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Politisches Lernen durch Engagement | Fachtagung der bpb und der Kultusministerkonferenz (KMK) | bpb.de

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Politisches Lernen durch Engagement

Alexander Wohnig

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Die zentrale Frage der Arbeitsgruppe lautet, wie und was junge Menschen in „Lernen durch Engagement“-Projekten lernen und wie sich die Projekte auf Möglichkeiten der Teilhabe an Gesellschaft auswirken. Der Fokus der Arbeitsgruppe liegt auf dem Gebiet der „politischen Bildung“. Dabei wird die Ebene der schulischen Bildung genauso angesprochen wie diese der außerschulischen Bildung und, im Zusammenspiel, Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Bildungsträgern.

Die zentrale Frage der Arbeitsgruppe lautet, wie und was junge Menschen in „Lernen durch Engagement“-Projekten lernen und wie sich die Projekte auf Möglichkeiten der Teilhabe an Gesellschaft auswirken. Der Fokus der Arbeitsgruppe liegt auf dem Gebiet der „politischen Bildung“. Dabei wird die Ebene der schulischen Bildung genauso angesprochen wie diese der außerschulischen Bildung und, im Zusammenspiel, Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Bildungsträgern. In einer kritischen Reflexion und Diskussion sollen nicht nur Stärken von „Lernen durch Engagement“-Projekten, sondern auch mögliche Risiken und Grenzen eines solchen Lernens sichtbar gemacht werden.

Die folgenden Thesen sind ein Diskussionsvorschlag und können durch die Teilnehmer*innen ergänzt werden:

  1. Engagementerfahrungen von Kindern und Jugendlichen können vielfältige Ansatzpunkte für politisches Lernen und politische Bildung bieten.

  2. Pädagogisch angestoßene Engagementprojekte („Lernen durch Engagement“) führen nicht automatisch zu politischem Lernen sondern können dieses gar behindern.

  3. Ein zentraler Bestandteil von „Lernen durch Engagement“ ist die Reflexion des gesellschaftspolitischen und ökonomischen Kontextes des eigenen Engagements. Nur so wird dieser zum Gegenstand politischer Bildung.

  4. In der Politik des aktivierenden Sozialstaates nimmt Engagement, insbesondere sozial-karitatives, eine veränderte Rolle ein. Diese zu reflektieren, ist vor dem Hintergrund der Ziele politischer Bildung unerlässlich.

  5. Die Kooperation von außerschulischen politischen Bildungspartnern kann Räume schaffen, um die notwendigen Reflexionsleistungen zu ermöglichen und kritische Bildungsprozesse anzustoßen. Sie bedeutet allerdings auch einen Mehraufwand.

  6. Damit politische Bildung in Engagementprojekten ‚gelingen‘ kann, ist eine Verbindung von Phasen des politikdidaktisch angeleiteten Lernens, des Engagement und der Reflexion des Engagements, wiederum verbunden mit der Ermöglichung politischer Lernprozesse, notwendig.

  7. Es gibt einen Unterschied in der Beurteilung von schulischen Engagementprojekten, die auf sozial-karitatives (mit Lob versehen) und solchen, die auf politisches Engagement (kritische Beurteilung) zielen.

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Fussnoten

Dr. Alexander Wohnig ist Post-Doc an der Heidelberg School of Education mit dem Schwerpunkt Politikwissenschaft/Politische Bildung im Cluster „Gesellschaft und Gesundheit“. Er promovierte im Jahr 2016 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit einer Arbeit zum Thema „Zum Verhältnis von sozialem und politischem Lernen. Eine Analyse von Praxisbeispielen politischer Bildung“. Zuvor hatte er sein Lehramtsstudium für das Gymnasium in den Fächern Politik und Wirtschaft sowie Geschichte an selbiger Universität abgeschlossen. Seine Forschungsschwerpunkte sind Partizipation als Ziel politischer Bildung, das Verhältnis von sozialer Erfahrung und politischem Lernen, Gesellschaftstheorie, politische Theorie und politische Bildung, Bildungsmedienanalyse sowie qualitative Sozialforschung und politische Lernprozessanalyse. Aktuell führt er u.a. die wissenschaftliche Begleitung des bundesweiten Modellprojekts Externer Link: „Politische Partizipation als Ziel der politischen Bildung“
(Haus am Maiberg/Heppenheim, gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung) durch.