Zogen die Menschen begeistert in den Ersten Weltkrieg? Ist Europa in den Krieg hineingeschlittert? Was hat es mit der Dolchstoß-Legende auf sich? Es gibt viele Mythen und Geschichtsbilder über den Ersten Weltkrieg. Was fällt dir ein, wenn du über diese "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" nachdenkst? Und wie unterscheiden sich diese Bilder heute zwischen Frankreich, Deutschland, Polen und Ungarn?
Wir möchten gemeinsam mit euch ergründen, welche Geschichtsbilder es vom Ersten Weltkrieg gibt, wie diese entstehen und was das alles mit uns heute zu tun hat. Am Ende des Workshops werden wir besser verstehen, dass die Vergangenheit zwar vorbei, aber dennoch in der Gegenwart sehr präsent ist. Geschichte wird gemacht und fortlaufend weiter geschrieben.
Bereits im Vorfeld des HistoryCampus sollst du Mythen und Vorstellungen über den Ersten Weltkrieg in deinem Heimatland sammeln. Das kann eine Umfrage (als Audio- oder Videoaufnahme) oder Fotos bzw. Symbole, die du mit dem Ersten Weltkrieg verbindest, sein.
Nach einem inhaltlichen Input werden wir in Kleingruppen in Begleitung einer Expertin oder eines Experten verschiedene Gedenkorte in Berlin aufsuchen. Welche Geschichtsbilder begegnen uns dort (im Museum, auf dem Soldatenfriedhof oder an einem Kriegsdenkmal)? Was erzählen sie uns vom Krieg – und was von Geschichtskonstruktion? Von diesen Erfahrungen berichten wir anschließend den anderen Workshop-Teilnehmenden.
Auf dem Gelände des HistoryCampus wird es eine für alle Teilnehmenden frei zugängliche Videobox geben. Hier kannst du eigenständig Video-Statements zu deinen Fragen aufnehmen: "Warum bist du hier?" oder "Was verbindest du mit dem Ersten Weltkrieg?" Die gesammelten Statements werden wir sichten und gemeinsam diskutieren. Aus dem Videomaterial soll ein Kurzfilm entstehen (als Collage), der auf der Abschlussveranstaltung gezeigt wird. Außerdem möchten wir das Video auf dem YouTube-Kanal der Bundeszentrale für politische Bildung/ bpb und der Homepage veröffentlichen.
Workshopreferenten/ -referentinnen:
Miriam Vogel, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn
Gábor Polyák, University of Pécs / NGO Mérték Media Monitor, Ungarn
Thomas Großbölting, Historiker, Universität Münster
