Freitag, 03. November 11:00 bis 12:30 Uhr
Beschreibung
Gedenkstätten und Lernorte sind Verhandlungsräume gesellschaftlicher Debatten. Auf Kriegsgräberstätten treffen unterschiedliche Deutungen von Vergangenheit und Gegenwart sowie Zukunftserzählungen aufeinander. Die Auseinandersetzung mit Kriegsgräbern zwingt zur Positionierung, sie sensibilisiert für die fatalen Folgen nationalistischer Einstellung und kriegerischer Gewalt.
In diesem Workshop steht die Auseinandersetzung mit Biografien auf Kriegsgräberstätten und weiteren ausgewählten Gedenkorten im Mittelpunkt. Am Beispiel individueller Lebensgeschichten und sich wandelnder Erinnerungskulturen lassen sich zentrale Fragen von Menschenrechten und Demokratie sowie die Folgen nationalistischer und rassistischer Denkmuster verhandeln. Als Kriegstote gelten neben Soldaten auch (zivile) Opfer der NS-Verfolgung und des Widerstands, von Zwangsarbeit, Euthanasieaktionen, Kriegsgefangenschaft, Bombenangriffen sowei Flucht und Vertreibung.
Am Beispiel eines dreiteiligen pädagogischen Moduls setzen wir uns in verschiedenen Sozialformen mit der Ambivalenz von Oberbegriffen und Rollenzuschreibungen auseinander, um in einem zweiten Schritt einzelne Biografien in der Komplexität individueller Handlungen im Kontext eines verbrecherischen Angriffs- und Vernichtungskrieges zu befragen. Vor dem Hintergrund der heutigen gesellschaftlichen Funktion und Kontroversität von Kriegsgräberstätten schließen Fragen nach dem Umgang mit Gräbern von Kriegsverbrechern bei Abwesenheit von Gräbern vieler Opfer der NS-Verfolgung den Workshop ab.
Veranstalter/ Workshopleitung
Sebastian Fehnl
Studium der Erziehungswissenschaften an der Universität Würzburg von 2003 bis 2008.
Tätigkeit beim Jugendrotkreuz Thüringen als Bildungsreferent von 2009 bis 2010.
Seit März 2010 als Bildungsreferent beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Landesverband Thüringen tätig.
Schwerpunkt meiner Arbeit ist es, erinnerungskulturelle Projekte gemeinsam mit jungen Menschen umzusetzen.
Anne-Susann Schanner
(© privat)
(© privat)
Magisterabschluss in Geschichte an der Universität Erfurt (Neuere und Neuste Geschichte)
Verantwortlich für die Bildungsarbeit für den Volksbund im Landesverband Berlin
verfügt über mehrjährige Erfahrung mit internationalen und interkulturellen Begegnungsprojekten
ist Expertin für Berliner Erinnerungsorte
Format
Diskussion und Gruppenarbeit
Veranstaltungsort
congress centrum weimarhalle