VeranstaltungsberichtSo lief der Game Jam ab
Hinter den dicken Mauern des ehemaligen Priesterseminars, in dem sich heute das "Tagungshaus Schönenberg" befindet, sind die Teilnehmenden des
Zum Auftakt am Freitag diskutieren die Teilnehmenden diese verschiedenen Perspektiven auf das Thema im sogenannten "Barcamp". Die Zusammenhänge von Ernährung und Landnutzung, Aspekte der Psychologie, der Bildung, der Umwelt und des Umweltschutzes, aber auch die Einflüsse von Kultur auf spezifische Ernährungsweisen kommen zur Sprache – erst im Plenum, anschließend in Kleingruppen. Danach findet sich der Raum für technische und methodische Diskussionspunkte. Wie kann ich durch Gameplay und Spielmechaniken eine Geschichte erzählen, ohne alles explizit mittels Sprache zum Ausdruck zu bringen? Welche Game-Engines bieten sich für mein Vorhaben (nicht) an und wie funktionieren sie? – auf diese und weitere Fragen liefert die zweite Runde der Barcamp-Sessions schnell Antworten. Danach folgt ein "Speed-Dating", in dessen Rahmen sich erste Spielideen formen und auch die Arbeitsgruppen, die diese Ideen umsetzen wollen. Obwohl mit Abschluss des Speed-Datings der offizielle Teil des Tages endet, sind danach noch viele der Teilnehmenden derart motiviert, dass sie noch am selben Abend mit ihren Projekten beginnen.
Am Samstagmorgen dann finden sich die Teilnehmenden wieder in ihren Arbeitsgruppen zusammen und starten in die erste "Prototyping-Phase". Dabei könnten ihre Herangehensweisen nicht unterschiedlicher sein. So etablieren einige Gruppen schnell eine mehr oder weniger strikte Aufgabenverteilung, während andere in Zweierteams oder im Gruppengespräch an ihre Projekte herangehen. Gemeinsam haben sie dabei jedoch alle, dass sie konzentriert bei der Sache sind:
Während sich eine Gruppe mit der Frage beschäftigt, was der Grund dafür sei, dass die Spielfigur auf der einsamen Insel gestrandet ist, brainstormt eine andere, welche Charaktertypen alle im spielinternen Dorf vorkommen sollen. Zeitgleich erörtert die dritte Gruppe, woher die wissenschaftlichen Grundlagendaten genommen werden sollen, von der sich das im Spiel vertretene Konzept der "Planetary Health" ableitet. Einen Raum weiter tüfteln sie gerade an virtuellen Rezepten, im Moment läuft eine Debatte über richtige Balance zwischen "Suppigkeit", "Nudligkeit", Süße, Proteingehalt und Gemüseanteil. "Unser Spiel ist quasi wie Speed-Dating, nur mit Essen!", beschreibt ein Mitglied der fünften Gruppe ihr Projekt. Zuvor wurden einige der Veranstaltungsteilnehmerinnen und -teilnehmer mit einer speziellen App "gescannt", als 3D-Modelle im System hochgeladen und nun sitzen sie sich als virtuelle Restaurantgäste gegenüber. Während sich all diese Gruppen auf das Programmieren von Videospielen konzentrieren, verfolgt eine andere Gruppe einen anderen Ansatz: In Anlehnung an sogenannte konsumkritische Stadtrundgänge studieren die Mitglieder eine Vielzahl von Google-Earth-Karten, um ein Geocaching-Spiel zu entwerfen. An Material mangelt es dabei nicht: "Wir denken gerade erst einmal alles durch und halten fest, was uns einfällt. Herausstreichen können wir danach immer noch!", sagt eines der Gruppenmitglieder.
Am letzten Tag der dreitägigen Veranstaltung geht der bpb:game jam mit der zweiten "Prototyping-Phase" dann auch schon auf sein Ende zu. Schnell machen sich die Gruppen wieder an die Arbeit, denn die Ziellinie ist nun in Sichtweite. Sie arbeiten die letzten Änderungen ein, halten ein paar abschließende Gedanken fest und finden sich dann im großen Sitzungssaal wieder zusammen, um sich gegenseitig ihre Ergebnisse vorzustellen.
Das Orga-Team bedankt sich ganz herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die unermüdliche Arbeit und die tollen Resultate! Wir freuen uns auf den nächsten bpb:game jam und sagen bis dahin: Wohl bekomm‘s!
(© bpb)
(© bpb)
Otto is(s)t hungrig
Im Spiel "Externer Link: Otto is(s)t hungrig" gilt es, das Kürbismonster "Otto" sattzubekommen und dabei einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck – ausgedrückt in CO2-Emissionen und Wasserverbrauch – zu behalten. Dafür müssen Lebensmittel von Ottos Speiseplan gestrichen werden, die für Klima und Umwelt eine zu große Belastung darstellen. Hinweise gibt uns das Spiel in Form kleinerer Symbole. So deutet beispielsweise ein Papierflieger, der an eine Ananas geheftet ist, darauf hin, dass es sich hierbei um "Flugobst" handelt. Angelehnt ist das Spiel an die sogenannte "Planetary Health Diet", eine Ernährungsweise also, die neben der eigenen auch die Gesundheit der Erde berücksichtigt.