kennenlernen von Optionen und Materialien für die pädagogische Praxis
Die Fortbildung wurde gemeinsam mit dem Verein Externer Link: ufuq.de entwickelt und ist ursprünglich als Begleitung zu der Wanderausstellung "Was glaubst du denn?! Muslime in Deutschland" entstanden. Sie basiert auf Erfahrungen und Erkenntnissen, die aus der Arbeit mit der Ausstellung gewonnen wurden. Didaktische Materialien, um in der Schulklasse zu den Themen der Ausstellung zu arbeiten, ohne sie vor Ort zu haben, findet man unter Externer Link: www.wasglaubstdudenn.de oder in dem Buch "Was glaubst du denn?! Muslime in Deutschland. Materialien zur Politischen Bildung", Bestell-Nr. 2593
Ort und Zeit der Fortbildung:
Online-Seminar über Zoom
07.01.2023, 10.00 bis 16.00 Uhr
Dozentinnen:
Judith Steinkühler, Dipl.Pol., freiberufliche Bildungsreferentin für verschiedene Träger der (historisch-) politischen Jugend- und Erwachsenenbildung. Sie verfügt über langjährige Erfahrungen in der diversitätssensiblen und diskriminierungskritischen Bildungsarbeit mit pädagogischen Fachkräften. Am Ausstellungsprojekt "Was glaubst du denn?! Muslime in Deutschland" ist sie seit 2013 beteiligt, zunächst in der Evaluation des zugehörigen Peer-Education-Programms, aktuell in der Begleitung und Weiterqualifizierung des Teams der Peer Guide Trainer/-innen.
Sonya Ouertani ist Politik- und Verwaltungswissenschaftlerin. Während ihres Studiums befasste sie sich u.a. mit gesellschaftlichen Diskursen und Wahrnehmungen zu Migration und Islam, sowie zu Diskriminierung, Machtasymmetrien und Identitäten auch im europäischen Vergleich. Seit 2013 arbeitet sie als Peer Guide Trainerin für die Wanderausstellung "Was glaubst du denn?! Muslime in Deutschland" der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Außerdem konzipierte und leitete sie verschiedene Workshops für junge Erwachsene und Multiplikator/-innen zu Fragen von Machtasymmetrien, Diskriminierung und migrantischen Identitäten im schulischen und außerschulischen Kontext.
Mehr zu "Was glaubst du denn!?" Externer Link: unter diesem Link.
Hinweise zur Veranstaltung
Veranstalter:
Bundeszentrale für politische Bildung
Zielgruppe:
Lehrkräfte, Multiplikator/-innen
Pressekontakt:
Journalistinnen und Journalisten wenden sich bitte an die
Hinweise zur Teilnahme:
Teilnahmegebühr: keine
Die Zahl der Plätze ist auf 15 begrenzt. Voraussetzung zur Teilnahme sind eine stabile Internetverbindung, Kamera und Mikrofon.
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass die Teilnahme am Seminar nur mit eingeschalteter Kamera und Mikrofon möglich ist. Bei diesem Seminar-Thema ist es wichtig, dass Sie sich aktiv einbringen und mitdiskutieren. Daher ist eine anonyme Teilnahme nicht möglich.