Persönliche Nachrichten wurden von jeher auch in Umbruchs- und Kriegszeiten verschickt. Während des Ersten Weltkrieges beförderte die Feldpost etwa 28,7 Milliarden Briefe und Karten. Heute ist der Versand von Nachrichten, die über aktuelle Kriege, Aufstände und Revolutionen (Beispiele sind Syrien, Libyen, Tunesien, Türkei) berichten, ungleich einfacher, schneller und direkter. Sie werden über soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter, YouTube und Blogs verbreitet.
Was und wovon erzählen diese Botschaften? Wie unterscheiden sich ihre Inhalte – die persönlichen Bedürfnisse, Wünsche und Ängste – 100 Jahre später? Wo gibt es Parallelen, wo Unterschiede?
Im Workshop wird eine künstlerische (Audio-)Collage, ein "Duett" aus persönlichen Nachrichten entstehen, die von verschiedenen historischen Ereignissen berichten, sich inhaltlich unterscheiden und dennoch gleiches berichten. Die Überschneidung und Überlappung der Botschaften setzen längst vergangene historische Ereignisse mit aktuellen politischen Geschehnissen in Beziehung und regen zum Nachdenken an.
Wir erarbeiten gemeinsam mit Historikerinnen und Historikern, Didaktikerinnen und Didaktikern, Medienpraktikerinnen und Medienpraktikern die historischen Kontexte, wählen Feldpostbriefe aus und recherchieren aktuelle Blogposts, Tweets, Facebook-Einträge und YouTube-Videos, ordnen diese ein und setzen sie zueinander in Bezug.
In einem Audio-Studio werden wir die Nachrichten und Botschaften einsprechen und abmischen. Die historischen Hintergrundinformationen werden redaktionell aufbereitet und z.B. auf DINA1-Tafeln aufgezogen. Präsentiert wird das "Duett" sowie die Tafeln am Ende des Workshops im Maxim Gorki Theater über verschiedene Hörstationen, ggf. auch live.
Erfahrungen mit Videoschnitt sind gern gesehen, aber keine Bedingung für die Teilnahme am Workshop. Eine Affinität zu sozialen Medien solltest du jedoch mitbringen.
Workshopreferenten/ -referentinnen:
Miriam Menzel, Kooperative Berlin, Externer Link: www.kooperative-berlin.de
N.N.