In diesem Workshop hast du die Möglichkeit dich mit der wenig bekannten Geschichte der Kolonialsoldaten im Ersten Weltkrieg und ihrem Einsatz auf Seiten der Kolonialmächte auseinanderzusetzen. Die Kolonialsoldaten kämpften nicht nur in den ehemaligen Kolonien für die Kolonialmächte, sondern wurden von diesen auch in Europa an die Front geschickt. Allein auf französischer Seite kämpften mehr als 200.000 Kolonialsoldaten darunter z.B. die Tirailleurs sénégalais.
Die Anwesenheit von Soldaten, Arbeiterinnen und Arbeiter aus den Kolonien in Europa führte schon während des Ersten Weltkriegs zu intensiven Debatten. Ihren Höhepunkt erlangte die Diskussion nach dem Krieg. Im französisch besetzten Rheinland zum Beispiel wurden Kolonialtruppen stationiert. Die daraufhin von deutschen Behörden und Politikern lancierte rassistische Kampagne gegen die Kolonialsoldaten wurde unter dem Namen "Schwarze Schmach" bekannt. So waren die Kolonialsoldaten während und nach dem Ersten Weltkrieg mit unterschiedlichen Spielarten des Rassismus konfrontiert.
Ziel des Workshops ist die Konzeption einer Ausstellung, die während des HistoryCampus präsentiert wird. Das Material für die Ausstellung besteht aus Comics, die die Geschichten von Kolonialsoldaten im Ersten Weltkrieg thematisieren und von Comic-Künstlerinnen und -Künstlern in einem Workshop im Februar gezeichnet worden sind. Mit Hilfe eines Ausstellungsmachers ist es deine Aufgabe, diesem Material eine Ordnung zu geben und über unterschiedliche Formate wie z.B. Informationstafeln oder Audiobeiträgen, einen inhaltlichen Rahmen zu geben.
Für diesen Workshop solltest du Lust an der Arbeit mit historischem Material, am Schreiben oder Einsprechen von Texten sowie Interesse an der Konzeption einer Ausstellung mitbringen.
Workshopreferenten/ -referentinnen:
Elisabeth Desta, Institut für angewandte Geschichte – Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog e.V., Frankfurt (Oder), Externer Link: www.instytut.net
Christian Schmidt, Zeitläufer, Leipzig, Externer Link: www.zeitlaeufer.de