Im Anschluss an die Vorträge meldeten sich nach anfänglichem Zögern viele Konferenzteilnehmer mit Fragen und Anmerkungen zu Wort. Auf die Frage nach regionalen Schwerpunkten von Helfernetzwerken verwies Wette auf räumliche Häufungen im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet und in der Reichshauptstadt Berlin. Schieb dagegen verwies auf die Bedeutung von interpersonellem Vertrauen statt regionaler Bindung als Grundlage von Netzwerkbildung. Einer Anmerkung aus dem Publikum, es hätte auch vor den 1960er Jahren viele mediale Auseinandersetzungen mit Helfern und Rettern im Nationalsozialismus gegeben, widersprach Wette nachdrücklich. Bis in die 1990er Jahre habe es eine massive öffentliche und private Abwehr des Themas gegeben. Die offene Auseinandersetzung hätte quälende Fragen hervorgerufen.
Auf die Wortmeldung der Tochter einer verfolgten Jüdin und Enkelin einer Helferin über das Schweigen der Überlebenden und ihrer Kinder merkte Schieb an: "1945 war für die meisten Menschen nicht die Befreiung, es war etwas anderes." Was genau ließ sie offen.
Die Frage nach der Beschäftigung mit Helfern und Rettern im Nationalsozialismus in der DDR musste wiederholt gestellt werden, bevor Riffel antwortete, im Fokus hätten weniger Helfer als "andere Widerständler" gestanden. Eine Zuhörerin ergänzte, die Retter in der DDR seien immer auf kommunistischen Widerstand beschränkt worden.
Abschließend berichtete Schieb von der nachdenklichen Bewegtheit junger Besucher der Gedenkstätte "Stille Helden". Welche bleibenden Spuren der Besuch hinterlässt, sei ungewiss. "Mehr können wir zu diesem Thema nicht machen. Wir hoffen, es wirkt weiter."