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Kudamm 31 | Volksgemeinschaft - Ausgrenzungsgemeinschaft | bpb.de

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Kudamm 31 eine unerhörte geschichte. audiowalk auf den spuren eines pogroms

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Projekt des Zentrums für Zeithistorische Forschung, PotsdamIm Rahmen des Workshops „Geschichte darstellen“ hatten es sich die zehn Studierenden des 3. Jahrgangs des Masterstudiengangs Public History (Freie Universität Berlin) mit Unterstützung von Christine Bartlitz (Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam) und Sebastian Brünger (Dramaturg der Theatergruppe Rimini Protokoll) zur Aufgabe gemacht, das sogenannte „Kudamm-Pogrom“ von 1931 als historisches Ereignis zu rekonstruieren, in eine ästhetische Form zu überführen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen (z.B. Ausstellung, Buch, Lesung, Theaterstück, Hörspiel).

Das „Kudamm-Pogrom“ wurde so zum Ausgangspunkt eines Projekts, dessen Ergebnisse letztlich in dem Audiowalk „kudamm ‚31. eine unerhörte geschichte“ zusammengeführt wurden. Das „Kudamm-Pogrom“ war von SA- und SS-Mitgliedern geplant und durchgeführt worden: Am Abend des 12. Septembers 1931 beschimpften, verletzten und demütigten sie jüdisch aussehende Passanten auf dem Kurfürstendamm. Die Täter wurden zwar vor Gericht gebracht, in der späten Weimarer Republik jedoch lediglich zu marginalen Strafen verurteilt oder sogar freigesprochen.

Erstens ging es hinsichtlich der Teilnehmer darum, eine individuelle Auseinandersetzung mit dem historischen Ereignis und eine spezifische Aneignung des vorhandenen Quellenmaterials anzuleiten. Gleichzeitig sollte eine Verbindung gesucht werden, das historische Ereignis an unseren Alltag anzubinden, um damit auch nach dem Antisemitismus in unserer gegenwärtigen Gesellschaft zu fragen. Zweitens galt es dem Umstand zu begegnen, dass das in der historiografischen Forschung als „Präludium“ der Pogromnacht von 1938 betitelte Ereignis bis dato in der Öffentlichkeit kaum thematisiert gewesen ist. Somit sollte an ein Verbrechen der Nationalsozialisten an der jüdischen Bevölkerung Berlins erinnert werden, das heute in der Berliner Erinnerungskultur vergessen zu sein scheint, um gleichzeitig dafür zu sensibilisieren, wie schnell ein latenter Antisemitismus in radikale Gewalt umschlagen kann - damals schon vor der „Machtergreifung“ 1933 und heute in Berlin 2012.

Ansprechpartner/-innen: Christine Bartlitz, Sebastian Brünger
www.kudamm31.com

"kudamm31. eine unerhörte geschichte"

Fussnoten