Samstag, 04. November 9:00 bis 10:30 Uhr
Beschreibung
Als Reaktion auf die gegenwärtig diagnostizierten gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Krisen werden nicht nur politische Bildung, sondern auch daran angrenzende Bildungskonzepte wie Bildung für nachhaltige Entwicklung und Demokratiebildung angerufen. Für BNE wird zunehmend eine (bildungspolitisch geförderte) Verbindung zu politischer Bildung deutlich, in der dafür plädiert wird, politische Bildungsprozesse konzeptionell stärker in BNE zu verankern, um so der Kritik entgegenzuwirken, BNE fokussiere primär das Ziel einer individuellen Verhaltenserziehung.
Für Demokratiebildung wird deutlich, dass diese als sozialpädagogisches Konzept vor allem in Bereichen der Jugendarbeit etabliert ist. In jüngerer Vergangenheit nehmen jedoch vermehrt Akteur*innen insbesondere der schulischen politischen Bildung den Begriff für ganz unterschiedliche Konzepte in Anspruch. Verbindendes Thema in der Betrachtung der Diskurse um beide Konzepte ist die Auseinandersetzung mit paradoxen Effekten der Popularisierung: Während auf der Ebene der Bildungsansätze eine affirmative Politisierung festzustellen ist, werden die Inhalte sowie die darin ausgehandelten Diskurse gleichzeitig entpolitisiert. Dies geschieht, so die These, zu Ungunsten von kritischer politischer Bildung.
In dem Workshop diskutieren Hanna Butterer, Steffen Pelzel, Jana Sämann und Alexander Wohnig mit den Teilnehmenden, wie sich politische Bildner*innen erstens zu den Konzepten BNE und Demokratiebildung und zweitens zu den beobachteten Vereinnahmungen und Umdeutungen von BNE und Demokratiebildung verhalten können.
Veranstalter/ Workshopleitung
Jana Sämann
Jana Sämann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Didaktik der Sozialwissenschaften an der Universität Siegen. Ihre Schwerpunkte sind außerschulische politische Bildung in den Handlungsfeldern der Jugendarbeit sowie professionsexterne Anrufungen an politische Bildung.
Steffen Pelzel
(© privat)
(© privat)
Steffen Pelzel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Didaktik der Sozialwissenschaften an der Universität Siegen und arbeitet zu Theorien politischer Bildung, Politischer Ökologie und kritischen Bildungstheorien.
Format
Einleitender Input, Kleingruppenarbeit zu verschiedenen Positionen, abschließendes Diskussionsformat
Veranstaltungsort
congress centrum weimarhalle