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Multiperspektivisch, differenziert, vielschichtig: Die Studienreisen der bpb nach Israel beleuchten seit 1963 unterschiedliche Aspekte von Gesellschaft, Politik, Geschichte und Erinnerungskultur in einem zutiefst komplexen Land. Dabei bildet die Auseinandersetzung mit dem Holocaust, aktuellen Formen von Antisemitismus und jüdischem Leben ein wichtiges Leitmotiv. Die Reiseprogramme beinhalten unterschiedliche Stationen im städtischen und ländlichen Raum und verfügen über besondere Themenschwerpunkte. Zu jeder Studienreise gehört auch ein Besuchsabschnitt in den Palästinensischen Autonomiegebieten.
Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb organisiert seit 1963 Studienreisen nach Israel. Über 300 Mal sind wir mit den unterschiedlichsten Gruppen nach Israel gereist und haben politische, kulturelle und historische Themen behandelt. Nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel hatten wir für einige Monate die Reisen eingestellt.
Als Reaktion auf den brutalen Terrorangriff mit über 1200 ermordeten Menschen und mehr als 200 Geiseln, die verschleppt wurden, führt Israel seit dem 8. Oktober 2023 Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen, der dort zehntausende ziviler Opfer fordert und eine humanitäre Katastrophe zur Folge hat. Ob das seitens Israel gesetzte Ziel, seine Sicherheit wiederherzustellen, die Geiseln zu befreien und die Hamas zu vernichten, erreicht werden kann, bleibt derzeit offen. Inzwischen konnten zahlreiche Geiseln nur tot geborgen werden. Die Geschehnisse dieses Tages im Oktober 2023 haben Gewissheiten erschüttert und die Menschen in Israel zutiefst traumatisiert zurückgelassen.
Gleichzeitig haben die vergangenen Monate gezeigt, dass der Krieg gravierende Auswirkungen auf das Zusammenleben der Menschen weltweit hat. Hass auf Juden und Jüdinnen bricht sich Bahn und ihre Sicherheit ist gefährdet. Die Debatten sind extrem polarisiert, eine Verständigung in der Sache scheint oftmals nicht mehr möglich. Umso wichtiger ist es, sich in dieser Gemengelage ein persönliches Bild vor Ort machen zu können und sich – im Rahmen des Möglichen – mit den Menschen und ihrer Situation auseinanderzusetzen.
Die bpb hatte sich für das Jahr 2024 daher entschieden, die Reiseplanungen wieder aufzunehmen und alle Vorbereitungen, die einen Vorlauf von mehreren Monaten für jede Reise haben, zu treffen – immer in der Hoffnung, dass sich die Situation vor Ort zum Positiven verändert. Leider hat sich die Situation vor Ort und damit einhergehend die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes zwischenzeitlich eher verschärft, weshalb die bpb schweren Herzens auch die für das 2. Halbjahr geplanten Reisen nicht durchführen konnte und diese kurzfristig absagen musste.
Wir werden weiterhin alles daran setzen, Studienreisen nach Israel wieder zu ermöglichen – in der Hoffnung, dass die Situation vor Ort sich zum Positiven wenden möge. Wir schauen nun planungsmäßig auf das Jahr 2025.
Aktuelle Informationen zur Lage vor Ort finden Sie auf der Seite der Externer Link: Deutschen Botschaft in Tel Aviv oder beim Externer Link: Auswärtigen Amt.
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