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Demokratie als Praxis in der Schule | Fachtagung der bpb und der Kultusministerkonferenz (KMK) | bpb.de

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Demokratie als Praxis in der Schule Von Beispielen gelungener Einbeziehung von Schülerinnen und Schülern in schulische Entscheidungsprozesse lernen

Astrid Hoffmann

/ 2 Minuten zu lesen

Kann allein die Vermittlung von politischem Wissen und Fertigkeiten, ausgerichtet auf ein Leben neben und nach der Schule, ausreichend sein, um das politische Interesse und politische Denken junger Menschen zu fördern?

Auch wenn Partizipation als Erziehungs- und Bildungsziel der Schule gilt und akzeptiert ist, so heißt das noch lange nicht, dass diese dafür auch konkret und mit Ernsthaftigkeit in der Schule und vitale Schulangelegenheiten betreffend umgesetzt wird. Denn das Thema Partizipation ist für die Schule eine Herausforderung. Sie ist in ihrer Funktion und Organisationsweise nicht ‚per se‘ darauf angelegt, Entscheidungsmacht mit den Betroffenen zu teilen. Im Gegenteil: Sie hat die gesellschaftliche Funktion der ‚Allokation‘ und Selektion, und dies aufgrund einer standardisierten Fremdbewertung. Diese Tatsache impliziert Interessenkonflikte, aber vor allem ein Machtgefälle zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern und damit eine potenzielle Abhängigkeit. Andererseits stellt sich die Frage, ob allein die Vermittlung von politischem Wissen und Fertigkeiten, ausgerichtet auf ein Leben neben und nach der Schule, ausreichend ist, um das politische Interesse und politische Denken junger Menschen zu fördern und um ihrem Menschenrecht nach gesellschaftlicher und politischer Partizipation nachzukommen.

Etliche Schulen in Deutschland beantworten die Frage eindeutig und versuchen, die (politische) Partizipation der Schülerinnen und Schüler in ihren (Schul-)Alltag zu integrieren. Nicht selten, weil konzeptionell sinnvoll, tun sie dies mit Unterstützung außerschulischer Partner. „Wird Partizipation ernst genommen, hat sie zumeist einen ernsthaften, realitätsbezogenen und für die Beteiligten bedeutungsvollen Anlass“, schreiben die Erziehungswissenschaftler Hartmut Wedekind und Michael Schmitz. Ein solches Partizipationsverständnis lässt sich auch in der Schule umsetzen: „Der Lebensraum Schule ist eigentlich voll von solchen Anlässen“ (Wedekind/Schmitz o.J.:12). Von kleinen ersten Schritten bis umfassenden Schulentwicklungsprogrammen gibt es dafür viele „gelungene Beispiele“.

In der Arbeitsgruppe soll es anhand solcher Beispiele darum gehen, folgende Fragen zu erörtern:

  • Was verstehen wir unter der (politischen) Partizipation von Schülerinnen und Schülern?

  • Welche Konzepte, Instrumente und Prozesse können als Anregung für die eigene Praxis dienen?

  • Wie kann eine planvolle Erweiterung partizipativer Teilhabe- und Entscheidungsmöglichkeiten aussehen?

  • Mit welchen Konflikten, welchen Widersprüchen müssen entsprechende Schulkonzepte rechnen und wie können sie damit umgehen?

Weiterführende Materialien

Astrid Hoffmann: Demokratische Ansätze in der Schule — Ausgewählte „Good Practice“-Beispiele: Interner Link: PDF zum Download

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Fussnoten

Astrid Hoffmann ist Lehrerin für Sozialwissenschaften und Musik und war zuletzt an einer Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen tätig. Zurzeit ist sie an die TU Dortmund im Bereich „Didaktik der Sozialwissenschaften“ sowie an das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen im Bereich „Gleichstellung/Geschlechtersensible Bildung“ abgeordnet. Im Rahmen ihres Promotionsstudiums an der TU Dortmund beschäftigt sie sich mit der Frage, wie sich der Demokratiegehalt von Schulen erfassen lässt.