Frauke Steinhäuser, Geschichtsvermittlerin aus Hamburg, präsentierte ein Lernprogramm für die Arbeit mit historischen Quellen. Das passt sehr gut in die Konferenz, schließlich hatte Alfons Kenkmann zuvor bemängelt, dass diese Methode in den Lehrplänen oft fehlte.
Schwerpunkt des Lernprogramms ist es, Gegenwartsbezüge herzustellen. Die Schüler sollen beispielsweise darüber nachdenken, wie ein Denkmal für einen bestimmten Helfer im Nationalsozialismus, über den sie sich im Quellenstudium informieren, aussehen könnte. Am besten seien Beispiele, die sich auf die Lebenswirklichkeit von Schülern bezögen. Steinhäuser nannte etwa den Fall eines 16jährigen Mädchens, das sich der nationalsozialistischen Erziehung verweigerte.
Einen anderen Ansatz erläuterte Dagmara Manka-Wizor vom Warschauer "Center for Citizenship Education". Dort bilde man Lehrer im Umgang mit neuen Methoden der Geschichtsdidaktik weiter. Dies umfasse z.B. selbstständige Projektarbeit der Schüler in Verbindung mit Oral History. Die Projekte sind international ausgerichtet und verwenden gezielt digitale Kommunikations- und Veröffentlichungswege wie Twitter und Facebook.
Ziel sei es, Schülern "the history of the struggles against totalitarism" nahezubringen. Manka-Wizor verspricht sich von den Methoden des Warschauer Centers mehr Motivation und Aufmerksamkeit von Seiten der Schüler, denn: "Sometimes, just listening to the teacher could be quite boring".
Auf die abschließende Frage, ob man in der Schule Zivilcourage lernen könne, antwortete Anna Levy, die zu geschichtsdidaktisch ausgerichteten Theaterprojekten referierte: Es müssen "möglichst viele verschiedene Einflüsse" in dieser Richtung auf Jugendliche wirken. Die Schule allein, auch eine Botschaft dieses Workshops, kann die Ausbildung von Zivilcourage nicht sicherstellen.