"Sehr geehrter Herr Minister Dr. Friedrich, sehr geehrter Herr Professor Wildt, sehr geehrter Herr Professor Welzer, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen der politischen Bildung!
In diesen Tagen stehen wir unter dem Eindruck zweier geschichtlicher Daten, die eminente historische Zäsuren in Erinnerung rufen. Beide berühren dabei nicht allein die deutsche Vergangenheit und das Selbstverständnis Deutschlands, sondern sie werden weit über die hiesigen Verhältnisse hinaus als das wahrgenommen, was sie waren und sind: Bedeutende geschichtsmächtig gewordene Markierungen in einem universellen historischen Gedächtnis.
Im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit im In- und Ausland steht einmal der heutige 27. Januar, der seit 1996 in Deutschland und seit einigen Jahren auch international als offizieller Gedenktag an die Opfer des Holocaust gilt und der auch Anlass unserer Veranstaltung ist: An diesem Tag Anfang 1945 befreiten Truppen der Sowjetischen Armee das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Sodann schauen wir dieses Jahr auch in besonderer Weise auf den 30. Januar, auf jenen Tag im Jahr 1933 also, an dem Hitler zum Reichskanzler des Deutschen Reichs ernannt wurde und der somit den Beginn der NS-Herrschaft vor genau 80 Jahren in Erinnerung ruft. Im Akt unseres stets auf uns und auf unsere Gegenwart bezogenen Eingedenkens liegen zwischen dem symbolischen Tief- und Endpunkt der Diktatur und ihrem Beginn nur drei Tage, im Verlauf der Geschichte selbst aber vergingen zwischen ihnen lange zwölf Jahre."
Das gesamte Redemanuskript finden Sie hier: Interner Link: Redemanuskript von Thomas Krüger.