Diesmal unter neuem Namen – JugendENGAGEMENTkongress –, der den Fokus noch deutlicher macht: Es geht um das Engagement der 250 ehrenamtlich aktiven Jugendlichen, die vom 20. bis zum 24. Mai 2023 im Umweltforum zusammengekommen sind.
Vier Tage lang hatten die Jugendlichen reichlich Zeit und diverse Anregungen, ihr Engagement zu professionalisieren, sich zu interessanten Themen weiterzubilden und neue Impulse für ihre Arbeit mitzunehmen. Das Programm dafür war vielfältig. Von Workshops und Exkursionen über einen „Marktplatz des Engagements“ bis hin zur Auszeichnung der „Botschafter*innen für Demokratie und Toleranz“ bei einem feierlichen Festakt war alles dabei. Doch von vorne:
Schon die Eröffnungsveranstaltung am 20. Mai bot viel Raum für Vernetzung und Austausch. Greta Hentschel und Martha Rudorff von der bpb sowie Hannah Steinberg vom Peernetzwerk JETZT e. V. führten durch den Abend. Die beiden Projektleiterinnen Conny Schmitz und Johanna Pumb gaben einen Einblick, was der Juko bedeutet und wofür er steht: „Es geht einfach darum, dass ihr hier neue Strategien entwickelt, die ihr nach Hause mitnehmt, um da sichtbar zu sein und rauszugehen und zu sagen: Hier bin ich und ich bin zivilgesellschaftlich ehrenamtlich aktiv und arbeite dafür, dass diese Gesellschaft ein Stückchen besser wird.“
Musikalisch begleitet wurde der Abend von der Band Externer Link: Kapa Tult, die für ausgelassene Stimmung und ein tanzendes Publikum sorgte.
Nach dem Abendessen wurde die Gruppe aufgemischt. Bei verschiedenen Spielen gab es die Möglichkeit, sich untereinander kennenzulernen und in persönliche Gespräche mit den Menschen zu kommen, mit denen man die nächsten drei Tage zusammen verbringen, lernen, sich austauschen und neue Ideen entwickeln wird.
Die Workshops und Außenforen
Die nächsten beiden Tage standen ganz im Zeichen der Workshops und der sogenannten Außenforen, also Lernorten außerhalb des Veranstaltungsgebäudes, über das ganze Stadtgebiet (und darüber hinaus) verteilt. Dabei konnten die Teilnehmenden sich für die beiden Tage ihr eigenes Programm aus über 50 verschiedenen Workshops und Außenforen zusammenstellen.
Neben Workshops zum Thema Rechtsextremismus, unterschiedlichen Formen von Rassismus und Verschwörungsdenken gab es auch ein breites Angebot zu Engagement-spezifischen Themen. So konnte man sich beispielsweise auch mit Fundraising, Projektmanagement, Rhetorik oder Self Care beschäftigen.
Ein breites Angebot an Workshop-Methoden sorgte für Abwechslung. So sagte eine Teilnehmerin über den Theaterworkshop zum im NS-Regime verfolgten Fußballspieler Julius Hirsch: „Man musste sich reinversetzen in die Person. Das fand ich wirklich sehr interessant und auch eine schöne neue Herangehensweise an eine Situation.“
Die Stadtführung "Anne Frank hier und heute: Auf den Spuren jüdischen Lebens rund um den Hackeschen Markt" geleitet vom Anne Frank Zentrum war eines der vielen Außenforen. (© bpb)
Die Stadtführung "Anne Frank hier und heute: Auf den Spuren jüdischen Lebens rund um den Hackeschen Markt" geleitet vom Anne Frank Zentrum war eines der vielen Außenforen. (© bpb)
Der Jugendengagementkongress bot auch die Möglichkeit, in Berlin unterwegs zu sein. So gab es zum Beispiel Stadtführungen aus unterschiedlichsten Perspektiven auf das Leben in der Stadt und das Stadtbild, etwa unter dem Fokus Obdachlosigkeit, Flucht oder Kolonialismus. Außerdem wurden verschiedene Bildungs- oder Gedenkstätten und sogar der Bundestag besucht. Das komplette Angebot kann hier eingesehen werden.
Nach einer Tour durch Kreuzberg, die von einer politischen Aktivistin geführt wurde, fasste eine Teilnehmerin zusammen: „Ich nehme mit, dass – egal welche Aktion man macht – wenn man sich für etwas einsetzt, was man selber wichtig findet, dann zieht man es einfach zu Ende durch.“
In den Mittagspausen bot der „Marktplatz des Engagements“ Platz für Austausch untereinander, aber vor allem mit den Organisationen und Vereinen, die vor Ort waren und mit einem kleinen Stand für Vernetzung bereitstanden. Dazu zählten etwa das Externer Link: Archiv der Jugendkulturen, Externer Link: ArbeiterKind.de oder das Externer Link: Projekt YoupaN.de der Stiftung Bildung.
Der 23. Mai
Der 23. Mai ist ein besonderer Tag für die Teilnehmenden des Jugendengagementkongresses. Denn auf dem Programm stehen nicht, wie in den Vortagen, Workshops und Exkursionen. Stattdessen findet am 23. Mai der
Festakt zur Feier des Tags des Grundgesetzes (v.l.n.r. Moderatorin Yolanda Rother, Botschafter Jonathan Kalmanovich "Ben Salomo", Botschafterin Saloua Mohammed, Botschafterin Hamida Taamiri, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Innenministerin Nancy Faeser, Botschafter Thomas Jakob, Botschafterin Halima Gutale, Präsident der bpb Thomas Krüger) (© bpb)
Festakt zur Feier des Tags des Grundgesetzes (v.l.n.r. Moderatorin Yolanda Rother, Botschafter Jonathan Kalmanovich "Ben Salomo", Botschafterin Saloua Mohammed, Botschafterin Hamida Taamiri, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Innenministerin Nancy Faeser, Botschafter Thomas Jakob, Botschafterin Halima Gutale, Präsident der bpb Thomas Krüger) (© bpb)
Die Botschafter*innen sind fünf Menschen oder Organisationen, die sich in besonders herausragender Weise zivilgesellschaftlich für die Demokratie stark machen. Geehrt wurden sie dieses Jahr unter Beteiligung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Die musikalische Begleitung kam von Externer Link: Sistanagila, einer Band mit iranischen und israelischen Musikern. In einer Gesprächsrunde tauschten sich die Botschafter*innen mit dem Bundespräsidenten aus und boten mit ihrem spürbar unermüdlichen Engagement allen Anwesenden eine Quelle der Inspiration.
Inspiriert ging es weiter zur Abschlussparty in den Heimathafen Neukölln, wo der Abschluss des Jugendengagementkongresses 2023 weiter gefeiert wurde.
Was bleibt?
Besonders war auf jeden Fall die „Vielfalt des Engagements“ wie eine Teilnehmerin betonte. Für sie war es „sehr bereichernd, dass ich einfach aus so vielen verschiedenen Bereichen überall aus Deutschland Erfahrungswerte mitkriege.“
Ein anderer Teilnehmer antwortete auf die Frage, was ihn am meisten beim Jugendengagementkongress beeindruckt hat: „Die Menschen, auf jeden Fall! Die Geschichten, was sie alles schon erlebt haben, was sie machen, was für Vereine und Träger – es ist super spannend!“
Wir freuen uns auf nächstes Jahr, wenn es wieder heißt: Jung – Aktiv – Vernetzt: Der Jugendengagementkongress
Der Film zum Kongress zeigt weitere Eindrücke: