Freitag, 03. November 11:00 bis 12:30 Uhr
Beschreibung
Seit einigen Jahren wird vor allem auf Initative der SPD ein sogenantes "Demokratiefördergesetz" angekündigt. Nach dem bereits vom damaligen Kanzler Gerhard Schröder angekündigten "Aufstand der Anständigen" sollen im Rahmen dieses Gesetzes zivilgesellschaftliche Initativen in ihrem Engagement gegen Rechts dauerhaft gefördert werden.
Für die Politische Bildung und ihr zukünftiges Profil wirft das Demokratiefördergesetz einige alte und neue Fragen auf. Zwischen den extremismuspräventiven Aktivitäten von Initativen und der politischen Bildungsarbeit gibt es aufgrund ihrer unterschiedlichen Traditionen und ihrer politischen wie pädagogischen Aufträge sinnvollerweise Unterschiede im Profil und im je eigenen Selbstverständnis. Wenn nun im Demokratiefördergesetzes "Politische Bildung" überraschend als viertes Handlungsfeld neben Demokratieförderung, Extremismusprävention und Vielfaltgestaltung benannt wird, bleibt unklar, was die damit verbundene politische Intention des Gesetzgebers sind.
Soll Politische Bildung mit neuen Qualitsstandards arbeiten und deshalb Anteil an den üppigen Fördermitteln des DFörG erhalten? Oder sollen die bisher extremismuspräventiv arbeitenden Institutionen sich in Zukunft an den Qualitätsstandards der Politischen Bildung orientieren? Mit dem Workshop soll eine Beitrag zu einer notwenigen Verständigung geleistet werden.
Veranstalter/ Workshopleitung
Benedikt Widmaier
Benedikt Widmaier (© Privat)
Benedikt Widmaier (© Privat)
Politikwissenschaftler, von 1998 bis 2022 Direktor der Akademie für politische und soziale Bildung „Haus am Maiberg“, Landesvorsitzender Hessen der Deutschen Vereinigung für politische Bildung (DVPB) und Mitglied im Bundesvorstand für den Arbeitsbereich Politische Jugend- und Erwachsenenbildung, Redakteur beim „Journal für politische Bildung“ und Mitherausgeber der Schriftenreihe „Non-formale Politische Bildung“ im Wochenschau Verlag/Frankfurt, umfangreiche Publikationstätigkeit, z.Zt. insbesondere zum Verhältnis von politischer Bildung und exremismuspräventiver Demokratieförderung
Format
Mit einem Impulsvortrag und einem Thesenpapier soll ein kontroverser Austausch angeregt werden. Bestenfalls sollen aus dem Workshop auch Anregungen für die weitere gemeinsame Arbeit am Thema hervorgehen.
Veranstaltungsort
congress centrum weimarhalle
