Freitag, 03. November 14:00 bis 16:00 Uhr
Beschreibung
Trotz großer Erfolge hinsichtlich geschlechtlicher Gleichstellung, erleben wir derzeit einen massiven anti-feministischen Backlash. In der Manosphere predigen Influencer wie Andrew Tate & Co die ‚natürliche Überlegenheit‘ von (cis-)Männern und geben Tipps, wie Mann zum Alpha-Mann wird. Gerade angesichts gesellschaftlicher Krisen, bieten die Maskulinisten Jungen einfache Lösung an, eine machtvolle Position einzunehmen, die über Unsicherheit und Ohnmacht hinweghelfen soll. Diese Männerbilder gründen auf menschenverachtenden und oftmals verschwörungsideologischen Weltsichten, die Hass schüren.
Auch in unseren Jugendbildungsseminaren beobachten wir seit einigen Jahren, eine stetige Zunahme von Ausdrucksformen toxischer Männlichkeit, gepaart mit Frauen-, Homo- und Transfeindlichkeit. Wir entwickeln deshalb neue methodische Herangehensweisen zur Bearbeitung dieser Themen im Rahmen von Veranstaltungen der politischen Bildung, die wir in diesem Workshop mit einem Fachpublikum erproben und reflektieren wollen.
Gesellschaftlich konstruierte Geschlechteridentitäten sind uns in die Körper eingeschrieben. Die Auseinandersetzung um Geschlechteridentität, Geschlechterperformance aber auch um vermeintliche Abweichungen von der Norm, finden auch und vor allem auf körperlicher Ebene statt. Wir legen deshalb einen Fokus auf Methoden, die den Körper einbeziehen und kombinieren Methoden aus dem Anti-Bias Bereich mit Tanz und Theater. Im Workshop gehen wir Themen wie Geschlechterperformance oder dem Setzen und Wahrnehmen von Grenzen mit körperbezogenen Methoden nach.
Veranstalter/ Workshopleitung
Dr. Anna Maria Krämer
Dr. Anna Maria Krämer ist promovierte Politikwissenschaftlerin. Seit 2017 arbeitet sie für die Bildungsstätte Alte Schule Anspach, basa e.V. Dort bringt sie ihre Perspektive auf postkoloniale, feministische und intersektionale Theorie in die Jugendbildungspraxis ein. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind diversitätssensible und diskriminierungskritische Bildung, kritische historische Bildung, Digitalisierung sowie Klimagerechtigkeit. Seit 2023 ist sie Teil der AdB Fachgruppe „Klimakrise und sozial-ökologische Transformation“ im Rahmen des Programms „Politische Jugendbildung im AdB“.
Michelle Chávez
(© David Schommer)
(© David Schommer)
Michelle Chávez hat einen Master-Abschluss in Development and Governance. Des Weiteren hat sie am Qualifizierungsprogramm für Migrant*innen als Fachkräfte der Jugendarbeit der EJBW in Weimar teilgenommen. Seit 2020 bringt sie ihre Perspektiven in die politische Jugendbildung bei basa e.V. ein, wo sie federführend ein Projekt zu Geschlechtergerechtigkeit und Mädchen*-Empowerment organisiert und durchgeführt hat. Daneben gibt sie Seminare im Bereich der diskriminierungskritischen Bildung mit Schwerpunkt auf Rassismus und Sexismus sowie im Schwerpunkt der historisch-kritischen Bildung.
Format
Interaktiver Workshop mit körperbezogenen Methoden der politischen Jungen*arbeit und Metareflexion
Veranstaltungsort
congress centrum weimarhalle